Start über Innsbruck lokale Windsysteme Föhn Niederschlag Ereignisse Galerie Impressum

26.10.18 Schneeberg (1244m), Sonnkogel (1177m) und Hohe Dirn (1134m), Reichraminger Hintergebirge

Eckdaten:

  • Wegführung: Reichraming Hst. (9.25) - Einstieg Steig (9.55) - Ortbauernhütte (11.35) - Schneeberg (1244m, 12.30) - Sonnkogel (1177m, 14.00) - Anton-Schosser-Hütte (1158m, 14.20-15.20) - Hohe Dirn (1134m, 15.40) - Hintsteingraben - Losenstein Bf. (17.25)
  • Länge: 18,1 km
  • Höhenmeter (Aufstieg): 1220 hm
  • Gehzeit Gesamt (inkl. Fotografierpausen): ca. 6,5 Std.

Für den Nationalfeiertag hatten sich Günter und ich was Besonderes ausgedacht. Er reiste von Wien an, ich von Salzburg, in St. Valentin stiegen wir gemeinsam in die S-Bahn nach Reichraming um. Gestartet bin ich zuhause um 5.30, Ankunft in Reichraming knapp vier Stunden später. Von Wien ist es deutlich kürzer, weil geringere Umstiegszeit. Somit auch ein potenzielles Ziel für weitere Touren in dieser Gegend.

Wetterlage: Am Vortag abziehende Bewölkung des kleinen Wintereinbruchs in den Nordalpen (Schnee warmfrontbedingt erst oberhalb von rund 2000m), am Feiertag im Warmsektor vielfach sonnig mit durchziehenden mittelhohen Wolken. Nördlich des Donauraums eine kompakte Dunstschicht, anfangs mit tiefer Stratocumulusbewölkung, die sich am Nachmittag auflöste.

Start am Bahnhof Reichraming, noch herrlich frisch.

Bild 1: Blick auf den Ortskern mit der neoromanischen Pfarrkirche.

Der Name Raming ist slawisch, von Rubnica = Fischbach, also reicher Fischbach. Der Name wurde schon im Jahr 1082 urkundlich als Rubinicha erwähnt.

Bild 2: Unser Aufstiegskamm - der Steig beginnt in Bildmitte hinter der Brücke über die Reichraming.

Der Jungwald im unteren Teil sowie hinter dem Fichtenwald war in den Vorjahren noch wesentlich dichter bewachsen und niedriger, und erschwerte das Vorankommen.

Bild 3: Tannscharten (1211m) links, Namensherkunft eindeutig.

Dann ging's ab in die Botanik. Der anfangs noch deutliche Steig verliert sich rasch im Jungwald, wird zwischendurch aber wieder sichtbar. Der Waldboden war zwar von den Regenfällen der Vortage nass, aber nicht zu rutschig. So konnte man sich von Baum zu Baum nach oben schwingen. Günter fand kurz darauf den alten Steig wieder, kaum fußbreit, aber mit leidlich ausgeschnittener Schneise im Unterholz.

Bild 4: Rückblick auf den Ort und Schieferstein (1206m) dahinter.

Bild 5: Der Mann, der aus dem Unterholz kam ...

Bild 6: Weiter gings durch widerspenstiges Geäst.

Bild 7: Nach Überwindung von zehn Metern Dornengebüsch wurde das Gelände gutmütiger.

Bild 8: Schließlich am (Grenz-) Kamm mit zeitweise deutlicheren Steigspuren.

Bild 9: Bei der Ortbauernhütte legten wir eine erste Pause ein.

Bild 10: Am breiten Kamm zum Schneeberg wird die Sicht zum Gesäuse frei.

Lugauer ganz links habe ich sofort erkannt, den Rest daraus abgeleitet: Tieflimauer, Kleiner Buchstein, Hochzinödl, Großer Buchstein, Großer Ödstein (davor Maierkogel).

Bild 11: Rückblick zur Aufstiegsrichtung (von Osten).

Gegenüber Brunntalmauer (1183m) und Fahrenberg (1253m), die ich gemeinsam mit Mittereck (1027m) und Hieselberg schon auf meine TodoListe für nächstes Jahr gesetzt habe.

Der folgende Karrenweg ist zeitweise arg verwachsen, in den Fahrrinnen steht tief das Wasser vom kräftigen Stauniederschlag zwei Tage zuvor, der einzige Niederschlag in drei Wochen. Das Vorankommen geht nur langsam, dafür entschädigen die Ausblicke nach Süden.

Bild 12: Links Großer und Kleiner Größtenberg, rechts dahinter Großer Pyhrgas (2244m), Sengsengebirge mit Hohem Nock (1963m) rechts.

Bild 13: Novembergelb und blauer Himmel.

Beim Abstieg vom Kamm folgt ein kurzer Felsabschwung, der rechts umgangen wird.

Bild 14: Aufstieg zum Schneeberg am felsigen Waldkamm.

Bild 15: Zoom auf Reichraming mit gleichnamigem Bach und Mündung in die Enns.

Der ergiebige Regen hatte sichtbar Spuren in der Enns hinterlassen. Während das Einzugsgebiet der 29km langen Reichraming 170 Quadratkilometer umfasst, sind es bei der 254km langen Enns ganze 6084 Quadratkilometer.

Bild 16: Verwachsener Steig am Schneebergkamm.

Bild 17: Schneeberg (1244m), im Hintergrund Gesäuse und Haller Mauern.

Bild 18: Herbstidyll.

Bild 19: im Westen lugen Spitzmauer und Großer Priel über Hochsengs und Schillereck (Sengsengebirge), in Bildmitte Krems- und Falkenmauer.

Bild 20: Der spätere Abstiegsweg geht über die weite Kalblsaualm.

Bild 21: Zwischen Großem Ödstein (links) und Admonter Reichenstein (rechts) schauen Hochreichart und Geierhaupt in den Seckauer Zinken drüber.

Bild 22: Ein tieffliegendes Flugzeug krebst langsam am Weg nach München.

Dank 600mm Brennweite meiner G3 X bestätigte sich meine Vermutung: der A380 der FlyEmirates, das derzeit größte Passagierflugzeug.

Auf der Kalblsaualm sehen wir unerwartet eine weitere Wanderin, die den Schneeberg ansteuert. Sie geht allerdings mit Abstand an uns vorbei, offenbar nicht an einem kurzen Plausch interessiert.

Bild 23: Nach einer längeren Forstwegpassage zweigt rechts ein sichtbares Pfadlein ab.

Bild 24: Günter macht sein Erstaunen hörbar, hier befand sich bei seiner Begehung vor einem Jahr (29. September) noch ein dichter Wald!

Die Sturmschäden wurden mit großer Wahrscheinlichkeit von Orkan HERWART am 29. Oktober 2017 verursacht, der entlang der gesamten Voralpen große Schäden angerichtet hat.

Gegenüber unser nächster Gipfel, der Sonnkogel (1177m), links davon die Hohe Dirn (1134m), unser letzter Gipfel des Tages.

Der Abstieg den Schlag hinab gestaltete sich durchaus rutschig auf der aufgeweichten Erde. Mich schmiss es gleich einmal auf den Hosenboden, ehe ich meine Fortbewegung an den Untergrund adaptieren konnte. Auch der Forstweg weiter unten erwies sich als gatschig, ein Gehen wie auf rohen Eiern mit einsinkenden Schuhen.

Bild 25: Über diese Wiese kürzten wir ein Stück gatschigen Forstweg ab.

Weiter links hörte man Forstarbeiter die Sturmschäden beseitigen. Dort waren auch frischere entwurzelte Bäume sichtbar, eventuell hat Sturm FABIENNE vom 23. September 2018 hier etwas nachgeholfen.

Bild 26: Nach kurzem, steilen und sonnigen Südhang stehen wir am Kamm.

Links der Rohrbachgraben und Schieferstein, gegenüber Brunntalmauer und Fahrenberg, rechts der lange Kamm von Almkogel.

Bild 27: Unser Aufstiegskamm rechts der Bildmitte.

Ganz links Ötscher, ganz rechts Tamischbachturm. Über den Almkogel-Bodenwies-Kamm schaut außerdem der Eisenerzer Reichenstein.

Bild 28: Im Westen Krems- und Falkenmauer links, Traunstein rechts.

Bild 29: Herbstsonne schafft die besten Kontraste.

Bild 30: Ohne Worte.

Bild 31: Geißhörndl (1114m) vorne, dann Pfaffenmauer (1218m), dahinter Schoberstein (1285m), rechts Hochbuchberg (1273m).

Dort war ich knapp drei Jahre vorher unterwegs, als Tagestour von Wien aus.

Bild 32: Stoischer Kolkrabe, der sich von uns nicht stören lässt.

Bild 33: Ennstal, in Bildmitte Ötscher und Dürrenstein (Ybbstaler Alpen).

Bild 34: Schattenspiele am schönen Kammabstieg des Sonnkogels.

Bild 35: Hier befand sich ehemals ein kleines Schigebiet.

Bild 36: Anton-Schosser-Hütte (1158m), rechts die ehemalige Hütte des Schlepplifts.

Hier verbrachten wir eine Stunde mit Kaspressknödel und Bier, die Terrasse war naturgemäß gut gefüllt.

Bild 37: Der Hüttenhund japste den Fahrweg hinauf.

Bild 38: Blick nach Norden Richtung Steyr (ganz links) und Damberg (807m), rechts der Windpark am Plattenberg (919m).

Unten rechts die Kepler-Remote-Sternwarte. Es beinhaltet ein 60cm Teleskop, das über Internet ferngesteuert wird und bei Führungen der Johannes-Kepler-Sternwarte Linz gezeigt werden kann.

Nach der Einkehr gingen wir noch zum Gipfel der Hohen Dirn (1134m).

Bild 39: Tiefblick zum Hof Hintsteiner (768m), mit dem Reitnerkogel (930m) dahinter.

Sowohl der Gipfel als auch die westseitig gelegene Nixhöhle sind sehenswert und können bestiegen werden (Berichte von Manfred und Pauli).

Bild 40: Blick auf das Ennstalknie bei Trattenbach, weiter stromabwärts Ternberg.

Bild 41: Reitnerkogel in der Abendsonne.

Bild 42: Den Fahrweg kürzten wir über die Wiesen ab.

Die Erhebung (727m) links trägt keinen Namen. Von den alten Äpfelbäumen am Straßenrand fallen reife Äpfel zu Boden. Ich erwische ein unversehrtes Exemplar, es schmeckt köstlich süß! Schon was anderes als der Einheitsbrei aus dem Supermarkt.

Bild 43: Losenstein, ganz unten der Bahnhof mit dem Gasthof Blasl dahinter, wo wir nochmal einkehrten.

Über dem Ort thront die Burg Losenstein, erbaut von den Steirischen Ottokaren um das Jahr 1150.

Bild 44: Zwischen den Felswänden führt der Klausgraben, eine begehbare Klamm steil hinab.

Bild 45: Glückskatze.

Bild 46: Im Sitzen wacht es sich besser.

Bild 47: Was, gehst schon wieder?

Bild 48: Pfenningstein (759m) und Steinerner Jäger (1185m), dazwischen verläuft der felsige Grat (markiert).

Bild 49: "Hab gehört, der Winter wird kalt. Was sagst du da zu?" - "..."

Bild 50: "Sie lassen mich einfach nicht ins Haus."

Kurz vor halb sechs erreichen wir den Bahnhof Losenstein. Der nächste Zug geht um 18.44. Im oben erwähnten ***-Gasthof Blasl kehren wir noch einmal ein. Strammer Max mit Salat und Hausbaguette, auch sonst liest sich die Speisekarte gut. Die ÖBB-App SCOTTY schlägt für die Rückfahrt wieder in St. Valentin Umsteigen mit 40min Aufenthalt vor, aber nachdem der Regionalzug bis Linz weiterfährt und ich dort in denselben (langsamen) Railjet umsteigen muss, bleibe ich sitzen. In Linz sind es nur 24 Minuten Wartezeit. Der Zug ist zwar voll, aber das Bordrestaurant leer und bis Salzburg hab ich meine Ruhe. Danke fürs Mitgehen, Günter!

© www.inntranetz.at