Start über Innsbruck lokale Windsysteme Föhn Niederschlag Ereignisse Galerie Impressum

29.02.20 Scharfes Eck (2364m) über Winterleitenseen, Seetaler Alpen

Eckdaten:

  • Wegführung: Sabathyhütte (8.40) - Kleiner Winterleitensee (11.00) - Großer Winterleitensee (11.20) - Scharfes Eck (2364m, 13.20) - Schlosserkogel-Sattel (14.50) - Sabathyalm - Sabathyhütte (16.15)
  • Länge: 12,8 km
  • Höhenmeter (Aufstieg): 1050 hm
  • Gehzeit Gesamt (inkl. Fotografierpausen): ca. 6 Std.
  • Viecher: 1 Birkhuhn, 1 Schneehase im Sommerfell
  • Fußstatus: Schmerzen erst nach Schuhe ausziehen, bereits in der Nacht wieder vergangen

Nach einem Jahr Pause für mich wieder eine Csaba-geführte Schneeschuhwanderung, dieses Mal mit Übernachtung auf der Sabathyhütte (1620m) am Osthang des Zirbitzkogels. Anreise mit Csaba und Alex am Nachmittag von Wien. Insgesamt 21 Teilnehmer. Die Schneelage war lange ungewiss, denn seit dem starken Südstauereignis Ende November hatte es an der Alpensüdseite keine nennenswerten Niederschlag mehr gegeben, erst zwei Tage vor der Anreise kamen etwa 20cm Neuschnee hinzu. Am ersten Tag sollte es kräftigen Südwestföhn geben (in 1500m im Mittel 40kt vorhergesagt) und trocken bleiben, aber kompakte hohe Schichtbewölkung dazu. Am zweiten Tag sah es bei Anreise noch nach einem Italientief mit erneutem Südstau aus, der vormittags beginnen und nachmittags stärker werden sollte. Damit einhergehend Windabschwächung und Eintrübung bis unter Kammniveau. Es sollte anders kommen.

Bei der Anreise sah man noch den Neuschnee bis etwa 600m herab nach dem Abzug von Sturmtief BIANCA (27./28.02.), auch am Semmering lag Neuschnee sowie im Mürztal bis in die Niederungen. Ab etwa Bruck an der Mur westwärts wars dann grün und ich war gespannt, wie viel bei unserem Quartier liegen würde. Am Weg wehte noch kräftiger Nordwestwind.

Bild 1: Verwehungen vor dem Gasthof mit Sternenhimmel.

Bild 2: Große Schneewächte vor der Terrasse.

Großwetterlage am Samstag, 29.02.2020

Das riesige Orkantief CHARLOTTE westlich von den Britischen Inseln steuert milde Luftmassen nach Mitteleuropa. Kältere und labil geschichtete Luft wird vom Atlantik her Richtung Frankreich geführt, hier kommt es zu kräftigen Schauern und Gewittern. Über den Alpenraum führt die starke Drängung des Bodendruckgradienten zu einer markanten Südföhnlage, zwischen Bodensee und Tessin herrschen zeitweise über 14 Hektopascal Druckunterschied. Selbst in Altenrhein wurde eine 91 km/h-Böe gemessen, selbst in Lindau noch 80 km/h - der Südföhn dringt selten soweit nach Norden vor. Im Innsbrucker Westen waren es immer noch 96 km/h.

Über der Alpensüdseite reicht die Auflösung des Wettermodells nicht aus, um den tatsächlichen Druckgradienten anzuzeigen, er betrug zwei Stunden später knappe drei Hektopascal zwischen St. Andrä im Lavanttal und Knittelfeld (ca. 50km Luftlinie), zum Vergleich: die zehn Hektopascal zwischen Tessin und Bodensee sind auf 180km Luftlinie, also ungefähr vergleichbare starke Druckunterschiede. Das erklärt den heftigen Südwestföhn in den Seetaler Alpen.

Nach einem üppigen Frühstücksbuffet hieß es um halb neun Abmarsch. Die Bilder sind teilweise von der Kamera (Canon G3X), teils vom Handy (Huawei P30 Pro).

Bild 3: Sammelpunkt.

Bild 4: Links Hochreichart (2416m), rechts Maierangerkogel (2356m), dazwischen Brandstätterkogel (2234m), Seckauer Tauern.

Bild 5: Blick nach Osten zum Größenberg (2154m) und Ameringkogel (2187m), Packalpe.

Beide mit zu wenig Schnee, sie schieden daher als ursprüngliches Tourenziel aus. Ganz links hinten Roßbachkogel (1848m), Gleinalpe. In der Höhe ausgedehnte mittelhohe Schichtwolken, durch die die Sonne noch hindurchkommt (Altostratus translucidus), über den Lavanttaler Alpen erste flache Leewellenbewölkung (Altocumulus lenticularis).

Bild 6: Anstieg über die ausgedehnte und abgeblasene Sabathyalm.

Im Hintergrund links sieht man zwei Kuppen nebeneinander, Mugel (1630m) und Roßeck (1664m) in 55km Entfernung. Links davon das Murztal und bei guter Sicht hätte man Rax und Semmering in 100km Entfernung noch deutlich gesehen. Sie blieben im Dunst verborgen. Laut Modellkarten und Sonnblickdaten war die Konzentration an Saharastaub in der bodennahen Atmosphäre erhöht, was mit ein Grund für die schlechte Fernsicht trotz Föhn gewesen sein kann.

Bild 7: Rechts vom Ameringkogel der Peterer Riegel (1967m).

Rechts das für die gesamte Gebirgsgruppe namensgebende Lavanttal (Kärnten), links das Tal des Granitzenbachs (Steiermark), getrennt durch den Obdacher Sattel (nicht exakt Landesgrenze).

Bild 8: Über den abgeblasenen Almrücken kommen wir rasch vorwärts, unten rechts die Almrauschhütte.

Bild 9: Csaba führt die Gruppe an.

Ich ging meistens daneben und zog im unberührten Tiefschnee meine Spur. Zudem konnte ich so immer wieder stehenbleiben zum Fotografieren.

Innerhalb weniger Minuten sah ich erst einen Schneehasen wenige Meter vor uns den Weg queren, deutlich erkennbar am bereits sommerlichen braunen Fell, und dann ein Birkhuhn davonfliegen.

Bild 10: Im Lee der Seetaler Alpen bildet sich erstamsl eine breite Leewolke aus.

Im Gegensatz zu den flachen Föhnfischen von Bild 5 ist sie viel mächtiger, ortsfest und durch eine große Wellenlänge gekennzeichnet.

Bild 11: Oberhalb der Waldgrenze, gegenüber die Wenzelalpe (2151m), die zum Truppenübungsplatz gehört.

Bild 12: Das Leben findet immer einen Weg.

Bild 13: Seckauer Tauern in gesamter Breite von Süden.

Bild 14: Blick ins Aichfeld (Fohnsdorfer Becken), das von der Mur durchflossen wird.

Bild 15: Schlüsselstelle.

War der Weg bisher relativ breit, verjüngt er sich bei der abschüssigen Querung kurz vor der Winterleitenhütte (1782m). Die ersten Meter gingen noch gut...

Bild 16: Imposanter Eiswasserfall.

Bild 17: Dann wirds heikel, der unverspurte Weg ist vom Schnee verschüttet.

Csaba und die anderen stellen sich mit dem Gesicht zum Hang und treten eine schneeschuhbreite Spur in den Schnee. Das war mühsam und kostete Zeit. Der Rest blieb hinten und folgte langsam.

Bild 18: Der Hang wurde steiler, Ausrutschen verboten.

Es war zwar nicht extrem steil, aber es schauten viele Äste aus dem Schnee, beim Fall hätte man sich aufspießen können. Kurz darauf beschloss Csaba umzukehren, zu riskant an der steilsten Stelle. Also gings wieder zurück.

Bild 19: Rundliche große Föhnwolke, eher eine Rotorwolke.

Bild 20: Hochkant.

Bild 21: Auf der Hochfläche deuten Schneefahnen bereits auf den Föhnsturm hin, der uns später erwarten wird.

Bild 22: Wir umgehen den Steilhang (rechts oben) etwas weiter vorne durch den Wald und eine flachere Rinne.

Dabei kam leider Schnee ins Objektiv, die folgenden Bilder sind etwas verschmiert, weil ich wie üblich vergessen habe, das Putztuch einzupacken.

Bild 23: Beim Kleinen Winterleitensee (1782m) mit Speikkogel (1927m) im Hintergrund.

Bild 24: Beim Großen Winterleitensee (1840m) kommt stürmischer Südwestwind auf.

Dahinter der Kreiskogel (2306m), auf den der schwierige Lukas-Max-Klettersteig (D/E) führt.

Bild 25: Ehemalige Gletscherstufe zum Ochsenboden.

Bild 26: Windige Überquerung am Nordufer des Sees.

Kurz vor dem Anstieg über die Endmoräne legen wir in Erwartung von Sturm am Gipfel eine längere Rast ein.

Bild 27: Rückblick.

Spätestens hier hätte ich mich einschmieren sollen, doch hatte ausgerechnet ich die Sonnencreme kurz vor dem Abmarsch noch ausgepackt. Dadurch sollte ich mir einen heftigen Sonnenbrand zuziehen.

Bild 28: Rechts die Flanke des Kreiskogels, über den steilen Hang ganz links stiegen wir am Rückweg auf.

Der weitere Aufstieg führte links um die Senke herum über den Rücken, im Abstieg benutzten wir die Skitourenabfahrt entlang der Rinne.

Bild 29: Rückblick in die Senke.

Bild 30: Schneefahnen in Bodennähe, dahinter die Seckauer Tauern.

Von links nach rechts: Pletzen (2345m), Geierhaupt (2417m), Hochreichart (2416m), Brandstätterkogel (2234m), Maierangerkogel (2356m) und Seckauer Zinken (2397m).

Bild 31: Ganz links der spätere Gegenanstieg über den Steilhang.

Wir umgehen die Steilstufe ganz rechts, die Rinne wäre dazwischen. Ab hier nimmt der Sturm deutlich an Intensität zu.

Bild 32: Wir wenden uns nach rechts, die Spuren der abgefahrenen Tourengeher sieht man weiter links.

Bild 33: Im Gänsemarsch.

Bild 34: Rückblick zum Kreiskogel

Bild 35: Kurze Rast vor dem nächsten Steilaufschwung.

Bild 36: Beeindruckende Föhnwolken in allen Formen.

Bild 37: Das Gelände steilt auf, der Schnee bleibt hart und griffig.

Bild 38: Gegenüber der Obere Schlaferkogel (2226m), ganz links der Schloßerkogel (2189m), dazwischen querten wir hinauf.

Bild 39: Panorama Ochsenboden und Seckauer Tauern.

Bild 40: Föhnsturm.

Im Gegensatz zum Ochsenboden hatten wir Rückenwind, der Sturm blies in Schüben hangaufwärts. Woher die unterschiedlichen Windrichtungen kamen, dazu am Ende des Berichts mehr.

Bild 41: Ochsenbodenhöhe (2292m) links, Kreiskogel (2306m) rechts.

Dazwischen der langgestreckte weiße Rücken ist der Hohe Zinken (2222m) oberhalb vom Lachtal, rechts geht der Blick bis zum Toten Gebirge (80km entfernt).

Bild 42: Die letzten Meter zum Gipfel, der Wind legt weiter zu.

Bild 43: Dann ist die Kuppel vom Wetterradar am Gipfel des Scharfen Ecks zu sehen.

Dahinter eine geniale doppelstöckige Föhnwolke (Altocumulus lenticularis duplicatus). Auf der Gipfelhochfläche weht schwerer Sturm, der einen in Böen teilweise versetzte.

Bild 44: Ausblick vom Gipfel zum Zirbitzkogel (2396m) gegenüber, mit dem 20m niedrigeren Schutzhaus.

Links das Lavanttal, links vom Schutzhaus schaut noch der Große Speikkogel (2140m, Koralpe) durch, rechts die Saualpe.

Bild 45: Panorama Kärnten - wegen dem starken Wind am Gipfel leider das einzige Bild Richtung Südwesten.

Ganz links vorne die ausgedehnten Almen der Grebenzen, dahinter die Nockberge, rechts Schladminger und Wölzer Tauern.

Bild 46: Handy-Weitwinkelfoto unter der Kuppel vom Wetterradar.

Bild 47: Pölstal mit Großem Pyhrgas und Scheiblingstein rechts, links Großer Bösenstein. Im Hintergrund das Sengsengebirge (80km entfernt).

Bild 48: Ganz links Großer Priel, dann Hochmölbing, rechts das Warscheneck. In Bildmitte der Hochschwung in den Rottenmanner Tauern.

Bild 49: Nach kurzer Gipfelpause steigen wir wieder ab.

Im Hintergrund weite Teile der östlichen Niederen Tauern.

Wir nehmen zum Abstieg die Rinne von Bild 28, teilweise mit dem eingewehten Schnee gut zu rutschen, dann kommt eine kurze eisige Stelle. Csaba dreht sich mit dem Gesicht zum Hang und quert rechts heraus. Ich folge als Zweiter und tu mir sichtlich schwer, es ihm gleich zu tun. Erst bin ich auch zu weit oben. Die Bewegung ist total ungewohnt, so hab ich mich vorher noch nie auf Schneeschuhen fortbewegt, und kostet zudem Kraft, sich mit beiden Stecken im abschüssigen Hang festzuhalten. Dann erreiche ich den eingewehten Bereich mit dem weichen Schnee, ab da wurde es einfacher.

Es folgte die anspruchsvolle Gegensteigung:

Bereits beim Durchschreiten einer Senke im Karboden wehte der Föhn in Orkanstärke heran, immer schubweise, einzelne Teilnehmer warf es um. So einen starken Sturm abseits vom Gipfel hab ich erst einmal erlebt, und zwar bei Nordföhn in der Hohen Tatra in der Batizovksá dolina am Batizovksé pleso (1884m) am 03. Oktober 2018.

So gesehen bestand die Schwierigkeit weniger in der Steilheit des Geländes - der Schnee war hart, fast eisig, das Gelände griffig, dazwischen immer wieder apere Grasflecken, als sich festzuhalten, wenn die nächste gewaltige Böe heranrauschte. Ich ging dann in die Knie, rammte die Stecken in den Boden und wartete ab, bis der Wind wieder nachließ, dann wieder ein paar Schritte weitergehen. Das kostete natürlich Kraft, aber je weiter wir den Hang hinaufgingen, desto berechenbarer wurde der Sturm.

Bild 50: Da lag die windigste Stelle schon hinter uns.

Bild 51: Schlussanstieg.

Bild 52: Es ist so steil wie es aussieht.

Bild 53: Rückblick.

Bild 54: Dann war der Kamm erreicht und wir blickten auf die abgeblasene Hochfläche hinunter.

Bild 55: Großer Speikkogel (2140m,45km) mit der Sendeanlage des Österreichischen Rundfunks und eine Radaranlage.

Bereits zur Römerzeit hatte die Koralpe eine wichtige Bedeutung, am vorgelagerten Steinschneidergipfel fand man 1962 einen römischen Inschriftenstein.

Bild 56: Schwarzkogel (1550m) mit Windpark Freiländeralm am vorgelagerten Hochriegel.

Bild 57: Rückblick zum Zirbitzkogel links, rechts Oberer Schlaferkogel (2226m)

Bild 58: Über dem breiten Rücken geht der Blasius, aber nicht mehr so heftig wie im Kar davor.

Ganz links am Horizont ist der Schöckl (1445m, 69km) zu sehen, links davon Rabenwaldkogel (1280m,96km).

Weiter unten stoßen wir später wieder auf den Aufstiegsweg. Der Sturm begleitet uns bis zur Sabathyhütte. Der Föhn hat eindeutig noch an Intensität zugelegt.

Abschließend noch drei erläuternde Abbildungen:

Bild 59: Sichtbares Satellitenbild von der Alpensüdseite von 12.30 Lokalzeit:

Man sieht deutlich die abgeschnittene kompakte hohe und mittelhohe Bewölkung östlich der Koralpe an der Grenze zwischen Steiermark und Kärnten. Es handelt sich hier eindeutig um eine sogenannte Gebirgswelle. Auch der Saualpe-Seetaler-Alpen-Höhenzug produzierte eine schmale Gebirgswelle (weißer Kasten).

Bild 60: Österreichweit sah das so aus:

Die Alpendseite weitgehend sonnig mit dünnen hohen Schleierwolken, alpennordseitig dichtere Bewölkung, hochreichender Südstau mit Niederschlag nur ab Graubünden westwärts.

Skizze zur Unterscheidung von Leewellen (Bild 5) und Gebirgswellen (Bild 18):

Leewellen: Bei der Überströmung vom Gebirgskamm kommt es zu Schwingungen, die für eine kleine Wellenlänge sorgen, die Strömung steigt auf, kondensiert die Feuchte zu Wolken und steigt wieder ab, die Wolke löst sich auf. Das geschieht gleichmäßig (laminar) und es bilden sich die charakteristischen Föhnfische. Leewellen setzen eine stabile Schichtung über Kammniveau voraus.

Gebirgswellen: Anders die hochreichenden Gebirgswellen, hier ist die Wellenlänge sehr groß, oft bildet sich nur eine Welle, die dafür weit hinauf in die obere Troposphäre und nicht selten bis in die Stratosphäre hinaufreicht. Beim langen Aufstieg bilden sich ausgedehnte mittelhohe und hohe Wolken (Cirrostratus und Altostratus), die manchmal wie abgeschnitten aussehen, speziell, wenn an der Wolkenkante starke Abwinde herrschen. Gebirgswellen-Wolken brauchen eine labile Schichtung oberhalb der stabilen Schicht, damit sich die Wellenenergie ungehindert nach oben ausbreiten kann. Bei der Wolke in Bild 18 handelt es sich um eine kleinere Gebirgswelle, die deutlich größere bildete sich östlich der Koralpe. Ansätze davon sind am ehesten in Bild 46 erkennbar.

Ein anderes Beispiel für eine hochreichende Gebirgswelle (bei starker Westströmung im Lee vom Wienerwald) war der prachtvolle Sonnenaufgang am 24. Februar im Wiener Becken (aufgenommen vom Flugsicherungstower):

Bild 61: Verschiedene Windrichtungen während der Tour. Die Erklärung:

  1. Gipfel: Hier stimmt natürlich die Exposition bei Anströmung von Südwest perfekt: Ein exponierter Gipfel, keine höheren Gipfel vorgelagert, die den Wind dämpfen könnten.
  2. Kanalisierung und Fallwind: Im Sattel zwischen Scharfen Eck und Oberer Schlaferkogel wird die Strömung kanalisiert und stürzt dann zudem noch steil abwärts. Beim Fallen wird potentielle Energie in kinetische Energie (Bewegung, Wind) umgewandelt. Hier gab es die stärksten Böen.
  3. Prallhangeffekt: Bei der Gegenanstieg gab es immer wieder kräftige Watschen von der Seite. Bei der Umlenkung der Südwestströmung am Hang entlang kommt es zur Strömungsbeschleunigung (ebenfalls Art von Kanalisierung)
  4. Rückenüberströmung: Die vorgelagerten Kämme und Rücken werden bei kräftiger Südströmung überströmt, die flache Ebene hat dem Wind nichts entgegenzusetzen.
  5. Unterdruck: In der obersten Rinne vor dem Gipfel wehte der Wind hangaufwärts. Hier sorgte die kräftige Südwestströmung über den Gipfel im Lee für die Bildung eines Unterdrucks, sodass der Wind hinaufwehen musste, um den Druckunterschied auszugleichen (immer zum tieferen Luftdruck hin).
Selbst als wir am Nachmittag schon bei Kaffee und Strudel saßen, wehte bis zur Hütte hinab weiterhin ein kräftiger Föhnsturm. In Obdach fielen Bäume auf die Bundesstraße, was zu einem Einsatz der lokalen Feuerwehr führte. Auch in der ersten Nachthälfte dauerte der Sturm an. Der Bericht vom zweiten Tag wird halb so lang, versprochen. Ich glaube, ich muss nicht extra betonen, dass es mir die Tour gefallen hat. Nervenkitzel und einige anspruchsvolle Wegpassagen waren auch dabei, aber habe alles gut gemeistert.

© www.inntranetz.at