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25.10.2019 Tempelbergwarte (403m), Sonnberg (420m), Heuberg und Freiberg (392m), Wienerwald

Eckdaten:

  • Wegführung: Altenberg-Greifenstein Bf. (10.40) - Tempelbergwarte (403m, 11.15) - Obelisk Hadersfeld (441m, 11.50) - Sonnberg (420m, 12.30) - Redlingerhütte (280m, 13.25-14.35) - Heuberg Versuch (370m, 15.10) - Weißer Hof - Freiberg (392m, 15.45) - Waldandacht - Unter-Kritzendorf Hst. (16.25)
  • Länge: 15,1 km
  • Höhenmeter (Aufstieg): 490 hm
  • Gehzeit: ca. 4,5 Std.
  • Fußstatus: Laufschuhe, dicke Socken, keine Probleme, schmerzhaft nur weglose, steile Waldhänge, ließ aber rasch wieder nach
  • Viecher: Schmetterlinge, Wespen, 1 Hyalomma spec. (tropische Riesenzecke)

Tagelange Südföhnlage, Oktoberrekorde, noch nie war es so warm. Am Vortag herrschte trotz lebhaftem Südostwind sehr gute Fernsicht. Die relative Feuchte sank verbreitet unter 20 Prozent in mittleren Lagen - Ursache war neben dem Föhn sehr trockene Luft aus der oberen Troposphäre, die bis in niedrige Höhen herabgemischt wurde. In der zweiten Nachthälfte ging eine schwache Druckwelle durch. Damit kühlte es in der Höhe zwar ab, mit dem lebhaftem Westwind wurde die Luft aber erst recht durchmischt. Höchstwerte in Niederösterreich verbreitet 13 bis 22 Grad, am wärmsten in Wien, am kühlsten auf der Rax. Die Hoffnung auf bessere Sicht westlich vom Wienerwald hat sich leider nicht erfüllt. Ich werde die Tempelbergwarte also sicher noch ein zweites Mal aufsuchen müssen.

Track: Start in Altenberg-Greifenstein Bf. (Halbstundentakt der S40), Ende in Unter-Kritzendorf Haltestelle.

Zuerst ein Stück entlang der Hauptstraße, dann links steil eine Gasse hinauf.

Bild 1: Kreative Straßenbezeichnung.

Bild 2: Nicht der einzige Spaßvogel hier.

Bild 3: Zwei Farben dominieren.

Am Ende der Gasse beginnt der schmale, fast alpine Steig in steilen Kehren hinauf zur Tempelbergwarte, die zu Ehren Kaiser Franz Joseph I. im Jahr 1908 erbaut wurde. Von der Aussichtsplattform in 13 Meter Höhe hat man bei guter Sicht einen weiten Blick zu den Voralpen und ins Weinviertel.

Bild 4: Im Osten ist der Wald zu hoch für freie Sicht.

Bild 5: Im Westen stört starker Dunst die Fernsicht.

Blick auf St. Andrä-Wördern und Zeiselmauer. Letzter Ort wäre einmal einen extra Besuch (z.b. mit dem Rad) wert, denn nach Petronell-Carnuntum ist es der zweitreichste Ort Niederösterreichs, was erhaltene römische Bausubstanz betrifft, z.b. der gut erhaltene Schüttkasten aus der zweiten Hälfte des vierten Jahrhunderts.

Bild 6: Burg Greifenstein, erbaut im frühen 11. Jahrhundert, urkundlich erstmals 1135 erwähnt.

Bild 7: St. Andrä vor dem Hagenthale mit restaurierter Wehrkirche.

Dreischiffiges Langhaus mit dreijochiger gotischer Halle aus dem 14. Jahrhundert, im Kern romanisch.

Bild 8: Burg Kreuzenstein, um 1100-1200 entstanden, im heutigen Zustand großteils im 19. Jahrhundert als Schauburg errichtet

Bild 9: Ufoteller.

Bild 10: Mächtige, uralte Buchen am Kamm zwischen Tempelbergwarte und Sonnberg.

Diese hatte einen Stammdurchmesser von über drei Metern!

Bild 11: Obelisk von Hadersfeld (441m).

Am höchsten Punkt im Wienerwald nördlich von Hagental und Kierlingbach befindet sich dieser Obelisk, der Anfang des 19. Jahrhunderts errichtet wurde. Er markiert die Grenze des Bistums Passau. Früher soll sich hier ein römischer Wachturm befunden haben.

Bild 12: Immer der Sonne entgegen.

Bild 13: Beim Anstieg zum Sonnberg zeigt sich der Leopoldsberg mit der Leopoldskirche.

Bild 14: Der lichtdurchflutete Sonnberg macht seinem Namen alle Ehre.

Der Gipfel wird selbstverständlich weglos erstiegen.

Bild 15: Gipfelplateau mit Feuerstelle und lichtem Buchenwald.

Bild 16: Stumme Zeitzeugen.

Gegenüber der Freiberg (392m), über den ich am Nachmittag absteigen werde. Das Rehazentrum der AUVA, Weißer Hof, befindet sich links davon an der Waldgrenze.

Bild 17: Spätherbstliche Farben.

Der Abstieg geschieht etwas umständlich, weil der strichliert eingezeichnete Weg ab dem Sattel nördlich vom Sonnberg nicht mehr auffindbar war, dann verpasse ich noch eine weitere Markierung (die wahrscheinlich nicht mehr vorhanden war) und umrunde den Waldrücken noch als Zugabe, bis ich die Sohle des Marbachtals erreiche.

Bild 18: Die Buchengiganten entschädigen für den Umweg.

Überhaupt verläuft die Wanderung ganz nach meinem Geschmack, begegnet bin ich bis dahin niemandem.

Bild 19: Das ändert sich bei der idyllisch gelegenen Redlinger Hütte.

Der Haushund liegt auf seinem angestammten Platz und begrüßt alle vorbeigehenden Spaziergänger und Gassihunde höflich.

Ich bestelle mir das vegane Kürbisgulasch mit Semmelknödel, das köstlich war. Ich hatte schon vergessen, wie leiwand Kürbis schmecken kann.

Bild 20: Die erste der vier Hauskatzen macht sich bereit zum Betteln.

Herzlicher hätte die Begrüßung nicht sein können. Die Katze erblickt mich, kommt auf mich zu, legt sich vor auf den Boden und räkelt sich hingabevoll auf dem Rücken, lässt sich am Bauch streicheln.

Bild 21: "Ich mach mich extra schön für Dich!"

Bild 22: Es folgt ein Fotoshooting auf dem Tisch.

Katze zwei lässt nicht lang auf sich warten und miaut mich bettelnd an, während ich fertigesse.

Bild 22a: Zur Belohnung lass ich sie den Teller sauberschlecken.

Bild 23: Katze drei und der Haushund klären unterdessen, wer das Hofrecht hat.

Bild 24: T-Shirt-Wetter und Spätherbstfarben.

Bild 25: Nachdenklicher Hund.

Während die Katzen um Essen bettelten, schnappte der Hund nach krabbelnden Käfern und Fliegen. Verkehrte Welt.

Bild 26: Der Lampenhund bringt Unruhe in den Hof.

Die Katzen bringt er vor allem in helle Aufruhr, sie schlagen einen maximalen Bogen um ihn und werden plötzlich sehr verschmust bei den anderen Gästen.

Nach einem gespritzten Most zum Abführen unnötiger Elektrolyte breche ich gestärkt wieder auf.

Bild 27: Katze vier nimmt ein Sonnenbad ...

Bild 28: ...und zeigt sich not amused, als ich sie mit dem Tele heranzoome.

Bild 29: Nachmittagslicht mit Schattenselfie.

Der Heuberg wird die nächste Herausforderung, zunächst im Graben weiter, dann wollte ich weglos auf den strichlierten Forstweg wechseln, doch die steile Böschung und Unmengen an Gestrüpp und Dornen hindern mich daran. Also zurück und links über einen Forstweg hinauf, der zufällig auf dem Forstweg fortsetzt, den ich erreichen wollte. Um den Heuberg herum, dann weglos steil direkt hinauf auf den höchsten Punkt. Wollte ich, doch mannshohes Gestrüpp hindert mich daran. Etwa zehn Höhenmeter unterhalb musste ich umkehren.

Bild 30: An der Straße zum Weißen Hof.

Anders als die AMAP suggeriert, verläuft ein Waldweg parallel zur Straße, sodass man nicht auf dieser gehen muss.

Bild 31: Das schnurgerade Stück, das im Respektabstand zum hermetisch abgeschirmten Weißen Hof verläuft, ist dann wieder sehr schön zu gehen.

Bild 32: Gegenüber der Sonnberg (420m).

Bild 33: Nesselblättrige Glockenblume (Campanula trachelium)

Der höchste Punkt vom Freiberg (392m) befindet sich erneut im Jungwaldgebüsch, ich hab ihn von beiden Seiten eingekreist.

Bild 34: Am Nordhang steht sogar eine Aussichtsbank - mit Blick auf den Bisamberg.

Bild 35: Langenzersdorf.

Bild 36: Hundsheimer Berg (480m) in 51km Entfernung.

Bild 37: Gemeinde Bisamberg mit ehemaligem Wasserschloss aus der Renaissancezeit (nach 1586 erbaut).

Von der Wiese führt ein unmarkierter Weg zur Waldandacht. Eigentlich wollte ich zum Bahnhof Kritzendorf absteigen. In Anbetracht der fortgeschrittenen Tageszeit nehm ich den kürzeren, aber steilen Abstieg nach Unter-Kritzendorf.

Bild 38: In den Weinbergen öffnet sich der Blick auf Klosterneuburg und die Donaucity.

Bild 39: Stift Klosterneuburg.

Bild 40: Donaucity und Leopoldsberg.

Bild 41: Architektonische Gegensätze.

Bild 42: Der Flugsicherungstower lugt im Hintergrund durch.

Bild 43: "Es gibt Mannerschnitten???"

Bild 44: Unwiderstehlich.

Unter-Kritzendorf hat einen sehenswerten alten Ortskern, mit enger Ortsdurchfahrt und einer steilen Bahngasse hinunter zum Bahnhof mit hochmittelalterlichen Häusern. Erstmals erwähnt wurde der Ort durch Wisint von Criczendorf im Jahr 1108.

Um 16.25 treffe ich an der Haltestelle ein. Die Scotty-App hat mir bereits verraten, dass die S-Bahn um 16.33 ausfällt, aber um 16.50 fährt bereits die nächste Bahn zurück nach Heiligenstadt.

Zuhause hab ich dann noch ein krabbelndes Viech vom Oberschenkel gepflückt. Eine genauere Begutachtung ergab, dass es sich ziemlich sicher um eine tropische Riesenzecke handelte. Körperbau wie einer normalen Zecke, aber viel größer und vor allem sehr lebhaft.

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