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07.08.20 Radtour: Wienerwaldrunde mit Einkehr

Eckdaten:

  • Wegführung: Leopoldstadt (10.42) - Hasnerstraße - Flötzersteig - Hüttelbergstraße - Jägerwaldsiedlung - Sofienalpe (12.20) - Scheiblingstein - Steinriegl - Hintersdorf (13.12) - Kierling - Redlingerhütte (13.45-14.45) - Hadersfeld - Weißer Hof - Klosterneuburg - Leopoldstadt (16.45)
  • Länge (km): 58,2
  • Höhenmeter: 750
  • Reine Fahrtzeit: 3h 33min, Gesamtzeit: 6 Std.

Erste derartige Radtour überhaupt. Bis man sich erstmal durch die Stadt gewurschtelt hat, dauert leider. In der berühmten Fahrradstraße Hasnerstraße zählte ich über 20 Kreuzungen, also ganz sorglos ist das Dahinradeln dort auch nicht. Übers Wilhelminenspital fuhr ich weiter und erstmals den ...

Bild 1: Flötzersteig.

Dort knallte die Sonne besonders auf den Asphalt, aber die Abfahrt machte Spaß. Am höchsten Punkt befindet sich das typisch wienerische Gasthaus zum Windradl, das aber nur untertags geöffnet hat.

In der Hüttelbergstraße war furchtbar viel Gegenverkehr und kein Radweg, dafür nochmal ein Trinkbrunnen zum Auffüllen (ich hatte eine 1,5L Trinkblase am Rucksack und tankte während dem Fahren). Dann gings nach links steil in die Knödelhüttenstraße. Die kannte ich noch von Mitte März, die erste Wanderung während dem Lockdown. Ich folgte der ausgeschilderten Route Richtung Sofienalpe. Erstaunlich flacher und kurzer Anstieg bis zur Franz-Karl-Ausssicht.

Bild 2: Aussicht Richtung sehr dunstiges Wiener Becken.

Bei der Sofienalpe hat das Gasthaus neueröffnet, morgen gibt es dort ein Gratis-Barbecue. Dort fragte mich ein älterer Mountainbiker, der mich im Anstieg überholt hat, wie es weiter Richtung Hameau ginge, er sei anders gefahren als sonst. Ich deutete nach Osten und sah ihn später den Mountainbike-Trail Richtung Scheiblingstein hinabfahren. Ob er seinen Irrtum bemerkte? Hoffentlich. Ich wollte es ihm erst gleichtun, weil es meine Richtung war, aber schon nach zehn Metern war die erste große Gatschlacke und ich hab halt doch nur ein Trekkingradl und kein Mountainbike. Daher nahm ich die Straße. In Steinriegl links weg, da war deutlich weniger Verkehr.

Bild 3: Hinter der Abzweigung zur Windischhütte Blick Richtung Unterkirchbach und Tullner Feld.

Bild 4: Bei der Kirche in Hintersdorf bog ich links ab, recht gings nach Haselbach hinab.

Bild 5: Ich aber wollte auf diesen dezidiert für Radfahren erlaubten Güterweg.

Bild 6: Grüner Strom

Bild 7: Neugotisch-nazarenische Wallfahrtskirche Maria Gugging (1913 eingeweiht).

Bild 8: Maria Gugging links, im Hintergrund am Berg die Siedling, über die ich später abfahren werde.

Die Abfahrt am Güterweg hätte mehr Spaß gemacht, wenn ich nicht dauernd auf der Bremse gestanden wäre. Seit dem letzten Ketten ölen quietscht die Hinterbremse unangenehm laut. Da ist leider ein Service nötig. Im Kreisverkehr ist mein Tagesziel ausgeschildert.

Bild 9: Redlingerhütte.

Als ich ankomme, sieht der Gastgarten wie verlassen aus. Sie hat aber täglich geöffnet. Dann kam der Hund, den ich noch von meiner Herbstwanderung am 25. Oktober 2019 kannte. Von den vier Katzen war dafür nur eine zu sehen.

Bild 10: Der Hund ließ es sich gut gehen.

Bild 11: Ich mir auch.

Es hätte auch Schweinsbraten, Blunzngröstl, Knödel mit Ei oder Bauernsulz gegeben, aber ich blieb beim Grammelschmalzbrot und einem hervorragenden, warmen Marillenstrudel. Das Essen ist hier immer wieder ein Gedicht, nette Bewirtung.

Ich hatte den Gastgarten gut eine halbe Stunde für mich alleine, dann kam ein Einheimischer mit seinem Freund und wies ihn in die Speisekarte ein: "Aber was ich heute nie nehmen würde, wäre ein Grammelschmalzbrot, dafür ist es viel zu heiß." Ich schmunzelte, zumal er dann das Blunzngröstl nahm, was sicher kaum weniger im Magen lag. Für mich wars der richtige Energieschub.

Nach einer guten Stunde Rast im Schatten wollte ich dem St. Andrä-Trail weiter folgen, aber statt rechts zum Weißen Hof hinauf, führte der Steig am Grund des Marbachs entlang. Abzweigung sah ich keine. Der Steig verengte sich und war außerordentlich gatschig.

Bild 12: Links und rechts wuchsen brusthohe Brennesselstauden.

Bild 13: Später wurde der Weg breiter.

Allerdings nur kurz, das letzte Stück bis Hadersfeld war wieder sehr schmal und dicht bewachsen. Teilweise schob ich, weil es zu steil bzw. der Untergrund zu rutschig war. Relative frische Sturmschäden haben außerdem den Wurzelteller mitsamt des Steiges herausgerissen, da klaffen ein paar große Löcher im Weg.

Bild 14: Während dieses doch recht herausfordenden Wegabschnitts führte mein Handy in der Hosentasche unterdessen ein Eigenleben und verschickte zufällige Whatsappbilder.

Ab Hadersfeld war ich wieder am Weg bzw. auf der Straße. Mein Wasservorrat ging schon ziemlich zur Neige. In der Abfahrt überholte mich die Kieberei, hatte aber nichts zu beanstanden. Ich fuhr auch nicht zu schnell, das Radl schlingerte nämlich ein wenig bedenklich im schnelleren Tempo seit dem Urwaldabschnitt.

Bild 15: Letzte Steigung vor dem Weißen Hof, im Hintergrund der Heuberg.

Bei der Einmündung links wollte ich ursprünglich herauskommen.

Ab Weißen Hof geht es nur noch bergab, erst sanft ...

Bild 16: ... dann deutlich abschüssiger durch die Villengegend Klosterneuburgs.

In Klosterneuburg kurze Fummelei, weil der Donauradweg nicht ausgeschildert war. Hab es dann aber doch geschafft und beim ersten Trinkbrunnen konnte ich wieder nachfüllen.

Bild 17: Mit Windowsoberflächenhimmel gings zurück.

Bild 18: Die ganze Runde in der Kompasskarte.

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