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15.04.2017 - Höglrunde im Rupertiwinkel

Eckdaten:

  • Wegführung: Hammerau Bf. (14.10) - Johanneshögl (14.50) - Gschwendtnergrube (15.45)- Högl (827m, 16.15) - Ulrichshögl (16.50) - Hammerau (17.55)
  • Länge: 14 km
  • Höhenmeter (Aufstieg): 540 hm
  • Reine Gehzeit: 3 Std.
  • Viecher: 4 Eichhörnchen, 2 (große) Hasen, 2 Katzen, 1 Vögelchen, 1 schlafender Hofhund

Im dritten Motivationsschub ist's dann endlich der Högl geworden. Ein unscheinbarer Mugel nördlich vom Salzburger Becken mit wunderbarem Rundumblick, saftigen Wiesen und mittelalterlichen Kirchen. Ich starte erst gegen Mittag, als der Himmel noch überraschend blaue Lücken zu bieten hat. Zudem ist es relativ mild. Im Tagesverlauf sind vermehrt Schauer von Nordwesten her zu erwarten. Ich fahre über Freilassing nach Hammerau.

Bild 1: Start ab dem Bahnhof Richtung Bicheln mit der spätromanischen St. Erasmus-Filialkirche, mittig das Lattengebirge

Der Blick aufs Wetterradar verdüstert meine Stimmung ein wenig, es haben sich in kurzer Zeit einige stärkere Schauer in der Umgebung gebildet. Aber vorerst bleiben sie aufs Alpenvorland bzw. die Alpen beschränkt, der Högl liegt dazwischen.

Bild 2: Gehöft Langacker mit 1907 erbauter Kapelle.

Bild 3: Katze in ihrem Element

Die letzte Berichtkatze war nun schon ein Zeitl her, weshalb mich ihr Anblick sehr erfreute.

Bild 4: Der erste Halt ist der Johanneshögl, knapp 700m hoch, mit prächtigem Blick ins Salzburger Becken

Heuberg (901m), Nockstein (1042m), Gaisberg (1287m) und Kapuzinerberg (636m), rechts die Festung. Im Vordergrund der Bischofswald, dahinter die Piste des Salzburger Flughafens.

Bild 5: Die romanische Filialkirche St. Johannes Der Täufer.

Bild 6: Unverhofft ein Blick zum Dachstein!

Links Großwand (2415m, Gosaukamm), rechts Bischofsmütze (2458m) in 55 km Entfernung. Der noch schneebedeckte Rötelstein (2247m) schaut rechts drüber,
weiter rechts der Schober (1810m, Tennengebirge), dazwischen wäre bei guter Fernsicht ein Teil des Waldhorns (2702m) in den Schladminger Tauern in 88 km Entfernung zu sehen.

Bild 7: Freigelegte Fresken am Ostende der Kirche.

Bild 8: Vorne der Götschenkopf (1307m) mit Skigebiet, dahinter der Kleine Watzmann (2307m) mit Watzmannkindern rechts.

Nun aber zur Johanneskirche, deren Innenraum öffentlich leider nicht zugänglich war. Die Mauern sind romanisch, das Gewölbe ist spätgotisch und der Turm barock.

Bild 9: Das Netzrippengewölbe ist ebenso eindrucksvoll wie die Fresken an der Wand.

Bild 10: Romanische Rundbogenfenster inmitten der Spitzbögen.

Die Fresken stammen wahrscheinlich aus dem 16. Jahrhundert.

Bild 11: Darstellungen heiliger Einsiedler in Landschaften, die von niederländischen Miniaturen des 17. Jahrhunderts angeregt sind.

Für die Öffentlichkeit nicht zugänglich sind verborgene Fresken im Dachstuhl der Kirche, die auf das Jahr 1250 (Christophorus-Darstellung), um 1350 (im Stil der Südtiroler Runkelsteiner Fresken und damit nördlich der Alpen einzigartig) und um 1400 (Christophorus) geschätzt werden. Sie wurden nach Sturmschäden im Jahr 1967 entdeckt.

Bild 12: Das südliche Salzburger Becken mit Blick in die Osterhorngruppe.

Bild 13: Brunnenschacht vor der Kirche, evtl. ein keltischer Opferschacht.

Bild 14: 1701 erbaute Johanneskapelle unterhalb des Johanneshögls

Bild 15: Der Gegensatz zwischen saftigem Grün und schneebedeckten Bergen ist immer wieder beeindruckend.

Bild 16: Nicht mehr nachmarkierter Verbindungsweg Richtung Gschwendtnergrube.

Bild 17: Einer von zwei stattlichen Hasen, die ich beobachten konnte.

Bild 18: Vogelluxus.

Bild 19: Wiesen, Mischwald, Berge, dramatischer Himmel, alles da.

Bild 20: Sandsteinbruch "Geschwendnergrube"

1950 aufgelassen, die Högler Sandsteinbrüche werden 1372 erstmals urkundlich erwähnt, der Högl erstmalig bereits im Jahre 735 n. Chr. als "ad Hegelin". Der Högler Sandstein ist auch für die zahlreichen, teils tief eingegrabenen Bäche (Nesselgraben, Fallgraben) verantwortlich.

Bild 21: Originelle Jesuskreuzdekoration.

Bild 22: Bei der Umrundung des Höglbergs suchte ich den in der Open Street Map eingezeichneten Steig zum Gipfel und fand ihn auf Anhieb (obwohl mein GPS wieder nicht ging und ich die OSM mangels Empfang nicht zur Hand hatte).

Hier machten sich meine neuen Speedcross GTX 4 Schuhe von Salomon erstmals bezahlt, bergab später kein Problem bei teils steilen Querungen.

Bild 23: Das erst 2014 aufgestellte Gipfelkreuz am Högl (827m)

Bergab folgte ich zunächst der Markierung Richtung Thundorf und dann Richtung Ainring.

Bild 24-26: Dieses Mal spielte der Wind mit der Schärfe.

Mit dabei ist Wiesen-Schaumkraut (Cardamine pratensis).

Bild 27: Kriechender Günsel (Ajuga reptans)

Bild 28: Vom Ulrichshögl ins Alpenvorland, rechts der Haunsberg.

Bild 29: Hier wurde die Katze auf den Sack gelassen.

Bild 30: Filialkirche St. Ulrich, äußerst sehenswert.

Das Langhaus ist weitgehend romanischen Ursprungs, je nach Quelle wurde die Kirche 1030, 1070 oder 1170 geweiht. Vor 1470 wurde der Innenraum mit einem spätgotischen Netzrippengewölbe versehen. Bemerkenswert ist der Taufstein links vom Altar aus dem 11. Jahrhundert.

Bild 31: Farbenfrohes Netzrippengewölbe.

Die Kirche wurde gerade zur Messe vorbereitet, daher kein fahnenfreies Bild.

Bild 32: Frühgotische Spitzbogenfenster mit Nonnenkopf (zweiteiliges Maßwerk).

Bild 33: Unterhalb der Kirche wieder ein toller Blick zur Osterhorngruppe und zum Untersberg.

Die Schauertätigkeit hielt sich bis dahin in Grenzen, dann zog ein mäßiger Schauer von Norden heran. Ich hatte allerdings meinen Schirm mit und ließ mich nicht aus der Ruhe bringen. Ich wusste ohnehin nicht, wann der Zug zurückfuhr und hatte keinen Empfang in Deutschland. Warum also eilen?

Bild 34: Becken und Gebirge.

Bild 35: Die Nacktschnecken genießen die Wachstumszeit.

Bild 36: Ein idyllischer Bärlauchgraben.

Bild 37: Was man halt unweit von Friedhöfen so findet ...

Bild 38: Pfarrkirche St. Laurentius in Ainring.

Entstanden um 1150, im späten 14. Jahrhundert durch frühgotischen Chorbau erweitert, später die übliche Barockisierung.

Bild 39: Pfarrkirche "Zu Unseren Lieben Frau" in Feldkirchen.

Vorgängerbau um 11. oder 12. Jahrhundert, geweiht um 1420, dahinter Nockstein und Gaisberg.

Bild 40: Landidylle.

Der Regen hat schon wieder nachgelassen.

Bild 41: Manchmal lohnen sich auch ein paar Schritte abseits vom Weg, um abgeschiedene Örterl zu entdecken.

Bild 42: Beim Warten auf den Anschlusszug in Freilassing, eine Maschine der britischen Monarch Airlines startet.

Durch den lebhaften Nordwestwind konnten die Piloten am Nachmittag nur nach Norden (gegen den Wind) starten.

Bild 43 und 44: Szenenwechsel. Aiglhofstraße und Mönchsberg im Scheinwerferlicht.

Karte mit dem Wegverlauf.

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