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21.01.2019 Gaisberg (1287m) über Westanstieg(Nr. 3, 56 Gesamt)

Eckdaten:

  • Wegführung: Parsch (12.10) - Gersbergalm - Rundwanderweg - Gipfel (14.18) - Nocksteinkehre - Zistel - Parsch (17.05)
  • Länge: 10,4 km
  • Höhenmeter (Aufstieg): 840 hm
  • Gehzeit Gesamt (inkl. Fotografierpausen): ca. 4 Std.

Ich hab mich bewusst gegen den wahrscheinlich sonnigeren Folgetag entschieden. Es hielt sich ganztägig dichter Stratocumulus über Kammniveau, im Tal eine ausgeprägte Dunstschicht. Mangels Sonneneinstrahlung konnte die über Nacht gefrorene Schneedecke also nicht wieder weich werden. Deshalb beschloss ich meinen Standardanstieg über die steilen Kehren in Angriff zu nehmen. Bis zum Rundwanderweg verlief alles planmäßig, aber dann ...

Bild 1: Waldkapelle am Kreuzberg, auch Kreuzbergkapelle genanntes ehemaliges Wallfahrtsziel.

Bild 2: Kreuzberg (502m)

Hintergrund: Ende des 17. Jahrhunderts von Hofapotheker Anton Ruprecht Mayr anstelle eines ursprünglichen Holzkreuzes samt Opferstocks aufgestellte Kreuz mit der schmerzhaften Maria, später wurde eine gemauerte Kapelle errichtet. Die Skulptur stammt aus der Barockzeit, die Figur des Gekreuzigten aus dem 19. Jahrhundert. Heute von vielen Privatgrundstücken umgeben und nicht mehr offiziell zugänglich.

Bild 3: "Is eam schwindlig?" - "Naa, ois ok!"

Bild 4: "Verhaltet euch bitte kurz normal, wir werden beobachtet!"

Bild 5: "Es gibt hier nichts zu sehen!"

Bild 6: Nickerchen.

Bild 7: "Schleich di, aber schleunigst!"

Bild 8: Ab Gersbergalm bis Rundwanderweg bereits verbreitet Schneebruch, aber zunächst nur wenig umgefallene Bäume.

Bild 9: Rundwanderweg.

Der Ausstieg vom markierten Anstieg war gar nicht so leicht über die hohe Böschung, abgebrochene Äste versperren hier den normalen Ausstieg.

Die Fortsetzung dank Schneeschuhspuren wieder problemlos. Auch die ersten Kehren sind noch vorhanden.

Track bis zum Gipfel:

Ab dann weichen die Spuren zunehmend vom Steig ab, um teils massivem Schneebruch auszuweichen. Teilweise ordentlich steil, die Steighilfe leistete wertvolle Dienste. Im oberen Teil weicht die Spur auf den Nordwestrücken aus und quert schließlich unterhalb des Senders ostseitig direkt zum Gipfelkreuz.

Allgemein erschwert ab Gersbergalm wurde die Begehung aber dadurch, dass zwei Witzbolde nur mit Schuhen unterwegs waren und regelmäßig knietiefe Löcher hinterlassen haben. War sicher sehr kräfteraubend, hat leider die Spur phasenweise ziemlich zerstört. Wie man bei den Schneeverhältnissen auf die Idee kommt, es ohne Wintersportgerät zu versuchen, frag ich mich schon.

Bild 10: Mächtige Schneeansammlungen.

Bild 11: Wächtenumrundung, man beachte die vielen Stammbrüche.

Bild 12: Weiter oben gesellen sich zu den Schneeverwehungen wieder Reifablagerungen.

Bild 13: Über der Dunstschicht, darüber geringfügig aufbrechender Stratocumulus.

Bild 14: Ohne Worte.

Bild 15: Petersberg (Heuberg) gegenüber.

Bild 16: Der Haunsberg ragt knapp aus dem Dunst (800m-Grenze)

Bild 17: Latschenskulptur.

Bild 18: Vom Schneedruck geborstener Zaun.

Das erklärte, weshalb der Steig, der hier normalerweise neben dem Zaun entlang läuft, nicht freigeräumt werden konnte. Man quert jetzt steil von unterhalb hinauf. Abrutschen sollte man an der Stelle nicht. Lockerer Pulverschnee mit Reifanteil liegt auf kompakter Altschneedecke.

Bild 19: Dunstiger Gipfelausblick.

Die Straße ist mittlerweile teilweise einspurig geräumt, offiziell freigegeben ist sie aber noch nicht.

Bild 20: Das Wirtshaus am Spitz hatte offen, auch der Ofen ging.

Bild 21: Nur Trinkwasser bzw. Toilettenwasser gabs's nicht, das musste erst hergestellt werden.

Egal, das Schweinsbraterl war trotzdem gut. Erstmals fühlte ich mich auch musikalisch wohl, statt Ö3 lief ACDC.

Bild 22: Speisekarte mal anders, daneben die künstliche Stiege.

Bild 23: Nach kurzem Querfeldeingenuss nahm ich die Straße.

Bild 24: Der obere Teil der Trasse ist hinter einem mindestens 1,50m hohen Schneewall abgeschnitten.

Ich suchte die Fortsetzung der Trasse zur Zistel, fand sie hinter den großen Schneehaufen aber nicht, die die Räumfahrzeuge hinterlassen haben. Einmal versuchte ich abzusteigen, trat aber nur einen Schneebrocken los, der gleich ein weites Stück hinabkullerte. Offenbar hätte sich oberhalb eine bessere Stelle befunden, egal, also wieder Nocksteinkehre, zum Glück herrschte kein Verkehr.

Bild 25: Der Lichtmastensteig ist jetzt offenbar auch gesperrt.

Bild 26: Die Zistelrunde ist geräumt, viel Aussicht sollte man auf ihr aber nicht erwarten ;)

Bild 27: Tourengeher am Lichtmastensteig.

Bild 28: Neugierige Hundsis.

Unterhalb der Zistel ist die Trasse schon so oft begangen worden, dass der Schnee richtig plattgetreten ist. Ich sattelte daher auf meine mitgenommenen Spikes um. Mit der einsetzenden Dämmerung kam ich in Parsch an, wenig später folgte der Bus (Linie 6) zurück in die Stadt.

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