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28.01.18 Dürrenschöberl (1737m) ab Rottenmann über Mesneralm, Eisenerzer Alpen

Eckdaten:

  • Wegführung: Rottenmann Bf. (9.25) - Mesneralm (1478m, 11.55-12.20) - Dürrenschöberl (1737m, 13.00-13.15) - retour (15.45)
  • Länge: 11,5 km
  • Höhenmeter (Aufstieg): 1050 hm
  • Reine Gehzeit: ca. 4,5 Std.
  • Viecher:1 Katze, 1 Hund

Am zweiten Tag entschieden wir uns gegen den ursprünglichen Plan, den Gipfel von der schattigen Nordseite (Dörflersiedlung) zu nehmen. Stattdessen war die sonnige Südseite ab Rottenmann geplant. Ich erinnerte mich an viel Platz am dortigen Bahnhof, auch wenn einige Parkplätze der Feuerwehr und ansässigen Firmen gehörten. Wir fanden freie Plätze direkt neben der Feuerwehr und mittelbar neben dem Wegweiser Richtung Dürrenschöberl. Aigen im Ennstal meldete in der Früh -8°C und das dürfte annähernd die Starttemperatur gewesen sein, als wir um 9.25 abmarschierten.

Bild 1: Dick bereifte Bäume nach morgendlichen Nebelschwaden.

Bild 2: Die obligatorische Piepskontrolle durch Helmut.

Bild 3: Der Nebel hat sich gelichtet, doch dichte Dunstschwaden halten sich stromabwärts Richtung Trieben.

In der Höhe deuten Altocumulus lenticularis (linsenförmige mittelhohe Wolken) auf zunehmende Nordwestwinde mit Föhntendenz hin. Darüber schob sich eine zweite dünnere und durchscheinende Altocumulus-Schicht (Altocumulus stratiformis translucidus). Beim Aufstieg hatten wir aber lange die Sonne auf unserer Seite.

Bild 4: Gegenüber Stein am Mandl (2043m) mit Roßboden rechts.

Über den Hang mit den Schlägen ganz rechts bin ich damals am 23. Juni 2016 bei brütender Hitze mittags aufgestiegen, in der Karte ist er schließlich noch bewaldet, und habe später auf der Rottenmanner Hütte bei ausgezeichneter Küche übernachtet.

Bild 5: Im Hintergrund mittig Reinischkogel (1301m) und Kirchdorfberg (1438m), links davon geht es über Klamm nach Oppenberg. Rechts Hohe Trett (1681m).

Einer war heute wieder neben der Spur ...

Bild 6: Das Paltental liegt noch in der Kaltluft, doch das sollte sich bis zum Nachmittag ändern.

Bild 7: Beinahe übersehen - am obersten Hof beobachtet die Katze aus sicherer Entfernung, wie achtzehn Schneeschuhwanderer sich angeregt unterhaltend vorbeihatschen.

Der Aufstieg kürzt bis zur Mesneralm großteils Forstwegkehren ab, teilweise durch steile Rinnen, die recht knusprig verkrustet waren. Später wurde die Unterlage langsam besser.

Bild 8: Christian, Gerda und Sabine, hinten folgt Hannes nach.

Bild 9: Im Gänsemarsch hinauf, naja, nicht ausschließlich.

Bild 10: Vor der Überquerung des nächsten Forstwegs begrüßt uns (zum zweiten Mal schon) ein Hund mit wolfsähnlichem Gebell.

"Gehst Du mit dem Hund Gassi oder er mit Dir?" fragte einer von uns.

Bild 11: Ab hier nimmt die Schneehöhe am teilweise freien Hang enorm zu.

Bild 12: Föhnfische in allen Formen über den Seckauer und Rottenmanner Tauern.

Rechts Hochhaide (2363m) mit Schneefahnen durch den kräftigen Nordföhn links. Mittig von links nach rechts Großer Grießstein (2337m),
Gamskogel (2386m) und Geierkogel (2231m), hinterm Baum noch der Lärchkogel (2258m). Ganz links Geierhaupt (2417m).

Bild 13: Durchgucker zur Gleinalpe

Mittig mit dem vorwitzigen Gupf die Baierhubenmauer (1335m) am Schoberpass. Direkt dahinter Rotündlberg (1541m). Ganz Links Gfällturm (1655m), der südlichste Teil des Reitings. Ganz rechts die Fensteralm (1642m).

Bild 14: Etwas weiter oben werden ganz links auch Zeiritzkampel (2125m) und Blaseneck (1969m) sichtbar.

Im Vordergrund die Landlhütte.

Bild 15: Die Mesneralm in Sichtweite. Rechts ein meterhoch mit Schnee gefüllter Graben.

Bild 16: Stellvertretend für den Winter 2017/2018.

Nach ausgiebiger Rast auf der Alm folgt der finale Anstieg über den Südwestrücken. Oben pfeift bereits der Wind, wir bleiben daher öfter stehen, bis alle beisammen sind.

Bild 17: Niedere Tauern.

Links Hochhaide, Großer Bösenstein, Dreistecken, dann Moserspitz, Diewaldgupf, Seegupf, Stein am Mandl.
In der rechten Bildhälfte nacheinander Tiefenkarspitz, Schüttkogel, Horninger Zinken, Schafzähne, Schaföfen, Seekoppe und Hochrettelstein und Hochgrößen.

Bild 18: Tiefenkarspitz, Schüttkogel und Horninger Zinken in der Nahaufnahme.

Am Schüttkogel war ich letztes Jahr am 5. August, es hat etwas geregnet, aber nicht geschüttet. Im Nachbartal ging dafür die Welt unter.

Kurz vor dem letzten Aufschwung warten wir nochmal. Ich höre den Wind rauschen und ziehe prophylaktisch die Sturmhaube über. Helmuts Kommentar: "Ui, wenn der Meteorologe schon die Sturmhaube aufzieht, bedeutet das nichts Gutes." - und Alexandra im Hintergrund "Bei unseren Wanderungen hat er immer die Regenhose angezogen und es hat nie geregnet".

Bild 19: Dachstein und Grimming - mit Schnee viel plastischer und noch wuchtiger als im Sommer.

Ungewöhnlich lange und mehrschichtige Föhnfische im Westen deuten auf zunehmendes Feuchteangebot hin.

Bild 20: Man beachte den Wegweiser.

Ganz links Hohe Trett, unten links sieht man zwischen den Bäumen den Bahnhof Selzthal, wo eine mögliche Aufstiegsvariante beginnt. Rechts mittig beginnt das Tote Gebirge.

Bild 21: Gipfelkreuz, dahinter das Warscheneck, rechts Bosruck.

Gar nicht so windig wie befürchtet. Mein Prophylaxentrick hat wieder funktioniert.

Man lasse die Bestimmungsorgie beginnen ...

Bild 22: Links die bereits gestern bestaunten Haller Mauern, mittig Buchstein, rechts Hochtor und Admonter Reichenstein.

Links vom Buchstein grüßten in der Ferne Ötscher und Dürrenstein.

Bild 23: Die eigentliche Überraschung war aber der gewellte weiße Rücken ganz links hinten:

Ich tippte zuerst auf den Göller, aber das kann nicht sein, weil von Westen sieht man nur die Schmalseite vom Göller. Nein hier kommt ein Stück alte Bergheimat zum Vorschein: Der Schneeberg in 110km Entfernung! Links vom Schneeberg Tonion, rechts felsig Hochtürnach. Mittig schneeweiß die Riegerin (1939m), die auch schon lange auf meiner Liste steht. Rechts Kleiner und Großer Grießstein, ganz rechts rechts Kaltmauer, alle Hochschwab.

Bild 24: Gegenüber der Spießkogel (1675m), der den Rücken vom Schöberl nach Osten fortsetzt.

Bild 25: Paltental bis zum Schoberpass und zahlreiche Seckauer Tauern.

Bild 26: Heute wird die Glocknergruppe von der mittelhohen Bewölkung verdeckt.

Aber bei so einem Panorama tut das der umfassenden Fernsicht keinen Abbruch, vor allem noch mit mehrstöckigen Föhnfischen (Altocumulus duplicatus) und weiteren undulatus-Formen.

Bild 27: Links Mölbegg (2080m), hinten Schladminger Tauern mit Zischken (2661m) und Deichselspitze (2684m), rechts frei Kieseck (2681m), in Wolken Hochgolling (2862m), wieder frei das Waldhorn (2702m).

Bild 28: Seekoppe (2150m) und Hochrettelstein (2220m).

Die Seekoppe haben wir auch vergangenen August bestiegen.

Bild 29: Tiefenkarspitz, Schüttkogel und Horninger Zinken mit irrsinnig schönem Linseneintopf am Himmel.

Bild 30: Das Gipfelkreuz steht Kopf.

Im Abstieg ging es durch den herrlichen Tiefschnee bis zur Alm hinab, ein Pulverschneevergnügen erster Güte. Dann wieder warten, zumal eine Teilnehmerin versehentlich am Weg nach Selzthal abstieg und dann wieder aufstieg. Später war dann ein Schiwettbewerb plötzlich sehr wichtig. Irgendwann hörte ich Walter poltern und vermutlich wurde ihm vom im Kreis gehen schon ganz schwindlig.

Bild 31: Der Schnee wird auch trotz Tauwetter so schnell nicht verschwinden.

Bild 32: Manche stiegen in der Spur ab, andere und ich ebenso präferierten aber den weglosen Abstieg durch den weichen Schnee.

Stefan scheute auch die abschüssigen Hänge nicht und schlug Purzelbäume.

Bild 33: Rechts vorne Geißmauer (1511m), dahinter mit Doppelgipfel Kettentalkogel (2152m) und gezackt der Hahnenkamm.

Nördlich des Kettentals gehts nach Trieben, südlich nach Gaal. Dazwischen liegt jeweils ein endloser Forstweghatscher.

Bild 34: Die Reifablagerungen sind verschwunden.

Die Föhnluft hat sich bis ins Tal durchgesetzt, so hatte es am Nachmittag bis zu +8°C, also über 15°C Temperaturanstieg seit der Früh. Zwischendurch wehte mal kurz ein kalter Hauch, doch letzendlich hat sich der Föhn dann überall durchgesetzt.

Zu Ende ging eine bei diesen Schneeverhältnissen selten anzutreffende Schneeschuhwanderung. Hat Spaß gemacht. Danke an die beiden Guides, Helmut und Barbara, fürs Führen. Verspätetes Auf Wiederschauen an Stefan, der sich weiter oben schon verabschiedet hat, weil spontan in der Früh schon das Quartier gebucht, um einen weiteren Tag auszunutzen. Danke auch an Andrea fürs Mitnehmen bis Bahnhof Selzthal. Im März trifft man wahrscheinlich einige wieder in Wildalpen.

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