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21.04.18 5-Gipfel-Runde bei St. Gilgen, Salzkammergutberge

Eckdaten:

  • Wegführung: St.Gilgen-Mühlbachsau (9.10) - Wallhüttenkopf (1116m, 10.20), Höllkar (1169m, 10.53), Almkogel (1030m, 11.23), Eibenberg (923m, 12.15) - Krotensee (13.10) - Steinklüfte (13.55) - Plombergstein (830m, 14.35) - Staffelgraben - St.Gilgen Busterminal (15.40)
  • Länge: 20,0 km
  • Höhenmeter (Aufstieg): 930 hm
  • Reine Gehzeit (inkl. Fotografierpausen): ca. 6 Std.
  • Viecher: 1 Schlange (Höllenotter oder Zornnatter), 2 Zauneidechsen

Die Hitze war am anstrengendsten. Ich starte von der Haltestelle St.Gilgen - Mühlbachsau, nachdem ich beim Einsteigen noch Pöllach sagte, aber dann bemerkte, dass der Ortsteil Pöllach viel weiter unten liegt als die Haltestelle.

Das Webcambild vom Zwölferhorn zeigt praktischerweise die gesamte Runde:

Anfangs über den Forstweg, dann die ersten zwei weglosen Gipfel, kurzer Abstecher zum übervölkerten Almkogel, dann zurück in die Einsamkeit am Eibenberg und weiter zum Plombergstein.

Bild 1: Ich kürze über die Wiese ab, mit Blick zum noch winterlichen Zwölferhorn (1522m).

Bild 2: Mitten am Wiesenweg wächst Frühlingsenzian (Gentiana verna).

Bild 3: Hier gings zum Obenauerstein (1027m)

Hinter den Felsen sah ich allerdings den Steinmann nicht, den Helmut Seiringer auf seinem Blog fotografiert hat. Und das Gelände war etwas unwegsam mit Altschneefeldern dazwischen. Ich beschloss, den ersten Gipfel auszulassen, nachdem ich nur Laufschuhe anhatte.

Bild 4: Namenloser Gipfel östlich vom Eibensee, rechts Höllkar (1169m), mein übernächstes Ziel.

Bild 5: In Bildmitte der Eibenberg (923m), da ging ich später auch noch rauf.

Links Hochplettspitze, Mondsee, Schafberg, hinten Höllengebirge.

Bild 6: Wallhüttenkopf (1116m), der sah machbar ist.

Umgekehrt ist die Besteigung sinnvoller. Ich ging über den sanften Südostrücken rauf, der Nordwestkamm war felsdurchsetzt und erheblich steiler. Rutschig war es so oder so, ein Phänomen des Frühjahrs mit trockenem Laub auf dem frisch aufgetauten Waldboden.

Bild 7: Originelle Gipfelmarkierung.

Bild 8: Am Beginn des felsigen Abschnitts bergab hat man sogar einen schönen Blick bis zum Untersberg.

Links mit viel Altschnee Eibleck (1518m) und Ochsenberg (1487m), rechts Fibling (1307m) mit Gipfelwiese.

Bild 9: Wallhüttenkopf im Querschnitt.

Die Sonne brennt schon ganz ordentlich, am einfachen Forstweg mehren sich die Wanderer. Ich weiche gleich wieder in den Wald aus und stapfe weglos zum Höllkar hinauf.

Bild 10: Bei einem Schlag Rückblick zum Wallhüttenkopf (Bildmitte).

Links die Postalm, in der Bildmitte Hochkönig, rechts Göll und Watzmann (teilweise verdeckt).

Bild 11: In der Bildmitte Bergköpfl (1480m), rechts Faistenauer Schafberg, mittig Hochkönig.

Bild 12: Links felsig Sattelköpfe, mittig Teufelskirche, Schoberköpfe und Großer Bratschenkopf im Hochkönigmassiv.

Links vom Bergköpfl der schroffe Felskamm vom Schafgebirgspitz (1771m) im westlichsten Tennengebirge!

Bild 13: Gipfelkreuz am Höllkar (1169m).

Wenige Meter unterhalb, mitten in einem Schneerosenmeer, hat man eine wunderschöne Aussicht auf Mond- und Attersee.

Bild 14: Links Hochplettspitze, rechts der schmale und steile Kienberg (947m), hinten Höllengebirge.

Links dahinter Traunstein, rechts schauen noch Kleiner und Großer Priel aus dem Dunst (54km Entfernung).

Bild 15: Sanfter Abstieg am Kamm in den Sattel und zurück zum markierten Weg.

Bild 16: Schnell wird klar, dass es nur ein kurzer Abstecher zum Almkogel (1030m) werden wird.

Bild 17: St. Lorenz mit Siedlung Achdorf am Mondsee.

Bild 18: Rechts der sogenannte Radstattrücken mit Mondseerberg und Kulmspitze, links Irrsee.

Bild 19: Drachenwand links, Kolomansberg hinten links, Mondsee Ort und See.

Leider hatte sich die vorher mit dem Tele beobachtete Gruppe nicht bewegt, es gab kaum Platz zum Stehen und es machte auch keiner Platz. So reichte es nur für ein Foto und ich ging schnell wieder runter.

Bild 20: Dafür entschädigt der Ausblick beim Abstieg nach Süden.

Nebenbei ein schönes schmales Steiglein.

Bild 21: Am Sattel zwischen Almkogel und Eibenberg, mit Blick zum Zwölferhorn, ganz rechts Mitterstein.

Ich gehe gerade aus weiter, anfangs markiert. Die Markierung verlässt später den Forstweg nach links durchs Unterholz.

Bild 22: Ich entdecke diesen breiten Steig, der die Forstwegkehren abkürzt.

Bild 23: Wegspuren unterhalb eines Hochstands leiten zurück zum Forstweg.

Ab dort quere ich links mäßig steil im Wald in einer Senke zwischen den Felsen zum Gipfel hinauf.

Bild 24: Schafbergblick vom Eibenberg - fast schneefrei.

Bild 25: Ein Forstweg endet leider bei diesem Schlag.

Bevor ich mich durch die Dornen schlage, genieße ich die Aussicht zum Wolfgangsee und Richtung Dachstein (vom Dunst überstrahlt).

Bild 26: Der Wald wird steiler ...

Bild 27: Fesches Grün für Mitte April.

Weiter unten finde ich die Traktorspur wieder, ab dann einfach zum Forstweg.

Bild 28: Plombergstein und Mitterstein.

Bild 29: Der aus dieser Perspektive idyllisch gelegene Krotensee.

Leider rauscht daran angrenzend der Verkehr der Bundesstraße vorbei samt knatternden Motorradfahrern. Der See ist 46m tief. Von 1893 bis 1957 fuhr hier die Salzkammergut-Lokalbahn vorbei, die dann durch die Straße ersetzt wurde. Eine von vielen schwerwiegenden Sünden des Individualverkehrs.

Bild 30: Ich, wenn mich jemand vor dem Frühstück anspricht.

Bild 31: Unfassbar sommerliches grün meets geschlossene Schneedecke.

Bild 32: Wiese am Buchberg, im Hintergrund rechts Höllkar, ganz rechts Eibenberg.

Bild 33: Obenauer Alm und Obenauerstein.

Bild 34: Plombergstein.

Dann bekam ich leider das Vorzeichen einer Migräne, nämlich eine Aura (Zickzackbilder im Gesichtsbild), wahrscheinlich ausgelöst durch Elektrolytmangel. Die letzte ist schon eine Weile her, meist erwischt es mich im Sommer. Leider hatte ich keine Schmerztabletten einstecken, was sich am Folgetag mit pochenden Kopfschmerzen rächte. Die Aura dauert normalerweise 15-20min, was ich erstaunlicherweise durch konzentriertes Kohlenhydratgel abkürzen konnte. Die Kopfschmerzen konnte ich dadurch aber nicht verhindern. Nachdem Samstagnachmittag keine Apotheke offen hat, konnte ich genauso gut etwas im Wald ruhen und dann entscheiden, ob ich in den brütend heißen Ort abstieg oder lieber im dunklen Wald blieb. Denn meine Migräneattacken gingen üblicherweise mit Lichtempfindlichkeit einher.

Nach dem Abklingen der Aura ging ich langsam weiter und erkundete die spektakulären Steinklüfte, die nach mehreren Felsstürzen vom Plombergstein herab entstanden.

Bild 35: Markierte Routen führen klammartig bzw. höhlenartig mitten hindurch.

Bild 36: So wie hier zum Beispiel.

Bild 37: Unbestimmt.

Bild 38: Die senkrechten bis überhängenden Wände des Plombergsteins sind ein Paradies für Kletterer.

Bild 39: Die nächsten Felsstürze sind nur noch eine Frage der Zeit..

Bild 40: Kühn ragen die Felswände in die Höhe.

Bild 41: Profis am Werk.

Ich bleibe lieber am Weg und erreiche bald den Gipfel im Wald und den Aussichtsbalkon davor.

Bild 42: Bis auf zwei Läuferinnen ist überraschenderweise niemand oben. Ich hab den Wolfgangsee für mich alleine.

Normalerweise ließe sich hier länger aushalten, doch die Sonne brennt vom Himmel und mir ist das Wasser ausgegangen.

Bild 43: Der schwarz markierte Abstieg Richtung Staffelgraben spottet jeder Beschreibung. Und hässlich sind die neuen Stiegen auch. Man hat die alten Holzstiegen darunter einfach überbaut.

Bild 44: Veilchen ####

Bild 45: Veilchen ###

Bild 46: Im romantischen Staffelgraben.

Auch hier gibt es zahlreiche Wände zum Klettern, nebenan rauscht der Bauch durch einen schluchtartigen Graben. Angenehm kühl und schattig.

Bild 47: Rückblick zum Plombergstein.

Ich gehe in den Ort hinab, aber dort ist die Hölle los. Schon viel zu viele Touristen. Da mag ich auch nicht einkehren, obwohl ich Hunger und vor allem Durst genug hätte. Bei der Zwölferhornbahn ist ein Imbiss. Die Speisekarte sagt mir nicht wirklich zu und die dutzenden Reisebustouristen gestalten das Ambiente hektisch und laut. Doch die beiden Supermärkte von St. Gilgen befinden sich oben an der Bundesstraße, im Ort gibt es nichts. Leider typisch für touristenverseuchte Regionen. Nochmal zurückhatschen hatte ich keine Lust, also blieb es bei im Senf und Ketchup ertränkter Bosna und einem alkoholfreiem Weizen. Im Bus zeige ich meine Jahreskarte und sage "Bis zur Kernzone Salzburg." - Der Busfahrer sieht mich komisch an und grummelt erst, er könne das nicht eintippen, und dann "Ah, moment, es geht doch." Und drückt mir ein Ticket FÜR die Kernzone Salzburg in die Hand, für zwei Euro sechzig. Das waren circa vier Euro weniger als das Ticket BIS zur Kernzone. Ich sage nichts, er kriegt ohnehin seinen Tariflohn. Und erst kürzlich hab ich deutlich zu viel gezahlt, weil ich das Ticket für die Lokalbahn am Automaten löste. Nun bin ich wieder quitt mit dem Salzburger Verkehrsverbund.

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