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18.06.17 Slemä (1514m) und Ohniste (1536m), Jánska Dolina (Niedere Tatra)

Eckdaten:

  • Wegführung: Jánska Dolina (8.45) - Brtkovica Sedlo (1101m, 9.45) - Slemä (1514m, 11.35) - Flugzeugabsturzort (11.40) - Koliba na Ohniste (12.55-14.55) - Ohniste (1536m) - Felsentor (16.10-16.20) - Svidovské Sedlo (1133m, 18.00) - Jánska Dolina (19.30)
  • Länge: 24,5 km
  • Höhenmeter (Aufstieg): 1180 hm
  • Reine Gehzeit: ca. 7 Stunden

Am Vortag, 17.6., stellte sich eine kühle Nordwestströmung ein, die in der Niederen Tatra für teils kräftigen Regen sorgte. Es wurde sogar noch kühler als erwartet, mit Höchstwerten von 9 bis 10 Grad im Tal. Dazu wehte ein böiger Wind, der das Kälteempfinden noch verstärkte. Ideal also für den Besuch zweier Höhlen im Demänovskatal. Zunächst ging es in die Demänovská ladová jaskyna, einer Eishöhle, die bereits 1299 erstmals urkundlich erwähnt wurde. Nach der Rundwanderung im oberen Bereich kommt der "Gefrierschrank" mit den sehenswerten Eisskulpturen. Der Klimawandel macht sich inzwischen auch dort bemerkbar: Früher wuchs das Eis von November bis Mai, seit ein paar Jahren nur noch zwischen Dezember und April. Im vergangenen Jahr war laut Höhlenführer der Eisdom nahezu verschwunden, eine Enttäuschung für die Besucher. Die Führung war - wieder einmal - nur auf slowakisch. Wir hatten aber Glück, eine slowakische Besucherin hörte unseren Unmut und übersetzte uns die ganze Tour. Sie hatte als Au-Pair-Mädchen in Deutschland ein Jahr lang Deutsch gelernt, und das beachtlich gut für die kurze Zeit. Sie kam aus Ruzomberok, das etwa 30km westlich liegt.

Nach dieser sympathischen Begegnung ging es in die Demänovská jaskyna Slobody, auch Freiheitshöhle genannt, eine Tropfsteinhöhle, die nicht minder beeindruckend war, ja sogar die beeindruckendste Tropfsteinhöhle, die ich je gesehen habe. Ein unglaublicher Formen- und Farbenreichtum, bis zu 66 m hohe Dome und unterirdische Sinterseen. Dazwischen sehr enge Gänge unmittelbar neben den Tropfsteinen. Durch die Höhle fließt der Demänovkská-Fluss rund 4km lang.

Für den Sonntag versprach ich eine Wetterbesserung, wobei sich die tiefen Wolken am Vormittag durch die nordwestliche Anströmung recht hartnäckig hielten und ich die Auflockerungen eher auf die Zeit ab Mittag hinausschob. Reini hatte ja angekündigt, dass wir einmal grillen wollten, so bestand die größte Herausforderung, trockenes Holz zu finden.

Bild 1: Wir starten wieder am Parkplatz mit der Höhle vom zweiten Tag.

Der Nachteil der großen Runde sollte ein gut 4km langer Straßenhatscher am Ende sein, der sich nicht umgehen ließ, wenn wir das berühmte Felsentor besichtigen wollten.

Der erste Teil des Aufstiegs ist bekannt: Wieder in das enge Tal hinein mit dem Edelweiß am Wegrand und dem steilen Waldstück, das beim zweiten Mal gefühlt schon etwas kürzer und weniger steil war. Ausnahmsweise war ich dankbar dafür, dass die Sonne noch nicht einheizte.

Bild 2: Am Sattel dieses Mal nach rechts an den privaten Hütten vorbei, im Hintergrund der Smerekovica in Wolken.

Bild 3: Vorbei an einem Holzbunker vom Zweiten Weltkrieg.

Bild 4: Irgendwas mit Widerstandskämpfern.

Bild 5: Danach folgt ein schöner Serpentinensteig in den Wald hinein.

Bild 6: Am Nordostkamm ergab es sich eine prächtige Aussicht in den Osten der Slowakei.

Bild 7: Kurz darauf ist - leider noch im Nebel - der Slemä (1514m) erreicht.

Bild 8: Ein Abstecher führt zum Absturzort eines Russisches Kampfflugzeugs, das 1944 auf dem breiten Gipfelplateau zerschellt ist.

Bild 9: Der Absturzpilot wurde nur 31 Jahre alt.

Bild 10: Denkmal.

Bild 11: Technische Details zum Flugzeug, 1939 gebaut, 2500 km Reichweite und bis 280 km/h schnell.

Bild 12: Erstaunlich, dass die Einzelteile nicht mitgenommen wurden.

Bild 13: Die Natur findet immer einen Weg.

Bild 14: Danach durch ein Windwurfgebiet über den Zadná Pol'ana Richtung Ohniste.

Bild 15: Ehemaliges Almgebiet, angedeutet durch Sauerampfer-Ansammlungen.

Ampfer liebt löslichen Stickstoff aus Gülle oder Mineraldünger.

Bild 16: Unberührte Wiesen.

Bild 17: Reini führt die Gruppe an.

Bild 18: Unterhalb des Ohniste ("pod Ohnistom") eine große Kreuzung.

Wir machen zunächst einen Abstecher zur Koliba na Ohniste ....

Bild 19: Ein schwach ausgetretes Pfadlein führt zu einer urigen Almhütte, unser Grillplatz.

Bild 20: Hier hat Reini im Vorjahr übernachtet, als er alleine die Niedere Tatra überquert hat.

Bild 21: Zum Glück gibt es noch trockenes Holz in und um die Hütte herum.

Pünktlich zur Grillerei hat der Wettergott ein Einsehen und es lockert sonnig auf.

Bild 22: Roland zeigt uns, wie man das Grillmaterial in der richtigen Reihenfolge aufspießt.

Der Apfel verhindert, dass der mit Käse gefüllte Paprika ausrinnt.

Bild 23: Aus frisch geschnitzten Spießen macht sich jeder seinen Grillspieß.

Bild 24: Reini bereitet das Feuer vor.

Das Grillunternehmen gelingt, es schmeckt köstlich, dazu gibt es wieder erlesene Rot- und Weißweine.

Bild 25: Der Chef darf "Brand aus" geben.

Max und Alex verabschieden sich nach dem Grillen und treten nach dem Abstieg die Heimfahrt nach Wien an. Zu sechst geht es für uns weiter.

Bild 26: Ein seltenes Farnkraut.

Bild 27: Rückblick zur Hütte.

Bild 28: Neunblättriger Zahnwurz (Cardamine enneaphyllos).

Bild 29: Zunderschwamm (Fomes fomentarius) mit Guttation (Tröpfchenbildung).

Bild 30: Nach flachem Anstieg ist der Ohniste erreicht, mit dem Dumbier rechts in Wolken.

Rechts vom Gipfel führt ein schmales Weglein kurz ausgesetzt am Südabbruch entlang und dann über einen kleinen Geländeeinschnitt etwas ausgesetzt unterhalb der Felswände nach Westen zum Felsentor.

Bild 31: Die Schlüsselstelle ist eine abschüssige felsige Passage (I), hinab unangenehmer, weil man nicht sieht, wo gute Tritte sind.

Bild 32: Dann ist das berühmte Felsenfenster (russisch Okno) erreicht, mit 20 Meter Durchmesser das größte in der Slowakei.

Bild 33: Größenvergleich.

Bild 34: Am Abgrund wächst massenhaft Edelweiß.

Bild 35: Denkmal links vom Felsentor:

Dem Andenken der gefallenen Helden des SNP (=Slowak. Nationalaufstand 1944) widmet das die Bürgerbewegung (oder: widmen das die Bürger).

Bild 36: Im Aufstieg wirkt die Schlüsselstelle gleich viel harmloser.

Bild 37: Orchidee und Teufelskralle.

Ein Mücken-Händelwurz (Gymnadenia conopsea).

Bild 38: Feder-Nelke (Dianthus plumarius), subspec. Dianthus lumnitzeri (Hainburger Feder-Nelke), eher selten.

Bild 39: Der spektakuläre Pfad unterhalb der Felswände.

Bild 40: Ein zweites Felsenfenster ist schon fast eingestürzt.

Bild 41: Zurück am Gipfel mit dem Gipfelbuch (Vrcholova Kniha).

Relativ spät brechen wir vom Felsentor auf, zunächst über den Gipfel wieder zur Wegkreuzung und dann leicht ansteigend nach Südosten, ehe der steile Steig uns zum nächsten Sattel bringt. Auf der Karte sieht es schlimmer aus (dicht gedrängte Höhenlinien) als es tatsächlich ist. Er ist in guten Serpentinen angelegt.

Bild 42: Gegen 18 Uhr erreichen wir den Svidovske sedlo mit herrlichem Blick nach Osten bis zum Velký bok (1727m), im Vordergrund der Cervená (1202m).

Bild 43: Der Abstiegsweg im Abendlicht.

Bild 44: Naturdenkmal! Der Stamm ist abgestorben und ausgehöhlt, eventuell durch einen Blitzschlag (verbranntes Holz), doch ist dennoch ein neuer Baum daraus gewachsen.

Bild 45: Zum zweiten Mal heute: Die Natur gibt nicht auf!

Bild 46: Über eine idyllische Wiese geht es hinab.

Bild 47: Am linken Bildrand ist das Felsentor zu sehen.

Bild 48: Herrliches Licht entschädigt für den langen Hatscher zurück.

Bild 49: Standort und weitere Ortsangaben, entlang des Jánska dolina geht es zurück.

Bild 50: Vom Tal zeigt sich das Felsentor von seiner sonnigen Seite.

Bild 51: Letzter Blick zurück.

Gegen halb acht erreichen wir den Parkplatz. Ein erfüllter Tag mit vielen Höhepunkten geht zu Ende.

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