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08.11.2019 Peilstein-Umrundung und Ruine St. Pankraz ab Hafnerberg, Wienerwald

Eckdaten:

  • Wegführung: Hafnerberg (478m, 7.45) - Nöstach - Wandfußsteig (8.50) - Peilstein (711m, 10.30) - Holzschlag - Dörfl - Ruine St. Pankraz (12.25) - Berg und Graben (Wimmer, Fuchsbauer) - Hafnerberg (14.25)
  • Länge: 16,4 km
  • Höhenmeter (Aufstieg): 750 hm
  • Gehzeit: ca. 6 Std.
  • Tiersichtungen: Eichelhäher, Feuersalamander!
  • Fußstatus: Längere Asphaltstrecke zwischen Wimmer und Fuchsbauer spürbar (Ermüdung), sonst keine punktuellen Schmerzen mehr.

Tour mit Franz aus Thenneberg, der mir seine Heimat und ungekannte Plätze am Peilstein zeigte. Wetterlage: Wie die letzten Wochen auch: Kräftiger Südföhn. Im Wiener Becken hielt sich von der Früh weg eine kompakte tiefbasige Hochnebeldecke, die Obergrenze lag am Wienerwaldostrand bei ca. 400m Höhe. Ab Alland südwärts begann die Nebeldecke aufzureißen. Ich kam pünktlich um 7.45 mit dem Mariazellerbus am Hafnerberg an. Zunächst folgen wir dem 04er Richtung Nöstach.

Bild 1: Kirchenruine St. Martin in Nöstach, im 13. Jahrhundert erstmals erwähnt.

Die Kirche wurde 1786 zum Abbruch freigegeben, nachdem die Wallfahrtskirche am Hafnerberg zur Lokalienkirche wurde. Teile des Kirchturms und des Dorffriedhofs sind noch vorhanden.

Bild 2: Hochnebelschwaden, darüber sonnig.

Der Südostwind wehte bereits lebhaft, bei einstelligen Tiefstwerten fühlte sich das entsprechend frisch an.

Bild 3: Eintauchen in den Nebel am Peilstein-Nordhang.

Über unmarkierte Steige gelangen wir direkt zum markierten Wandfußsteig.

Bild 4: Beeindruckende Wände.

Bild 5: Einer der schönsten Aussichtsplätze: Blick vom Matterhorn zum Cimone.

Bild 6: Hocheck (1037m) mit Aussichtswarte lugt aus den Nebelschwaden.

Darüber macht sich die vorübergehend ortsfeste Leewellenbewölkung bemerkbar.

Bild 7: Blick in die Gutensteiner Alpen.

Bild 8: Mystische Nebelstimmung.

Bild 9: Spätherbst.

Bild 10: Baumruinen.

Bild 11: Cimone von der anderen Seite.

Bild 12: Überall kommt man durch markierte und unmarkierte Steige nahe an die Felsen.

Bild 13: Kalk- und Flyschwienerwald.

Bild 14: Leewellenwolke mit gleicher Form wie der Schneeberg.

Auffallend konvektive Bewölkung unter der laminaren Obergrenze. Es war schwache Labilität vorhanden (Stratocumulus), der im Wiener Becken für Nieselregen sorgte und der die tiefen Wolken trotz Föhneinfluss weit ins Lee abdriften ließ. Das globale GFS-Modell hatte den Niederschlag sogar korrekt angedeutet (Spuren von Niederschlag mit konvektivem Anteil am Alpenostrand).

Bild 15: Wallfahrtskirche in der Ferne.

Bild 16: Hafnerberg und goldene Lärchen dahinter.

Bild 17: Vestenberg (593m, links) und Altenmarkt an der Triesting.

Die Sicht reicht bis zum Muckenkogel (1248m, 33km), Sengenebenberg (1104m), Hainfelder Kirchberg (922m) und Kaiserkogel (716m, 38km). Die Leewelle wird unterdessen kompakter und geht von Altocumulus in Altostratus über. Im Gegensatz zum Sonntag, 3.11., ist sie rückseitig aber weitaus weniger scharf begrenzt.

Bild 18: Vestenberg, Hafnerberg und Pankrazberg, in Bildmitte hinten Schöpfl (893m).

Bild 19: Kecke Felsen.

Bild 20: Durchblick.

Bild 21: Hocheck, Schirmföhre und ausgeprägte Leewelle.

Bild 22: Zu dem Zeitpunkt war die Kante der Leewellenwolke am deutlichsten ausgeprägt.

Bild 23: Richtung Schneeberg hingegen dominiert nur noch lockere konvektive Bewölkung.

Neuschnee liegt bis etwa 1500m herab. In der Folgenacht sollte es bis 1200m herabschneien. Ganz rechts vom Kuhschneeberg schaut ein Stück Schneealpe heraus, vollkommen von Bewölkung eingehüllt. Unser ursprünglicher Plan wäre das Raxplateau gewesen, bei wenig Sonne, zeitweise dichtem Nebel, stürmischen Wind und einstelligen Temperaturen aber kein Vergnügen. Am Schneeberg hatte es auf 1800m um den Gefrierpunkt, dazu Böen bis 140km/h.

Bild 24 und 25: Blick in die Felswände an der Peilstein-Südseite.

Bild 26: Peilstein-Gipfel (nicht am höchsten Punkt) und erste Rast.

Bild 27: Den Ausblick genießend.

Zugleich zeigt das Bild gut den zweiten Teil unserer Runde über den Ruinenberg (über meinem Kopf) und dann links über Wiesen und Höfe zum Hafnerberg zurück.

Bild 28: Franz auf seinem Hausberg (neben dem Hocheck).

Bild 29: Im Sattel zwischen Kienberg (682m) und Peilstein liegt Holzschlag.

Dort haben wir damals im Zuge der Mariazellwallfahrt übernachtet.

Bild 30: Überraschende Begegnung: Ein später Feuersalamander kriecht durchs feuchte Laub.

Bild 31: Immer wieder schöne Durchgucker zur Wallfahrtskirche.

Bild 32: Ding, Dong, Ding, Dong, wer steht denn vor der Tür?

Bild 33: Inzwischen zeigen sich über dem Schneeberg wieder klassische Föhnwolken (Altocumulus lenticularis).

Weniger klassisch die flachen Cumulus humilis dazu.

Bild 34: Überquerung der Bundesstraße bei Dörfl.

Der Südföhn legte spürbar zu, die Kontraste verschärften sich.

Bild 35: Aufstieg zur Ruine.

Die ehemalige Kapelle St. Pankraz war ehemals von einer Wehrmauer umgeben und war wahrscheinlich als Wehrkirche erbaut wurden. Die Kirche wurde im 13. Jahrhundert erbaut. Ebenso wie die Nöstacher Martinskirche verfiel die Kirche nach dem Bau der Wallfahrtskirche.

Bild 36: Frühgotisches Eingangsportal.

Bild 37: Frühgotische Spitzbogenfenster.

An den Stützmauern sieht man überall noch die Ansätze zu den Pfeilern, die das Kirchengewölbe trugen.

Bild 38: Kirchenmauern.

Bild 39: Wenigstens zwei romanische Fenster, die später zugemauert wurden.

Generell deuten die Ansätze von Bögen innerhalb der Mauerwände auf mehrmalige Umbauten hin.

Bild 40: Am Weiterweg - selbst der hohe Altocumulus zeigte auffallende Quellungen an seiner Oberseite.

Bild 41: Buchenliebe alias Erinnerungen an den oscarprämierten Film 'The Revenant'

Bild 42: Kuhweide mit Blick zum Höherberg (657m) rechts, im Hintergrund Kirschleiten (617m).

Hier führt ein Teil der Allander Kuhbergrunde vorbei, die die durchgehenden Waldschneisen entlang der Höhenzuge von Weinberg (506m), Kirschleiten, Dachsberg, Großer Kuhberg (658m), Rauchkogel (603m), Kuhberg (701m) bis Höheberg ausnutzt.

Bild 43: Richtung Alpenostrand wird der Stratocumulus ab frühem Nachmittag wieder dichter.

Teilweise liegt er sogar als Stratus auf. Am Oberrand hingegen klar vertikale Aufwärtsbewegungen (Konvektion). Kein stabiler Föhn, sondern eine Art von Dimmerföhn.

Bild 44: Windig war es.

Bild 45: "Bist Du wirklich so gefährlich, dass ich wegen Dir aufstehen muss?"

Wir einigten uns auf ein Nein.

Bild 46: Hoffnungsschimmer.

Bild 47: Einäugige Katze.

Dann schlossen wir die Runde am Hafnerberg.

Bild 48: Kurzer Abstecher noch zur 1136 gegründeten Basilika Klein-Mariazell

Die ehemalige romanische Stiftskirche von Klein-Mariazell ist älter als Mariazell selbst. Zu sehen sind das imposante romanische Hauptportal und das romanische Seitenschiff (mit romanischen und modernen Fenstern).

Wegen einem großen Begräbnis mit mehreren hundert Gästen wurde es leider nichts mit einer Innenbesichtigung. Zum Abschluss des Tages kehrten wir noch in Alland am Hauptplatz in Buchfinks Landgasthaus ein. Das Hühnerfilet in Schafskässauce und mit Basmatireis war vorzüglich, wenn auch trotz Laktasetabletten eine Herausforderung für meinen Magen... Rückfahrt um 15.45 mit dem Bus nach Baden, danach gönnte ich mir zur Entschleunigung noch die Badener Bahn bis Endstation, sodass ich zwar erst nach 18.00 zurück war, aber warum sich eilen...

Danke an Franz für die Idee und Umsetzung.

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