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19.01.2018 Breitenberg (1260m) über Zinkenbach, Osterhorngruppe

Eckdaten:

  • Wegführung: Abersee Hst. (10.15) - Zinkenbachklamm - Adamalm (11.00) - Zinkenbach-Höllrinn (11.35) - Breitenberg (1260m, 13.30) - retour (15.30)
  • Länge: 13,5 km
  • Höhenmeter (Aufstieg): 750 hm
  • Reine Gehzeit: 5 Std.

Der Vortag, Durchzug von Orkantief FRIEDERIKE, wäre der bessere Tag für Schneeschuhtouren gewesen. Deutlich mehr Pulverschnee, aber in Summe deutlich weniger absolute Schneehöhe. Über Nacht sind 35mm zusammengekommen, rund 30-40cm nasser Neuschnee. Am See nur Schneematsch, hier blieb es nachts und am Vormittag bei knappen Plusgraden und entsprechend Tauwetter. Aber Faulheit muss halt manchmal bestraft werden mit der Aufwendung von viel Oberschenkelkraft.

Hinfahrt mit dem Bus 150 Richtung Bad Ischl. Der Busfahrer muss in der Tabelle meine Haltestelle erst nachschlagen "des kummt zwamol im Monat vor, dass da jemand aussteigen wü!" - außer mir vielleicht ein paar wenige Einheimische, die in Koppl, Hof und St.Gilgen aussteigen, der Rest, wie könnte es anders sein, asiatische Touristen am Weg nach Bad Ischl bzw. Hallstatt.

Pünktliche Ankunft in Abersee, es hat zu regnen aufgehört. Früher hieß der Wolfgangsee Abersee und der Ort bis Ende 1979 Zinkenbach. Abersee wurde urkundlich bereits 788 als abriani lacus erwähnt. Die drei Quellbäche des Zinkenbachs - Königsbach, Schreinbach und Weißriesbach - bringen bei Hochwasser viel Geröll und Schotter mit, was den Schwemmkegel bei Abersee verursacht hat und die Engstelle des Wolfgangsees verursacht. Dort ist der See nur noch 20m tief, im Bereich der Falkensteinwand dagegen 114m. Im unteren Teil befindet sich eine Klamm; der heutige Forstweg war früher die Unterlage einer mehrere Kilometer langen Waldbahn (1921-1967), die bis zur Königsbachalm reichte.

Bild 1: Klamm-Eingang, hier fuhr früher die Waldbahn.

Bild 2: Tropfsteinwand - überhaupt rieselte und rauschte es an beiden Seiten der Klamm überall von den Hängen.

Nach der zweiten Brücke über den Zinkenbach geht es langsam bergauf, die Schneedecke steigt langsam an. Fußspuren reichen bis zur Adamalm, Primushöllrinn und Zinkenbachhöllrinn, danach ist Schluss. Die Spuren eines Skitourengehers sind vom Neuschnee deutlich verdeckt, ich breche tief ein und muss bis zum Gipfel vollständig selbst spuren.

Bild 3: Kaskadenwasserfall aus dem Waßgraben.

Bild 4: Adalmalm.

Bild 5: Links Bleckwand (1541m), rechts Wieslerhorn (1603m).

Bild 6: Sparber (1502m), ein Berg mit auffälliger Gestalt.

Mehrere Leitern (A/B) erleichtern den Aufstieg. Trocken sollte es sein, sonst gibt es keine gröberen Probleme.

Bild 7: Nach 1h 20min ist die Zinkenbachhöllrinn erreicht.

Hier ist zugleich Ende der Ausbaustrecke, ab jetzt heißt es eine eigene Spur legen.

Bild 8: Sparber und Bleckwand.

Bild 9: Rückblick von oberhalb der idyllisch gelegenen Hütte.

Ganzn hinten schauen bereits Hohe Schrott (links) und Katergebirge (rechts) aus den Wolken.

Bild 10: Ab 700m Seehöhe wird es rasch tiefwinterlich, mein Vorankommen verlangsamt sich.

Bild 11: Die Ausblicke entschädigen, wie hier auf die Zimnitz und Strobl.

Bild 12: Blick von der Osterhorngruppe zu den Salzkammergut-Bergen.

Bild 13: Zum Vergleich die Lumix, leider mit chronischer Unschärfe im Weitwinkelmodus im linken Bildbereich.

Deswegen auch nachfolgend immer wieder Bilder mit dem Smartphone.

Bild 14: Eine Stunde Gehzeit bis Breitenberg, zeigt der Wegweiser. Heute nicht.

Bild 15: Unbenannte Hütte links vom Weg kurz vorm Sattel.

Bild 16: Ab jetzt wird die Spurarbeit richtig anstrengend.

Bild 17: Gegenüber der Schafberg.

Bild 18: Irrwitzige Schneeansammlungen auf dem Gipfelplateau. Davor befindet sich noch die Breitenbergalm.

Bild 19: Über die Kuppe im Hintergrund muss ich noch hinauf, genauso gut könnten es weitere fünfhundert Höhenmeter sein.

Bild 20: Aber dieser Anblick ist jede Mühe wert: Zimnitz, Hohe Schrott, Katergebirge und Bergwerkskogel.

Bild 21: Auch das Timing passt perfekt - auf dem Plateau kommt die Sonne heraus!

Gegenüber Schafberg in Wolken, Vormauerstein hingegen schon frei. Letzterer bietet sich ebenfalls als Schneeschuhziel an.

Bild 22: Ein Traum.

Bild 23: Mozartblick mal anders.

Sehr schön zu sehen auch die Nullgradgrenze in ca. 730m Seehöhe.

Bild 24: Landschaft und Himmel wie auf einem 3000er.

Man beachte den zugeschneiten Wegweiser links der Bildmitte.

Bild 25: Zweigeteilt.

Bild 26: Nur meine Spuren, sonst niemand.

Phasenweise dachte ich schon an Umkehr, aber motiviert hat mich alleine die Tatsache, dass ich jederzeit auf meinen eigenen Spuren zurückgehen konnte, was halb so anstrengend war.

Bild 27: Am windigen, aber nicht mehr stürmischen Gipfel.

Bild 28: Das Herz der Osterhorngruppe im Westen.

V.l.n.r.: Pitscherberg (1720m), Zinkeneck, Egelseehörndl (1782m, hinten weiß angeleuchtet), Osterhorn (1746m), Hoher Zinken (1764m), schwach angeleuchtet Trattberg (1757m), Holzeck (1603m), Hochthron (1574m).

Bild 29: Rinnkogel (1823m), Windkogel (1547m), Gamsfeld (2027m), Wieslerhorn (1603m)

Bild 30: Sparber mit Retten- und Bergwerkskogel im Sonnenlicht.

Bild 31: An diesem Anblick konnte ich mich nicht sattsehen.

Die Hütten der Breitenbergalm als Schneefänger.

Bild 32: Hausberg von Strobl: Das Bürgl (745m), links Gartenzinken (1557m), rechts geht's in den Westteil des Toten Gebirges.

Bild 33: Symbolbild für den Jänner.

Bild 34: Gegenüber Mondsee und Kulmspitze rechts (1095m), mittig Radstattrücken.

Bild 35: Nach dem Abgang im Tiefschneehang bin ich zurück auf der eigenen Spur.

Ursprünglich wollte ich einen anderen Weg absteigen (nordseitig), aber bei dem flachen Gefälle sah das nach neuerlich viel Spurarbeit aus und ich war bereits fix und fertig. Also ab ins gemachte Nest und bequem die eigene Aufstiegsspur weiter verschönern.

Bild 36: Wieder bei der Hütte.

Bild 37: Der Neuschnee von vergangener Nacht und der davor.

Ein Wort zur Lawinengefahr: Stärker gerutscht bin ich an den steileren Stellen zwar nicht, aber wenn, dann trat ich bis zum Erdboden hinab. Von Unterlage war selbst ganz oben wenig zu merken. Generell aber in diesem Gelände natürlich relativ gefahrlos. Ideal ist der Schneedeckenaufbau natürlich nicht: Kompakter harter Altschnee plus Oberflächenreif plus vierzig Zentimeter Pulver + dreißig Zentimeter nasser Pulver/Nassschnee.

Bild 38: Der Hund freut sich - kein Wunder, er kann ja auch auf meiner Aufstiegsspur ohne Anstrengung bis zum Gipfel gehen.

Mit dem Hund kommen zwei Skitourengeher entgegen, teilweise in meiner Aufstiegsspur gehend. Verkehrte Welt. In Kürze wird weiterer intensiver Neuschnee wieder alle Spuren zudecken und dann muss wieder neu gespurt werden.

Ab Adamalm wird der Schnee auf dem Forstweg immer gatschiger.

Bild 39: Törlspitz (1589m) links in der Sonne, dorthin der Ditlbachgraben.

Bild 40: Hier fällt mir noch die markante Faltung der Gesteinsschichten auf.

Bild 41: Der mächtige Zinkenbach rauscht weiter.

Bild 42: Hinter Schober, Frauenkopf, Eibenkopf usw. zieht eine mächtige Schauerzelle ab.

Kurz auslüften und dann mit dem Bus um 15.52 zurück nach Salzburg.

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