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01.09.2019 Pleschnitzzinken (2112m) ab Bottinghaus (1630m)

Eckdaten:

  • Wegführung: Bottinghaus Parkplatz - Pleschnitzzinken - Galsterbergalm - Parkplatz
  • Länge: 6,0 km
  • Höhenmeter (Aufstieg): 470 hm

Die kürzeste Tour zum Abschluss. Schmerzempfinden gleichbleibend zum Glück. Keine Verschlechterung zum Vortag.

Wie schon bei den vorherigen Tourberichten eine kurze Rückschau auf die Modellvorhersagen vom Vorabend und von der Früh.

Wetterlage: Spannendster Tag. Vormittags nördlich vom Ennstal sichtbar trockenere Luft und bessere Fernsicht (einströmende Kaltluft), Richtung Schladminger Tauern frontal geprägter Wolkencharakter (Stratocumulus, Altocumulus) mit eingelagerten Schauern. Vom Ennnstal nordostwärts Bodenkonvergenz mit kräftigen Gewittern.

Ablauf: Erste Schauer um 10 lct zwischen Schladminger Tauern, Salzkammergut, OÖ Voralpen bis Mühlviertel, um 12 lct heftige Gewitter über Wald- und Mostviertel, beginnende Schauer/Gewittertätigkeit vom Lungau bis Rottenmanner Tauern, um 13 lct Gewitterzone vom Lungau bis Wienerwald, vom Ennstal westwärts kaum Niederschlag, später entstehen noch bis Höhe Salzkammergut teils kräftige Regenschauer und eingelagerte Gewitter, aber nicht so mächtig wie an der Vorderkante der Gewitterzone (Steirisches Hügelland bis Südautobahn).

ICON, Euro4 und WRF-Kachelmann waren in beiden Hauptläufen falsch, das globale GFS im Morgenlauf am besten, Schwerpunkte korrekt erfasst. Das deutsche Lokalmodell COSMO war abends falsch, im Morgenlauf für den Vormittag etwas besser, für den Nachmittag aber falsch. Das ZAMG/ORF-Modell EZWMF war im Abendlauf falsch, im Morgenlauf hat nur der Nachmittag halbwegs gestimmt.

Meine Strategie für die Tourenplanung war, auf einen trockenen Vormittag zu setzen, was letzendlich wieder aufging.

Bild 1: Der Tag begann pünktlich zum meteorologischen Herbstbeginn mit dem ersten Almabtrieb.

Bild 2: Im Westen glänzte der Kammspitz (2139m) mit dem Winterstein (1915m) links noch in der Sonne.

Bild 3: Die Hauskatze hatte wohl eine umtriebige Nacht verbracht.

Bild 4: Bereits um 8.50, als wir Eli vor der Pension verabschiedeten, standen zwei Bergsteiger am Gipfel des Grimming.

Bild 5: Heimkehrer.

Bild 6: Dehnungsübungen am Morgen.

Danach fuhren wir knapp 900 Höhenmeter hinauf zum Bottinghaus, das im Sommer geschlossen hat. Hier befindet sich ein kleines Schigebiet.

Bild 7: Franzi richtet die Wassermühle.

Bild 8: Sanfter Aufstieg am Nordkamm mit Stoderzinken und Kammspitz stets vor Augen.

Bild 9: Niederer Dachstein

Am Himmel einiges an Stratocumulus- und Altocumulusfeldern, die auf frontales Wettergeschehen hinweisen. Zunächst einmal positiv, aus dieser Bewölkung bestand keine unmittelbare Gewittergefahr.

Bild 10: Kammspitz und Grimming

Im Ennstal links Freienstein (1279m) und Stöcklberg (1090m), rechts Mitterberg, aus Moränenmassen entstanden, die der Ennstalgletscher nach der letzten Eiszeit hinterlassen hat.

Bild 11: Vom Gipfel führt ein zunehmend schmaler werdender Gratrücken bis zum Gamskarspitz (2491m).

Dahinter erheben sich links Hohes Schareck (2575m) und Hochwildstelle (2747m), rechts Höchstein (2543m). Der Gipfel vom Pleschnitzzinken erweist sich wie schon bei den anderen Grasgipfeln der Niederen Tauern als von Schafen zugeschissen und hat entsprechende Fliegendichte aufzuweisen.

Bild 12: Sanfter Weiterweg über die Südwestschulter des Gumpeneck.

Über die Rote Scharte (2099m) reicht der Blick bis zum Preber (2740m) links und Grober Barbaraspitze (2726m) bzw. Roteck (2742m). Das langgestreckte Kar vor der Scharte trägt den bezeichnenden Namen Langschneerinne.

Bild 13: Im Westen gehen bereits erste Regenschauer nieder.

Auffallend die glatte Wolkenuntergrenze über dem Höchstein sowie über dem Hauser Kaibling (2015m).

Bild 14: Aber auch im Osten tut sich was am Himmel.

Genau in Bildmitte beginnt eine Wolkenstraße in mittleren Höhen mit ersten Vereisungsansetzen (Cumulus congestus bzw. Cumulonimbus capillatus altocumulogenitus). Nach Norden scheint die Sicht etwas besser zu sein, dort hat sich bereits die kühlere Luft mit dem Westwind durchgesetzt. Über der stabilen Kaltluft ist aber weiterhin die sehr labile Warmluft vorhanden, an der Grenzfläche, die die Wolkenstraße markiert, löst es zusehends aus. An unserem Standort bestand also vorerst keine Gewittergefahr, die Gewitter blieben alle weiter östlich.

Bild 15: Gipfelkreuz, dahinter das Tote Gebirge.

Bild 16: Zoom zur Hochwildstelle mit wenigen Altschneeresten.

Bild 17: Mark und Franzi im Abstieg.

Bild 18: Blick zum Dachsteingebirge, rechts der Hirzberg (2051m)

Links Margschierf (2080m), dazwischen spitzelt vermutlich der Speiklberg (2125m) durch.

Bild 19: Im Abstieg lockert die Bewölkung auf statt sich zu verdichten.

Auch der Blick ins Tote Gebirge wird immer klarer (leider immer noch zu dunstig für mein lichtschwaches Tele). Unten im Tal Gröbming.

Bild 20: Bei der Galsterbergalm befindet sich ein gut genährtes Murmeltier.

Bild 21: Das sich sogar streicheln lässt.

Bild 22: Cumulus congestus im Norden, beobachtet von der Terrasse der Galsterbergalm.

Bild 23: Auf der Heimfahrt mit Blickrichtung Totes Gebirge

Beginnendes Multizellengewitter mit zumindest drei deutlich abgegrenzten Aufwindbereichen und Niederschlagsfallstreifen rechts.

Statt über den Schoberpass fahren wir rückseitig der Gewitter ohne größere Hindernisse über den Buchauer Sattel, St. Gallen (die Burg heißt skurrilerweise Gallenstein) und Waidhofen an der Ybbs nach Amstetten und dort auf die Westautobahn. So ersparten wir uns ein heftiges Gewitter am Semmering, das ich mir zwar aus meteorologisch-fotografischem Interesse gewünscht hatte, aber nicht meinem Fahrer Wolfgang.

Bild 24: Zwischen Himbeerstein (1222m) und Haindlmauer (1435m) ist der Große Ödstein (2335m) zart sichtbar.

Weiter Richtung Gesäuse lassen dunkle Fallstreifen heftigen Regen erahnen. Ein Ausläufer streift uns auch noch bei der Abfahrt vom Buchauer Sattel, dann sind wir aber endgültig im Trockenen.

(Für ein Foto aus dem fahrenden Auto nicht so schlecht...)

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