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05.03.2019 Gaisberg (1287m) über Oberjudenberg, Osterhorngruppe (Nr.8, 61 Gesamt)

Eckdaten:

  • Wegführung: Parsch (13.10) - Oberjudenberg - alternativer Anstieg Zistel - Gaisberg (14.55); Abstieg Bus bis Gersbergalm - Parsch;
  • Länge: 6,6 km
  • Höhenmeter (Aufstieg): 840 hm
  • Aufstieg: 1h 45min

Der Folgetag wäre der schönere Tag gewesen, deutlich wärmer, dafür aber auch mühsamer auf dem weichen Altschnee und am Gipfelplateau wahrscheinlich wieder bumpvoll. Ich zog den etwas windigeren, kühleren und leicht wechselhaften Tag vor, hatte fast am gesamten Anstieg meine Ruhe. Nur bei Unterjudenberg kam mir ein Bergläufer entgegen, zum Glück, denn er klaubte mein Stirnband auf, das ich beim Umziehen wieder mal ausgestreut hatte.

Bild 1: Die Wiese ergrünt schon langsam.

Bild 2: Tief verschneit hingegen noch die Watzmann-Familie.

Oberhalb von etwa 1500m hatte es zuletzt nennenswerten Neuschnee gegeben.

Interessantes Detail am Rande. Laut Stadt Salzburg sind etliche Wege offiziell (Stand 5.3.) gesperrt. Man solle die Hinweistafeln beachten. Ich habe keine einzige Tafel gesehen! Mag sein, dass es direkt bei der Zistelalm Hinweistafeln für jene gibt, die bis dorthin mit Bus oder Auto anreisen. Wer aber vom Tal aus startet, wird keine Sperrtafeln finden. Das finde ich zumindest seltsam. Ich stieg jedenfalls ab Oberjudenberg über den wenig begangenen Abschneider zur Zistel an, der zuerst einen Linkshaken macht und dann auf einem ausgeprägten Kammrücken hinaufgeht.

Bild 3: Dort gab es einige Wegspuren und viel Schneebruch.

Akute Gefahr bestand dort nicht, denn das meiste liegt schon. Für Halbschuhtouristen trotzdem nicht empfehlenswert, weil man über liegende Bäume steigen muss und der Waldboden durch den tauenden Schnee sehr schmierig ist.

Bild 4: Hier quert der Steig den (gesperrten) Rundwanderweg.

Und der ist völlig zurecht gesperrt. Neben Schneebruch, beschädigte Geländer im Bereich der Sendlwandsteganlage ist auch unklar, wie stabil die Lawinenzäune oberhalb der Stege noch sind.

Bild 5: Durchziehende Regenschauer im Salzkammergut.

Bild 6: Trasse ab Zistel, langsam wird die Zerstörung sichtbar.

Auch die Trasse ist nicht gesperrt und hier ist der Weg jetzt schon eher mühsam, weil man mindestens ein dutzend querliegender Bäume überklettern muss. Bei manchen ist es nur noch eine Frage von Tagen, bis die Hohlräume unter der Schneedecke einbrechen.

Bild 7: Totalschaden im Wald.

Noch im Anstieg hab ich mich gefragt, ob man den Staudruck durch Starkwindeinwirkung in Gewicht umrechnen kann. Denn vom Schadensbild her sind manche Schäden mit F2-T4 und aufwärts vergleichbar (Tornadoschäden). Ursache war hier aber alleinig der Schneedruck.

Bild 8: Das Schild ist zwar noch begraben, aber der Abstieg wurde schon niedriger.

Bild 9: Innerhalb weniger Tage ist der Schnee im Flachgau fast vollständig abgeschmolzen.

Bild 10: Nockstein bereits mit aperer Südflanke, zwei Wanderer gerade am Gipfel.

Dann kehrte ich noch einmal im Wirtshaus am Spitz ein, wo seit Wiedereröffnung nach den Schneemassen Mitte Jänner wohltuend ein Hardrocksender läuft, mit Ärzte, Deep Purple, Rolling Stones und ähnlichem. Abstieg mit dem Bus bis Gersbergalm. Ich hatte noch ein Pflichtprogramm zu erledigen. Dieses Mal mit Erfolg:

Bild 11: "Du gehst?"

Bild 12: Liebe.

Bild 13: Batman-Ohren.

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