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14.11.17 Rundwanderung um Freistadt, Mühlviertel

Eckdaten:

  • Wegführung: Freistadt Böhmertor (10.50) - Thurytal - Vierzehn (12.00) - Sonnberg (13.15) - Jaunitztal - St. Peter (14.35) - Kreuzweg - Freistadt (15.30)
  • Länge: 15 km
  • Höhenmeter (Aufstieg): 400 hm
  • Gehzeit Gesamt (inkl. Fotografierpausen): ca. 4 Std.

Der Beginn einer schwierigen Beziehung zur ÖBB in dieser Woche. Bis kurz vor Wels pünktlich, dann technischer Defekt und aus "5-10min" wurden 60min, Zug weg, und mit dem Bus um 9.05 Richtung Freistadt. Fast 4 Stunden Anreise, fünf Stunden inklusive Aufstehen um 5.00. Zache Partie. Aber Wolfgang und ich haben das beste daraus gemacht. Er ist von Wien problemlos angereist, so tranken wir am Linzer Hauptbahnhof noch einmal einen Kaffee und konnten im doppelstöckigen "Eilkurs" nach Freistadt oben ganz vorne die Ausblicke genießen.

Bild 1: In Unterweitersdorf, wo wir im Frühjahr einen Teil des Pferdeisenbahnwegs gingen.

Bild 2: Wer kann schon im Burggraben seine Wäsche aufhängen?

Freistadt gehört zu den wenigen Städten in Österreich, die eine geschlossene Stadtmauer aufweisen. Sonst sind es Hainburg an der Donau, Stadtschlaining im Burgenland, Friesach, Drosendorf (vollständig), Bruck an der Leitha, Retz, Zwettl.

Neben dem Böhmertor befindet sich die gotische Liebfrauenkirche, 1345 urkundlich erstmals erwähnt, 1361 abgebrannt, ersetzt, erneut niedergebrannt. 1436 Neubau.

Bild 3: Gotischer Spitzbogen.

Bild 4: Die gotische Säule "Lux Perpetua" aus dem Jahr 1484, eine Totenleuchte, ursprünglich auf dem Friedhof aufgestellt.

Bild 5: Die beiden Seitenschiffe hätten ursprünglich mit einem Baldachin im Mittelschiff verbunden werden sollen.

Bild 6: Schloss Freistadt, errichtet zwischen 1363 und 1398.

Der gotische Bergfried ist 50m hoch und in 40min Höhe einen Umgang auf Kragsteinen.

Bild 7: Freilaufende Hendl.

Bild 8: Am Beginn des Thurytals.

Bild 9: Erst freundlich schauen, dann nach Essen schnuppern.

Bild 10: Die Sensenschmiede, die Grundmauern stammen wahrscheinlich von der ersten Schmiede um 1443 (Inschrift auf der Holztafel).

Bild 11: Mauerdetail.

Bild 12: Dann wird das Bachbett enger, große Blöcke wechseln mit Sandbänken ab.

Bild 13: Idyllisch, allerdings auch beißend kalt im schattigen Graben.

Bild 14: Erinnerungen an frühe Familienausflüge in den Bayerwald werden wach.

Bild 15: Der berühmte Teufelsstein, durch die sogenannte Wollsackverwitterung entstanden.

Diese Verwitterungsform trifft vor allem bei Granit, Gneis und Sandstein auf. Dabei platzt das Gestein schalenförmig ab und es entstehen kantengerundete Türme, die Wollsäcken ähneln.

Bild 16: Der Ortsname hat nichts mit der Zahl zu tun, sondern kommt wahrscheinlich von "vier ziehen oder vorziehen" (weil wegen der Steigung dort vier Pferde benötigt wurden).

Erstmals wurde die Örtlichkeit im Jahr 1270 erwähnt.

Bild 17: Am Land.

Bild 18: Die Rückseitenbewölkung breitete sich seitlich aus und verhindert lange Zeit den Sonnenschein.

Bild 19: Offener Gemeindebau der Spechte.

Bild 20: Blick auf Freistadt, etwas rechts der Bildmitte ist das Schloss Weinberg bei Kefermarkt erkennbar.

Bild 21: Ein letztes Aufbäumen des Goldenen Herbstes in Sonnberg.

Bild 22: Blick nach Nordwesten zum Sternstein (1122m), dem östlichsten Punkt des Böhmerwalds, mit Skipisten.

Bild 23-25: Diese Katze ließ sich nicht von uns stören.

Bild 26: Sportliche Landkatze

Kurz, bevor sie übers Feld sprang, sahen wir sie am Straßenrand sitzen und pötzlich wie ein Fuchs mit den Vorderpfoten und Kopf voran auf etwas herabstürzen. Auch danach wirkten ihre Bewegungen kraftvoll und muskulös.

Bild 27: Ein Spiegelbild des Ortes Sonnbergs.

Bild 28: Noch mehr Landidylle und nomen est omen kam immer mehr die Sonne heraus.

Bild 29: Blick nach Norden, irgendwo dahinten beginnt Tschechien.

Bild 30: Frische Schäden von Orkan Herwart, gute zwei Wochen her.

Bild 31: Holzmarterl am Weg vom Jaunitztal Richtung St. Peter.

Bild 32: Lieber eine Katze auf der Kirchenmauer als auf den Kopf gespatzt.

Rechts die Kalvarienbergkapelle, eine Gruftkapelle, 1370 erbaut, diente als Grabstätte der Familie Zinespan, ein Stadtadelgeschlecht.

Die Katze läuft über die Mauer, dann schnurstracks auf uns zu und dreht im letzten Moment ab. Na, schüchtern?

Bild 33: Zweifellos aber sehr hübsch.

Bild 34: Am Eingang des Kirchenhofs wird klar, weshalb hier das Katzenrevier ist.

Bild 35: Erstmals erwähnt wurde St. Peter im Jahr 1241, die Gründung wird bereits im 12. Jahrhundert vermutet.

Der erste Bau war romanischen Ursprungs mit quadratischem Chor, aber in den Hussitenkriegen 1419-1434 zerstört. Der Zeitpunkt des Neubaus ist unbekannt, in der jetzigen Form ist sie jedoch spätgotischen Ursprungs.

Bild 36: Dann taucht Katze Nr.2 auf und Katze Nr.1 wird seeehr zutraulich, was mir nicht unrecht ist.

Bild 37: Sie lässt sich genüsslich streicheln und schnurrt rasch wie ein Motor.

Bild 38: Das Innere der Kirche.

Bild 39: Blick auf das Kreuzrippengewölbe, ein Traufenstein ist noch romanischen Ursprungs.

Bild 40: Katze in der Kirche.

Als wir die Kirche betreten, schlupft die Katze durch den engen Türspalt und inspiziert das Innere. Als sie die Polsterbezüge der Sitzbänke entdeckt, ist jede Gegenwehr sinnlos. Zum Milchtritt offenbar ideal. Nach uns kommen noch zwei weitere Besucher, wer wohl die Katze aus der Kirche bugsiert hat?

Bild 41: Nonnenkopf-Maßwerk zeigt die Gotik an der Gruftkapelle.

Bild 42: Bergfried und Stadtpfarrkirche stechen heraus.

Bild 43: Kirchenidyll.

Bild 44: Entlang des Kreuzwegs geht es zurück in den Ort.

Bild 45: Vorbei an zahlreichen Winterlinden, zum Naturdenkmal erklärt.

Bild 46: Stadtpfarrkirche.

Bild 47: Gar nicht so leicht, die Kirche ohne die Autos am Hauptplatz aufzunehmen.

Sie blickt auf eine wechselvolle Geschichte, wie sich anhand der verschiedenen Baustufen ablesen lässt. Erstmals 1288 urkundlich erwähnt, ursprünglich spätromanisch-frühgotische Basilika, im 14. und 15. Jahrhundert gotisch verändert, zwischen 1520 und 1522 zum fünfschiffigen Kirchenraum ausgebaut, einzigartig in Österreich. Im 17-18. Jahrhundert barockisiert, neugotische Veränderungen im 19. Jahrhundert.

Bild 48: Gotisches Bürgerhaus

Gerne hätten wir die Besichtigung noch ausgedehnt, doch es wurde langsam finster. Zum Abschluss kehrten wir im Brauhaus ein, das Bier war wirklich vorzüglich, mit dem Bus zurück und ich mit dem verspäteten Zug (wieder technischer Defekt) eine halbe Stunde früher als geplant zurück nach Salzburg.

Uns ist längst klar, dass wir Freistadt ein weiteres Mal aufsuchen müssen. Sowohl der Ort lohnt eine umfassendere Besichtigung als auch bieten sich weitere Wanderziele in der Umgebung an, etwa die Braunberghütte. Eine Möglichkeit wäre etwa, von Kefermarkt über den Buchberg (813m), weiter zum Braunberg (912m) und über den Kopenberg nach Freistadt (18km, 900hm). Aber auch die andere Option, die Stillensteinklamm im Strudengau bleibt als außeralpines Ziel offen.

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