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26.12.17 Schneeschuhwanderung: Pfarrwerfen - Ostpreußenhütte (1628m) - Werfen, Hochkönig

Eckdaten:

  • Wegführung: Pfarrwerfen Hst. (529m, 9.17) - Imlau - Sonneckhütte (1222m, 11.05) - Schwarzkogel (11.30) - Blienteckalm (1423m, 12.00) - Ostpreußenhütte (1628m, 12.25-13.10) - Haidbergriedl - Dielalm (1014m, 14.20) - Biotop - Werfen Ortsmitte - Bahnhof (15.17)
  • Länge: 16,5 km
  • Höhenmeter (Aufstieg): 1200 hm
  • Gehzeit Gesamt (inkl. Fotografierpausen): ca. 4,5 Std.
  • Viecher: 1 Eichkatzl, viele Meisen

Heiligabend und Christtag hab ich in der Arbeit verbracht, so blieb ein arbeitsfreier Feiertag übrig mit Traumwetter. Die Zuganbindung war ideal, ohne Umsteigen mit der S-Bahn bis Pfarrwerfen. Bis zur Einmündung des Weges in die präparierte Piste Richtung Ostpreußenhütte traf ich unterwegs nur einen Wanderer mit Hund. Im Nachhinein war der Aufstiegsweg der landschaftlich schönere als über die am häufigsten begangene Route ab Dielalm. Für die geplante Sommerbesteigung des Hochkönigs über die Ostpreußenhütte werde ich mir das merken.

Das Wetter: Der dichte gefrierende Nebel in Salzburg vom Christtag war schon in der zweiten Nachthälfte Geschichte. Auch entlang der Salzach hielten sich nur ein paar Dunstfelder unterhalb der markanten Inversion. In Pfarrwerfen hatte es rund -5°C. Im Tagesverlauf wurden die Schleierfahndungseulen ausgedehnter und verdeckten die Sonne zusehends. Der Wind war nie ein Thema, der Südföhn machte sich vorerst nur am Alpenhauptkamm bemerkbar.

Bild 1: Schnappschuss beim Überqueren der Salzach, im Hintergrund Breitspitz und Hochgründeck.

Bild 2: Raucheck (2430m), Hiefler (2378m), Kleines Fieberhorn (2152m), Hochthron (2362m).

Bild 3: Die Straße ist anfangs noch geräumt, bald aber kann ich die Schneeschuhe schon anlegen.

Bis etwa 900m hinauf ist die Schneedecke recht "knusprig", nämlich durchgefroren (am Wochenende davor hatte es hineingeregnet) mit Reifschicht darüber, zwischen 900 und 1100m etwa ist der Harschdeckel nicht tragfähig, über 1400m dagegen angenehm pulvrig. Im Wald allgemein bessere Qualität als auf sonnenbeschienen Hängen.

Bild 4: Der Weiterweg, links am Rand der Wiese legte ich die Schneeschuhe an.

Im Hintergrund Teufelskirche (2666m) und Nixriedel (2558m), östliche Ausläufer des Hochkönigs.

Bild 5: Genießerin.

Bild 6: Blick nach Norden: Rifflkopf (2254m), rechts Fillingschneid (2004m) und Steinwändhorn (1863m), rechts Hochkogel (2281m).

Forstwege und schmälere Steige führen abwechselnd aufwärts. Grödeln sind anzuraten, wenn man ohne Schneeschuhe unterwegs ist, da die Forstwege streckenweise vereist sind.

Bild 7: Bischlinghöhe (1834m) und Donneregg (1542m) hinter Werfenweng.

In Bildmitte lugen bereits erste Gipfel der Niederen Tauern durch.

Bild 8: Das richtige Platzerl für die erste Rast, die Tanngutalm.

Bis zur Sonneckhütte wird der Weg vorübergehend steil, bleibt aber durchwegs gespurt.

Bild 9: Danach wird das Gelände wieder flacher, der Schnee nimmt deutlich zu.

Ich war mir nicht sicher, ob es sich zeitlich bis zur Ostpreußenhütte ausgehen würde und hatte daher die Erhebung am Kamm, der Schwarzkogel (1410m) als Primärziel eingeplant. Dieser Mugel war allerdings durch einen zwei Meter hohen Wildzaun unerreichbar. So konnte ich nur noch den Zaun durchfotografieren:

Bild 10: Radstädter Tauern, rechts vorne Hirschkogel (1486m), ebenfalls ab Pfarrwerfen erreichbar.

In der Bildmitte v.l.n.r.: Kraxenkogel (2436m), Mosermandl (2680m) und Windischkopf (2609m), Faulkogel (2654m); weiter rechts Rothorn und Weißeck.

Bild 11: Floßkogel (2437m) und Alblegg (2361m).

Bild 12: Links die Sattelköpfe, mittig Ochsenkopf (2100m) und Schoberköpfe.

Der Weg zur Ostpreußenhütte war frisch präpiert, nachdem die Hütte am 26.12. für die Wintersaison aufsperrte. Rechts hinten steht sie auf dem lichten Buckel. Spätestens da war mir klar, dass sich das zeitlich gut ausgehen würde.

Bild 13: Niedere Tauern.

Links das abgeflachte Waldhorn (2702m), mittig Hochgolling (2862m). Im Vordergrund Höllberg (1583m) und Blümeck (1695m), die sich auch als Schneeschuhwanderung anbieten (z.B. Überschreitung von Hüttau nach Eben).

Bild 14: Von der Hochwildstelle bis zum Faulkogel ganz rechts.

Die Dunstschicht im Tal markiert den Kaltluftsee mit Dauerfrost.

Bild 15: Über Pass Lueg ergibt sich ein Durchgucker zu Schlenken und Schmittenstein.

Bild 16: Vor dem finalen Aufschwung galt es zur Blienteckalm abzusteigen.

Bis in die 60er wurde sie in den Karten noch Blühnteckalm genannt.

Bild 17: Die Alm hat sich ihren ursprünglichen Zustand erhalten.

Im Hintergrund links Rauchegg (2216m), mittig Hühnerkrall (2288m), rechts Klobnerkopf (2228m) im einsamen Hagengebirge.

Kurz vor dem steilsten Stück teilen sich die Wege. Die präparierte Piste zieht steil rechts am Hang hinauf (von Norden), die Spuren der Tourenskigeher nehmen den Hang frontal. So auch ich. Der Schnee ist zum Glück hart genug, dass ich nicht einsinke und nach Möglichkeit lege ich eine zweite Spur, wenn auch eher halbherzig. Ich weiß ja, dass anderthalb Tage später rund ein halber Meter Neuschnee fallen wird. Zumal es sich um eine reine Aufstiegsspur handelt - abgefahren wird großteils auf der präparierten Piste.

Bild 18: Blick von der Wegalm zurück, in der Senke liegt die Blienteckalm.

Bild 19: Kurz vor der Zielgeraden.

Beim Aufstieg hab ich insgesamt drei Skitourengeher überholt, zum Glück war ich nicht der einzige Schneeschuhgeher auf dieser Route. Verwunderte Blicke gabs trotzdem. Der Geher im Vordergrund hatte Kopfhörer auf und bemerkte mich erst gar nicht.

Bild 20: Ziel erreicht: Ostpreußenhütte.

Bis zum Jahr 1909 gab es hier nur die Fürstenalm, danach die Rettenbacher Alm (jeweils etwas weiter hinten), 1928 wurde die Ostpreußenhütte zum Gedenken an die Vorfahren erbaut.

Die Hütte ist gut besucht, die Gerstensuppe mit Würstel war reichlich und der Preis von 5,20? mehr als angemessen. Hineingehen wäre kein Fehler gewesen, als ich dort ankam, war die Sonne gerade hinterm Cirrus versteckt und es wurde rasch empfindlich kalt. Ich hatte aber ohnehin nur einen kurzen Aufenthalt geplant, weil ich möglichst vor Einbruch der Dunkelheit im Tal sein wollte. Weniger aufgrund der Dunkelheit selbst (ich hatte Stirnlampe mit), sondern wegen der Eiseskälte. Im Gegensatz zu 90% der Tourengeher musste ich ja ganz ins Tal absteigen und nicht nur bis zur Dielalm.

Bild 21: Ochsenkopf, Hochkragen und Nixriedel.

Beim Abstieg ging ich neben den Spuren so lange wie möglich.

Bild 22: Winterliche Details der Blienteckalm.

Bild 23: Die Sonne kommt zurück.

Bild 24: Zoom zum Hochgolling: Links flankieren Elendberg und Zwerfenberg, rechts Kampspitze.

Bild 25: Kleines und Großes Teufelshorn dominieren den Talschluss des Blühnbachtals.

Bild 26: Bischlinghöhe und Werfenweng

Im wesentlichen folge ich der Piste bis zur Dielalm, landschaftlich weniger reizvoll als meine Aufstiegsroute mit nur wenigen Ausblicken. Von der Dielalm kann man über freie Hänge noch weit Richtung Werfen absteigen, ohne die Schneeschuhe ablegen zu müssen.

Bild 27: Blick zum Pass Lueg, hinten spitzelt der Schwarzenberg (1334m) durch.

Bild 28: Beim Gschwandgut kürze ich direkt bis zum Biotop ab und spare mir die Kehren.

Bild 29: Winterspaziergang.

Die beiden, vermutlich Vater und Sohn, waren zu Fuß auf der Ostpreußenhütte und hatten ein gesundes Tempo.

Bild 30: Rückblick zum direkten Abstieg.

Bild 31: Reife Leistung.

Bild 32: Von einem Aussichtspunkt hat man das Zentrum im Blick.

Werfen wurde erstmals um 1140 erwähnt und stammt von mhdt werve = Wirbel, Strudel. Die Barockkirche wurde von 1652-1657 erbaut. Wesentlich reizvoller sind allerdings die mittelalterlichen Häuserreihen nahe der Kirche.

Bild 33: Die Festung Hohenwerfen, 1075 bis 1078 auf dem Burgberg (697m) erbaut.

Bild 34: Hölzerner Übergang vom Kirchturm ins Langhaus.

Bild 35: Dolomitenfeeling im Tennengebirge: Großes und Kleines Fieberhorn sowie Hochthron.

In die Scharte dazwischen führt die Thronleiter (versicherter Klettersteig, B)

Bild 36: Die Dorfbewohner grüßen.

Bild 37: Dann noch über die Brücke zum Bahnhof und mit der S-Bahn um 15.47 zurück nach Salzburg.

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