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26.10.2019 Haselspitz (1534m), Hohe Student (1539m) und Ochsenhalterstein (1453m), Mürzsteger Alpen

Eckdaten:

  • Wegführung: Greierhof (10.10) - Haselspitz (12.40-13.50) - Hohe Student (14.05) - Leirerboden (weglos) - Ochsenhalterstein (14.50) - Freinsattel - Aunbauer (16.40)
  • Länge: 11,7 km
  • Höhenmeter (Aufstieg): 800 hm
  • Gehzeit: ca. 4,5 Std.
  • Fußstatus: bergauf erst auf den letzten 100hm spürbar, bergab im unebenen Wiesen-Unterholzgelände, aber rasch wieder vergangen

Der Nationalfeiertag begann für mich mit einer Premiere. Nachdem ich am Vortag mit dem kleinen Rucksack unterwegs war, lag die Kamera noch auf der Couch, das Tele hatte ich bereits im größeren Wanderrucksack verpackt. Als ich die Kamera einpacken will, seh ich, dass meine kleine Kompaktkamera noch am Strom hängt. Hab sie abgesteckt und dann verräumt. Naja, und die Kamera hätte ich halt auch noch einpacken sollen... Etwa zwanzig Minuten, nachdem mich Wolfgang zuhause abgeholt hatte, ist mir plötzlich eingefallen, dass ich mich nicht mehr erinnern konnte, die Kamera eingepackt zu haben. Da waren wir schon auf der Südosttangente. Beim Greierhof angekommen wird meine Befürchtung Gewissheit, das Tele liegt im Rucksack, aber die Kamera nicht! Spontan leiht mir Wolfgang seine Canon EOS-Kamera, sodass ich - zwar mit ungewohntem Handling, da anderes Modell - weiter fotografieren kann. Vielen herzlichen Dank! Da Günter und Eli auch mit Auto anreisen, können wir eine Überschreitung planen, mit Start beim Greierhof und Ankunft beim Aunbauern. Der Freinerhof war als Einkehr geplant, dazu später mehr.

Die Bilder sind dieses Mal zur Hälfte von mir (1000px) und Günter (900px).

Randnotiz zum Wetter. In der Früh herrschte wieder eine markante Bodeninversion mit niedrigen einstelligen Tiefstwerten in vielen Tälern. Über dem Steinfeld zogen flache Nebelschwaden, ab Semmering regierte die berühmte Nebelschlange mit dem Hochnebel im Mürztal. Dieser hielt sich - wie von Wolfgang vorausgesehen - bis zur Bockmauer mit dem Toten Weib, einer Engstelle im Oberen Mürztal, durch die seit 1996 ein Tunnel führt. Ab Frein wurde es deutlich kälter, das Autothermometer zeigte plus ein Grad und die Wiesen waren teilweise bereift, insbesondere entlang vom Ort Lahnsattel. Entsprechend auch ein zapfiger Start in Halltal beim Greierhof.

Bild 1: Start über eine sonnige Wiese Richtung schattigen Nordhang.

Bild 2: Erster Stop nach mäßig steilem Waldanstieg, inzwischen wurde es über der Inversion schon deutlich wärmer.

Bild 3: Dürrenstein, Gemeindealpe, Ötscher und Bürgeralpe im Hintergrund.

Bild 4: Sauwand (1420m) im Vordergrund, da war ich im Zuge meiner privaten Mariazellwanderung.

Links davon Hochstadl (1919m) und Fadenkamp (1804m), Kräuterin, rechts Vorderer Zellerhut (1629m) und Oischingkogel (1606m).

Bild 5: Gegen über die Wildalpe (1523m), die ich vor allem vom Winter her kenne (mit Schneeschuhen).

Rechts felsig Großer Sonnleitstein (1639m) und Glatzeter Kogel (1594m).

Bild 6: Sturmschäden haben manchmal auch ihr Gutes ...

Prächtige Aussicht zum Ötscher, ganz rechts deutlich herausragend die Bichleralpe (1378m), auch ein lohnenswerter Schneeschuhgipfel.

Etwa auf halbem Weg zum Gipfel überholt uns eine Gruppe mit vier Männern, zwei davon kommen wir mir sofort bekannt vor, zwei alte Bekannte aus dem Skywarn-Austria-Forum, die ich zum Teil seit Jahren nicht mehr gesehen habe. Die Welt ist ein Dorf.

Bild 7: Gipfelblick ins Tote Gebirge!

Im Vordergrund das Hochkar (1808m), unverwechselbar durch den Sendeturm. Im Hintergrund links Scheiblingstein (2197m) und Großer Pyhrgas (2244m,75km), rechts das Warscheneck (2388m,87km), davor der Kleine Pyhrgas (2023m).

Bild 8: Ebenstein (2123m) links, mittig Großer Griesstein (2023m), rechts Kleiner Griesstein (1857m)

Im Vordergrund der langgestreckte Kamm sind die Zeller Staritzen mit dem Betbühel (1503m), an sich geeignet für Schneeschuhe, aber eher zu viel Schnee als zu wenig.

Bild 9: Rax- und Schneealpe im Osten.

Links Donnerwand (1799m), mittig Kleine Mitterbergwand (1863m), ganz rechts Windberg (1903m), der höchste Punkt der Schneealpe.

Bild 10: Großer Proles (1565m) und Kleiner Proles (1579m)

Am linken stand ich heuer im Februar mit Schneeschuhen bei über drei Meter Schneehöhe. Der Kamm war völlig überwächtigt, eine Mitgeherin der Gruppe brach in ein tiefes Loch ein. Der Übergang zum Kleinen Proles war zu riskant, daher stiegen wir danach wieder ab.

Bild 11: Schneeberg, ganz rechts Alpl und Krummbachstein

Im Vordergrund nochmals Sonnleitstein und Glatzeter Kogel.

Bild 12: Links vom Vorderen Zellerhut erkennt man noch links Gamsplan (1902m) und Hohen Nock (1963m, 80km) im Sengsengebirge.

Weiter links stand noch der Große Priel (2515m), aber dahin haben wir leider alle nicht gezoomt.

Bild 13: Über die Bürgeralpe hinweg der Ötscher in voller Länge.

Bild 14: Bild von Günter - Gesäuseblick!

V.l.n.r.: Riegerin, Lugauer (hinten), Kaltmauer (vorne), Gsuchmauer (hinten), Hochtor (mittig), Reichenstein, Sparafeld und Riffel.

Bild 15: Gipfel des Haselspitz.

Bild 16: Im Nordwesten Dürrenstein und Ötscher..

Rechts vom Rauhen Kamm die Höhenzüge des Mühlviertels in über 100km Entfernung.

Bild 17: 17-22 Bilder von Günter - Schnalzstein (1546m) und Gippel (1669m).

Der Schnalzstein war mein letzter (Schneeschuh-)Gipfel im Februar 2017, bevor ich nach Salzburg übersiedelte.

Bild 18: Hochschwab-Hauptgipfel in Bildmitte, links Ringkamp davor.

Bild 19: Terzer Göller (1729m), Göller (1766m) und Kleiner Göller (1673m).

Bild 20: Hinteralm (1311m) und Reisalpe (1399m).

Bild 21: Ahornberg (1353m und Tirolerkogel (1380m).

Im Vordergrund Irrriegel und Schwarzkogel (1365m).

Bild 22: Beweis: Günter (mountainrabbit) war am höchsten Gipfel!

Bild 23: Etwa fünfzehn Minuten später sind wir am Hauptgipfel, der Hohen Student (1539m).

Bild 24: Die nicht mehr bewirtetschaftete Studentalm.

Student leitet sich von slawisch studena = Kaltwasser ab. Im Hintergrund die Veitschalpe, im Vordergrund die Tonion mit etlichen kleinen Gipfeln.

Bild 25: Im Vordergrund Proles und Königskögel, im Hintergrund Schneealpe und Lachalpe (zum Schneealpenstock gehörend).

Ganz hinten Ausläufer der Fischbacher Alpen und des Randgebirges der Mur.

Bild 26: Kleiner und Großer Königskogel.

Bild 27: Wenn die Jahreszeit nicht falsch wäre, würde ich sagen Frühlingsenzian...

Der Abstieg über den Leirerboden, der einmal eine zusammenhängende Weidefläche war und nun immer mehr zuwächst, gestaltet sich teilweise abenteuerlich.

Bild 28: Anfangs noch am Kamm entlang und über große Wiesen relativ eben.

Dann durch den Wald weiter...

Bild 29: Hinter einer umgestürzten Fichte mit riesigem Wurzelteller verbirgt sich blankgeputztes weißes Kalkgestein.

Rote Pfeile an den Bäumen leiten uns schließlich zu einem Felsgupf mit Jagasitz, ...

Bild 30: ... dem Ochsenhalterstein (1453m).

Blick zum Haselspitz gegenüber und zur hässlichen Sandstraße, zu der wir später steil absteigen werden. (Handyfoto)

Danach folgen wir weiter den roten Pfeilen, die uns relativ direkt zur Jagdhütte und zum markierten Weg zurückbringen. Orientierungsgeschick dennoch kein Nachteil.

Bild 31: Jagdhütte, im Hintergrund Göller (restliche Bilder alle von Günter)

Bild 32: Der Jahreszeit schon angepasst.

Bild 33: Wieder in der Sonne.

Bild 34: Vor dem steilen Abstieg über einen riesigen Schlag.

Rechts unten der Aunbauer, wo das zweite Auto steht. Die Senke heißt Oberes Halltal, auch da war es in der Früh frostig.

Bild 35: Konzentriertes Steigen ist gefragt.

Der Steig selbst ist gut angelegt und gar nicht steil, sondern führt in relativ sanften Kehren hinab. Durch den Kahlschlag befinden sich allerdings reichlich Stolperfallen am Weg und feucht ist es am Nordhang auch. Bei Schnee- und Eislage nicht empfehlenswert.

Bild 36: gibts ned.

Bild 37: Die letzten Meter nochmal Sonnenstrahlen genießen

Bild 38: Dürrenstein im Nachmittagslicht.

Bild 39: Holzkapelle.

Als wir zum Greierhof zurückkehren, um Günter und Eli zu ihrem Auto zu bringen, kommen nahezu zeitgleich auch meine Skywarn-Bekannten bei ihrem Auto an. Manche Zufälle gibts eben zwei Mal am Tag. Die Wetterkapriolen des Oktobersommers schlugen erneut zu, als die Sonne hinter den Bergen verschwand. Innerhalb von Minuten kühlte es spürbar ab. Der Höchstwert betrug im Tal rund 18-20°C, in der Folgenacht sollte es wieder Richtung Gefrierpunkt gehen.

In die Kategorie Zufall oder Glück im Unglück fällt auch das Abendessen. Ich hatte bewusst weniger zu essen dabei, war doch die Einkehr im Freinerhof fix einkalkuliert. Dann der Schreck, als wir nach einem freien Tisch fragen und erfahren, dass heute nur für Pensionsgäste geöffnet sei. Zwar hieß es auf der Homepage, dass nur eingeschränkt geöffnet sei, zum Feiertag stand aber explizit nichts. Fieberhaft suchten wir nach einer Alternative und fanden sie in Neuberg an der Mürz beim Gasthof Schäffer, unweit vom Stift. Dort war zwar fast alles schon reserviert, aber ein Tisch noch frei. Das Essen und Trinken war vorzüglich, eine würdige Alternative auch für künftige Touren in der Region.

Danke für den schönen gemeinsamen Tag, Wolfgang, Eli und Günter!

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