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22.09.18 Kolowratshöhe (1109m) und Tauern (1108m), Totes Gebirge

Eckdaten:

  • Wegführung: Bad Ischl (10.50) - Jubiläumssteig (11.05) - Hoisenradalm (969m, 12.20) - Kolowratshöhe (1109m, 12.40) - Tauern (1108m, 13.50) - Jägermarterl (14.15) - Langmoos (Versuch) - Leckenmoos (972m, 15.00) - Gamsofen (15.45) - Bad Ischl (16.50)
  • Länge: 21,1 km
  • Höhenmeter (Aufstieg): 810 hm
  • Gehzeit Gesamt (inkl. Fotografierpausen): ca. 5,5 Std.
  • Viecher:5 Feuersalamander, 1 Gams

Die Kaltfront zog in der Nacht noch schneller durch als erwartet und so lockerten die Wolken am Vormittag schon deutlicher auf. Ich gönnte mir trotzdem etwas länger Schlaf und nahm den Bus um 9.15 Richtung Bad Ischl, Ankunft 10.45 am Busbahnhof.

Bild 1: Auf dem Promenadenweg oberhalb der Traun, rechts Katrin, hinten Ramsaugebirge.

Bild 2: Katze rührte sich erst nicht, lag mitten am Spazierweg und genoss die wärmenden Sonnenstrahlen.

Nach dem Foto ging sie plötzlich maunzend auf mich zu und ließ sich kurz streicheln.

Bild 3: Dieser Blick.

Bild 4: Versteckter Einstieg in den Jubiläumssteig.

Links und rechts davon nur Hofeinfahrten, ich dachte schon, die Kompasskarte sei wieder mal falsch. Erst beim genaueren Hinschauen entdeckte ich die Wegweiser und rechts beim Grundstück die alte Hinweistafel: "Zum 50jährigen Regierungsjubiläum Kaiser Franz Josefs 1899 vom Österreichischen Alpenverein gebaut."

Bild 5: Das erklärt auch die Inschrift am Felsen neben dem Steinbruch vom Hubkogel.

Das fünfzigjährige Jubiläum hatte er nämlich im Jahr 1898. Die "Marmore vom Hubkogel" wurden 1873 bei der Wiener Weltausstellung vorgestellt, man kennt sie unter der Bezeichnung Ischler Marmor. Benannt wurde der Hubkogel nach zwei Gehöften, der großen und kleinen Hub.

Bild 6: Oberhalb des Hubkogels befindet sich ein kleine Aussichtswarte mit Blick auf die Stadt.

Hier genau in Bildmitte der Siriuskogel (599m), oben befindet sich ein netter Gastgarten.

Bild 7: Schnell weg hier!

Einer von insgesamt fünf Feuersalamandern, die ich nach den kräftigen Regenfällen der Nacht antraf.

Bild 8: Im Vordergrund Perneck, ganz hinten links Großer Rosenkogel (1190m) und rechts Predigstuhl (1278m) mit der Felswand (zwei versicherte Klettersteige).

Wenn man das Tal entlang vom Radgrabenbach hineingeht, kommt man zum Leopold-, Theresia-, Ludovika-, Amalien- und Mathiasstollen. Seit 1563 wurde dort Bergbau betrieben. Mehr Infos auf dieser gut gemachten Seite.

Bild 9: Abwechslungsreicher Steig entlang steil aufragender Felswände.

Bild 10: Beim Aufstieg zur Hoisenradalm werden die Felsen bemoost, auch hier interessante Gesteinsschichten.

Bild 11: Kalkrippen am markierten Steig.

Bild 12: Bräuningzinken (1899m), links Vorderer Schwarzmooskogel (1842m)

Bild 13: Vor Bräuningzinken und Greimuth (1871m) liegt der Höherstein (1388m).

Bild 14: Blick von der Hoisenradalm (969m) ins Ischler Becken mit Wolfgangsee und Schafberg.

Rechts in Wolken Zimnitz, wo ich wenige Tage vorher noch im Aufstieg höllisch geschwitzt habe. Im Vordergrund ein ausgetrockneter Teich. Wegen der aufziehenden Warmfrontbewölkung von Sturmtief FABIENNE blieb das Fotolicht bis zum Nachmittag eher diffus und der Himmel milchig.

Bild 15: Hoisenradalm.

In der Gaststube war mächtig Betrieb, mir ein Äuzerl zu viel los. Außerdem war noch zu früh für eine Einkehr. Im Hintergrund Hochjoch (1315m) und Höllengebirge. <ü>

Bild 16: Wurzelkalk.

Bild 17: Am teilweise schmalen Steig eine Schneise mit schönem Blick auf Bad Ischl.

Bild 18: Kurz darauf oben auf der Kolowratshöhe (1109m und nicht 1122m, wie am Gipfelmarterl).

Der Berg hat auch eine wechselvolle Geschichte hinter sich. Um 1835 wurde auf der damaligen Lidlrad-Alpe (wo heute die Hoisenradalm steht) von Graf Kolowrat, Ministerpräsident während der Regierungszeit von Kaiser Franz Josef I., ein großes "Schweizerhaus" errichtet und ein Jahr später ein Aussichtsturm im gotischen Stil auf dem "Hohen Perneck" (der frühere Name der Kolowratshöhe). Später brannte der Turm völlig ab und wurde 1863 abgetragen. Seit einigen Jahren gibt es ein Projekt, um wieder eine Aussichtswarte zu errichten, was aber noch nicht sehr fortgeschritten erscheint. Status quo wäre erstrebenswert, denn so hat man am Gipfel seine Ruhe. Und Ausblicke gibt es da und dort eh genug.

Bild 19: Etwa beim (unmarkierten, aber gut ausgetretenen) Steig Richtung Leckenmoos.

Ganz links mit der Wiesenflanke Predigtkogel (1691m), dann Gamskogel (1628m), Karkogel (1739m) und in Wolken Schönberg (2093m), weiter rechts alleinstehend Großer Wildkogel (1992m).

Bild 20: Hexenring von Fliegenpilzen beim Abstieg.

Bild 21: Massenhafte Ansammlungen größerer Individuen.

Auf wenigen hundert Metern sah ich dutzende Fliegenpilze.

Bild 22: Um diese Kuhweide zu umgehen ...

ging ich rechts durch den Wald über aufgelassene Wege, am Ende durchs Gestrüpp und trat just in dem Moment auf die Straße, als von links ein Schwammerlsuche mit Korb vorbeikam. Er schaute etwas irritiert, grüßte aber freundlich.

Dann folgt ein Forstwegabschnitt, bis ich nach links abzweige.

Bild 23: Eine nach Süden steil abbrechende Felsflanke wird links umgangen.

Bild 24: Nach kurzer Zeit stehe ich am Tauern (1108m), sogar mit Steinmann.

Tauern ist ein alter slawischer Ausdruck für Übergang (Pass). Es wäre logisch anzunehmen, dass damit die Nähe zum Sattel südlich des Gipfels ausgedrückt wird, über den es hinab zur Grabenbachalm geht.

Bild 25: Tatsächlich führt aber wenige Meter vom Gipfel entfernt ein alter Saumpfad oder Ziehweg vorbei, der zwar völlig zugewuchert, aber noch als Weg erkennbar ist.

Dann versuchte ich den Tauern zu überschreiten, weil sich südöstlich ein Marterl befindet, das in der Karte eingezeichnet ist und das ich mir gerne angeschaut hätte. Dabei durfte ich aber nicht zu weit südlich absteigen, weil sonst die unüberwindbare Felsstufe kam, aber auch nicht zu weit nördlich, weil der Hang dort steil und felsig ins Grabenbachtal abbricht. Ich versuchte es dazwischen, sah aber nur einen ziemlich abschüssigen Felshang auf feuchtem Waldboden. Viel fehlte nicht, aber mir war es zu riskant und so stieg ich die fünfzig Höhenmeter wieder auf und ging am Aufstiegsweg zurück.

Bild 26: Reste eines kleinen Steinbruchs.

Dort geradeaus an einer Wildfütterungsstelle und einer Holzhütte vorbei folgte ich zuerst einem Waldsteig, der sich aber weiter unten verlor. In der Kompasskarte ist ein punktierter Steig eingezeichnet. Auch das war mal ein Forstweg, der aber völlig zugewachsen ist.

Bild 27: Auf einer kleinen Anhöhe fand ich das Marterl dann trotzdem.

Es handelt sich um ein Denkmal für einen Jäger, der am 8. Oktober 1930 im 44. Lebensjahr "Opfer seines Berufes" wurde, also von einem Wilderer erschossen wurde.

Bild 28: Das wäre der Durchschlupf zwischen den Felswänden gewesen. Machbar, wenn auch etwas steil.

Bild 29: Blick zum Sandling (1717m), der das größte Salzvorkommen Österreichs beinhaltet.

Bild 30: Zoom auf die zerklüftete Westflanke mit Bergsturzgelände.

Bei einem ersten Bergsturz im Jahr 1765 spaltete sich das 1700m hohe Pulverhörndl ab, das in der Nacht auf den 13. September 1920 wieder verschwand. Über 6 Millionen Kubikmeter Kalkstein verschütteten die Vordere Sandlingalm.

Bild 31: Dass der Berg immer noch unruhig ist, zeigt dieses Bild mit frischen Felssturzspuren von links oben und den hellen Gesteinsbrocken in Bildmitte in der Rinne.

Nun hatte ich mehrere Möglichkeiten. Bis zur Sandlingalm war es zu weit bzw. ich zu spät dran, die Umrundung des Hinteren Rosenkogels bzw. Besteigung der Zwerchwand hatte ich ebenfalls überlegt. Ich entschied mich dann für die Besichtigung des Langmoos. Der Steig dorthin verlor sich aber bald im Gemüse und ich verwarf die Idee wieder, im Frühjahr war es ohnehin reizvoller. Ich verfehlte die Abzweigung am Forstweg und ging über einen aufgelassenen Forstweg, der komplett versumpft war weiter bis zu einer Jagdhütte.

Bild 32: Die steht oberhalb einer Schneise mit Schafbergblick, rechts Gartenzinken.

Bild 33: Zurück beim Sattel mit der 972m Höhenkote.

Bild 34: Die Abstiegsweide von der Kolowratshöhe.

Dann stieg ich über einen idyllischen Waldweg zum Beginn des spektakulär angelegten Weg 240 ab, der weit oberhalb des Rettenbachs entlang der Felsabbrüche talabwärts führt.

Bild 35: Kindliche Begeisterung beim Nachstellen eines Dammbruchs einer mit Regenwasser vollgelaufenen Spurrinne.

Bild 36: Felstunnel am Steig, die Seilversicherungen lagen am Boden.

Bild 37: Rechts geht es fast 300m senkrecht hinab. Bei Schneelage ist man für das Seil sicher dankbar.

Bild 38: Gegenüber der Höherstein (von den drei Höckern ganz rechts)

Im Vordergrund rechts geht's ins Grabenbachtal, links ins Rettenbachtal.

Bild 39: Schnappschuss des Tages, leider hab ich zu langsam reagiert und konnte nicht näher heranzoomen.

Bild 40: Gamsofen, früher Gamswacht genannt.

1894 in der ersten Höhlenkarte des Salzkammerguts von Kraus als Gamsofen bezeichnet. Der Eingang ist 35m breit und bis 10m hoch. Die Länge beträgt jedoch nur etwa 30m. Es handelt sich demnach eher um eine größere Grotte.

Bild 41: Kühner Bewuchs.

Bild 42: Weitere Felswände talabwärts.

Sehr originell fand ich weiter unten den Hinweis auf Forstarbeiten und das befristete Betretungsverbot (mit Zeitangabe). An dieser Stelle war man schon fast unten ohne Umgebungsmöglichkeit. Ganz oben stand davon nichts. Ich tat dasselbe wie die Mountainbiker, die hinabfuhren: net amoi ignoriern (und gearbeitet wurde am Samstag sowieso nicht).

Bild 43: Der Siphon in der Natur.

Bild 44: Gegenüber eindrucksvolle Gesteinsfaltungen.

Bild 45: Hausgroße Felsen.

Von dort brauchte ich noch eine knappe halbe Stunde zum Bahnhof. Eine halbe Stunde Wartezeit und um 17.24 mit dem Bus zurück.

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