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18.12.2018 Lichtenberg (885m) und Koglberg (680m), Salzkammergutberge

Eckdaten:

  • Wegführung: Frankenmarkt (9.25) - Haitzenthal - Aibitzmoos (10.25) - Röth (10.35) - Lichtenberg (885m, 11.35-11.55) Aussichtsturm - Hubert-Gantioler-Weg - Klausbach (12.45) - Koglberg Burgruine (680m, 13.55) - Hipping Hst. (14.34)
  • Länge: 18,1 km
  • Höhenmeter (Aufstieg): 600 hm
  • Gehzeit Gesamt (inkl. Fotografierpausen): 4,5 Std.

Die nächtliche Okklusion ist schneller durchgezogen als gerechnet, der stärkste Niederschlag fiel bereits in der ersten Nachthälfte. In den Niederungen erwärmte sich die Luft verbreitet über den Gefrierpunkt, mit Ausnahme mancher Täler und Gräben. Mit dem nachrückenden Keil zieht die tiefe Restbewölkung rasch ostwärts ab. Flüssiger Niederschlag in eine Schneelandschaft bei windschwachen Verhältnissen ist allerdings unweigerlich mit der Ausbildung von Nebelschwaden verbunden.

Eigentlich war das Rotwandl (1250m) als Schneeschuhtour geplant, aber bei Tauwetter bis 900m hinauf würde das keinen Spaß machen. Also entschied ich mich kurzfristig um und für ein Ziel, das eine grandiose Aussicht bedeuten würde. Wovon ich aufgrund der raschen Wolkenauflösung ausging. Ich wurde nicht enttäuscht.

Bild 1: In Frankenmarkt hält sich noch eine lockere Stratocumulusdecke.

Der Fahrweg ins Haitzenthal ist mit einer dünnen Eisschicht überzogen. Früher als erwartet ziehe ich die Spikes auf. Ich werde sie den Großteil der Strecke brauchen.

Bild 2: Nebelschwaden sorgen wieder für mystische Stimmungen.

Bild 3: Erstes Highlight ist dieser aufgelassene Steinbruch.

Mächtige Eiszapfen ringsherum. Weiter hineingehen wollte ich allerdings nicht, überall rieselten und polterten kleine Steine aus der Wand.

Bild 4: Eiszapfen.

Danach ging ich an einer Abzweigung geradeaus weiter und stand kurz darauf an einem Tor, also wieder zurück und schließlich quer übers Aibitzmoos zum Ortschaft Röth.

Bild 5: Flache Nebelschwaden über der tauenden Schneedecke.

Im Hintergrund steigt der Rauch von den Häusern senkrecht auf und breitet sich dann unterhalb einer Inversion seitlich aus. Sie markiert die Obergrenze der relativ seichten Kaltluftschicht.

Bild 6: Steineck (1418m) und Traunstein (1691m) im Hintergrund, rechts Buchberg (808m).

Bild 7: Am Land.

Bild 8: Spätgotische Pfarrkirche zur Hl. Margaretha in Weißenkirchen.

Der Bau stammt aus den Jahren 1512-1514.

Bild 9-11: Strahlenbüschel (Crepuscular Rays), welche durch erhöhten Wasser- und Staubpartikelanteil in der Luft durch Streuung entstehen. Hier an der Obergrenze der Kaltluftschicht (Dunst).

Weiter oberhalb beginnt es relativ abrupt auf wenigen Metern Höhendistanz spürbar wärmer zu werden und der Schnee fällt von den Bäumen. Die Wegbeschaffenheit verwandelt sich von Eis in Gatsch. Inversionsgrenze ca. 700m Seehöhe.

Bild 12: Nur knapp 150 Höhenmeter weiter oben ist wieder spürbar kühler und das Bild vorübergehend deutlich winterlicher als weiter unten.

Bild 13: Lichtstimmungen.

Bild 14: Pickender Schnee.

Dann ist die Aussichtswarte erreicht, 208 Stufen führen auf die 36m hohe Aussichtsplattform. An sich ganzjährig geöffnet, bei Schnee und Eis wird von einer Begehung abgeraten. Tatsächlich sind die Stufen schneebedeckt, aber mit den Spikes klebe ich an dem feuchten Schnee wie ein Magnet. Jetzt hält mich nichts mehr. Originellerweise - obwohl man keinen Eintritt zahlen muss - gibt es ein Drehkreuz am Fuß der Stiege.

Bild 15: Watzmann, Hochkalter und Untersberg eröffnen die Panoramaorgie.

Über dem Kleinen Watzmann der Große Hundstod. Links vom Berchtesgadener Hochthron das Lattengebirge und im Einschnitt zum Hochkalter das Lahnerhorn (2019m,70km) in den Leoganger Steinbergen.

Eine Ebene davor Lidaunberg, Schwarzenberg und Gurlspitze (v.l.n.r.:)

Bild 16: Bayrische Alpen vom Untersberg bis Zwieselberg.

Ganz links Hochstaufen und Hinterstaufen, mittig Hochgern, Hochplatte, Kampenwand, Riesenberg.

Bild 17: Zoom auf Hochgern (1747m, spitz) und Hochfelln (1671m,flach).

Rechts Hochplatte (1587m,79km) und Kampenwand (1668m).

Bild 18: Fernsicht Bayrische Voralpen!

V.l.n.r.: Rohnberg/Schliersberg (1265m,116km), Rechelkopf (1330m,136km), Sulzkopf (1280m); schneebedeckt Zwieselberg (1348m,146km) und daneben noch die Blomberge (1237m bzw. 1248m), alle drei sind die Hausberge von Bad Tölz.

Bild 19: Buchberg und Attersee, dahinter von aufsteigenden fractus verdeckte Alpenkette.

Bild 20: Im nördlichen Alpenvorland und Richtung Donau halten sich längere Zeit flache Nebelfelder.

Bild 21: Mächtige Nebelschwaden südlich vom Kobernaußerwald (rechts Windpark Munderfing)

Bild 22: Watzmann und Hundstod.

Bild 23: Untersberg-Südseite und Gurlspitze.

Bild 24: Tennengebirge, Mandlspitzen (Hochkönig) und Faistenauer Schafberg mittig.

Bild 25: Zimnitz, Dachstein und Schafberg.

Bild 26: Aussichtsturm.

Bild 27: Beim Kreuz rastete ich noch ein wenig in der angenehmen Sonne.

Leider hatte ich den Ruhetag vom Gasthof Danter (unten rechts) erwischt, hier hätte ich es durchaus länger aushalten können. Schön ist immer noch die Kaltluftschicht zu erkennen.

Bild 28: Faistenauer Schafberg und Hochkönig in Bildmitte.

Bild 29: Im Abstieg mit Großem Priel, Schermberg und Höllengebirge vor den Augen.

Statt dem markierten Abstieg ging ich teilweise die Forstwegkehren aus, weil sich auf dem Eis besser gehen ließ als auf dem seifig-matschigen Waldboden.

Bild 30: Im Klausbachgraben

Bild 31: Im schattigen Abschnitt wurde es rasch frostig mit Dunst- und Nebelschwaden.

Bild 32: Vor mir das letzte Ziel, der Koglberg.

Die beabsichtigte Aufstiegsroute war als befristetes Sperrgebiet abgesperrt, vom 31.10.-31.12., wie vermutet waren die Schäden vom Föhnorkan am 30.Oktober verursacht, auch am Lichtenberg und an anderen Stellen gab es vereinzelt umgerissene Bäume. Ich ignorierte die Sperre, umdrehen konnte ich immer noch.

Bild 33: Kammweg mit Schneeverwehungen.

Bild 34: St. Georgen im Attergau.

Die Kirche wurde zwischen 1389 und 1406 erbaut, der Turm war zuerst als Wehrturm konzipiert, das Langhaus kam erst später hinzu. Anfang des 18. Jahrhunderts erhielt der Turm sein barockes Aussehen.

Bild 35: Wahrscheinlich ein Mäusebussard (eigentlich ein Pärchen).

Bild 36: St. Georgen, im Hintergrund Buchberg mit Hochnebelschwaden.

Bild 37: Burgruine der 1264 erbauten Burg Kogl.

Kaum vorstellbar, dass der Burgberg einmal vollständig gerodet war. Die Größe der Burg lässt sich gut anhand der umgebenden, heute noch sichtbaren tiefen Gräben abschätzen.

Die letzten Sonnenstrahlen hatte ich am Koglberg gerade noch genossen, da zogen im Eiltempo Nebelschwaden heran. Innerhalb weniger Minuten waren die Niederungen vollständig vom dichten Nebel eingehüllt. Sichtweite teilweise unter 300m. Zwei Mal musste ich ohne Überweg eine Hauptstraße überqueren, was sich wegen der schlechten Sicht als durchaus riskant herausstellte, da kaum ein Autofahrer seine Geschwindigkeit anpasste. Beim ersten Mal im Wald ging das fast schief, ich orientierte mich an den Scheinwerfern und übersah ein Auto, das sich ohne Licht genähert hatte. Sekunden, nachdem ich drüben war, war er auch schon heran, das war knapp.

Bild 38-40: Nebelromantik.

Im Nebel blies ein zeitweise mäßiger, eisiger Ostwind bei wieder deutlichen Minusgraden.

Bild 41: Schlusspunkt Hipping

Leider ein offenes Wartehäuschen, zum Glück hatte ich mir die Kanne Tee bis zum Schluss aufgehoben. Hier gäbe es übrigens vom Ortsgebiet her eine Bedarfs-Ampelanlage, um zur Haltestelle zu kommen. Leider hat man die Ampeln abgebaut.

Die Ortschaft hat 200 Seelen (1.1.2018) und ist Teil von Berg im Attergau.

Retour ohne Probleme mit der Atterseebahn nach Vöcklamarkt und via S-Bahn nach Salzburg.

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