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09.04.2017 Hochglocker (1590m) über Schwarzach-St.Veit, Dientener Berge

Eckdaten:

  • Wegführung: Schwarzach-St.Veit (10.15) - St.Veit (10.35) - Hochreinbergstube (11.30) - Hochglocker (1590m, 12.50-13.15) - Kinderalm (13.50) - Hedegg (14.40) - St. Johann im Pongau Bf. (15.25)
  • Länge: 14,5 km
  • Höhenmeter (Aufstieg): 1030 hm
  • Reine Gehzeit: ca. 4,5 Std.

Nach der Gaisberg-Orgie in den letzten fünf Wochen musste wieder mal Abwechslung her. Da fiel meine Wahl auf den Hochglocker. Beim Alpenverein Salzburg und auch im ORF wird er HochglockNer geschrieben, und das las ich auch bis heute früh, ehe mich ein Kollege, der in der Nähe mal eine Zeit lang gewohnt hat, sofort verbesserte. Ich konnte es nicht glauben, aber in der Kompasskarte steht ebenfalls Hochglocker und auf den Hinweistafeln, die ich abfotografiert hatte, auch. Ein Fall von Schasaugertheit also.

Bild 1: Vom Ausgangsort zum Gipfelziel

Vom Bahnhof an der Salzach muss zunächst die Sonnenterrasse genannte Höhenstufe überwunden werden, die zu den sonnigsten Plätzen des Pongaus zählt. Dahinter folgen einige Kehren, die durch diverse Abschneider legal abgekürzt werden können. Schließlich von rechts kommend nach Westen hinauf zum höchsten Punkt, der seine gute Rundumsicht diversen Orkanschäden verdankt.

Bild 2: Der Frühling ist auch im Pongau angekommen.

Der Name Pongowe wurde bereits um 780 n. Chr erstmals erwähnt und bezieht sich auf die Gegend von drei römischen Meilen um die Maximilianszelle in Bischofshofen. Erst später wurde die Region erweitert. Der Name setzt sich aus lateinisch pons für Brücke und pagius für keltische Stämme zusammen.

Bild 3: Industrieromantik

Bild 4: Palmsonntagmesse mit süßer Verpflegung im Hintergrund

Die Messe fand unter freiem Himmel vor der Kirche statt und wurde aus Pietätsgründen nicht fotografiert.

Bild 5: Pfarrkirche zum hl. Vitus (St. Veit)

Die erste Kirche wurde im romanischen Stil zwischen 850 und 950 erbaut, fiel aber 1334 dem großen Marktbrand zum Opfer. Um 1400 wurde sie als vierschiffige gotische Basilika neu errichtet. Erhalten geblieben sind noch Fresken aus dem 14. und 17. Jahrhundert.

Nur wenige hundert Meter muss man entlang der Asphaltstraße Richtung Harberg gehen, dann zweigt nach rechts ein markierter Wanderweg Richtung Hochrainbergstubn ab, der zum Schluss über eine ausgedehnte Weide zu einer Wegkreuzung führt.

Bild 6: Die Hohen Tauern schälen sich im Hintergrund heraus.

Bild 7: Ein erneuter Abschneider zieht sich schräg den Hang hinauf.

Er ist in den Karten nicht eingezeichnet, aber die Hinweistafel ist eindeutig und er führt direkt zur Hochrainbergstubn hinauf und kürzt die Asphaltkehre ab.

Bild 8: Buchberg (1234m) im Vordergrund, dahinter Großes Wiesbachhorn (3564m) und Hoher Tenn (3368m).

Bild 9: Vom Bernkogel (2325m) über Tenn bis Kitzsteinhorn (3203m) und Tristkogel (2642m)

Bild 10: Bernkogel, ähnlich markant wie der Lugauer im Gesäuse, mit seiner steilen Nordostflanke.

Mein Weglos-Insider-Gipfel-Vorbild Leopold ist dort auch mühelos hinaufgekommen, also nehme ich ihn mir auch einmal vor (am liebsten allerdings zu zweit ...).

Bild 11: Irgendein Gewächs ...

Neben Primeln, Sumpfdotterblumen und Seidelbast auf ca. 1300m gesichtet.

Nun folgen noch ein paar Asphaltserpentinen, die angesichts des überwältigenden Panoramas nicht stören. An einer in der Sonne gelgenen Bank am Weg raste ich kurz.

Bild 12: Links dürfte es sich um den Filzkogel (1660m) handeln, rechts schaut der schneebedeckte - na no na net - Schneeberg (1921m) heraus.

Bild 13: Liechtensteinklamm und Gründeck (2168m)

Im Bereich der Klamm schießt der Großarlbach hinaus, ganz hinten befindet sich das Gründeck, auf dem ich am 28. September 2012 schon stand.

Bild 14: Burg Schernberg (1193 erstmals erwähnt) mit wechselhafter Geschichte.

1550 zum Schloss umgebaut, 1845 zur Brauerei, 1850 zur Kranken- und Versorgungsanstalt umgebaut. Seit 1846 von den Barmherzigen Schwestern Schwarzach übernommen. Während der NS-Zeit kam es zu Massenabtransporten der Patienten, die später an anderer Stelle ermordet wurde. Heute wird es weiterhin als Heim für Behinderte geführt. Thomas Bernhard hat 1962 für seinen Lyrikband Die Irren - Die Häftlinge Anstoß an den Behinderten des Pflegeheims genomen. Bei St. Veit gibt es auch einen Thomas-Bernhard-Wanderweg.

Bild 15-16: Großglockner, Hoffmannspitze (3722m), Hohe Dock (3348m), Großer Bärenkopf (3396m), Vorderer Bratschenkopf (3401m), Wiesbachhorn, Hoher Tenn und Kitzsteinhorn

Bild 17-18: Auch vom ersten Frühlingsenzian die beiden besten Fotos:

Bild 19: Hoher Sonnblick (das dunkle Spitzerl links hinten, 3106m), Kramkogel (2454m), Hocharn (3254m) und Bernkogel

Bild 20: Ennskraxn, Mosermandl/Faulkogel, Gründegg (Weißeck unscheinbar dahinter), Hafner ganz rechts.

Im Vordergrund links Gernkogel und rechts Heukareck (2100m) bzw. Tennkogel (1975m).

Von Osten geht es in leichtem auf und ab zum höchsten Punkt. Schneereste am Plateau und im Schatten nordseitig bis etwa 1200m herab. Eine 20-köpfige Wandergruppe ist zum Glück gerade vom Gipfel abgestiegen. Bis zur 1300m hohen Kinderalm im Osten kann man allerdings hinauffahren, und das haben einige Wanderer genutzt.

Bild 21: Panorama nach Osten: Im Vordergrund die Fritztaler Berge mit Breitspitz und (noch schneebedecktem) Hochgründeck.

Im Hintergrund der Dachstein in voller Länge vom Donnerkogel (2054m) ganz links über die Kleine Bischofsmütze (2430m) über Koppenkarstein (2863m) bis Gamsfeldspitze (2655m).

Ganz rechts weite Teile der Niederen Tauern von den Bösensteinen über Höchstein bis Hochwildstelle. Noch fehlt mir ein Teleobjektiv zum Glück.

Bild 22: Gipfelkreuz.

Bild 23: Diverse Köpfe östlich des Hochkönig-Gipfels.

Bild 24: Der Berg bröckelt.

Den Umweg über die Forstwegkehre hab ich vor allem wegen dem Hochkönigblick genommen, weil der Blick nach Norden am Gipfel durch die Tannen verdeckt ist.

Bild 25: Tennengebirge

Raucheck (2430m), Hochthron (2362m) und Eiskogel (2276m) rechts.

Bild 26: Maria im Paradies, ein Kloster der Bethlehemschwestern auf der Kinderalm.

1985 gegründet, bestehend aus einem unteren frei zugänglichen Teil und einem vollkommen abgeschottetem oberen Teil, der nur für die Schwestern bestimmt ist.

Der Abstiegsweg nach Hedegg Richtung St. Johann ist spärlich markiert, aber der Weg gut ausgetreten (mein GPS ist ja derzeit nutzlos), die langen Asphaltkehren zum Schluss blieben mir nicht erspart, aber bei dem Panorama nimmt man das gerne in Kauf.

Bild 27: St. Johann im Pongau

Weithin sichtbar ist die Pfarrkirche, auch Pongauer Dom genannt. Die erste Kirche wurde vermutlich um 924 erbaut, 1074 erstmals urkundlich erwähnt. 1855 fiel die Kirche dem großen Marktbrand zum Opfer. Bis 1870 wurde die Kirche im gotischen Stil neu gebaut, am 22. Juni 1871 wurden Risse im Mauerwerk festgestellt, der Turm stürzte am selben Tag ein. 1876 war der Neubau dann fertig. Die beiden Türme sind 62 Meter hoch.

Bild 28: Nichts gefunden habe ich über die kleine Kapelle in Reinbach nördlich vom Bahnhof.

Die Rundapsis und das Fehlen eines Kirchturms deuten auf einen romanischen Bau hin. Dagegen spricht, dass sie auf eine Art Betonfundament errichtet worden ist.

Bild 29: Nach so viel geballter Information noch ein Bild von mir selbst.

Vier Minuten vor der Zugsabfahrt kam ich am Bahnhof an, ging sich genau aus. Die Anbindung ist ideal (alle 30 min ein Zug nach Salzburg).

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