Start über Innsbruck lokale Windsysteme Föhn Niederschlag Ereignisse Galerie Impressum

08.01.2017 - Schneeschuhwanderung auf den Scheiblingberg (1233m) bei Annaberg

Eckdaten:

  • Wegführung: Sägemühle (9.45) - Oberstall (10.55) - Scheiblingberg (1233m, 12.25) - Holzknechthütte (13.00) - Sägemühle (14.25)
  • Länge: 9,0 km
  • Höhenmeter (Aufstieg): 450 hm
  • Reine Gehzeit: 3h 20 min

Am letzten Tag unserer Schneeschuhwandertage machten wir das beste aus dem Tag nach über 30 cm Neuschnee über Nacht durch die Warmfront. Immerhin feinster Pulverschnee. Es war auch spürbar weniger kalt, mit -11°C in der Früh. Die enge Sturmhaube konnte ich damit im Rucksack lassen, wenn auch der Wind wieder deutlich zugelegt hatte.

Bild 1: Bushaltestelle gegenüber

Bild 2: Die Schneehügel vom Vortag sind gewachsen.

Bild 3: Die Wächten am Dach wachsen ebenfalls.

Bild 4: In den Friedhof lässt sich kaum noch hineinsehen.

Bild 5: Nicht allzu anstrengend gestaltet sich der Weg nach Oberstall auf der Langlaufloipe.

Bild 6: Jeder Grashalm ist hier unter der Schneedecke verschwunden.

Bei einer Abzweigung nehmen wir den direkten Weg zum Gipfelkamm. Anfangs harte Spurarbeit durch mehr als kniehohen Schnee, immerhin mit Altschnee darunter.

Bild 7: Dann folge ich der Spur eines Rehs oder Hirschs.

Bild 8: Diese führt recht geradlinig am Waldrand hinauf, das Einsinken darauf ist nicht ganz so groß.

Bild 9: Am Kamm führt eine Schneise unter dick behangenen Ästen zum höchsten Punkt.

Bild 10: Ende der Ausbaustrecke:

Hinten links sowie vorne rechts hat sich das Tier anscheinend hingesetzt, eventuell, um sein Revier zu markieren, und ist dann im rechten Winkel vom Weg in den Wald verschwunden.

Bild 11: Beinahe bedrohlich neigt sich die Last.

Bild 12: Eine unglaubliche Winterlandschaft.

Bild 13: Nahe am höchsten Punkt.

Enorme Verwehungen sorgen für regelrechte Schneedünen, die es zu überschreiten gilt. Eine von beiden Dünen markierte den Gipfelpunkt auf 1233m Höhe. Mein erster neuer Gipfel im noch jungen Jahr 2017!

Bild 14: Rückblick nach Westen: Die Bäume sind unmittelbar über dem Boden kaum beästet.

Bild 15: Danach folgt die ärgste Tiefschneeerfahrung, die ich bisher mit Schneeschuhen hatte.

Relativ direkt nach Süden stiegen wir vom Gipfel ab, mit hüfthohem Schnee, teils sank man sogar bis zur Brust ein. Hier merkte ich dann auch die schlechte Bindung des Neuschnees zum Altschnee, speziell dann, wenn ich in Reinis Fußstapfen trat, rutschte ich stärker als in meiner eigenen Spur. Wir hielten uns immer am Rand, denn zu nahe an den jungen Nadelbäumen links befanden sich überdeckte Löcher, wo man noch tiefer einsinken bzw. sich verhaken konnte.

Bild 16: Der schönste Streckenabschnitt.

Bild 17: Symbolbild

Bild 18: Die verdiente Rast dann in der offenen Holzknechthütte

Zwar schneite es durchs Dach, aber wir waren windgeschützt und es befand sich sogar ein Tisch, eine Bank und ein Stuhl mit Polster darin.

Bild 19: So sehen mit ihrem Tageswerk zufriedene Schneeschuhgeher aus :-)

Bild 20: Recht genau zwei Stunden später ist von unseren Spuren beim abzweigenden Forstweg so gut wie nichts mehr zu sehen.

Bild 21: Zum Abschluss kürzen wir über den Hang bei Annaberg ab.

Bild 22: Rückblick: Wir waren die ersten heute! (und wahrscheinlich auch die letzten)

Bild 23: Die stattliche Neuschneeschicht hebt sich gut vom Altschnee ab.

Bild 24: Blick aus meinem Zimmerfenster

Das Lichterl am kleinen Weihnachtsbaum ist am letzten Tag komplett unterm Schnee verschwunden. Die Straßen sind weiterhin einigermaßen geräumt, nachdem in der Nacht relativ wenig Schneepflüge gefahren sind.

Um 16.25 fahren wir relativ pünktlich mit dem Mariazellerbus ab, der Schneeketten montiert hat und mühelos über den Annaberg nach Türnitz kommt. Er montiert die Schneeketten vor Türnitz wieder ab. Diesbezüglich war ich etwas skeptisch, weil es bis zum Wienerwald intensiv geschneit hatte und selbst in Lilienfeld 40 cm lagen. Doch die Straße war in weiterer Folge fast durchgehend salznass frei und wir kamen sogar etwas zu früh in Wien an. Die zweieinhalbstündige Fahrt mit einigen anderen Fahrgästen und einem mürrischen Busfahrer gestaltete sich durchaus kurzweilig.

Zuletzt ein Dank an Reini, dass wir das gemeinsam trotz der schlechten Wetteraussichten durchgezogen haben. Uns war klar, dass wir exponierte höhere Gipfel meiden mussten und die ursprünglich geplanten Gipfel im Mariazellerland damit hinfällig waren (darunter neue Gipfel wie Bucheck und Turntalerkogel). Die acht Minuten Aufenthalt bei -17°C und Sturmböen zeigten deutlich unsere physiologischen bzw. Materialgrenzen auf. Reini ist aber auch nicht Reini, wenn er das ignorieren würde. Am Tirolerkogel hatten wir Sonne und wenig Wind, an den anderen Tagen hielten wir uns großteils im Wald auf. Wir gehen dort, wo keine Lawinengefahr herrscht und für schlechte Sicht gibt es GPS. So relativierten sich die meisten Gefahren.

Für mich war es wahrscheinlich für längere Zeit das letzte Mal in dieser Region, aber die Eindrücke und Bergkameradschaft werden mir noch lange in Erinnerung bleiben.

© www.inntranetz.at