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19.09.2019 Nockberg (1515m) über Weiße Wand, und Urschitz (1102m), Gailtaler Alpen

Eckdaten:

  • Wegführung: Techendorf (9.25) - Weiße Wand (11.20) - Nockberg - Tschabitscher (14.00-15.00) - Urschitz (15.20) - Praditz (15.50)
  • Länge: 10,2 km
  • Höhenmeter (Aufstieg): 630 hm
  • Gehzeit Gesamt (inkl. Fotografierpausen): ca. 4,5 Std.

In der Nacht hatte es sogar noch ein wenig geregnet aus der kompakten tiefbasigen Stratocumulusbewölkung. Alles war feucht und in der Früh machte die Bewölkung noch keine Anstalten, aufzulockern. Ich konnte mir daher beim Frühstück Zeit lassen. Anhand der Panorama-Webcams konnte ich mitverfolgen, dass die Untergrenzen langsam anstiegen. Ich beschloss bei meinem Plan zu bleiben, auf den Nockberg zu gehen, einem Waldgipfel, der in der Früh noch unterhalb der Wolkenuntergrenze lag. Tagsüber sollte die Bewölkung langsam auflockern und zum Abend hin sonnig werden. Das Minimum lag bei +8,5 Grad C, es sollten nur knapp über 15 Grad Höchsttemperatur werden.

Ich starte wieder direkt vom Quartier, gehe dort aber den nördlichen Waldweg nach Westen, immer oberhalb von Gatschach. Die kühle Luft tut gut.

Bild 1: Herzblatt (Parnassia palustris)

Bild 2: Wahrscheinlich verblühte Alpen-Aster (Aster alpinus)

Bild 3: Dehnen schadet nie.

Vor allem für mich derzeit nicht. Massagebälle hatte ich wieder mit dabei.

Bild 4: Unbequeme Wahrheiten am Bienenlehrpfad, aktueller denn je.

Bild 5: Blutrot.

Bild 6: Seeblick.

Bild 7: Buchen-Schleimrübling (Oudemansiella mucida)

Die Weiße Wand ist interessanterweise ab Techendorf gar nicht ausgeschildert, auch unterwegs steht sie nicht auf den Schildern. An der Abzweigung schließlich ist der Steig schwarz (schwierig) angezeigt. Natürlich stark übertrieben, soll aber vermutlich die deutschen Pensionistenurlauber abschrecken. Im unteren Teil ist der Weg noch relativ breit und flach.

Bild 8: Zwischendurch kommt man eindrucksvollen Brüchen im Gestein vorbei.

Erst die letzte Viertelstunde steilt das Gelände deutlich auf, der Steig wird schmaler und steiler, aber nie ausgesetzt oder schwierig oder gar versichert. In meinen Augen rot (mittelschwer). Dann sind auch schon die schroffen Felsen mit dem Abgrund erreicht, wo ich erst einmal eine längere Rast einlege.

Bild 9: Links Oberdorf, rechts Praditz - bei der Tankstelle befindet sich auch die Haltestelle des Naturparkbus.

Ein Umstand, der mir übrigens sauer aufstieß, war, dass es nirgends eine Karte mit den eingezeichneten Haltestellen gab. Gegenüber liegt der Kreuzbergsattel, der ins Gitschtal führt. Im Hintergrund in Wolken die Hochwarter Höhe (1655m).

Bild 10: Verlandung mit Schilfwiesen und Moor am Westufer des Weißensees.

Bild 11: Daher also die Bezeichnung "Weiße Wand".

Ein Kolkrabenpärchen leistete mir akustisch Gesellschaft.

Bild 12: Blick auf den Weißenseeer Sessellift, den ich zwei Tage später benutzte.

Die Bergstation liegt etwa zehn Gehminuten von der Naggler Alm enfernt. Man schaut auf das einzige Schigebiet von der Gemeinde Weißensee, man hat sich dankenswerterweise entschlossen, das Schigebiet nicht zu vergrößern, sondern Rücksicht auf den sensiblen Wildtierbestand (Bären, Wölfe, Luchse) zu nehmen, den es hier noch gibt. Somit auch kein Massentourismus im Winter, wenn die Mehrheit wegen Eislaufen auf dem zugefrorenen See kommt.

Bild 13: Zerklüfteter Kalkpfeiler, andauernder Erosion unterlegen.

Bild 14: Der Graben bricht steil nach Süden ab.

Bild 15: Blick von oben auf die Spitzen, im Hintergrund das Obere Drautal.

Über ein kurzes ausgesetztes Stück ist auch eine exponiert gelegene Aussichtsbank zu erreichen, wenn auch nicht mehr für alle Ewigkeit, da die Verbindung aus einem kaum einem Meter breiten Felsbrücke besteht, die von beiden Seiten weiter erodiert wird. Irgendwann wird die Brücke abrutschen.

Bild 16: Abzweigung Richtung Nockberg und Hochtraten.

Der Nockberg ist weglos erreichbar, bzw. über einen abzweigenden Forstweg nach links, wo der markierte Weg am Kamm nach rechts dreht. Von dort erst in einen Sattel und dann auf Wegspuren entlang der Gemeindegrenze zum kreuzlosen Gipfel. Aussicht gab es naturgemäß keine, also stieg ich rasch wieder ab.

Bild 17: Im Hintergrund breit und wuchtig Monte Cimone (2379m), Julische Alpen

Bild 18: Sessellift, dahinter Naggler Alm, Geißrücken und links Großboden (1806m), Golz (2004m) in Wolken.

Rechts Poludnig (1999m) und Monte Cocco (1941m) links dahinter im Karnischen Hauptkamm.

Bild 19: Spitzegel in Wolken, Golz jetzt frei, davor Großboden.

Bild 20: Bankerl vor dem Abgrund.

Dort legte ich eine längere Rast ein und massierte wieder meine Füße.

Bild 21: Die Straßenbrücke, die Techendorf mit der Schattseite verbindet.

Die jetzige sanierungsbedürftige Brücke besteht seit 1966/1967, davor stand hier seit dem 11. Jahrhundert eine alte Holzbrücke (historische Aufnahme). Die ältesten Reste der Brücke datierten auf das Jahr 1050, die Zeit der ersten urkundlichen Erwähnung des Weißensees.

Bild 22: Monte Cozarrel (2042m,32km) und Zuc Dal Bor (2195m) ragen hinter dem Madritschenkopf (1842m) heraus, teilweise in Wolken der breite Rosskofel (2240m).

Im Vordergrund rechts sieht man das riesige Skigebiet am Nassfeld.

Bild 23: Abstieg am Forstweg mit herbstlichen Einblicken.

Bild 24: Blick ins Obere Drautal.

Vorgelagert zum Mokarspitz befindet sich Kolm (996m) als Klotz bei Dellach im Drautal. Lienzer Dolomiten in Wolken, die aber sichtlich Lücken bekommen. Dellach stellte am 27.Juli 1983 einen bis 2013 haltenden Temperaturrekord auf (+39,7 Grad C), der am 3. August 2013 ebenfalls in Dellach auf +39,9 Grad C erhöht wurde. Am 8. August 2013 wurde dann in Bad Deutsch-Altenburg mit +40,5 Grad C erstmals die 40-Grad-Marke in Österreich geknackt. Das tief eingeschnittene inneralpine Trockental begünstigt durch den Volumenseffekt derartig hohe Temperaturen.

Bild 25: Auflösender Stratocumulus am Jauken.

Bild 26: Parasol.

Bild 27: Leitgockel beim Bauernhof Tschabitscher.

Dort kehrte ich für eine Stunde ein auf ein alkoholfreies Weizen und erstmals seit längerem gönnte ich mir einen Kaiserschmarrn mit Apfelmus. Der war nicht picksüß und ganz bekömmlich. Dachte ich, bis ich am Abend Krämpfe, Durchfall und Fieber bekam... Der Sohn vom Chef bediente und erzählte der älteren Einheimischen auf Nachfrage, dass er gerade seine Masterarbeit über "Veganismus als Marktschance." Er hatte selbst eine Zeit lang vegan gelebt, aber dann wieder aufgegeben, weil es sehr umständlich war.

Bild 28: Eselnde Kuscheln.

Bild 29: Idylle pur ..

Golz und Großboden erstmals beide wolkenfrei. Am Großboden stand ich am übernächsten Tag, weil mir der Golz zu weit und steil war.

Bild 30: Es wird immer freundlicher.

Bild 31: Zoom auf Greifenburg mit der spätgotischen Pfarrkirche.

Auf den Wegweisern steht zwar Urschitz, damit ist aber lediglich die Umrundung des kleinen Gipfels gemeint. Ich musste natürlich nachsehen, ob der Gipfel geschmückt war, fand aber außer brusthohe Stauden und Brennnesseln nichts.

Bild 32: Fürs Protokoll: Urschitz (1102m).

Bild 33: Ein schöner Steig auf einem Waldkamm mit Aussicht führt hinunter nach Praditz.

Bild 34: Bodental mit Graslitzen (2044m) hinten links

Rechts Vellacher Egel (2108m) und Kriebhöhe (2065m).

Bild 35: Gegenüber Hühnernock (1508m) mit Kalkfelsen.

Bild 36: Schlusspunkt bei der Haltestelle mit Blick zur Weißen Wand.

Der Bus kam pünktlich, ich war der einzige Fahrgast.

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