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15.02.20 Paulmauer (1248m) über Zdarskyhütte, Türnitzer Alpen

Eckdaten:

  • Wegführung: St. Ägyd am Neuwalde (9.50) - Hans-Wacura-Steig - Forstwegkehre (830m, 11.00) - Zdarskyhütte (1082m, 12.25) - Paulmauer (1247m, 13.38-14.12) - Zdarskyhütte (15.08-16.18) - Parkplatz (17.40)
  • Länge: 13 km
  • Höhenmeter (Aufstieg): 700 hm
  • Gehzeit Gesamt (inkl. Fotografierpausen): ca. 6 Std.
  • Viecher: 1 Auerhahn auf der Starkhöhe

Auch in diesem Mildwinter finden sich durchaus passable Bedingungen für Schneeschuhwanderungen. An diesem Tag herrschte Hochdruckeinfluss, in der Höhe sollte tagsüber Warmluftzufuhr einsetzen. Die Nacht verlief relativ mild, es kühlte kaum unter Null Grad ab. Im Traisental blieb es auf der Hinfahrt lange grün. Erste Schneereste im Tal ab Freiland. Dort, wo das Tal der Unrechtstraisen in die Traisen mündet, gab es Richtung Traisental dichte Nebelschwaden, verursacht durch den tauenden Schnee mit der kräftigen Sonneneinstrahlung. In Hohenberg begann die geschlossene, dünne Schneedecke, am Straßenrand deutete der zusammengeschobene Schnee auf rund 20cm Schnee an den Vortagen hin. In St. Aegyd am Neuwalde südseitig teilweise aper, sonst größere Schneereste. Wolfgang und ich parkten direkt gegenüber der Kirche, unweit vom Gasthof Berthold, wo ich damals mit Bekannten übernachtete, als wir unsere Wallfahrt nach Mariazell machten. Damals herrschte Regenwetter, entsprechend war dies jetzt das erste Mal, dass ich das Ortsgebiet und Umgebung bei gutsichtigen Bedingungen sah.

Bild 1: Unrechtstraisen mit glasklarem Wasser.

Im Hintergrund das Osterkircherl, erbaut im Jahr 1851 von Kaspar Täubl.

Bild 2: Hungrige Katze, die die Hausbewohnerin daneben erwartungsfroh anschaute, vergebens allerdings.

Bild 3: "Seriously?"

Bild 4: Auch die Fensterkatze schien auf etwas zu warten.

Bild 5: Hubertuskapelle, links der tief verschneite Göller.

Etwas zu früh angesichts des schneebedeckten Weges legten wir die Schneeschuhe an, in den zahlreichen, schön und flach angelegten Kehren des Hans-Wacura-Steigs (1937 erbaut) herrschten südseitig aber lange Zeit apere Verhältnisse.

Bild 6: Blick auf den Ort, im Hintergrund Obersberg (1467m), Preineckkogel (1449m) und Schwarzauer Gippel (1605m).

Der gspitzte Mugel vor dem Preineckkogel ist der Sauecker Kogel (ca. 860m).

Bild 7: Aussichtsbankerl mit Göllerblick, links Gamsmauer und Schnalzstein (1546m)

Der Schnalzstein war mein letzter (Schneeschuh-) Gipfel gemeinsam mit Wolfgang vor meiner Übersiedlung nach Salzburg (Tour am 05.02.2017).

Bild 8: Kleiner Göller, Göller, Terzer Göller.

Zu uns schaut der Wurzboden an der Nordseite des Kleinen Göllers, dahinter der Schindlergraben und verdeckt die Hühnerkralle. Die Skiabfahrten wirken alle passabel von der Schneelage.

Bild 9: Am Südhang blühten bereits zahlreiche Schneerosen.

Auch Erlenkätzchen waren schon vorhanden.

Bei einer markanten Forstwegkehre (830m) lag schließlich genug Schnee, um endgültig auf die Schneeschuhe zu wechseln.

Bild 10: Ausblick von der Hermannsrast (865m) zum Klosterwappen (2076m).

Rechts der Schneegraben halb im Schatten, links der vielbefahrene Wurzengraben.

Bild 11: Schnalzstein und Göller, ganz rechts Steinhofer Kogel (1114m).

Bild 12: Im oberen Teil nahm die Schneehöhe rasch zu.

Bild 13: Dann endet der Hans-Wacura-Steig bei einem Forstweg.

Ab hier war in wenigen Minuten die Hochfläche erreicht.

Bild 14: Vergänglichkeit.

Bild 15: Wolfgang mit Göller im Hintergrund.

Bild 16: Die Bürgeralpe.

Bild 17: Unberührte Schneedecke abseits des Weges.

Bild 18: Von der Zdarskyhütte ein erster Hochchwabblick.

Links Ebenstein (2123m) und abgesetzt die Schaufelwand (2012m), mittig Großer Grießstein (2023m) mit Hochtürnach (1770m), rechts Riegerin (1939m).

Bild 19: Die ...trieben schon aus.

Bild 20: Rückblick auf die Almböden.

Ab hier begann der schweißtreibende Teil, denn die Warmluftzufuhr machte sich in der Höhe stärker bemerkbar als in den Niederungen. Mit meinem Infrarotthermometer maß ich an unterschiedlichen Stellen 4 bis 6 Grad Bodentemperatur, gefühlt war es in der Sonne zweistellig.

Bild 21: Das mit Spiel mit den Schatten.

Verwehungen bereits knapp oberhalb der Hütte, ab recht exakt 1100m Seehöhe setzte kräftiges Tauwetter ein und es goss regelrecht von den Bäumen. Ab der Hütte war übrigens Spurarbeit nötig, wir waren die ersten, die von dieser Seite auf die Paulmauer stiegen. Zum Glück befand sich eine ältere Spur vom Vortag unter dem Neuschnee, der von einer hauchdünnen Graupelschicht überzogen war (die Schauer vom Freitag), weshalb man nicht so tief einsank.

Bild 22: Die ausgedehnte Grabenalm im Südteil.

Bild 23: Kaiserwetter..

Unweit vom Fotostandort hörte ich plötzlich einen charakteristischen Flügelschlag, gefolgt von einem wegfliegenden großen Vogel mit grauen, aufgefächerten Schwanzfiedern und einem gelben Schnabel: ein Auerhahn! Meine erste Sichtung seit längerem! Den ersten Auerhahn sah ich bei ganz ähnlicher Vegetation am 20.02.2016 unweit der Poirhöhe zwischen Semmering und Wechsel-Stuhleck.

Bild 24: Verdorrte Kunst.

Bild 25: Ich geh mit meiner Laterne ...

Bild 26: Am Fuß von der Paulmauer sind dann ab dem Waldrand doch Schneeschuhspuren sichtbar.

Bild 27: Begrenzungswäldchen.

Bild 28: Die vorhandenen Spuren erleichterten das Vorankommen am steilen Südhang deutlich.

Der Schnee war weich, aber noch nicht sulzig und herrlich zu gehen, ideal bei maroden Füßen.

Bild 29: Dann ist auch schon der Gipfel erreicht: Paulmauer (1248m), laut Gipfeltaferl 1247m.

Bild 30: Tiefblick von der schroff westwärts abfallenden Gipfelmauer in "Die Brunst" (667m).

Bild 31: Vom Göller über den Hochschwab, Gesäuse, Kräuterin, Dürrenstein bis Ötscher reicht der Blick.

Bild 32: Hochtor (2369m), Planspitze (2117m), Admonter Reichenstein (2251m,85km) und Tamischbachturm (2035m).

Bild 33: Riegerin links, mittig Hochkogel (2105m) und Kaiserwart (2033m)

Davor fast unscheinbar der Große Kollmanstock (1768m).

Bild 34: Hochtor, Reichenstein, Tamischbachturm und Großer Buchstein.

Bild 35: Im Norden sticht der schneebedeckte freie Südhang des Eisensteins (1185m) hervor.

Rechts davon das Obere Waldviertel in 80 bis 100km Entfernung. Links ist die maximale Fernsicht von der Paulmauer durch den starken Dunst verdeckt, sonst könnte man bis zum Lichtenberg und Breitenstein im Mühlviertel sehen (über 110km).

Bild 36: Großer Buchstein (2224m), Großer Sulzberg (1400m) und Gemeindealpe (1626m).

Bild 37: Im Vordergrund der Kamm der Zellerhüte, mit Oischingkogel (1606m) und Vorderem Zeller Hut (1629m), Mittlerer Zellerhut (1586m) und Großem Zellerhut (1639m).

Im Hintergrund links Hochstadl (1919m), rechts Fadenkamp (1804m), dazwischen kegelförmig Graskogel (1742m).

Bild 38: Wolfgang tippt die Gipfelgrüße.

Bild 39: Steiler Abbruch auch nach Norden, im Hintergrund Türnitzer Höger (1372m)

Bild 40: Die Gipfelerle trug ebenfalls schon Knospen

Bild 41: Traumhafter Abstieg im weichen, aber nicht zu rutschigen Schnee.

Bild 42: Kaiserwetter auch am Rückweg.

Bild 43: Portrait.

Bild 44: Dann kamen uns zwei Skitourengeher entgegen, erst beim Vorbeigehen sah ich den Hund.

Der Hundling ging die ganze Zeit in unserer Schneeschuhspur, parallel zur Skitourenspur.

Bild 45: Prachtvoller Blick zum Kuhschneeberg und Hochschneeberg.

Ganz links Handlesberg (1370m), das alternative Tourenziel, ganz rechts Obersberg (1467m). Im Vordergrund gegenüber Rosskopf und Haselstein (1092m), links vom Haselstein die Westwand vom Falkenstein (1013m).

Bild 46: Zoom zu den Westhängen des Hochschneebergs, mit Kaiserstein (2061m) und Fischerhütte links, Klosterwappen (2076m) rechts.

Links die Schneelöcher, dann der felsige Schauerstein, Wurzengraben und Schneegraben.

Dann kehrten wir in der kleinen, aber schönen Zdarskyhütte ein, die auch im Winter bewirtschaftet ist. Es befanden sich zwei Gruppen mit Skitourengehern in der Hütte, manche übernachteten sogar. Die Wirte wechseln alle 1-2 Wochen.

Bild 47: Es gab Fleischknödel (gleich zwei) und Sauerkraut, wirklich hervorragend!

Nach einer guten Stunde Rast brachen wir um viertel fünf von der Hütte auf.

Bild 48: Der Hund sichtlich in Spiellaune (Aufforderungsgeste).

Bild 49: Rückblick zur Hütte.

Bild 50: Letzte Sonnenstrahlen am Rückweg..

Bild 51: Gippelmauer.

Bild 52: St. Ägyd in der Dämmerung, im Hintergrund Obersberg und Preineckkogel.

Unten rechts das ehemmalige Gußstahlwerk, erbaut 1828 an der Stelle einer Hackenschmiede. 1885 in Konkurs gegangen, 1933/34 Umbau zum Jugendheim, seit 1999 zu Wohnungen umgebaut.

Am Rückweg sitzt die Fensterkatze noch draußen, auch die erste rote Katze ist gemeinsam mit einer deutlich jüngeren Katze zugegen, beide sitzen gegenüber auf dem Mauerwerk, wie zwei Statuen, und schauen uns an. Die junge Katze eher ängstlich, die rote Katze stolz und entspannt. Was für ein Tagesabschluss!

Bild 53: Als Zuckerhäubchen gibt es ein schönes Abendrot.

Um 17.40 kommen wir mit dem letzten Licht beim Auto an. Tag perfekt genutzt. Danke Wolfgang für den Vorschlag und Umsetzung :-)

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