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03.01.18 Gaisberg (Nr. 1, Gesamt 54)

Eckdaten:

  • Wegführung: Glasenbach (10.20) - Rauchenbühel (988m, 12.00) - Zistel - Gaisberg (1287m, 13.15) - Zistel - Parsch (14.45)
  • Länge: 10,6 km
  • Höhenmeter (Aufstieg): 890 hm
  • Reine Gehzeit (inkl. Fotografierpausen): 4 Std.
  • Viecher: 2 Rehe nördlich vom Rauchenbühel

Erste Schneeschuhwanderung in diesem Winter. Lawinenwarnstufe 3 in der Osterhorngruppe, vielerorts 4 in den restlichen Nordalpen und in den Hohen Tauern. Da hatte weiter wegfahren keinen Sinn, zumal zu viel Neuschnee gefallen ist, um alles alleine zu spuren.

Schneeverteilung: Stadt 3-5cm, bis 650m 10-15cm, 700m um 30cm, 1000m um 50cm, am Gipfel eher 70-100cm stark verweht. In der Schneedecke ist ein überdeckter Bruchharschdeckel, teils stark verkrustet mit schlechter Bindung zur Neuschneeauflage. Ich startete beim Glasenbach-Kreisverkehr und ging - erst zum zweiten Mal von dieser Seite - über den Rauchenbühel weiter.

Bild 1: Blick zum Untersberg, ganztägig in Wolken.

Bild 2: Zoom auf die Staatsgrenze.

Bild 3: Dank Spur war der steile Hang nicht so wild wie befürchtet, zudem erstaunlich wenig Wind.

Bild 4: Barmsteine und Hoher Götschen.

Rechts Kneifelspitze, ganz vorne mit verschneiter Felswand Hochzinken (923m), dahinter Eckberg (1017m) und Ochsenberg (980m). Im Vordergrund die Ausläufer des Mühlsteins. Die konvektive Bewölkung sorgte ganztägig für Stauschneefall in den Nordalpen, während es in Salzburg gänzlich trocken blieb.

Bild 5: Gipfelkreuz mit Jesus am Rauchenbühel (988m)

Die letzten beiden Male war ich bei viel Dornengestrüpp heroben und mühte mich beim weglosen Abstieg zum markierten Weg über weiteres Gestrüpp hinab. Bei soviel Schnee war die Weg(los)findung hingegen kein Problem.

Bild 6: Tunnelblick.

Am Ende des Tunnels sprangen nacheinander zwei Rehe über den Weg, brachen sichtlich tief ein und verschwanden in der gegenüberliegenden Wiese am Waldrand, ehe ich meinen Fotoapparat zücken konnte.

Bild 7: Blick Richtung eingehülltem Gaisberg.

Bild 8: Gurlspitze, Ochsenberg und Schwarzenberg.

Bild 9: Strumberg links der Gurlspitze.

Die Wolkenuntergrenze blieb ganztägig zwischen 1200 und 1400m.

Bild 10: Die Gaisbergstraße säumten nun mächtige Schneewälle.

Beim späteren weglosen Abstieg durch den lichten Wald kann das durchaus ein Problem sein. Ich suchte mir die flachste Stelle aus, um die Straße zu überqueren.

Bild 11: Im Felsdurchbruch der ehemaligen Zahnradbahntrasse.

Bild 12: Selfie, etwas aufgefettet.

Bild 13: Tiefwinterlich.

Bild 14: Die letzten Meter zum Gipfel.

Bild 15: Dann war ich ganz oben. Gar nicht viel Wind, aber kalt. Minus 9 Grad.

Bild 16: Eingeschneite Bänke.

Bild 17: Symbol für das massive Neuschneeereignis, das noch nicht zu Ende war.

Am Abend fing es erneut zu schneien an (Kurzwellentrog mit Höhenkaltluft), ab Freitagnachmittag wird eine markante Warmfront erwartet, die bis Sonntagabend ergiebigen Neuschnee (1-1,5m) bringt, am Gipfelplateau wird alles liegenbleiben. Der beliebte Rundwanderweg dürfte dann in Höhe Sendlwandsteg wegen Lawinengefahr gesperrt werden.

Bild 18: Tiefschneevergnügen im Abstieg.

Nach Überqueren der Straße kürzte ich noch einmal ein Stück zum Zahnradbahnweg ab, dabei geriet ich anfangs (wie bei meiner ersten Schneeschuhwanderung) etwas zu weit rechts, korrigierte aber rechtzeitig und kam so nicht zu steil auf den markierten Weg zurück.

Bild 19: Direkt vorbei an den riesigen Windwurfschäden von Sturmtief VAIA am 30.Oktober 2018 (Föhnorkan).

Bild 20: Blick auf die Zistelalm, Rauchenbühel in Bildmitte, dahinter Mühlstein.

Bild 21: Ich kürzte ein letztes Mal über einen Hang ab.

Dort lag ein mächtiger Schneeball, mehr als ein halber Meter Durchmesser und steinhart. Er war von ganz oben hinabgerollt. Unabhängig davon, ob dies künstlich oder natürlich geschah, zeigt er das heikle Lawinenrisiko ganz anschaulich. Beim Gehen spürte ich den Harschdeckel unter der pulvrigen Neuschneeauflage und rutschte immer wieder weg. Mit dem zu erwarteten Neuschnee am Wochenende wird sich das Triebschneeproblem noch verschärfen.

Der letzte Teil ab Cobenzl war eher mühsam, weil nur noch dünne Schneeauflage und noch viel Geröll darunter. Ich zog weiter unten wieder die Spikes auf, das gab besseren Halt. Um 14.40 erreichte ich die Endhaltestelle der Linie 6 in Parsch und ließ beim Umpacken des Rucksacks sogleich einen der teuren Handschuhe liegen, die ich erst Mitte Dezember gekauft hatte. Nachdem mir das zuhause auffiel, fuhr ich nochmal mit dem Bus her und zum Glück lag er immer noch da. So bleibt eine makellose Entjungferung vom Jahresbeginn erhalten.

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