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10.08.17 Götschen (930m) - Kleiner Barmstein (841m), Berchtesgadener Alpen

Eckdaten:

  • Wegführung: Hangender Stein (8.50) - Götschen (930m, 10.25) - Kleiner Barmstein (841m, 11.20) - Ruine Thürndl (11.55) - Hallein (12.20) - Knappensteig - Bad Dürrnberg (13.10)
  • Länge: 13,1 km
  • Höhenmeter (Aufstieg): 830 hm
  • Reine Gehzeit: 4 Std.
  • Viecher: 1 Katze, 1 Eichhörnchen, 3 Waldmäuse

Wetterbedingt sollte mir nur der Vormittag bleiben, gegen 14-15.00 waren von den Modellen Gewitter von Süden her vorhergesagt. Zuerst wollte ich auf die Hochplettspitze, habe aber den Bus gemütlich verschlafen. Also kürzere Anreise zum Hangenden Stein, kurze Plauderei mit dem Bayrischen Busfahrer, ob ich auf den Untersberg gehen wollte. "Nein, auf den Götschen!" entgegnete ich und ernte nur einen fragenden Blick. "Kleiner Barmstein", schiebe ich nach, vielleicht kannte er es.

Als ich aussteige, weit und breit keine Markierung oder Wegweiser zu sehen. Die Kompasskarte zeigt einen Übergang etwas vor der Haltestelle. Ich gehe dort ein Stück am Ufer unterhalb einer Fabrik vorbei, finde aber keine Markierung mehr und auch keine Brücke. Wütend hatsche ich zurück bis Grödig und suche dann bei der Einfahrt zur Zementfabrik Leube nach dem nächsten markierten Weg und finde ihn schließlich neben der Brücke direkt neben dem Ufer der Berchtesgadener Ache. Also wieder zurück und die ursprünglich gesuchte Brücke existiert tatsächlich, nur nicht so wie in meiner Karte eingezeichnet.

Bild 1: Kunstwerke zweifelhafter Gestalt am Uferweg.

Der steile Aufstieg entlang einer Rinne ist schmal, aber gut zu gehen. Weiter oben recht zugewachsen und offenbar selten begangen. Es dauert eine Weile, bis man dem Bergbaulärm entkommen ist. Getroffen habe ich bis zum Großen Barmstein keine Menschenseele.

Bild 2: Auf der Köppelschneid zum Götschen

Bild 3: Stellenweise arg zugewachsen.

Bild 4: Bis zur Abzweigung nach Marktschellenberg (nicht eingezeichnet in der Karte) zeitweise ein schmaler Kamm mit Felsrippen, danach wird der Steig deutlich breiter.

Bild 5: Ruine Gutsrat (622m), entstanden um 1100 bis 1200.

Bild 6: Leonharder Berg ganz links mit Zementfabrik, rechts Mühlstein bei tiefem Gewölk verdeckt.

Die tiefen Wolken lösten sich leider nicht auf, weshalb es auf der ganzen Tour keine Aussicht gab. Ich hatte das Wetterradar immer im Blick, die ersten Gewitter zogen wie prognostiziert deutlich weiter im Osten durch.

Bild 7: Direttissima auf den Götschen.

Bild 8: Am Gipfel, 930m.

Bild 9: Nach steilem, aber unschwierigem Abstieg stehe ich am Beginn einer weiten Alm.

Links die Barmsteine, mittig das Gehöft Eibl. Die Kühe sind eingezäunt.

Ich umgehe das Gehöft durch die flache Waldkuppe links, jedenfalls aus dieser Perspektive flach. Ein kleines Steiglein führt sogar hinauf zu einer kleinen Holzhütte.

Bild 10: Der Abstieg auf der Südostflanke ist etwas ungalanter, aber bewältigbar.

Am Großen Barmstein höre ich die Kletterer. Heute ist der (ungesicherte) Felszacken nichts für mich, zu feucht der Untergrund. Ich gehe weiter zum Kleinen Barmstein, wo bis zum höchsten Punkt durchgehend Sicherungen gegeben sind. Schwierigkeitsgrad: A.

Bild 11: An der senkrechten Ostwand vorbei nach Hallein.

Bild 12: Götschen (930m) und Großer Barmstein (851m).

Bild 13: Zoom auf den Großen Barmstein, wo ein Kletterer gerade nach getanem Aufstieg seine Tschick raucht.

Bild 14: Hallein mit Altstadt (rechts) und Pernerinsel (links)

Die Insel ist natürlichen Ursprungs und 500m breit. Sinnbildlich für Österreich befindet sich ein großer Parkplatz auf ihr.

Bild 15: Nach kurzer Trink- und Essenspause steige ich wieder ab.

Götschen und Großer Barmstein im Hintergrund, links pfeift es gut hinab.

Bild 16: Schon einzigartig diese Kulisse.

Bild 17: Bestiegen wird der Große Barmstein von Norden.

Bild 18: Das Café Bamstoa hat noch geschlossen, gefuttert wird nur am Trog.

Bild 19: Schau ned so deppat, heast!

Bild 20: Die Kleinen sind nicht weniger neugierig.

Bild 21: Blick auf Bad Dürrnberg, wo ich zuletzt Ende April im Schneesturm herumspaziert bin.

Im Vordergrund gleich hinter der Brücke befindet sich die Bushaltestelle, mein heutiger Schlusspunkt der Tour.

Bild 22: Ruine Thürndl, vermutlich 1271 errichtet.

Bild 23: Vergänglichkeit.

Bild 24: In Hallein.

Der Blick aufs Radar zeigt erste Gewitter über Süd- und Osttirol, die flott nordostwärts ziehen.

Bild 25: Spätmittelalterliches Wohngebäude in der Schützengasse

Bild 26: Wolf-Dietrich-Stollen.

Ein ehemaliger Salzbergwerkstollen, der 1596 unter Fürsterzbischof Wolf Dietrich von Raitenau aufgeschlagen wurde. Die Gänge sind insgesamt 1600m lang.

Weil der Wegweiser zum Reingrabensteig (sogar schwarz markiert!) nicht sehr genau die Richtung anzeigte, ging ich geradeaus weiter, wo ein verfallener Forstweg irgendwann am Bach endete. Also wieder zurück und die Abzweigung vor dem Gebäude beim Stollen nach links. Dahinter kam tatsächlich eine Markierung. Im Internet hatte ich von Steinschlaggefahr gelesen und tatsächlich befanden sich ein paar frischere Steinbrocken im engen Graben. Zusätzlichen Nervenkitzel verursachte dann ein neuerlicher Blick aufs Wetterradar. Die Gewitter hatten bereits den Alpenhauptkamm übersprungen und den Pinzgau erreicht. Ich ließ mir die einstündige Prognose anzeigen: Huch, dann waren sie schon bei mir! Also bin ich das zweite Mal umgedreht.

Bild 27: Schöne Schlucht, eher nicht so oft begangen. Beim nächsten Mal dann ...

Bild 28: Den steilen Knappensteig hinauf bieten sich nochmal spektakuläre Blicke auf Großen und Kleinen Barmstein.

Bild 29: Jakobberg-Stollen, aufgeschlagen 1564 unter Erzbischof Johann-Jakob Kuen von Belasy

Aus dem Stollen wehte ein angenehm kalter Luftzug.

Um 13.10 erreichte ich die Straße. Noch kurz zur Kirche hochschauen? Oder zur Bushaltestelle? Um 13.15 kam der Bus. Zu verlockend, also musste die Kirche warten und ich fuhr zum Halleiner Bahnhof hinab. Um 13.46 kam die S-Bahn und gleichzeitig setzte Regen ein, exakt die Stunde später laut Radarprognose. In Salzburg Hbf fuhr ich bei zwei Naheinschlägen und Starkregen ein. Wieder mal perfekt ausgegangen.

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