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17.03.2019 Pongratzer Kogel (1248m) und Masenberg (1261m), Randgebirge östlich der Mur, Joglland

Eckdaten:

  • Wegführung: Pöllauberg (11.20) - Oberneuberg - Wiesberg - Pongratzer Kogel (14.30) - Masenberg (Kernstockhütte, 15.10-16.10) - Röstenbauer - Pöllauberg (17.50)
  • Länge: 16,3 km
  • Höhenmeter (Aufstieg): 660 hm
  • Gehzeit Gesamt (inkl. Fotografierpausen): ca. 5 Std.
  • Viecher: 4 Salamander, 1 Goldammer, 4 Katzen, Grünfinken; eingezäunt: Pfaue, Puten, Hendln, Kaninchen, Steinböcke

Die Wetterprognosen hatten sich an den Vortagen sukzessive verschlechtert, ursprünglich hätte die Warmfront am Samstag rasch nach Norden abziehen sollen. Sie wurde jedoch in der Früh noch einmal retrograd, mit Kaltfrontbewölkung über Niederösterreich, und später wieder warmaktiv. Überdies bildete sich eine zweite Verwellung weiter südlich über dem Semmering-Wechselgebiet, sodass es dort anhaltend dichten Regen und Nieselregen gab. Dort, wo der Regen aufhörte, dampften die Felder und Wiesen, denn es wurde hinter der Front milder. Erst am Nachmittag lockerten die Wolken auf und es blieb ein sehenswerter Sonnenuntergang am Pöllauberg für mich, Wolfgang und Günter.

Bild 1: Ankunft bei dichtem Nebel in Pöllauberg.

Bild 2: Da bot sich eine Besichtigung der wirklich sehenswerten Wallfahrtskirche an.

Anstelle der heutigen Annakirche neben der größeren Wallfahrtskirche stand vorher eine romanische Kapelle. Um 1340 wurde die heutige Kirche errichtet, deren wuchtiges Westportal sehr an den Stephansdom erinnert, der in der gleichen Zeit errichtet wurde. An drei Seiten fällt der Hang, auf dem die Kapelle steht, steil ab.

Bild 3: Gotischer Altarraum mit barockem Hochalter aus dem frühen 18. Jahrhundert.

Bild 4: Gotische Gewölbe.

Bild 5: Die Besonderheit der Kirche ist das Langhaus.

Das Langhaus selbst ist zweischiffig, besitzt aber drei Schiffe im Chor und Vorhalle mit dem zentralen Eingang. Wirklich selten sind die mächtigen Säulen in der Mitte des Raums, in Verlängerung zum Altar.

Bild 6: Mächtig.

Wir haben gerätselt über den Grund dieser Raumaufteilung. Möglicherweise hat es mit der Statik zu tun. Das Kirchengebäude fällt vom Mauerwerk leicht nach Westen ab. Möglicherweise hat man die mächtigen Säulen benötigt, um das Bauwerk auf dem steilen Hügel zu stabilisieren.

Nach der Kirche starteten wir gen Osten.

Bild 7: Der Storch bringt gleich vier Kinder.

Etwas klischeehaft natürlich die rosa Höschen für die Mädchen und das blaue für den Knaben.

Bild 8: Zunächst steil in den Rauschbachgraben.

Geschichtetes Gestein.

Bild 9: Mein Wald. Mein Boden. Meine Zapfen. Gusch!

Bild 10: Langsam lichtet sich der Nebel.

Bild 11: Schüchterne Katze.

Bild 11a: Schüchterne nasse Katze.

Sie blieb nicht lange sitzen, irgendwann wurde ihr unser Fotografieren zu aufdringlich und sie raste davon in Richtung Hofhund, der sich gerade entfernt niedersetzte. Da oben am Land sagen sich offenbar Katz und Hund noch gute Nacht.

Bild 12: Dampfender Nebel über schilfähnlichem Feld.

Bild 13: Erneut Kätzchen, dieses Mal pflanzlich.

Hinter dem Strauch watschelten gerade eine Gruppe Laufenten auf und ab. Langsam wurde die Wanderung zur Zootour.

Bild 14: Dampfende Äcker, selten so gesehen.

Bild 15: Im Wald duftete es herrlich frisch.

Bild 16: Stratocumulus und Stratus Richtung Süden, darüber die ersten sonnigen Auflockerungen.

Bild 17: Zuerst gingen wir entlang der riesigen Windkraftanlagen zum Gipfel des Pongratzer Kogels.

Der Name kommt vom unterhalb gelegenen St. Pankrazen, bzw. heißt auch der ganze Osthang Pongratzen. Die Kirche wurde erstmals im Jahr 1544 erwähnt.

Bild 18: Das 2013 erbaute Windrad direkt über dem höchsten Punkt.

Bild 19: Blick zum Hochschwab

Links in Wolken Zagelkogel, rechts in Wolken Hochschwab-Hauptgipfel. Im Vordergrund mit dem langen Rücken die Windgrube (1809m), dahinter der Fölzkogel (2022m), rechts hinten der Karlhochkogel (2096m).

Bild 20: Wolken in verschiedenen Stockwerken.

Auflockernder Stratocumulus, darüber Altocumulus der abziehenden Warmfront. In der Höhe erste Cirrusfelder durch die Warmluftzufuhr an der Trogvorderseite.

Bild 21: Blick zum wolkenverhangenen Wechsel, unten Vorau mit Stratusbank.

Bild 22: Auch Nebel ist nur eine Wolke.

Bild 23: Steinbock im Wildgehege, neben scheuen Mufflons.

Bild 24: Einkehr in der neuen Kernstockhütte.

Dort gabs "Heiße Braune" mit gutem Brot und Kren, guten Zirbenlikör. Einziger Nachteil ist der Raucherbereich im Eingangsflur, durch den jeder durch muss, wenn er in die rauchfreie Stube will.

Bild 25: Glückskapelle Masenberg, im Frühjahr 2008 auf ebay versteigert.- weltweit einmalig.

Die Kapelle aus dem 18. Jahrhundert wurde in Hof bei Kirchberg/Raab abgetragen und hier neben dem Gipfelbereich wieder aufgebaut. Passend zur Glückskapelle kann man in der Hütte dünne Oblaten mit Zimt-, Vanille oder Haselnussgeschmack erwerben. Empfehlenswert!

Bild 26: Alte Jagdhütte mit Steinmauern und schöner Veranda.

Bild 27: Mittig das Pöllauer Tal, das umrahmt wird von Rabenwaldkogel (1280m), Zeiseleck (1078m), Wachholz (1030m) und Filzmoosberg (1085m) bis Masenberg und Ringkogel (789m) bei Hartberg.

Links die Kirche Pöllauberg, rechts schaut knapp der Kulm (975m) drüber, der zwischen Puch bei Weiz und Stubenberg am See liegt.

Bild 28: Das Stift Pöllau, ehemaliges Kloster der Augustiner-Chorherren.

Die Stiftskirche wurde im frühen 18. Jahrhundert errichtet und ähnelt in der Architektur der römischen Peterskirche, daher auch Steirischer Petersdom genannt. Es handelt sich um den größten barocken Kirchenbau der Steiermark. Das Stiftgebäude selbst geht auf eine Wasserburg aus dem 12. Jahrhundert zurück.

Bild 29: Dunstiger Blick zu den vulkanischen Gleichenbergen.

Links mit dem langen Rücken der Stradner Kogel (609m, 55km), rechts die Gleichenberger Kogeln (596m). An Tagen mit außergewöhnlich niedriger Luftfeuchte würde man sogar den Fernsehturm Zagreb (160km) bzw. die vorgelagerte Mittelgebirgskette (Ivanscica, 130km) erkennen können.

Eigentlich handelt es sich bei den Gleichenbergen um zwei Vulkankegel, dem Gleichenberger Kogel (698m) und der Bschaidkogel (563m), welche die identische Form haben und dem Kurort so seinen Namen gaben. Die Vulkanaktivität begann vor 17 Millionen Jahren (Miozän) und hielt 5 Millionen Jahre an. Die Vulkankegel standen einige Millionen Jahre in einem subtropischen Meer, die unteren Teile wurden dabei von Ablagerungen verschüttet. Auch der Stradner Kogel ist vulkanischen Ursprungs.

Bild 30: Birken in der Abendsonne

Bild 31: Als die Katze uns erblickt, wirft sie sich kurz auf den Rücken.

Bild 32: Ungewöhnliches Paar.

Bild 33: Pfauengehege.

Unweit stolzierte ein weißer Pfau. Hatte ich vorher noch nie gesehen!

Bild 34: Puten, Manderl und Weiberl wurden streng getrennt gehalten.

Bild 35: Meine beiden Begleiter dürfen auch mal ins Bild :)

Bild 36: Im Nordwesten schöne Erinnerungen an unseren Teichalm-Ausflug vorletztes Jahr.

In der Mitte der Plankogel (1531m), rechts Streberkogel (1447m), Osser in dieser Perspektive von Wolken verdeckt. Im Vordergrund Königskogel (1225m).

Bild 37: Sonnenuntergang mit zunehmend föhnigen Wolken.

Bild 38: Wie etwa hier Richtung Norden, Altocumulus lenticularis.

Bild 39: Kirche nun ohne Nebel.

Bild 40: Links die barocke Kapelle romanischen Ursprungs, die vor der Wallfahrtskirche gebaut wurde.

Bild 41: Stehende Leewolken (Stratocumulus lenticularis) bzw. sogar Rotorwolken durch die beginnende Südwestanströmung.

Bild 42: Die gotische Westfront im letzten fahlen Sonnenlicht.

Bild 43: Berühmte Wallfahrtsorte mit Entfernungsangabe.

Bild 44: Farbenprächtiger Sonnenuntergang zum Abschluss.

Bild 45: Track auf der OpenStreetMap.

Vorerst mal die letzte (längere) Wandertour, da ich wegen einer Sesambeinchenreizung (ja, musste auch nachschauen, wo die sind und die Apothekerin wusste es auch nicht) pausieren muss. Zum Glück kein Belastungsschmerz, eher ein Entlastungsschmerz (Ruhe). Ich hoffe, Einlagen helfen.

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