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05.08.17 Schüttkogel (2049m), Rottenmanner Tauern

Eckdaten:

  • Wegführung: Pitzer (ca. 7.15) - Grieskegerl (10.50) - Schüttkogel (2049m, 11.30) - Jagdhütte (13.10-13.50) - Lackenalm - Pitzer (15.20)
  • Länge: 16,0
  • Höhenmeter (Aufstieg): 1050 hm
  • Gesamtgehzeit: ca. 6 Std.

Der zweite Tag war zugleich der kniffligste, was die Wettervorhersage betrifft. Wie schon im ersten Tourenbericht vom 4. August geschildert, rechneten die Globalmodelle und nachfolgend auch die meisten Wetter-Apps den ganzen Tag mehr oder weniger durchgehend Regen und Gewitter. Die Lokalmodelle hingegen zögerten die Gewitter deutlich hinaus, zwischen 14.00 und 18.00 sollten sie erst einsetzen. Das ist immer noch eine breite Bandbreite, lässt einen aber noch zu der Einschätzung durchringen, dass es "bis zum frühen Nachmittag" halten könne. Mit einem frühen Start war also eine ordentliche Tagestour möglich.

Bild 1: Als wir gegen 6.00 aufstanden und aus dem Fenster schauten, regnete es zunächst leicht mit viel tiefbasiger Restbewölkung.

Ich checkte Radar- und Satellitenbilder, die Restwolken des nächtlichen Gewitterkomplexes hingen genau über uns und weiter ostwärts. Weiter im Westen Richtung Dachstein lockerte es bereits auf.

Wir starten nahe der Örtlichkeit Pitzer (ohne Pasta) und wurschelten uns über mehr oder weniger existierende Wege Richtung Graben, der zur Horningalm hinaufführt.

Bild 2: Im unteren Gullingtal wabern Stratusfelder herum.

Bild 3: Marlen Haushofer lässt grüßen.

Bild 4: Zeitweise fängt es leicht zu regnen an.

Bild 5: Im Vordergrund Hochnebelbänke entlang des Ennstals, im Hintergrund ...

...nicht der Schafberg, wie zuerst aufgrund der markanten Form vermutet, sondern der Rinnkogel (1823m,66km) in den östlichen Salzkammergut-Bergen.

Bild 6: Gevatter Grimming in voller Pracht, ganz hinten links wird bereits das karge Dachsteinplateau abgestrahlt.

Aus dem "herauströpfeln" wird vorübergehend ein anhaltender, leichter Regen, der mich aber mehr beruhigt als blanker Sonnenschein. Die kompakte Bewölkung verhindert die Sonneneinstrahlung und kräftige Tageserwärmung. Somit würden sich die vorhergesagten Gewitter um ein paar Stunden verzögern, was zugleich die Lokalmodelle bestätigte.

Bild 7: Picknick bei einem Jagersitz.

Bild 8: Während und nach dem Picknick lockern die Wolken rasch auf und es wird sonnig.

Gegenüber der Horninger Zinken (1989m) oberhalb der gleichnamigen Alm.

Bild 9: Bergzerreißung.

Die nicht eingezeichnete Lacke vor dem Grießkegerl hat sich inmitten einer sogenannten Bergzerreißung gebildet, wo ein Teil des Kamms abgerutscht ist und einen Graben bildet.

Bild 10: Ab hier wird der Kamm vorübergehend felsiger mit kurzen steilen Stufen.

Bild 11: Gegenüber Hochschwung, dahinter Grimming, rechts Hohe Trett und Blosen.

Bild 12: Gullingtal und Blosen-Kamm.

Bild 13: Der spätere Abstieg führt zunächst steil in den Sattel, das Niedereck, und dann hinunter.

Bild 14: Die Kontraste zwischen saftig grünen Heidekräutern und den bewaldeten Bergen werden immer beeindruckender.

Bild 15: Alpen-Seifenkraut (Saponaria ocymoides) wächst zahlreich in Gipfelnähe.

Bild 16: Vom Schüttkogel (2049m) ins Gesäuse: Großer Buchstein, Kalbling, Sparafeld, Admonter Reichenstein und Totenköpfl, dahinter rechts das Hochtor.

Bild 17: Nach Norden zu Bosruck und die Haller Mauern in voller Erstreckung.

Direkt gegenüber Stein am Mann (2043m), wo ich im vergangenen Jahr von Rottenmann hinaufstieg.

Bild 18: Beim Abstieg sichten wir ein dutzend Gämsen mit keckem Blick.

Bild 19: Steil führt ein unmarkiertes Steiglein an der Abbruchkante entlang.

Bild 20: Das sogenannte Geierkar, das zum Strechen führt, einem Ortsteil der Stadt Rottenmann mit rund sieben Einwohnern.

Bild 21: Zitronengelbes Habichtskraut (Hieracium pilosella)

Bild 22: Vom Sattel ist ein gut ausgetretener Steig zu erkennen, der bequem hinabführt.

Bild 23: Kyrill hat hier ganze Arbeit geleistet, statt Wald breiten sich Heidekräuter aus.

Bild 24: Eierschwammerlparadies.

Bild 25: Bis zum Forstweg ein vorzüglich gepflegter Steig.

Bild 26: Picknick bei herrlichem Wetter und bestem slowakischen Wein.

Bild 27: Gegen 14.00 werde ich ein klein wenig unruhig, nachdem die Quellungen wieder kräftiger werden.

Noch ist aber keine unmittelbare Gefahr. Die verzögerte Einstrahlung am Vormittag hat uns ausreichend Zeit beschert, um die Wanderung entspannt zu beenden.

Bild 28: Ein schöner Hohlweg hinter der Lackenalm.

Bild 29: Baumhaus.

Bild 30: Kaninchen beim Kirchenwirt.

Bild 31: Lucy, die alte, nicht übertrieben zutrauliche Katze vom Grobbauer.

Gegen 18.30 MESZ entstehen die ersten Gewitter im Ennstal und breiten sich in weiterer Folge ostwärts aus. In diesem Fall hatten nur zwei der (frei verfügbaren) Lokalmodelle den Eintreffzeitpunkt der Gewitter korrekt prognostiziert, nämlich ab 18.00. Kläglich versagt haben die Globalmodelle, die kleinräumige Effekte wie Restwolken über mehrere Stunden nicht auflösen können.

Ich hatte ein wenig Hoffnung, dass uns sogar am Sonntag noch etwas Zeit für eine Vormittagswanderung bleiben würde, ehe die Kaltfront eintrifft. Dem war dann allerdings nicht so, in diesem Fall lagen Wetter-Apps und Globalmodelle richtig, die Lokalmodelle mehrheitlich falsch, die erst ab Mittag Regenschauer und eingelagerte Gewitter gesehen hatten. Je frontal geprägter bzw. durch großräumigen Antrieb geprägter der Niederschlag, desto besser sind die Globalmodelle, so meine Erfahrung.

Am Sonntag hatten wir einen herrlichen Ruhetag mit der Besichtigung des Stift Admont und der Burg Strechau inklusive Oldtimer-Ausstellung der Firma Steyr. Beides beeindruckend, letzteres beinahe unheimlich mit Gewittern während der Besichtigung. Zu diesem Zeitpunkt wussten wir schon von den Erdrutschen und Überschwemmungen in den Nachbartälern (Sölktäler, Donnersbachwald, Ennstal). Oppenberg blieb gänzlich verschont.

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