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17.08.2019 Hochbärneck - Trefflingfall - Vordere Tormäuer - Hochbärneck; Blassenstein/Urlingerwarte

Eckdaten:

  • Wegführung: Hochbärneck (11.00) - Trefflingfall - Vordere Tormäuer - Hochbärneck (15.30); Blassenstein/Urlingerwarte ab Parkplatz
  • Länge: 10,0+1,2 = 11,2 km
  • Höhenmeter (Aufstieg): 550+90 = 640 hm
  • Gehzeit Gesamt (inkl. Fotografierpausen): ca. 4,5 Std.
  • Viecher: 1 Springfrosch

Dieses Mal eine Wanderung mit Maß und Vorsicht, die erste längere Wanderung seit Anfang Juli. Zwischenzeitlich hatten sich die Schmerzen vom Knochenmarködem wieder verschlechtert und ich hatte tagelang Beschwerden beim Auftreten. Inzwischen habe ich einen neuen Orthopäden, der selbst Berggeher ist, und wir kommen der wahren Ursache langsam auf die Spur, wahrscheinlich eine muskuläre Dysbalance der Wadenmuskulatur, die sich einstellte, als ich von Bergschuhen auf Laufschuhe umgestiegen bin. Faszienrolle und -ball sind jetzt immer mit dabei im Rucksack, außerdem regelmäßiges Dehnen. Von der Strecke her darf ich nicht mehr als zehn Prozent zulegen, also momentan um 10 bis 12km maximal. Das erfordert eine andere Planung als früher, wenn ich nicht die selbe Strecke zurückgehen möchte, aber es geht - meine To-Do-Liste habe ich jetzt kreativ erweitert um kürzere Touren. Das setzt allerdings nicht zu heißes Wetter voraus, da die Touren naturgemäß eher in Voralpen- und Mittelgebirgshöhen angesetzt sind. Insofern war der Sommer in Sachen Alternativen ein Totalausfall.

Zurück zum Angenehmen - dank Wolfgang wieder eine etwas alpinere Tour als zuletzt. Diese Ecke der Ybbstaler Alpen kannte ich noch nicht, das Panorama von der Urlingerwarte war grandios und lädt zu einer Wiederholung im Herbst ein. Wetterlage: Beginn der kräftigen Südwestströmung mit eingelagerter Warmfront und zeitweise dichterer mittelhoher Bewölkung. Zwischendurch aber auch föhnig aufgelockert mit ausgeprägten Föhnfischen (Altocumulus lenticularis). Wir starten beim Parkplatz neben dem Almgasthof Hochbärneck (915m). Unmittelbar daneben befindet sich auf einer Anhöhe die 31 Jahre alte Aussichtswarte.

Bild 1: Blick nach Nordwesten zum Sonntagberg (716m) südlich von Steyr.

Links der Schwarzenberg (958m) zwischen Ybbsitz und Gresten.

Bild 2: Großer Ötscher (1893m), Kleiner Ötscher (1552m) und Dürrenstein (1878m)

Im Vordergrund durchschneidet der Nestelberggraben die Steinwand rechts (mit Steinbühel (799m) und Kerschbaumalm, dahinter das Notental) und Nestelberg links.

Bild 3: Blick nach Osten: Brandmäuer (1277m) links, nur unmarkiert besteigbar.

Am Horizont rechts dahinter schaut der Göller (1766m) hervor, rechts die Bichleralpe (1378m), ein idealer Schneeschuhgipfel. Weiter rechts folgen Hohe Student und Bürgeralpe.

Bild 4: Herrenboden links und Dürrenstein rechts.

Die mächtige Doline auf halbem Weg zum Herrenboden ist mit einem kleinen Schneerest zu erahnen. Dort hab ich damals schon das tiefe schneegefüllte Loch bewundert.

Bild 5: Bärenleitenkogel (1635m) und Scheiblingstein (1622m)

Die Überschreitung stünde eigentlich noch auf meinem Speisezettel, muss ich aber erst einmal auf das kommende Jahr verschieben, wenn wieder 1200hm und 20km am Stück möglich sind (aktuell etwa die Hälfte).

Bild 6: Blick nach Westen, im Tal Gaming mit der berühmten Kartause Marienthron, dahinter Zürner Berg (1096m)

Über den Sattel geht der Blick links zum Lindauer Berg (1084m, 40km) und Hochbuchberg (1273m,68km), rechts zum Spindeleben (1066m) in den Oberösterreichischen Voralpen. Die Kartause war von 1330 bis 1782 aktiv.

Bild 7: Oberhalb der Einmündung vom Nestelberggraben in die Vorderen Tormäuer liegt die Obere Eibenalm.

Bild 8: Vermutlich Kartäuser-Nelke (Dianthus carthusianorum).

Bild 9: Talbauer, im Hintergrund Turmkogel (1130m).

Bild 10: Fischgrätenmuster im Altocumulus durch geringen Abstand der Leewellenauslenkung.

Ab Sulzbichl nahm die Zahl der Familien mit mehr oder weniger gehfreudigen Kleinkindern deutlich zu, darunter auch ein Dreijähriger, der im Abstieg über die Kehren entlang vom Trefflingfall laut und deutlich "Scheissdreck" sagte, weil er nicht mehr weiter gehen wollte.

Bild 11: Kurz vor der Steilstufe.

Bild 12: Hier stürzt der Wasserfall in einen Tobel.

Das Wasser muss gegen den Uhrzeigersinn aus der Vertiefung strömen. Im Frühjahr nach der Schneeschmelze und nach starken Regenfällen naturgemäß viel eindrucksvoller.

Bild 13: Beeindruckende Faltungen und Verwerfungen im Fels.

Bild 14-16: Die einzelnen Stufen und die Gesamtansicht des Trefflingfalls.

Bild 17: Steinmanndlakrobatik.

Bild 18: Wir gehen noch ein Stück bachaufwärts ...

Bild 19: Hier sollte 1970 ein weiteres Kraftwerk (neben Erlaufboden) entstehen.

Eine Protestbewegung hat dies verhindert und in der Folge zur Gründung des Naturparks Ötschers geführt.

Bild 20: Idyllisches Ufer der Erlauf.

Das anschließende Fußbad war eine Wohltat.

Bild 21: Russischer Bär (Euplagia quadripunctaria)

Bild 22: Eine der wenigen engen Stellen der Vorderen Tormäuer.

Bild 23-25: Mitten am Fahrweg zu den Eibenalmen saß ein erstarrter Springfrosch (Rana dalmatina) - in Österreich übrigens auf der Roten Liste.

Bild 26: "In 5 Wochen sind Wahlen. Was sagen Sie dazu?"

Bild 27: Bienenpopsch in Echtem Leinkraut.

Bild 28: Ötscher und Rauher Kamm.

Bild 29: Unbekannt.

Bild 30-32: Spitz und ein anderer Hund beim Spielen auf der Alm vom Hochbärneck

Der Spitz war allerdings etwas draufgängerisch und beide mussten getrennt werden.

Schöner großer Gastgarten mit mehreren Naturdenkmälern als Schattenspender. Wir aßen beide einen Holzknechttoast mit Spiegelei und Salat. Sehr zu empfehlen.

Der Nachmittag war noch jung und auf der Rückkfahrt statten wir bei Scheibbs dem Blassenstein (844m) einen Besuch ab. Mit dem Auto kann man bis 15 Gehminuten unterhalb der Aussichtswarte heranfahren.

Bild 33: Herrlich unberührte Wiesen, darüber Altocumulus stratiformis der durchziehenden Warmfrontbewölkung.

Bild 34: hamma ned.

Bild 35: Blick in die Oberösterreichischen Voralpen.

V.r.n.l.: Hochbuchberg (1273m), Gaisberg (1267m), Koglerstein (1257m), Schoberstein (1285m), Hohe Dirn (gespitzt, 1134m), davor mittig Freithofberg (958m), links mit der steilen Nordflanke Schieferstein (1206m), dahinter als Shilhouette noch Falkenmauer und Kremsmauer (85km entfernt).

Bild 36: In Bildmitte der Runzelberg (953m)

Rechts geht der Blick bis zu den Weyer'schen Bögen (Almkogel, etc.), am Horizont hob sich sanft das Tote Gebirge ab. Links spitzelt am Horizont der Hexenturm (2172m) in den Haller Mauern durch. Ganz links wieder der Zürner Berg, Hausberg von Gaming. Am Himmel künden linsenförmige Wolken die zunehmend föhnige Höhenströmung an.

Bild 37: Abendstimmung.

Bild 38: Auf der Urlingerwarte nochmals ein stimmungsvoller Blick nach Westen in die OÖ Voralpen.

Bild 39: Mittagskogel (2041m), Natterriegel (2065m) und Hexenturm (2172m), Haller Mauern.

Bild 40: Gesäuseblick.

Links unverkennbar mit der Doppelspitze Lugauer (2217m), mittig Gsuchmauer (2116m), Hochzinödl (2191m), Hochtor (2369m), Planspitze (2117m), davor Tamischbachturm (2035m), rechts der langgestreckte Gamsstein (1774m).

Bild 41: Hochzinödl, Hochtor, Planspitze und Tamischbachturm.

Bild 42: Alpenvorland, im Hintergrund das Mühlviertel, rechts das Obere Waldviertel.

Bild 43: Im Vordergrund der Hiesberg (558m) südlich von Melk, dahinter beginnt die Wachau.

Links Jauerling, rechts Dunkelsteinerwald (Ruine Aggstein war zu erahnen), ganz hinten spitzelt Sandl (723m, 51km) durch.

Bild 44: Die mittelalterliche Stadt Scheibbs, urkundlich erstmals 1160 durch einen Otto de Schibis erwähnt.

Der Name ist slawischen Ursprungs, von Scipécje ("wildwachsende Hecken-Rose"). Links ist die spätgotische Pfarrkirche zu sehen, die von Schloss Scheibbs, Stadtmauer und Pfarrhof umgeben ist, mit mehreren mittelalterlichen Türmen.

Bild 45: Der Glanz des Sommers ist vorbei.

Bild 46: Die 1903 erbaute Urlingerwarte.

Bild 47: Die Schatten werden länger.

Bild 48: Am Rückweg.

In Bildmitte Türnitzer Höger (1372m), links Kalteneck (1191m) und Eisenstein (1185m), ganz rechts blinzelt der Schneeberg durch.

Über Kilb und Obergrafendorf fuhren wir zurück auf die Autobahn und nach Hause. Ein erfüllter Tag ging zu Ende. Danke Wolfgang, das war ein echter Lichtblick nach einigen Monaten alpenloser Zeit.

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