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02.10.17 Schwarzerberg (1584m) und Mehlstein (701m), Osterhorngruppe

Eckdaten:

  • Wegführung: Unterscheffau (8.55) - Lehngriesalm (verfallen, 10.40) - Schwarzerberg (1584m, 11.25) - Gsengriegel (12.50) - Haareck (13.40) - Mehlstein (701m, 14.05) - St. Anton (15.00) - Egelsee - Stadtmugel (15.30) - Golling - Bahnhof (15.50)
  • Länge: 16,3 km
  • Höhenmeter (Aufstieg): 1300 hm
  • Gehzeit Gesamt (inkl. Fotografierpausen): ca. 6 Std.
  • Viecher:: 14 Gemsen, 1 Eichhörnchen, 2 Feuersalamander
  • Schwierigkeit: leicht ausgesetzte Querung, drahtseilgesicherte Stelle (A) im Südaufstieg; sehr steiler Abstieg über rutschige Wurzeln und glatte Steine mit mehreren kleinen Felsstufen im Abstieg (I-), knöchelhohe Bergschuhe empfehlenswert

An besagtem Montag habe ich also die ursprünglich geplante Tour vom Donnerstag nachgeholt (siehe Bericht vom 28. September). Bei absolutem Traumwetter, angenehmen Temperaturen, erst spät aufziehenden Schichtwolken und somit fast ungetrübter Fernsicht in Richtung aller namhaften Gipfeln, die in der Umgebung so herumstehen. Dazu eine prächtige Laubfärbung. Bis auf drei Waldarbeiter unterhalb der verfallenen Lehngrießalm (die später dort herumfuhrwerkten) und einen Wanderer unterhalb vom Gsengriegel ist mir lange Zeit niemand begegnet. Erst nach dem Mehlstein waren hier und da Einheimische anzutreffen. Eine Tour also ganz nach meinem Geschmack.

Sorge bereitet hatte mir lediglich die in mehreren Berichten im Netz ausgesetzt genannte Querung unterhalb des Gipfels, während der Abstieg zum Gasthof Bachrain häufiger begangen wurde und ich dem weniger Schwierigkeit beimaß. Es sollte umgekehrt sein.

Ich starte in Unterscheffau Ortsmitte gegenüber der Kirche. Die Umsteigezeit ist etwas knapp bemessen, vor allem, wenn selbst der drei Minuten frühere Railjet im Bahnhof Salzburg trödelt.

Bild 1: Das Gipfelziel bereits vor Augen, rechts Traxlspitz und Sennberg.

Der Aufstieg verläuft in dem schattigen Graben dazwischen.

Bild 2: Bitte lächeln!

Bild 3: Gegenüber Kleiner Göll (1752m), Hinteres Freieck (2308m) und Hoher Göll (2522m).

Nach einem Hof geht es links auf schmalem Wiesenpfad in den Wald und dann fast durchgehend steil im Wald über eine Rippe immer hinauf.

Bild 4: Die Gämsen lassen sich von mir nicht wirklich stören.

Bild 5: Im Vollherbst angekommen.

Bild 6: Immer wieder bieten sich schöne Ausblicke ins Tennengebirge und zum Hochnebel im Salzachtal südlich vom Pass Lueg.

Die Nebelobergrenze lag dort bei rund 1600m, während es in Salzburg in der Früh Bodennebel gab.

Bild 7: Links Tristkopf (2110m), rechts wahrscheinlich Steinwändhorn (1863m).

Bild 8: Der Herbst läuft bereits auf Hochtouren.

Bild 9: Unterhalb der Forstweg von der Steinhütte (oberhalb) kommend, der gequert wird.

Bild 10: Bluntautal im Hintergrund, mit platten Schneibstein (2276m) am Talschluss links.

Bild 11: Herangezoomt: Mündung des Lammertals ins Salzachtal, Kahlersberg (2350m) links

Das Bluntautal reizt mich auch noch sehr, ebenso der Aufstieg von dort ins Hagengebirge. Leider heißt es wegen dem ausbleibenden Goldenen Oktober nun bis mindestens Juni 2018 warten, bis man dort wieder Touren gehen kann.

Bild 12: Bei der verfallenen Lehngriesalm (man sieht nichts mehr) ist Gamsrevier (sogar ein Schild, was extra darauf hinweist, sich ruhig zu verhalten).

Bild 13: Familienwanderung.

Bild 14: In Bildmitte oben ist schon das Gipfelkreuz zu sehen.

Nach der Wiesenüberquerung folgen ein paar steile Serpentinen im Wald, dann zieht ein schmales Band (Querung) unterhalb der Felsen nach links und zuletzt in ein paar Kehren steil zum Gipfel hinauf.

Bild 15: Blick nach Osten in Richtung Gschirrwand.

Bild 16: Schlüsselstelle?

Das ist also das je nach Begeher (stark) ausgesetzte Band.

Vielleicht liegt es an den mittlerweile doch einigen Jahren, die ich am Berg unterwegs bin. Mir kam die Querung jedenfalls längst nicht so ausgesetzt vor, wie die Berichte anderer Wanderer sie beschrieben haben. Sie mag verschärft sein, wenn Schnee liegt, aber dann hat man an diesem Berg ohnehin nichts verloren. Ich konnte den Quergang jedenfalls genießen, denn die Ausblicke sind lohnenswert.

Bild 17: Pass Lueg im Hintergrund.

Bild 18: Zoom zum Hochkönig mit dem Matrashaus.

Meine Gipfelbesteigung liegt erst einen guten Monat zurück. Im September ging dort oben durch die wiederholten Neuschneefälle nicht mehr viel. Ab 4. Oktober endet die Saison für den Hüttenwirt. Vielleicht trifft man sich unten einmal.

Bild 19: Funtenseetauern (2578m) und Kahlersberg (2350m), der durch seinen behäbig wirkenden Ostrücken leicht ersteigbar aussieht.

Tatsächlich wird er von Obersee (Königssee) über die steile Südwestflanke bestiegen.

Bild 20: Drahtseil, bei Nässe hilfreich, sonst nicht wirklich nötig.

Und das war's auch schon an Schwierigkeit. Danach geht es noch steil eine Schrofenrinne hinauf, aber im Wald und somit subjektiv nicht sehr ausgesetzt.

Bild 21: Links Knallstein (2233m), rechts Südlicher (2315m), Mittlerer (2300m) und Nördlicher Wieselstein.

Bild 22: Dachstein mit Gosaugletscher und Gosaukamm, samt Bischofsmütze, rechts Schober (1810m).

Bild 23: Und schon ist das Gipfelkreuz sichtbar. Ich hab die Gipfelrast für mich alleine!

Bild 24: Osterhorngruppe

Im Vordergrund dominant der baumfreie Trattberg (1757m), rechts Alpbichl (1477m) und Hochbühel (1710m). Ganz vorne Ameiseggberg (1351m).

Bild 25: V.l.n.r.: Schmittenstein, Grobriedel (1473m), Sattelköpfl (1478m), Schober und Frauenkopf, Bergköpfl (1480m), Faistenauer Schafberg.

Der Hochnebel im Alpenvorland verhindert die Fernsicht zum Bayerwald und ins Mühlviertel.

Bild 26: Ganz rechts die Gschirrwand (1553m).

Bild 27: Plassen (1953m) am Hallstätter See, Grimming (2351m) und Schartenspitze (2328m) dahinter.

Bild 28: Dachstein, Bischofsmütze, Rötelstein (2247m) und rechts zwischen Schober und Großem Traunstein das Waldhorn (2702m) in den Schladminger Tauern.

Im Vordergrund die länglichen Waldrücken Flichtlhofberg (1204m) und Roadberg (1270m).

Bild 29: Der Große Gosaugletscher mit dem Hohen Dachstein (2996m) dahinter.

Bild 30: Schönberg (2093m) im Toten Gebirge (östlich der Hohen Schrott stehend).

Bild 31: Regenspitz (1675m) mit vorwitzigen Felsnadeln.

Bild 32: Der bewaldete Rücken im Lammertal links heißt Lammeregg (894m).

Bild 33: Natürlich müssen auch Untersberg, Salzburg bis Gaisberg mal ins Bild.

Die Warmfrontbewölkung hält sich erfreulich lange zurück, aber die Nebelfelder über Bayern lichten sich nur zögerlich. Das war aber auch so vorhergesagt.

Bild 34: Haarberg (688m) und Rabenstein (644m) östlich von Golling, dort komme ich später noch vorbei.

Im Vordergrund der Abstiegshang.

Bild 35: Zuvor noch der Hinweis auf eine geologische Besonderheit: Der Georgenberg (528m).

Dieser aus Konglomerat bestehende Hügel im Salzachtal entstand vor rund 400 000 Jahren nach Abschmelzen des Salzachgletschers. Der See füllte das ganze Salzburger Becken aus. Dabei wurde Schuttmaterial aus der Osterhorngruppe eingetragen, die angelagerten Sedimente verfestigten sich zu Konglomeratbergen wie auch Mönchsberg, Rainberg oder Hellbrunner Berg. Die heutige Kirche wurde 1243 urkundlich genannt, die erste Kirche stammt aus dem 5. Jahrhundert.

Soweit so gut. Die ersten Abstiegsmeter lassen in etwa erahnen, was mich die kommende Stunde erwarten sollte: Zuerst gatschige Pfade, die man teilweise noch über das Gras umgehen kann.

Bild 36: Dann kommt dieser markante Absatz.

Ein Kollege hatte mir am Samstag noch gesagt, dass er den Aufstieg von Bachrain als ungut in Erinnerung hat. Eigentlich mag er steile Anstiege, aber diesen hier nicht. Ich kann das jetzt nachvollziehen ...

Bild 37: Repräsentativ für nahezu die gesamte steile Rinne bis zur Einmündung in einen Forstweg:

Abschüssig, schattenbedingt nass, rutschig, schmierig, glatte abgeschliffene Steine, keine gescheiten Tritte, immer wieder kleinere Felsstufen. Es war volle Konzentration gefragt und ich war ausnahmsweise froh, meine schweren Ziegel angezogen zu haben statt die Halbschuhe. Die Bänder haben einiges mitgemacht, bis ich unten war. Teils bin ich sogar am Hosenboden gerutscht, weil die Tritte so dermaßen rutschig waren.

Am Ende der ausgeschnittenen Rinne geht es wieder nach rechts in den Wald, der Boden wird griffiger, aber zwischendurch sind immer noch kurze felsige Abschnitte.

Bild 38: Die Plagerei wird bei einer Geländekante mit einem herrlichen Ausblick belohnt:

Im Vordergrund der erlösende Gsengriegel, links im Talboden Hinterkellau.

Bild 39: Der Gsengriegel mit originellem Hinweis.

Links zweigt unmarkiert, aber beschildert und gut erkennbar der Steig ab, der direkt zur Steinhütte führt. Für jene, die den Gipfel als Runde mit Rad oder Auto angehen.

Bild 40: Und gleich die nächste Kuriosität am Wegesrand.

Hier stand ich an der Abzweigung zum Gasthof Bachrain, der montags leider geschlossen hat. Daher folgte ich gleich dem 92A zum Haareck.

Bild 41: Zuvor aber noch ein Rückblick auf die mühsame und ursteile Abstiegsrinne.

Während der Südanstieg sogar schwarz markiert ist, ist dieser Anstieg nur rot markiert. Nicht ganz konsequent, wie ich finde.

Bild 42: Ab jetzt bleibt der Weg gemütlich, immer mit Göll und Hahnenkamm (Roßfeldstraße) im Blickfeld.

Bild 43: Der Herbst drehte hier schon richtig auf.

Bild 44: Beim Haareck biege ich nach links Richtung Unterscheffau ab und dann rechts zum Oetzer, der kaum idyllischer gelegen sein könnte.

Entgegen der Markierungen in der Kompasskarte führt der markierte Weg oberhalb des Hofs vorbei und nicht (mehr) mittendurch.

Bild 45: Saftige Wiesen und Wieselsteine im Hintergrund.

Bild 46: Kurzer Abstecher zum Mehlstein (701m) mit Blick ins Lammertal und zum Ausgangsort.

Bild 47: Ulrichskirche, spätgotische Wandpfeilerkirche aus dem späten 15. Jahrhundert, bestehend aus Nagelfluhquadern.

Der Westturm hatte ursprünglich einen gotischen Spitzhelm, die Welsche Haube stammt aus dem Jahr 1793. Gegenüber die Bushaltestelle Ortsmitte, was angesichts der Bebauungsdichte ein wenig übertrieben erscheint.

Bild 48: Hahnenkamm links und Untersberg rechts.

Das Bild hatte ich jedoch wegen der lehrbuchhaften Warmfrontbewölkung gemacht. Zuerst Cirrostratus, dann Altostratus bzw. Altocumulus stratiformis opacus.

Bild 49: Politisch nicht ganz korrektes Naturdenkmal: der Zigeunerstein.

Dann wollte ich eigentlich dem in der Kompasskarte mit 92 markierten Weg folgen, der über eine Steilstufe direkt bei der Jausenstation St. Anton endet. Die Abzweigung kam allerdings nicht und in der AMAP ist diese Variante nicht mehr vorhanden.

Bild 50: Also unterhalb der Westflanke durch....

Bild 51: Diesen Warnhinweis habe ich auch noch nicht gesehen.

Bild 52: Ein paar Meter geht's wieder hinauf zu St. Anton, aber der Umweg lohnt sich:

Schwarzer Berg im Rückblick, rechts Traxlspitz und Sennberg.

Bild 53: Friedlich grasende Pferde.

Bild 54: Links die Wieselsteine, ganz rechts der Kastenspitz (1679m).

Bild 55: Die steile Abstiegsrinne noch einmal in voller Länge.

Im unteren Bereich bei den Schrofen habe ich Bild 38 gemacht.

Bild 56: Auseinandergelebt.

Bild 57: Ring for a kiss.

Am Egelsee.

Bild 58: Vom namentlich mir unbekannten Stadthügel gelingt mir das Abschlussfoto: die 1384 erstmals erwähnte Gollinger Pfarrkirche

Dahinter der Eingang ins Bluntautal, mit den Bluntauwasserfällen in dem Einschnitt links. Von dort kann man zum Vorderschlumsee aufsteigen.

Um 15.50 erreiche ich den Bahnhof, um 16.04 geht die S-Bahn zurück.

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