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31.03.18 Parsch - Gersbergalm - Gaisberg, Nr. 14 (31 Gesamt)

Eckdaten: Ludwig-Schmederer-Platz - Gersbergalm - Gaisbergspitze; Abstieg mit Bus, 840hm, 4,8 km, 1h 33min bis Gipfel; Ketten verwendet.

Dieses Mal ein ein kombinierter Bildbericht, weil die sonnigen Tage zuletzt leider nicht auf meine freien Tage fielen ...

Zuerst zur 14. Gaisbergtour in diesem Jahr am Karsamstag. Am Vortag hat es den Schnee regelrecht hinweggeföhnt. Die Modelle rechneten am Vormittag schon erste Regenschauer von Osttirol und Kärnten übergreifen, wo es übrigens schon in der Früh gewitterte. Der Ambossregen zog über den Alpenhauptkamm, während sich bodennah eine kühle Nordwestströmung einstellte. Ich antizipierte nach dem ersten Regengebiet mithilfe von Radar- und Satellitenbildloop eine zwei- bis dreistündige Regenpause und startete mittags in Richtung Parsch. Laut lokaler Messstationen vom Land Salzburg hatte es +5 Grad in der Stadt und knapp Null Grad am Gipfel. Es fühlte sich aber milder an und mir reichte das langärmelige Funktionsleiberl und darüber die dünne Regenjacke. Bis zum Rundwanderweg musste ich drei Mountainbikern ausweichen, sonst traf ich bis zum Gipfel niemand. Erste Schneereste lagen erst ab dem Rundwanderweg, ab 1100m fing es an zu schauen, der Schneematsch von der Früh behinderte nicht. Ab 1150m war die Schneedecke dann rasch geschlossen und ab 1200m lag eine harte Altschneeschicht mit 5-10cm Neuschnee. Ich packte erst für die letzten 100 Höhenmeter die Spikes aus. Sie waren mir insbesondere bei der Querung links vom Senders eine große Hilfe, denn der aufgehäufte Schnee ließ hier kaum eine Fußbreite an Trittfläche, die zudem schräg abgerutscht war und so hangelte ich mithilfe des Zaungitters auf die andere Seite.

Am Gipfel empfing mich ein starker Schneeschauer und in Kohlmayr's Gaisbergspitz empfing mich der Kellner mit den Worten "Lass mich raten: Kaffee und Apfelstrudel." - "Na, fast. Weißbier und Apfelstrudel." - "A ok!" - Schön, wenn man inzwischen als Stammgast erkannt wird. Ich war bis auf eine kleine Gruppe der einzige Gast oben. Ein Kaffee wäre natürlich verlockend gewesen, aber ich hatte am nächsten Tag Frühdienst und musste um 4.45 aufstehen.

Zehn Minuten vor der Busabfahrt zahlte ich und ging langsam zur Haltestelle. Der Busfahrer war wie erwartet noch auf Pause beim Heinz (Wirtshaus am Spitz nebenan). Außer mir kein weiterer Fahrgast zu sehen. Zwei Minuten nach drei kommt der Busfahrer eilig aus dem Gasthaus heraus und ich erkenne ihn augenblicklich. Der rumänische Busfahrer, mit dem ich mich letztes Mal beim Heinz unterhalten hatte. Er erkannte mich ebenfalls, so hatte er mich erst unlängst an meiner Haltestelle zuhause in den Bus in die Gegenrichtung einsteigen sehen.

Es entwickelte sich ein schönes Gespräch auf der Rückfahrt. Er ist seit sieben Jahren in Österreich, ich seit vierzehn. Er geht auch gerne auf den Gaisberg, meist von Aigen weg. Dieser Anstieg fehlt mir noch und hatte ich für April und Mai vor, wenn die Vegetation bunter wird und sich die Spiegelreflex wieder lohnt. Ein unerwartet schönes Ende einer Trainingstour.

Bild 1: Unterhalb vom Hiesl blühen die ersten Sumpfdotterblumen (Caltha palustris)

Bild 2: Etwas weiter oben das Wechselblättige bzw. Gold- Milzkraut (Chrysosplenium alternifolium), das zu den Steinbrechgewächsen (Saxifragaceae) gehört

Bild 3: Gleich daneben der Hohle Lerchensporn (Coryalis cava), aus der Familie der Mohngewächse (Papaveraceae)

Bild 4: Oberhalb vom Hiesl, heute ohne Katzen, Scharbockskraut (Ficaria verna), ein Hahnenfußgewächs (Ranunculaceae)

Bild 5: Unterhalb der Gersbergalm ist der Echte Seidelbast (Daphne mezereum) unverkennbar.

Bild 6: Und etwas oberhalb fallen mir die kräftigen Grüntöne der Widertonmoose (Polytrichum sp.) ins Auge.

Bild 7: Szenenwechsel, winterlich mit Schneeschauer.

Bild 8: Die letzte Querung unterhalb des Senders ist gut zu stapfen.

Bild 9: Ich mag den Nebel ja irrsinnig gerne. Wenn schon schirch, dann bitte richtig!

Bild 10: Ostergruß am Gaisberg.

Szenenwechsel, 4 Wolkenbilder vom Ostersonntag, 01. April 2018

Ein Sturmtief zieht ostwärts ab, ein markanter Trog folgt von Bayern her nach. Die Haufenwolken türmen sich am Nachmittag immer höher, am Abend geht sogar ein kurzes Graupelgewitter über Salzburg nieder.

Bild 11

Vor den kräftigsten Schauern war für kurze Zeit diese besondere Wolkengattung zu sehen: Altocumulus, genauer gesagt stratiformis lacunosus (schichtförmig und löchrig). Die Löcher sind besonders gut in der Bildmitte erkennbar und ziehen sich von oben nach unten.

Bild 12: Daneben gab es auch bandnudelförmige Strukturen, darunter teilweise wellenförmig.

Bild 13: Eher flockiger Altocumulus.

Bild 14: Und noch einmal besonders schöne Löcher links.

Entstehung: Im Vorfeld der markanten Trogachse wird die gesamte Luftsäule gehoben, kondensiert und bildet Wolken aus. Dies findet in tiefen Niveaus (Haufenwolken), aber auch in mittleren Höhen (Schäfchenwolken) statt. Altocumuli entstehen ausschließlich durch Tiefdruckgebiete in der Höhe. Die Hebung durch Sonneneinstrahlung reicht nie aus, um bis in dieses Wolkenstockwerk (3-7km, knapp 10000ft amsl bis 23000ft amsl) vorzudringen.

Altocumuli sind also ein guter und ohne technische Hilfsmittel das wichtigste Werkzeug, um drohende Wetterverschlechterungen zu erkennen. Lacunosus habe ich bisher erst zwei Mal in dieser Ausprägung gesehen, jedes Mal in Zusammenhang mit einem sich nähernden Sturmtief.

Zuletzt am 12. Dezember 2014 ..

sowie Mitte der 90er (analog, eine meiner ersten Wolkenaufnahmen):

Zeitsprung auf den Mittwoch, 28. März 2018, ebenfalls Schauer am Nachmittag im Mini-Warmsektor an einer Konvergenz vor der Kaltfront am Abend. Vorhergesagt waren die Schauer nicht und mein erster Ausritt mit der Canon EOS 700D seit Monaten fiel buchstäblich ins Wasser.

Bild 15: Vergängliches am Mönchsberg.

Bild 16: Untersberg, Obere Rositten mit frischen Rutschungen, rechts ein mächtiger Eiswasserfall.

Laut Lawinenmessstation vom 01.04. liegen am Plateau noch 2,50m Schnee.

Bild 17: Gar nicht schüchterne Katze.

Szenenwechsel Nr. 3, weil die Bilder noch nicht auf meiner Website veröffentlicht sind, zum Anschauen und Träumen - der 12. Dezember 2014 am Kahlenberg, ein denkwürdiger Sonnenuntergang.

© www.inntranetz.at