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19.11.2019 Eselstein (982m) und Georgskogel (999m), Semmering

Eckdaten:

  • Wegführung: Schottwien (550m, 9.20) - Eselstein (982m, 11.00-11.25) - Georgskogel (999m, 11.35) - Semmering-Passhöhe (13.00) - Semmering Bf. (13.15)
  • Länge: 9,2 km
  • Höhenmeter (Aufstieg): 700 hm
  • Gehzeit: ca. 3,5 Std.
  • Tiersichtungen: Kohlmeisen
  • Fußstatus: Nach dem steilen weglosen Anstieg im Wald wieder stärkere Beschwerden, eher im Großzehengrundgelenk, rasch vergangen nach der Tour, kein Ruheschmerz

Endlose Föhnlage, an diesem Tag aber weniger ausgeprägt, am Pass sogar fast windstill. Die ortsfeste Leewolke befand sich dieses Mal deutlich nördlicher über dem Wienerwald. Dafür zog reichlich Stratocumulus von Süden durch und umwölkte die passnahen Gebirgszüge. Ich starte in Schottwien, wo am Ortsanfang ein kleines Steiglein über den felsigen Kamm südwestwärts steil ansteigt.

Bild 1: Steigbeginn, darüber die Marktbefestigung aus dem 13. und 14. Jahrhundert.

Bild 2: Rückblick, im Hintergrund die untere Talsperre.

Bild 3: Blick nach Westen in die Adlitzgräben.

Bild 4: Eindrucksvolle Kontraste durch die dunkle Bewölkung im Hintergrund.

Gegenüber die Burgruine Klamm aus dem 12. Jahrhundert, urkundlich wurde um 1130 ein Ortolfus de Clamma genannt. Heute leider Privatbesitz und öffentlich nicht zugänglich.

Bild 5: Kein Lärcherlschas diese Farben.

Bild 6: Große und kleine Felstürmchen.

In der Höhe anfangs kompakter Altostratus undulatus.

Dort, wo der Weg sich nach links wendet, bleibe ich am Kamm mit deutlichen Steigspuren bis zu einer Forststraße.

Bild 7: Eselstein-Nordflanke und Kreuzberg.

Bild 8: Die Burg im perfekten Licht.

Bild 9: Die ganze Anlage steht auf dem Heubachkogel, einem vorgelagerten Felssporn des Kreuzbergs.

Die 1451 errichtete Burgkapelle wurde erst im Jahr 1889/90 wieder restauriert, davor fehlte das Dach und ein Maßwerkfenster war zerstört. Ganz links die Wirtschaftsgebäude der Vorburg, die in der Spätgotik in Bruchsteinmauerwerk mit Grünschiefer errichtet worden. Blau abgedeckt ein spätromanischer Wohnturm mit zugemauertem romanischen Hocheinstieg und Biforie.

Der gotische Bergfried wurde auf älteren spätromanischen Sockelresten aus dem 12. Jahrhundert erbaut. Da die Burg auf einem Kalkfelsen errichtet wurde, bestehen die ältesten Mauern aus Quadermauerwerk. In der spätromanischen Bauphase wurden vermehrt Gneis und eisenhaltige Sandsteine verwendet, in der Spätgotik vor allem Rauhwacke und Grünschiefer.

Wer sich für Baugeschichte begeistert, kann sich in dieser Arbeit weiter vertiefen.

Bei der Forststraße versuchte ich es erst weiter rechts, kam aber nicht über den dichten Jungwald hinauf. Also zurück zur Forstwegkehre und über die steile Böschung direkt auf den Kamm. Zu fortgeschrittener Jahreszeit kann man sich gut durch die dünnen Buchenstämme zwängen, im Sommer wärs unmöglich.

Bild 10: Hier war dann Endstation für mich, eine mindestens zwanzig oder dreißig Meter hohe Felswand.

Die war so nicht eingezeichnet. Der Hang am Fuß der Wand sah auch nicht wirklich einladend aus und ich sah nicht, wie es dahinter weiterging. Über eine Schneise stieg ich wieder zum Forstweg ab.

Bild 11: Statt Eselstein-Ostgrat also über den anspruchslosen Nordhang.

Bild 12: Bis ich auf den ursprünglich angestrebten Felskamm traf.

Von unten führte ein gut ausgeprägtes Steiglein hinauf, es musste also eine einfachere Lösung geben, um auf den Kamm zu kommen.

Mein Track: Die Georgswarte, ein Aussichtsplatz, hab ich auch verfehlt.

Bild 13: Hübsche Kalkfelsen oberhalb vom markierten Steig, der teilweise recht schmal ist.

Bild 14: Grasberg (1078m) links und Kleiner Otter (1327m) rechts, dahinter Mitterotter (1297m) und Großer Otter (1358m).

Am Hang schlängelt sich die alte Semmeringstraße zur Passhöhe. Am Fuß des Kleinen Otters bei Göstritz befindet sich der Zwischenangriff auf den Semmeringbasistunnel.

Bild 15: Krenthallerwand (940m) in Bildmitte, dahinter Kleiner Grasberg (1075m) und Großer Grasberg (1078m)

Auf den Grasbergen stand ich im Dezember 2015, die Krenthallerwand ist ein hübscher Aussichtsplatz und garantiert nicht überlaufen. Zwischen den Grasberggipfeln befanden sich damals riesige uralte Fichten. Ein erneuter Besuch ist längst überfällig.

Im Hintergrund links das Rosaliengebirge.

Bild 16: Der kurz versicherte Gipfelaufbau vom Eselstein.

Eine stabile Eisenstange hilft über die wenigen ausgesetzten Meter hinweg. Bei Nässe und Eisglätte unverzichtbar.

Bild 17: Nach knapp zwei Stunden Aufstieg hab ich den Gipfel erreicht.

Im Hintergrund Grassberg, Otterfamilie und Raachberg (908m).

Bild 18: Burganlage Klamm, links die im Kern romanische Pfarrkirche, die unmittelbar an den Wirtschaftsgebäuden angrenzt.

Bild 19: Semmering-Panorama, ganz hinten links Gösing (898m).

Bild 20: Im Vordergrund die unzugängliche Pfefferwand (821m).

Im Hintergrund Rax, Mittagstein und Schneeberg im Sonnenlicht. Darüber lockerer Stratocumulus und Altocumulus lenticularis. Weiter im Norden zeichnet sich die kompakte ortsfeste Leewellenwolke ab.

Bild 21: Mittagstein (1300m) und Feichtaberg (1381m), darüber Klosterwappen (2076m) und Kaiserstein (2061m), ganz rechts Waxriegel (1888m).

Den Neuschnee von der Vorwoche hat es vollständig abgeblasen.

Bild 22: Blick über die Eng zum Hohen Hengst ganz hinten.

Bild 23: Polleroswand, Spiesswand und Weinzettelwand.

Im Hintergrund die Raxalpe in ganzer Länge, von Schnee auch dort keine Spur mehr.

Bild 24: Breitenstein und Weinzettelwand

Die Aussichtsplattform befindet sich am linken Felsabbruch, vor fünf Wochen standen Günter und ich auf dem höheren Zacken weiter rechts.

Bild 25: Kaltenberg, Luckerte Wand und Polleroswand, dahinter die Schneealpe.

Bild 26: Nahaufnahme vom Hochschneeberg und Bockgrube mit Königsschusswand links

Bild 27: Leuchtende Lärchen.

Bild 28: Blick zur Rosalia im Südosten.

Bild 29: Gipfelbuch mit Thermometer: es hatte knapp 8 Grad C.

Bild 30: Nette Zeichnungen häufiger Besucherinnen hier oben.

Bild 31: Das war die neueste Zeichnung.

Nach soviel Aussicht musste ich natürlich dem 999er Gipfel auch einen Besuch abstatten, auch Georgskogel genannt. Ein ausgetretener Steig führt an seiner Nordostflanke direkt zum aussichtslosen Gipfel.

Bild 32: Ein kleines Metallkreuz am höchsten Punkt.

Bild 33: Gipfelschmuck gibts auch.

Die Georgswarte hab ich wie gesagt verpasst. Im Abstieg trübte es sich zunehmend ein und nachdem ich den Fuß wieder etwas stärker spürte als zuletzt, beschloss ich nur bis zum Bahnhof zu gehen. Alternativ hätte ich noch zum Pinkenkogel steigen können, doch der tiefbasige Stratocumulus versprach nicht viel Fernsicht.

Bild 34: Späte Glockenblumen

Bild 35: Symbiose.

Bild 36: Austern-Seitlinge (Pleurotus ostreatus), Speisepilz.

Bild 37: Wachhund am Semmering.

Bild 38: Schneeberg-Plateau mit Haube.

Bild 39: Haube und Sabel: Laminare Oberseite der tiefen Wolken deuten auf zunehmende Höhenströmung hin (Wellenbildung).

Bild 40: Die ehemalige Pension Schuster böte einen exzellenten Schneebergblick.

Bild 41: Löwenzahn am Bahnhof (Taraxacum spec.)

Die Rückfahrt vom Semmering verlief ausnahmsweise einmal reibungslos. Ich hatte genug Zeit, mir ein Ticket zu besorgen und bekam noch einen Platz im Speisewagen und eine heiße Suppe.

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