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21.08.2020 Ochsenkar und Abstieg nach Hohentauern, Rottenmanner Tauern

Eckdaten:

  • Wegführung: Edelrautehütte - Ochsenkar - Mautstraße - Hohentauern
  • Länge: 8,4 km
  • Höhenmeter (Aufstieg): 100 hm

Wanderung ist übertrieben. Ich war zu unschlüssig, was ich machen wollte, wusste es schon drei Tage vorher nicht. Das liegt an der schlechten öffentlichen Anbindung von Hohentauern. Richtung Trieben führe der Bus nur 15 Minuten, aber schon um 13.24. Dann hat man auch dort das Problem, dass man erst mit dem Zug nach Rottenmann bzw. Selzthal muss, um anschließend mit den Fernverkehrszügen Richtung Leoben zu fahren. In Summe ist man mindestens dreieinhalb bis viereinhalb Stunden unterwegs. Richtung Pöls zurück fährt der einzige Bus um 14.49, für eine Tagestour bei rechtzeitigem Aufbruch zwar ausreichend, aber nicht mit viel Spielraum für längere Pausen. Der Abstieg zu Fuß nach Trieben führt ausschließlich über kilometerlange Forstwegabschnitte und ist zu Fuß uninteressant. Nach der schlechten Nacht am ersten Tag schlief ich länger bis halb acht durch und kam erst um neun von der Hütte weg. Ich steuerte den Gefrorenen See (2076m) an. Dazu musste man zuerst ins Ochsenkar (1651m) absteigen.

Bild 1: Gesäusegipfel aufgereiht.

Im Vordergrund links der Höllerkogel (1559m) bei der gleichnamigen Alm, bei der die Mountainbikeroute entlang führt. Dahinter der langgestreckte Lärchkogel (1666m).

Bild 2: Leiter am Steig zum Ochsenkar.

Der Steig führt an der steilen Ostflanke des Hausecks entlang, durchwegs im Wald mit reichlich Farn und üppiger Vegetation, sehr dampfig und feucht mit rutschigen Blöcken und Wurzeln. Kein Steig, um Tempo zu machen, das erklärte die angeschriebenen zweieinhalb Stunden Gehzeit zum See. Ich brauchte eine gute Stunde ins Ochsenkar, von dort sind es nochmal knapp über 400 Höhenmeter zum See. Von der Gamsgrube her gibt es mehrere Wasserfälle in das bewaldete Kar hinten links. Dort sammelten sich die Kühe im Schatten.

Bild 3: Im Ochsenkar mit steiler Ostwand des Großen Bösensteins.

Rechts geht der Steig in einem weiten Bogen hinauf in die Gamsgrube, ganz rechts die Seekarspitze (2115m), mein ursprünglich angestrebtes Ziel, wenn ich noch einen Tag geblieben wäre und mit leichterem Rucksack hätte gehen können.

Bild 4: Weiterweg.

Etwa in der Mitte der Erlenbüsche gegenüber drehte ich um. Die Sonne knallte gegen halb elf erbarmungslos in das Kar und ich spürte den schweren Rucksack und die müden Beine vom Vortag. Zudem würde mir die Mautstraße bis ins Tal später nicht erspart bleiben. Ich beschloss, unten beim Häuslteich einzukehren und dort die Wartezeit auf den Bus zu verbringen.

Bild 5: Rückblick am Umkehrpunkt.

Ganz rechts Großer Griesstein (2337m), links Geierhaupt (2417m), ganz links Himmeleck (2096m).

Bild 6: Bei der Ochsenkarhütte nahm ich den unmarkierten Karrenweg (im Winter als Skiabfahrt gekennzeichnet)

Bild 7: Lärchenkogel mit Ödstein und Hochtor dahinter.

Bild 8: Admonter Reichenstein und Totenköpfl.

Bild 9: Steig zum Admonter Reichenstein.

Dieser quert zunächst nach links über steile Schrofenhänge und dann an der Südflanke des Totenköpfls über die Herzmann-Kupferplatte (UIAA II) in die Südschlucht unterhalb der Reichenstein-Scharte. Diese ist weniger steil als aus dieser Perspektive sichtbar, hat aber mindestens eine IIer-Stelle, bei der man beim Abklettern nicht sieht, wo man hinsteigen muss (Bilder z.b. auf der Webseite von Robert Rosenkranz).

Bild 10: Große und Kleine Rübe.

Von der Seekarspitze führt ein breiter Grat zur Großen Rübe und von dort Steigspuren zur Kleinen Rübe. Von dort könnte man unschwierig den Hang zum markierten Weg hinab absteigen.

Bild 11: Ein Bachbett wird gequert.

Bild 12: Schon auf der Mautstraße, links Kleiner Schober (1510m), dahinter Triebenstein (1810m).

Bild 13: So schaut ein Hund, dem ein Marmelade-Palatschinken verweigert wurde ...

Im Pfahlbaudorf konnte man sehr gut essen, ich nahm die Forelle mit Erdäpfeln. Die Idylle wurde leider nach einer halben Stunde von einer Gruppe Holländer mit vielen Kindern unterbrochen. Die Kinder starrten mich alle an, als ich den Palatschinken aus. Der Vater fragte später auch bei der Wirtin, was das war, was ich gegessen habe. Der Gastgarten füllte sich mittags rasch und es wurde immer lauter, nach einer Stunde brach ich auf.

Bild 14: Vorzügliche Forelle - endlich ein Essen, das ich vertragen habe.

Bild 15: Sunkmauer: Über die Sunkschlucht entwässern die Zuflüsse aus den postglazialen Karen Richtung Paltental

Bild 16: Panorama Pfahlbaudorf mit Großem Hengst rechts.

Bild 17: Aufstieg zum Paß.

Bild 18: Rückblick zum Großen Hengst und Großen Bösenstein.

Rückfahrt wieder mit Kleinbus (wenige Fahrgäste) bis Thalheim-Pöls. Unterwegs ließ der Fahrer ein wenig viel Autofahrer überholen und trödelte noch, sodass statt sieben nur drei Minuten Umstiegszeit blieben. Die S-Bahn war dann wieder fast leer. In Bruck an der Mur stieg ich den tschechischen Railjet um, ebenfalls nicht übertrieben überfüllt. Dafür fuhren wir wegen dem LKW-Unfall auf der Südbahn rund 20 Minuten länger, weil wir die Umleitung über die Pottendorfer Linie nehmen mussten. Das störte mich aber nicht, so lernte ich sie endlich auch einmal kennen.

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