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02.11.17 Sonnberg (1072m) und Marienköpfle (1074m), Salzkammergut-Berge

Eckdaten:

  • Wegführung: Fuschl Brunnerwirt (9.55) - Perfalleck (822m, 10.20) - Sonnberg (1072m, 11.15) - Sattel neben Sulzberg (11.50) - Mozartblick (772m, 12.15) - Hochlackenhof - Kleiner Kapelle (735m, 13.15) - Eibensee (952m, 13.50) - Marienköpfle (1074m, 14.15) - Wildmoos (14.35) - Fuschl Busterminal (15.25)
  • Länge: 18,3 km
  • Höhenmeter (Aufstieg): 910 hm
  • Gehzeit Gesamt (inkl. Fotografierpausen): ca. 4 Std. 45min

Wieder eine Tour ganz nach meinem Gusto, streckenweise weglos oder unmarkiert und einsam. Auch meteorologisch interessant. In der Früh halten sich in den Niederungen verbreitet flache Kaltluftseen, in der Höhe weht bereits lebhafter Westwind, der im Tagesverlauf in die meisten Täler vordringt und für frühlingshaft milde Temperaturen sorgt. In Mondsee hatte es etwa um 13 Uhr schon 15°C, in St. Wolfgang 11°C, um 14 Uhr hatten beide 16°C. Markant auch die Unterschiede während der Wanderung. Zwischendurch in geschützten Gräben frisch, dann plötzlich eine Windböe und deutlich wärmer.

Ich starte nach problemloser Fahrt mit dem 150er beim Brunnerwirt in Fuschl am See. Dort zunächst entlang der stark befahrenen Asphaltstraße zum Perfalleck, einem kleinen Sattel (822m) zwischen Filbling im Norden und Sonnberg im Süden.

Bild 1: Rückblick zum Bambichl (878m), unspektakulär, aber nicht auf Dauer vor meiner Besteigung sicher.

Bild 2: Das Perfalleck ist erreicht, hier soll der unmarkierte Steig zum Sonnberg beginnen.

Hinter der Bank sind tatsächlich ein paar verwachsene Steigspuren zu sehen.

Bild 3: Oben am Kamm werden die Steigspuren rasch deutlicher.

Bild 4: Nach kurzer Zeit ergeben sich bereits schöne Blicke nach Norden.

Bambichl, Schober und Frauenkopf, Schatzwand, vorne Ellmaustein, rechts hinten unbenannte Erhebung südöstlich des Eibensees.

Bild 5: Bodeninversion in der Tiefbrunnau.

Der Rauch steigt senkrecht auf und biegt etwa fünfzig Meter über Grund im rechten Winkel nach Südosten ab, der vorherrschenden Windrichtung in der Höhe folgend.

Bild 6: Das stille Tal im Rückblick, die Höhe der Rauchschwaden kennzeichnet die Obergrenze der Inversion.

Links Rannberg (1366m), mittig Eibleck (1518m) und Ochsenberg (1487m), rechts hinten Salzburger Hochthron (1852m) und Schwarzenberg (1334m).

Der Rannberg ist dank Sturmschäden ebenfalls ein erstklassiger Aussichtsberg, insbesondere hinunter zum idyllisch gelegenen Hintersee.

Bild 7: Steig i.e.S. ist keiner vorhanden, ich bleibe einfach am Kamm.

Wohl aber gibt es Gemeindegrenzmarkierungen, und entlang derer gibt es oft Steige oder zumindest Steigspuren. So auch hier.

Bild 8: Das sieht schon mehr nach Weg aus.

Ein paar Steilaufschwünge würzen die Kammwanderung. Sie sind aber allesamt harmlos, solange man nicht zu sehr in die steilen Flanken ausweicht.

Bild 9: Gegenüber begleitet mich der Faistenauer Schafberg (1559m) für längere Zeit.

Bild 10: Fuschlsee, im Hintergrund Kolomansberg.

Bild 11: Hochwieskopf (1754m), Gennerhorn (1735m), Gruberhorn (1732m) und ganz rechts Regenspitz (1675m).

Bild 12: Links und rechts vom Hochwieskopf schauen auch ein paar Gipfel im östlichen Tennengebirge durch.

Bild 13: Der Kamm wird immer schöner zu gehen.

Bild 14: Bald darauf ist der Gipfel des Sonnbergs (1072m) erreicht, der Sender steht etwas weiter südlich nicht am höchsten Punkt.

Bild 15: Vom Gipfel zum Fuschlsee.

Vom Sender weg sind die Steigspuren deutlich ausgeprägter als Richtung Perfalleck.

Bild 16: Blick zur Kühleiten (914m) zwischen Sulzberg (1017m) und Sausteigalm (1110m, ganz rechts oben)

Im Hintergrund Sparber, Rinnkogel und Katergebirge. Bei diesem idyllischen Platze legte ich die erste Rast ein. Angenehm warm in der Sonne.

Bild 17: Im Nordosten Plombergstein und Kienberg dahinter, links Hochplettspitze, rechts Höllengebirge.

Bild 18: Ein schönes Fleckerl Wald, dann stehe ich auch schon im Sattel zwischen Sonnberg und Sulzberg.

Ein Wanderer sitzt dort auf einer Bank und starrt in sein Handy. Er sieht erst auf, als ich fast vor ihm stehe und grüße.

Bild 19: Der berühmte Mozartblick (772m) bedeutet nur ein Umweg von fünf Minuten.

Bild 20: Rechts die Katrin, mittig das Bürgl, hinten links Greimuth (1871m) und Loser (1837m), rechts Sandling (1717m).

Zwischen Loser und Sandling die Trisselwand. Schattenseitig hält sich der Neuschnee merklich länger.

Bild 21: Katringebirge und Sparber rechts.

Deutlich sichtbar die bodennahe Kaltluftschicht am Ostufer des Abersees, die innerhalb einer Stunde dann vollständig weggeputzt wurde.

Bild 22: Am Weg zum Hochlackenhof ein Marterl.

Hier befand sich im 15. Jahrhundert die Grenzkapelle zwischen den sogenannten Pfleggerichten Wartenfels (am Fuß des Schobers) und Hüttenstein (am Krotensee zwischen St. Gilgen und Scharfling). In den Stein sind Inschriften eingraviert, vielleicht ein Rest der damaligen Grenzkapelle?

Bild 23: Kurz vor Oberellmau zweige ich nach rechts Richtung Kleiner Kapelle ab.

Bild 24: Komische Pferde, dachte ich aus der Ferne. Keine Pferde, merkte ich daheim am Computer.

Bild 25: Kurz vor der Überschreitung des östlichen Rückens des Ellmausteins (994m).

Sehr originelles Wegverbot, aber der markierte Weg führt ohnehin nicht darüber.

Bild 26: Bereits im Abstieg zur Bundesstraße, wo sich die Kleiner Kapelle befindet.

Plombergstein und Schafberg.

Bild 27: Am Steig Richtung Eibensee.

Weiter oben steht mir dann buchstäblich der Mund offen. Mitten am vorübergehend recht gatschen Steig kommen mir ca. 20 Soldaten entgegen, ein paar grüßen mit Servus, andere mit Mittag, einer redet holländisch, der andere englisch, eine gemischte Truppe. Keine Bundesheerfarben, ich bleibe perplex zurück.

Bild 28: Unmittelbar vor dem Sattel (Eibenseealm, wo früher die Kleinpöllacherhütte stand) ein Blick nach links auf eine 1205m hohe unbenannte Erhebung, im franciszäischen Kataster Eibenseekopf genannt.

Vom Weg sind es noch etwa 180 Höhenmeter zum höchsten Punkt, den ich vielleicht beim nächsten Mal auch noch mitnehme.

Bild 29: Sturm HERWART hat hier ordentlich gewütet und den Weg direkt am Sattel verlegt.

Bild 30: Dann liegt er still und einsam vor mir, der Eibensee.

Der durchgreifende Nordwestwind peitscht das Wasser ans Südufer. Am Ostufer hat sich die Natur ihr Land zurückerobert und den früher angelegten Steig teilweise unter Wasser gesetzt. Rechts oben das Marienköpfle (1074m).

Bild 31: Eine Sandbank.

Bild 32: Ein schöner Ort zum länger Verweilen.

Bild 33: Altocumulus-Felder am Himmel deuten den nahenden Wetterumschwung an.

Hinterm See zeigt der Wegweiser lediglich eine Viertelstunde für den Abstecher aufs Marienköpfle an. Den nehm ich dann noch schnell mit. Über Steigspuren ließe er sich abkürzen, ich bleibe aber gemütlich am Forstweg. Zudem weht heroben zeitweise kräftiger Nordwestwind, der am exponierten Gipfel noch unangenehmer wird.

Bild 34: Ausblick vom Gipfel auf die Schatzwand (1264m) und Drachenwand (ganz rechts)

Ganz hinten im Einschnitt der Heuberg bei Salzburg, rechts Kolomansberg.

Bild 35: Weitere Sturmschäden durch HERWART, hier hat es einige Buchen entwurzelt.

Sehr gut verwurzelt sehen sie allerdings nicht aus.

Übers Wildmoos, ein Hochmoor, das vom Eibenseebach entwässert wird, steige ich nach Fuschl ab. Hier kommen mir auch ein paar Spaziergänger und einige Gassigeherinnen entgegen, die den Tag beim See ausklingen lassen. Wohl doch nicht ganz ein Geheimtipp, aber völlig ruhig gelegen, da die umgebenden Hügel vom Bundesstraßenlärm abschirmen.

Bild 36: Frauenkopf (1303m).

Um 15.30 erreiche ich das Busterminal in Fuschl, der Bus bringt mich um 15.45 zurück.

© www.inntranetz.at