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03.06.18 Bleckwand (1541m), Osterhorngruppe

Eckdaten:

  • Wegführung: Geschwendt Landauer (9.30) - Bleckwandhütte (1340m, 11.00) - Bleckwand (1516m, 1541m, 11.32-12.00) - Schartenalm (1051m, 13.10) - Mahdhäusl (616m, 14.05-16.05) - Strobl (17.40)
  • Länge: 18,3 km
  • Höhenmeter (Aufstieg): 1000 hm
  • Reine Gehzeit (inkl. Fotografierpausen): ca. 5 Std.
  • Viecher: Gänsekücken, Gams

Den ersten stabilen Tag seit einer Woche ausgenutzt. Leider ein Sonntag, da fährt der erste Ischler Bus erst um 8.15, und war natürlich völlig überfüllt. Stabiler Tag? Schon um 8.00 sah ich die ersten Quellungen über den Bergen, teils ausgedehnte Altocumulusbänke mit herauswuchernden Quellungen (Altocumulus castellanus). Während der Fahrt wurden die Haufenwolken nach Osten hin immer größer, ich wurde langsam skeptisch, ob ich die richtige Region ausgewählt hatte.

Bild 1: Start in Geschwendt beim Landauer, mit Cumulus congestus über der Bleckwand, meinem Ziel.

Zum Glück war es nicht weit, dazwischen lagen Bleckwandalm (unbewirtschaftet) und Bleckwandhütte, ich konnte mich also jederzeit unterstellen, falls da doch etwas stärkeres entstehen würde.

Den Hof vom Landauer darf man durchqueren. Links in der Garage liegt ein Gänsepärchen mit ganz jungen (grauen) Kücken. Von rechts stromern wie auf Kommando ein Golden Retriver und ein Australian Shepard heraus, um mich zu begrüßen (ohne zu bellen). Ich war irgendwie zu konsterniert, um sie zu fotografieren, zudem suchte ich die Fortsetzung des Weges, der hinter einer Baustelle weiterging.

Bild 2: Wahrscheinlich ein Dactylorhiza fuchsii (Fuchs-Fingerwurz)

Bild 3: fuchsii, subs. albus (weiß)

Das, was ich eigentlich vermeiden wollte, nämlich durch kniehohe Gräser zu steigen, bekam ich natürlich gleich doppelt ab. Ich traf bis zur Bleckwandalm, wo der markierte Weg vom Parkplatz 'Vitz am Berg' hinaufzieht, niemanden und so sah der Weg auch aus. Oben ziemlich überwuchert. Dieses Mal hatte ich mich rechtzeitig mit Autan eingesprüht, sogar auf die Hosenbeine spritzte ich die Flüssigkeit. Zwei kleine Zecken ließen sich trotzdem nicht abhalten, ich entdeckte sie aber rechtzeitig, weil ich alle 15min kontrollierte.

Bild 4: Der Steig wird kurz steiler und zieht rechts von einer markanten Felswand hinauf.

Blick auf Strobl, dahinter die Zimnitz. Die Quellungen schauen nun viel flacher aus und mittelhohe Wolken, die auf Zufuhr feuchter Luft hinweisen, waren auch keine mehr zu sehen.

Bild 5: Grias di!

Erst war die Gams höchstens vier Meter von mir entfernt und pfiff ein paar Mal. Ich wunderte mich schon, was ein Greifvogel so weit unten machte. Die Gams stampfte einmal kurz auf, ich verabschiedete mich höflich und sie bewegte sich langsam von mir weg.

Bild 6: Bleckwandalm, 1047m.

Bild 7: Zweiblättrige Waldhyazinthe (Platanthera bifolia)

Bild 8: Wolfgangsee und St. Gilgen von der Bleckwandhütte (1340m)

Im Hintergrund Ellmaustein, Schober, Kolomansberg, Eibenseekopf und Höllkar.

Die Hütte war gut besucht. Eine technische Pause verschob ich, als ich ein Ehepaar vom Klohäusl kommen sah/hörte. Frau: "Das stinkt bestialisch." - Mann: "Ja, wahnsinn. Ich hab's zumindest leichter."

Bild 9: Sparber (1502m) mit charakteristischem Doppelgipfel.

Die Besteigung ist bei Nässe wegen des schmierig-wurzeligen Waldbodens nur bedingt zu empfehlen, die Schlüsselstelle ist eine senkrechte, ca. 20m hohe Eisenleiter (B) knapp unterhalb des Gipfels. Der Rest ist teils abschüssiges Gehgelände und ein paar Trittbügel (A).

Bild 10: Vormauerstein ganz links, mittig Breitenberg, rechts Zimnitz.

In Bildmitte das Bürgl (745m), das ich zum Abschluss am Nachmittag noch gerne bestiegen hätte, aber den (unmarkierten) Abzweiger hab ich dann nicht mehr gefunden.

Bild 11: Osterhorngruppe und Tennengebirge im Hintergrund.

Vorne links sonnenbeschienen der Windkogel (1547m) auf der Postalm. Im Schatten mittig Labenberg (1642m), daneben Einberg (1666m).
Im Tennengebirge ganz links Fritzerkogel (2360m) mit Wolkenhaube, überm Windkogel Bleikogel (2411m).

Bild 12: Das berühmte Felsenfenster auf der Bleckwand, mit Blick zum Abersee , aufs Bürgl und auf Strobl.

Am Südufer liegt das Blinkingmoos, ein rund 100 Hektar großes Moor, das blütenreiche Streuwiesen aufweist und vielen gefährdeten Tier- und Pflanzenarten Lebensraum bietet.

Bild 13: Postkartenwetter mit Schafberg.

Oder wie ein älterer Wanderer sagte: "Des kenn i von den Postkartln a, warum bin i jetzt do aufgstiegn?"

Bild 14: Neben der fantastischen Aussicht bieten die Lämmer einiges an Unterhaltung.

Bild 15: Taborberg (1618m) im Schatten, dahinter die Niederen und Hohen Tauern.

Links dominanter Ennskraxn, links dahinter leider in Wolken die Hochalmspitze. Über dem Taborberg der Ankogel (teilweise in Wolken).

Bild 16: Sparber, unten die Schartenalm, über die später absteigen werde.

Rechts dahinter Katergebirge und vorne Rettenkogel.

Bild 17: "Well, I didn't expect that."

Das Alpaka trottet erst hinterher, dann vorne weg, und der ganze Tross folgt mir bis auf den eigentlichen Gipfel der Bleckwand, der 25m höher als der Punkt ist, wo das Gipfelkreuz steht. Dort ist außer mir sonst niemand und das dachte sich wohl auch die Schafsgemeinschaft. Ich brachte mein Bedauern zum Ausdruck, mich in ihr Wohnzimmer begeben zu haben und ging gleich wieder zurück.

Oben am Gipfel spielte es sich inzwischen ab mit ganzen Wandergruppen. Ich stieg Richtung Niedergadenalm ab, ein im unteren Teil ziemlich bröselig-schottriger Steig. Ein Radfahrer mit Helm, aber ohne Rad kam mir entgegen. "Wusste nicht, dass man hier nicht fahren kann." - "Den Forstweg vielleicht ..." - "Da darf man wieder nicht fahren." - "Stimmt."

Bild 18: Blick von der Niedergadenalm (1228m) zum Rinnkogel (1823m) links und Gamsfeld (2027m) rechts hinten.

Dazwischen liegt das Weißenbachtal. Über den Bärenpfad kommt man ins benachbarte Weißenbachtal. Und beim Höllengebirge gibt noch eines. Einfallslos.

Von der Niedergadenalm zur Schartenalm habe ich wieder meine Ruhe, der Weg wird schmäler und stärker überwachsen, ist aber weiter gut zu gehen.

Bild 19: Gamsfeld, Schmalzträger, Scharfen und Braunedlkogel.

Bild 20: Sparber von der idyllisch gelegenen Schartenalm (unbewirtschaftet).

Bild 21: Wiesen und Wolken.

Bild 22: Die steilen Nordhänge der Bleckwand.

Hier gibt es einen Steig, der in der Falllinie zum Beginn der Felswände führt und die Bleckwand überschreitet. Bei Nässe wegen Wurzelwerk aber nicht gut zu begehen. Außerdem hatte ich so viel Zeit, dass ich lieber Umwege ging.

Bild 23: Kapitaler Hirsch beim Mahdhäusl, wo ich kurz darauf Hirschbraten essen werde.

Das Essen war ausgezeichnet und eine reichliche Portion Hirsch. Die rüstige Wirtin bedient noch selbst.

Bild 24: Schau net so frech, sonst mach ich Funktionswäsche aus Dir!

Bild 25: Haxen zeigen ...

Bild 26: ... und dabei neidische Blicke sammeln.

Bild 27: "So a Poser!"

Nach zweistündiger Rast beschließe ich noch das üppige Essen zu verdauen. Am Wolfgangsee war ich bisher noch nicht, immer nur durchgefahren. Zur Hauptsaison muss ich da auch ehrlich gesagt nicht mehr hin.

Bild 28: Schönberg (2093m), Großer Wildkogel (1992m), Griesskogel (2006m), Kleiner Wildkogel (1987m).

Bild 29: Leonsberg, Mitterzinken und Gartenzinken.

Bild 30: Ohne Kommentar.

Bild 31: Pfarrkirche St. Wolfgang.

Spätromanische Portale eines Vorgängerbaus, der 1429 durch einen Brand zerstört worde. Heutiges spätgotisches Erscheinungsbild im Wesentlichen aus dem 15. Jahrhundert.

Bild 32: Vormauerstein (1450m) zeigt sich im besten Licht.

Bild 33: Weiße Orchidee.

Bild 34: Wollgraswiesen.

Bild 35: Ellmaustein in Bildmitte.

Bild 36: Pfarrkirche Strobl aus dem Jahr 1761, dahinter Hohe Schrott (1839m), ganz rechts wieder Schönberg.

Bild 37: Hund im Garten entdeckt, schnell Tele raus, zu spät.

Bild 38: Weiße Akelei am Beginn des Panoramawegs um das Bürgl.

Bild 39: Rettenkogel (1780m), ganz rechts Meistergupf (1584m).

Im Vordergrund die Laimeralm (783m, aus dem 17. Jahrhundert), man erkennt am linken Rand der Wiese noch die Trasse des ehemaligen Skilifts. Das Rotwandl (1250m), ein kleiner Waldgupf ganz links, ist noch heute beliebtes Ziel für Skitourengeher und Schneeschuhwanderer.

Bild 40: Rinnkogel und Sparber.

Bild 41: Ein bisserl Atterseefeeling am Abersee.

Der Weg steigt dahinter an, in einer Kehre soll ein unmarkiertes Steiglein zum Bürgl abzweigen, hab es aber nicht gefunden und bin wieder zurückgegangen.

Bild 42: Zwerg-Glockenblume (Campanula cochleariifolia)

Um 17.30 schaue ich nochmal nach, wann der Bus fährt. Oh, 17.45 schon, dachte 17.50. Also zügig zum Busbahnhof, der leider etwas abseits vom Zentrum liegt. Um 17.40 bin ich eiligen Schrittes dort, um 17.43 kommt der Bus. Natürlich schon voll und so darf nach dem langen Hatscher noch über eine Stunde stehen, bis wir in Salzburg zurück sind. Immerhin hatte ich so die Ehre, einem älteren Wanderer, neben dem sich eine Mitgeherin befand, beim Erzählen über seine Wandererlebnisse und Ziele zuzuhören. Wie sich durch viele Zufälle herausstellt, hab ich schon mit ihm telefoniert. Karl, falls Du das hier liest, war sehr interessant zuzuhören, danke. (Die Welt ist ein Dorf.)

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