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01.06.20 Pauliberg (761m), Klosterberg (745m) und Ruine Landsee, Bucklige Welt

Eckdaten:

  • Wegführung: Kobersdorf (10.00) - Pauliberg (12.30) - Klosterberg (14.00) - Ruine Landsee (14.50-15.50) - Judensteig (aufgelassen) - Kobersdorf (17.05)
  • Länge: 17,5 km
  • Höhenmeter (Aufstieg): 630 hm
  • Gehzeit Gesamt (inkl. Fotografierpausen): ca. 5,5 Std.
  • Viecher: mindestens 10 Zecken
  • Fußstatus: keine Beschwerden (Salewa Laufschuhe + Wandersocken + Untersocken)

Tour mit Günter (der auch ein paar Bilder beigesteuert hat), Eli und Wolfgang. Idee von mir, ich war noch nie in dieser Region. Darüber hinaus erst meine zweite Tour nach dem Sonnberg im Leithagebüsch, die vollständig im Burgenland stattfand.

Ein Tourenbericht, bei dem ich mich frage, ob er sinnvoll ist. Im Nachhinein wars unvernünftig, nicht vorzeitig abzubrechen. Ich hab während der Wanderung mehrfach mit dem Gedanken gespielt. Letzendlich haben wir die Tour verkürzt und den Heidriegel (659m), auf dem sich Reste einer Fluchtburganlage befinden, ausgelassen. Es wäre ohnehin spät geworden. Lange Rede, kurzer Sinn: Ich war nicht fit, wusste das aber zu Beginn noch nicht. Wenn bei flacher Steigung der Puls schon überschießt und auch bergab oder in der Ebene 30 bis 40 Schläge über normal ist, dann stimmt was nicht. Eine Woche vorher war ich noch topfit, hier war meine Nase richtig zu und ich hatte das Gefühl, ich atmete gegen einen Widerstand an. Das wurde im Laufe der Tour nicht besser und hat mich zunehmend beunruhigt, wodurch ich etwas geistesabwesend und weniger mit Genuss dabei war wie gewohnt. Das ein oder andere mag mir dieses Mal entgegangen sein.

Bild 2: Beim Startort "Am Waldhof" war noch alles gut.

Im Hintergrund die Reste der abziehenden Okklusionsfront, die am Vortag Dauerregen gebracht hatte. Übrig blieb ein lebhafter Nordostwind und ein paar stärkere Quellwolken, die sich aber meist in harmlose Ausbreitungsschichten umwandelten.

Wir folgen im Aufstieg der rechten Markierung.

Bild 3: Wiesen-Glockenblumen.

In einer Biegung zeigt eine verblichene Markierung geradeaus, auch in der AMAP führt der Weg geradeaus. Dort ist eine Pfadspur erkennbar, die durch hüfthohes Gras verläuft und wo wir die ersten Zeckennymphen mitnehmen werden. Teilweise ists ein Dornenkampf, zur Entschädigung wachsen zahlreiche reife Walderdbeeren.

Bild 4: Rechts kommt der ehemals markierte Weg hinauf.

Bild 5: Cumulus mediocris.

Bild 6: Bild von Günter: Wieder am brauchbaren Weg.

Bild 7: Der strichliert eingezeichnete Steig zwischen Hegnauerbründl und Basaltwerk ist wieder mehr oder weniger nicht vorhanden.

Bild 8: Dann ist das Basaltwerk erreicht.

Bild 9: Blick in den riesigen Steinbruch.

Der Pauliberg ist vulkanischen Ursprungs, das Gestein rund 11 Mio. Jahre alt (Miozän).

Bild 10: Steil.

Dort treffen wir auch die einzigen Wanderer des Tages, später in Landsee dann nochmal.

Bild 11: Unweit der Zufahrtsstraße zum Basaltwerk ein Blick zum Schneeberg aus ungewohnter Perspektive.

Bild 12: Bild von Günter: Stickelberg (881m) im Vordergrund, dahinter die Raxalpe mit Neuschnee.

Bild 13: Bild von Günter: Schneeberg mit Gahns im Vordergrund.

Danach kämpften wir uns weglos zum Gipfel des Paulibergs, erst erneut durch hohe Brennessel- und Dornenstauden, später leichter im Wald und zum Schluss über Steigspuren über Blöcke zum sanfteren Gipfelplateau.

Bild 14: Die Aussicht kann sich sehen lassen: Der gesamte Wechselkamm bis Sonnwendstein, rechts der Schneeberg.

Bild 15: Bild von Günter: Eli mit Gipfelkreuz.

Bild 16: Gipfelkreuz ohne Eli.

Bild 17: Rotklee.

Bild 18: Abstieg über den felsigen Südkamm.

Weiter unten gings dann wieder durchs Gemüse, bis wir einen überraschend gut geschnittenen Forstweg erreichten. Der führte zur Landstraße zurück, entlang derer wir bis zur Abzweigung zum Klosterberg (745m) folgten.

Bild 19: Ruinenreste.

Bild 20: Ehemaliges Kamaldulenserkloster Landsee

Das Kloster wurde 1701 errichtet und 1782 aufgelöst.

Bild 21: Nächster Stopp: Rhododendren.

Bild 22: Bequeme Neugier.

Bild 23: Was will mir dieser Blick sagen?

Bild 24: Beim Eingang zur Ruine Landsee eine schöne Katze, äh Wachhund.

Bild 25: Zweites Tor.

Bild 26: Stiegenhaus.

Bild 27: Mächtiger Burggraben: Die Ruine zählt zu den größten in Mitteleuropa.

Bild 28: Gut erhaltene Mauern.

Bild 29: Im Weitwinkel.

Bild 30: Als Kind hätte ich hier meinen Spaß gehabt.

Die Ruine war gut besucht. Abstand halten kein Problem, bis auf die enge Wendeltreppe im Donjon.

Bild 31: Wohngebäude.

Bild 32: Zentralgebäude (Innenhof) mit gotischen Torportalen.

Bild 33: Überlebensinstinkt.

Bild 34: Kirche von Landsee, im Jahr 1800 erbaut.

Bild 35: Ein einsamer Natternkopf.

Bild 36: Bild von Günter: Ausblick zum Klosterberg (rechts) und nach Landsee.

Bild 37: Gegenüber der Heidriegel, wo noch Reste einer Fluchtburganlage vorhanden sein sollen.

Der Abstecher wäre ein ziemlicher Umweg geworden, sicher eineinhalb Stunden extra. Im Hintergrund das weite Becken bei Oberpullendorf.

Bild 38: Handyfoto: Blick in die Bucklige Welt, ganz links am Horizont das Bernsteiner Hügelland.

Bild 39: Bild von Günter: Mauerbogen auf dem Donjon.

Bild 40: "Gipfelfoto" am Donjon.

Bild 41: Bild von Günter: Der südliche Neusiedler See, dahinter die Ungarische Tiefebene.

Bild 42: Herrliches Licht.

Bild 43: Ein Distelfalter sonnt sich.

Bild 44: Blick in den Wohnturm.

Am Rückweg hatte mich eigentlich der Judensteig interessiert, der war aber nicht begehbar, man musste über den Forstweg ausweichen.

Bild 45: Die Markierungen vom Judensteig sind schwarz übermalt.

Sieht so eine lebendige Erinnerungskultur aus? "Der direkte Weg von Kobersdorf zur Burgruine Landsee heißt Judensteig und erinnert an die zu den sieben Gemeinden gehörende jüdische Gemeinde des Ortes die über 300 Jahre lang bestand." (Quelle: landseer-berge.at)

Bild 46: Schwefelporlinge.

Bild 47: Im Abstieg nahmen wir den linken Weg, der wesentlich besser und auch schöner zu begehen war.

Anschließend kehrten wir beim Dorfwirt in Kobersdorf ein, als einzige Gäste im Gastgarten. Kellner mit Maske, mehr oder weniger über der Nase. Wir bestellten Pizza. Naja, dicker Rand, Gemüse aus der Dose. Hausmannskost wäre gescheiter gewesen, aber ich bin einfach von Italienern zu sehr verwöhnt. War dennoch ein schöner Abschluss eines nicht ganz so entspannenden Tages für mich.

Bild 48: Auf der Rückfahrt - ein Cumulus humilis pileus.

Der Tag hat mich so erschöpft, dass ich nicht einmal anfing, die Bilder auf den PC zu laden, sondern mich gleich ins Bett legte und knapp zehn Stunden durchschlief.

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