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23.05.20 5-Gipfel-Runde ab Senftenberg, Waldviertel

Eckdaten:

  • Wegführung: Senftenberg (10.05) - Heimliches Gericht (585m, 11.25) - Kohlerhöhe (647m, 12.15) - Kolmberg (665m, 12.40) - Reichau (13.25) - Ostra - Stögerriedel (677m, 14.20) - Hiesberg (582m, 15.50) - Hiesbergwarte (427m, 16.30) - Senftenberg (17.00)
  • Länge: 20,8 km
  • Höhenmeter (Aufstieg): 850 hm
  • Gehzeit Gesamt (inkl. Fotografierpausen): ca. 6 Std.
  • Viecher: 1 Feuersalamander, 1 Blindschleiche, 2 Buntspechte, 1 2 Ringelnattern, 5 Rehe, 1 Hase, 1 Goldammer; 5 Zecken
  • Fußstatus: keine Beschwerden (Salewa Laufschuhe + Kompressionssocken + Untersocken)

Eigentlich hatten Günter und ich eine Radtour geplant, wegen der unsicheren Wetterlage disponierten wir kurzfristig um auf eine Wanderung. Das amerikanische GFS-Modell hatte den Niederschlag vom baroklinen Rand (Luftmassengrenze) wesentlich besser erfasst als die anderen Modelle, schon mehrere Tage im Voraus. Am späten Vormittag sollte es aufhören, am späten Nachmittag bereits die markante Kaltfront anrollen. Dazwischen war ein trockenes Fenster, was wir nutzen wollten.

Kurzer Wetterrückblick:

In der Nacht auf Samstag ein seltener Dauerregen aus der schleifenden Front im Norden von Österreich. Dieser hörte pünktlich um 10.00 auf. Danach befand sich Österreich im lehrbuchhaften Warmsektor (siehe Satellitenbild). Es wurde verbreitet sonnig, nur leider nicht über dem Waldviertel, wo die nassen Böden viel Feuchte abgaben, die mit kurzer Sonneneinstrahlung rasch aufquoll und sich dann an einer markanten Inversion ausbreiteten. Erst am Nachmittag setzte sich vorübergehend trockenere Luft durch. Die Bodenkaltfront reichte von der Ostsee bis Pyrenäen. Vorderseitig entstanden über Bayern am Nachmittag kräftige Gewitter, die linienförmig mit schweren Sturmböen über Salzburg, Ober- und Niederösterreich ostwärts zogen. Zuvor wurde erstmals im Jahr 2020 die 30-Grad-Marke im Inntal geknackt. Mit den Gewittern kühlte es verbreitet um 10-15 Grad ab, am Hochkar (1769m) ging es von +16 Grad um 19 Uhr auf -1 Grad um 08 Uhr.

Das Radarbild zeigt die Situation um 19.45 Uhr, als die Gewitterlinie Wien erreichte. Im Stadtgebiet sowie über dem Weinviertel schwächte sich die Linie deutlich ab, es blieb nur noch starker Regen ohne markanten Wind, während sie sich am Alpenostrand verschärfte.

Ideengeber für die Tour war übrigens ein Wanderbericht von Robert Rosenkranz auf seiner Tourenseite. Herzlichen Dank!

Bild 1: Start in Senftenberg entlang der Krems.

Bild 2: Schanzriedel (508m)

Der Hauptgipfel ist vom Vorgipfel durch eine Scharte getrennt und nur durch versicherte Kraxelei erreichbar (A/B).

Bild 3: Dicker Feuersalamander. Wollte nicht fotografiert werden.

Die ersten Kilometer führen am Sportplatz vorbei, dann direkt auf den Kamm. Bis dahin jede Menge hohes (nasses) Gras und wohl etliche Zecken, von denen sich einige leider auch ins Gewand gekrallt haben.

Bild 4: Die Blindschleiche lag quer über dem Weg.

Bild 5: Steile Nordflanke am Kamm.

Bild 6: Mächtige Buchen.

Bild 7: Mit Liebesbezeugungen.

Bild 8: Origineller Steinhaufen.

Bild 9: Spätbarocke Kirche in Seeb, zu Gföhl gehörend.

Bild 10: Dann ist das Heimliche Gericht erreicht, eine exponierte Gruppe von Granitfelsen.

Blick den Reichaugraben hinaus ins Kremstal, links unser Aufstiegskamm. Auf den Felsen hatten wir die ersten Sonnenstrahlen, bis zu Auflockerungen dauerte es aber noch.

Bild 11: Das andere Ende des Grabens.

Bild 12: Günter bei der genussvollen Pause.

Bild 13: xxx

Bild 14: Abgelegenes Gehöft. Hier könnte man glatt vergessen, dass wir eine Pandemie haben.

Bild 15: Die Kohlerhöhe (647m) nehmen wir mit.

Der Weitwanderweg führt inzwischen unterhalb durch einen Hof hindurch, wir folgen erst einem Forstweg, von dem rechts ein rot markierter Pfad abzweigt. Von dort gelangt man direkt zum Gipfel, eine Ansammlung steil aufragender Granitfelsen.

Von einem Sattel zweigt ein weiterer Forstweg ab, der relativ bequem bis knapp vor den nächsten Gipfel führt:

Bild 16: Kolmberg (665m), vermutlich von Kulm (höchster Punkt).

Außer einem Vermessungsstein und einem Grenzstein findet sich heroben nichts Spektakuläres.

Bild 17: Von der Wiese unterhalb bietet sich erstmals ein freier Blick ins Waldviertel.

Bild 18: Gewellte Felder.

Bild 19: Immer geradeaus.

Meine Hoffnung auf größere sonnige Auflockerungen erfüllte sich leider nicht und entsprechend blieb Fernsicht und Fotolicht ziemlich bescheiden.

Bild 20: Diese stattliche Natter (Äskulap- oder Ringel-?) steckte lieber den Kopf ins Gras, als ob man sie dann nicht sehen würde.

Bild 21: Hochstand mit Bankerl und einzelner Föhre.

Im Hintergrund rechts der Kolmberg.

Bild 22: Diese junge Ringelnatter war schon mutiger, züngelte mich erst an und schlängelte sich rasch davon.

Bild 23: Pfingstrose (Paeonia) in Reichau.

Bild 24: Wild entschlossener Wachhund.

Bild 25: Kuckuckslichtnelke.

Bild 26: Falterpärchen.

Bild 27: Waldviertelromantik.

Bild 28: Markanter Bildstock, vom Graben rechts kamen wir herauf.

Bild 29: Das Gefährt der Zukunft.

Bild 30: Nachmittagstratscherl in Ostra.

Von dort nahmen wir noch einen Gipfel mit, der quasi am Weg lag: Stögerriedel (677m), mit Handymast am höchsten Punkt. Überraschend, da nicht eingezeichnet, sogar mit Sichtpflock und Vermessungsstein.

Bild 31: Blick auf Weinzierl am Walde mit barocker Kirche (1788 erbaut).

Im Hintergrund sieht man den barocken Zwiebelturm der Pfarrkirche von Großheinrichschlag, dessen Langhaus im Kern roamnisch ist. Der Ort Weinzierl ist uralt, wurde 1240 erstmals urkundlich erwähnt, bekannt ist auch die Gudenushöhle, wo vor 70000 Jahren eine größere Gruppe Neandertaler gelebt hat.

Bild 32: Weitwinkel-Panorama vom Stögerriedel, im Hintergrund links der Jauerling, im Vordergrund Ostra.

Bild 33: Wiesenglockenblume.

Bild 34: Verborgene Schönheit, wenn auch nicht vor mir.

Bild 35: Goldammer beim Trällern.

Bild 36: Ein einsamer Schlafmohn am Feldrand.

Bild 37: Reh von hinten.

Bild 38: Kerzenförmige Lupine.

Bild 39: Alter Hof beim Weißen Kreuz (589m) mit Kamin, der außen befeuert werden konnte.

Bild 40: Blick nach Norden, von wo wir herkamen.

Die freien Felder tragen den passenden Flurnamen "Lichtenfleck".

Bild 41: Ganz stabil geschichtet blieb der Warmsektor nicht: Aus diesem mittelhohen Gewölk fielen ein paar Regentropfen.

Bild 42: Bei einem Holzbildstock rasteten wir und entfernten einige Zecken.

Am Weiterweg sah man Richtung Süden schemenhaft die Alpen, aber wegen dem starken Dunst chancenlos zu fotografieren.

Bild 43: Der unspektakuläre Hiesberg (582m).

Bild 44: Steiler Abstieg.

Die lange Forstwegstrecke endete schließlich, auf dem zunehmend schmalen Kamm analog zum Aufstieg zum Heimlichen Gericht ging ein schöner Waldpfad weiter.

Bild 45: Hiesbergwarte (427m), exponierter Felsen.

Bild 46: Burgkirche von Senftenberg, ab dem 12. Jahrhundert entstanden.

Bild 47: Burgruine Senftenberg.

Die Burg wurde erstmals 1197 erwähnt, mit einem Rudegerus de Senftenberc als Zeugen, zerstört wurde sie im Jahr 1645 von schwedischen Truppen im Dreißigjährigen Krieg.

Bild 48: Links Kraftwerk Dürnrohr mit dem 210m hohen Schornstein, der dritthöchste von Österreich, rechts Kraftwerk Theiß, der Kamin ist mit 135m der dritthöchste von Niederösterreich.

Bild 49: Blick auf Senftenberg, entlang vom Talgrund wanderten wir zunächst stromaufwärts.

Bild 50: Der östliche Teil mit dem alten Ortskern und der Burg.

Im Hintergrund das Donautal, rechts Dunkelsteinerwald. Südlich vom Standort das Steinbachtal.

Bild 51: Zoom auf den Ortskern, die meisten Häuser stammen im Kern aus dem 16. Jahrhundert.

Um Punkt 17.00 erreichten wir unseren Ausgangspunkt.

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