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01.08.17 Dopplersteig - Geiereck - Salzburger Hochthron - Thomas-Eder-Steig, Untersberg

Eckdaten:

  • Wegführung: Glanegg (8.00) - Dopplersteig (A, 10.00) - Zeppezauerhaus (1664m, 11.00-11.40) - Geiereck (1805m) - Salzburger Hochthron (1853m) - Mittagscharte (1677m, 13.30) - Thomas-Eder-Steig (A/B) - Toni-Lenz-Hütte (1450m, 14.30-15.15) - Marktschellenberg Hst Eishöhle (17.00)
  • Länge: 14,2 km
  • Höhenmeter (Aufstieg): 1450 hm
  • Gehzeit Gesamt (inkl. Fotografierpausen): ca. 7 Std.

Am heißesten Tag des Jahres (bis dahin) kam ich auf die glorreiche Idee einer Untersberg-Überschreitung. Eigentlich war das Säuleck in der Ankogelgruppe mit Übernachtung geplant, aber weil der Anreisetag der stabilere Tag gewesen wäre, hätte ich den Gipfel am zweiten Tag nicht mehr geschafft bzw. Nervenkitzel wegen des Gewitterrisikos. So musste ein Ersatz her, möglichst mit kurzer Anreise. Von meinem Wohnort ist der Untersberg sogar besser und kürzer erreichbar als der Gaisberg. In zwanzig Minuten war ich am Ausgangsort in Glanegg.

Bild 1: Blick in die Rosittenschlucht, rechts ist die Seilbahn-Bergstation zu erkennen.

Gleich zu Beginn erkläre ich einem US-Amerikaner den Wegverlauf, er möchte über den Reitsteig hinauf und wie ich über den Thomas-Eder-Steig hinab. Gesehen habe ich ihn später nicht mehr. Vielleicht ist er doch mit der Seilbahn ins Tal zurück.

Der erste Abschnitt verläuft durchgehend im Wald oberhalb des Rosittenbachs, steil, aber angenehm kühl.

Bild 2: Nach einer Steilstufe wird es flacher mit einem wohl ehemaligen Seeboden.

Beeindruckend, wie der Bach zuvor rauscht und das Bachbett urplötzlich vollständig trockengelegt ist. Karst eben.

Im Bereich des ebenen, aufgeweiteten Talbodens entdecke ich auch die (unmarkierte) Abzweigung zum Grödiger Törl, wo vor der Anlegung des Dopplersteigs der ursprüngliche Steig zur Oberen Rositten hinaufführte. Er wurde schon lange aufgelassen, die Wegweiser wurden von den Baumstämmen verschluckt, die Drahtseilsicherungen über die Felsstufe im oberen Teil Richtung Grödig sind verfallen. In den vergangenen Jahren und Jahrzehnten gab es hier immer wieder teils tödliche Bergunfälle, weil sich Steigsucher vergangen haben.

Bild 3: Der Rosittenbach hat sich hier regelrecht hineingefräst.

Bild 4: Wildes Gelände.

Dann geht es steil über zahlreiche Holzstiegen hinauf, bergab sicherlich unangenehmer und ein Kniebeißer. So ist es einfach nur brennheiß, weil der Steig zunehmend ins Freie gerät.

Bild 5: Blick zum Flughafen und zum Haunsberg rechts.

Bild 6: Gemeindeberg (995m), das Grödiger Törl (902m) rechts verdeckt in der Senke.

Ein relativ frischer Felssturz unterstreicht nur, dass sich dieses Gelände nicht für alternative Abstiege eignet.

Bild 7: Weiter oben wird erstmals der Blick auf den vollständigen Verlauf des Dopplersteigs frei:

Er zieht sich in der Bilddiagonalen von links nach rechts entlang eines Risses und erscheint in dieser Perspektive doch recht ausgesetzt. Beim Ausgangspunkt im Tal ist der Dopplersteig sogar schwarz markiert, was doch weit übertrieben ist, aber zumindest ein paar Touristen abschrecken sollte.

Bild 8: Der Ausstieg oben beim Kreuz.

Bild 9: Felsgesicht, zu den dortigen Höhlen führt ein schlecht gewarteter Steig (kaputte Drahtseilversicherungen zu Beginn, vielleicht Absicht)

Bild 10: Salzburg, Obertrumer See (links) und Wallersee (rechts).

Bild 11: Am Beginn des Dopplersteigs.

Schwindlige können sich hier anhängen, das Seil ist durchgehend. Die Holzstufen können bei Nässe und Vereisung gefährlich rutschig sein, sonst bestehen keine Schwierigkeiten. Gerade bei dieser extremen Hitze (37 Grad Höchsttemperatur im Tal) sollte man aber nicht zu schnell aufsteigen, weil der Aufstieg doch recht kraftraubend ist und die Sonne auf die Felswand knallt.

Bild 12: Felsgupf, mit Beginn der Versicherungen.

Bild 13: Unter der kühlenden schattigen Felswand.

Bild 14: Tolle Aussicht in die Rosittenschlucht und Salzburg bis Gaisberg.

Dann bin ich schon heraußen und ein sanfter Wind sorgt für etwas Abkühlung.

Bild 15: Zeit für Blümeln: Gemeiner Augentrost (Euphrasia rostkoviana)

Bild 16: Almröschen

Bild 17: Pannonischer Enzian.

Bild 18: Festung Hohensalzburg, dahinter Kapuzinerberg.

Bild 19: Der Flughafen.

Bild 20: Im Vordergrund Ristfeuchthorn (1569m), dahinter Sonntagshorn (1961m) und Vorderlahnerkopf (1907m)

Rechts Aibleck (1756m), links Hintere und Vordere Kesselschneid und Pyramidenspitze (1997m,56km) im Zahmen Kaiser.

Bild 21: Der Hüttenhund hielt immer wieder nach neuen Gästen Ausschau.

Bild 22: Zoom auf meinen Arbeitsplatz.

Nach kurzem Boxenstopp mit Frittatensuppe und Apfelsaft bei den (nepalesischen?) Hüttenwirten geht's weiter Richtung Touristenautobahn. Wohl auch wegen der Hitze ist es weit weniger schlimm als erwartet. Da war am Zwölferhorn mehr los.

Bild 23: Panorama Chiemgauer Alpen, vorne die Felsabstürze ins Große Brunntal, hinten die westlichsten Ausläufer des Untersberg.

Am Horizont links Gipfel der Loferer Steinberge (34km), links vom Sonntagshorn Wilder Kaiser (53km). Bei herbstlich klaren Bedingungen wäre sogar die Birkkarspitze im Karwendel (123km) zu sehen!

Bild 24: Toni-Lenz-Hütte, mein geplanter zweiter Boxenstopp.

Bild 25: Dachstein mit Gosaukamm und Bischofsmütze.

Leider war es mittags so dunstig, dass die Aufnahme nur mit s/w zu retten war.

Bild 26: Hochzinken (923m), Eckberg (1017m) und Ochsenberg (980m), dahinter Brändelberg (934m)

Bild 27: Hoher Götschen (930m), Großer und Kleiner Barmstein, dahinter Hallein.

Bild 28: Rundbogige Teufelskralle.

Bild 29: Überraschender Fund und alleine deswegen hat sich die Tour trotz Menschenmassen gelohnt: eine Prachtnelke (Dianthus superbus!)

Sie ist selten und in Österreich vollkommen geschützt. Hier schlendern pro Tag hunderte Touristen achtlos vorbei und bemerken es nicht einmal.

Bild 30: Steinraute, "Weißer Speik" (Achillea clavennae)

Bild 31: Zwerg-Glockenblume

Bild 32: Vermutlich Kriechendes Gipskraut (Gypsophila repens)

Bild 33: Alpen-Aster

Bild 34: Watzmannfamilie, mittig Großes Wiesbachhorn und Hoher Tenn.

Bild 36: Alpen-Milchlattich

Nach der Besteigung des Salzburger Hochthrons wird es rasch ruhiger, die schlecht ausgerüsteten Halbschuhtouristen gehen brav zur Bergstation zurück.

Bild 37: Nun steil, aber unschwierig in die Mittagsscharte hinab.

Naturgemäß beschleunigt die Strömung in Scharten und Satteln, sodass wenigstens etwas Abkühlung in der Mittagshitze gegeben ist.

Bild 38: Nackenpolster bzw. falscher Hund für das Gelände.

Bild 39: Dann ist der Thomas-Eder-Steig erreicht, dahinter pfeift es senkrecht hinab.

Im Gegensatz zum Dopplersteig ist der Thomas-Eder-Steig nur rot markiert. Zu klettern ist hier auch nichts, es gibt ebenfalls ausschließlich Holzstiegen. Jedoch sind die Stufen sehr steil und teilweise weit auseinander. Bergab ging ich teilweise rückwärts und kletterte sie abwärts. Bei Nässe sicherlich gefährlich.

Bild 40: Im oberen Teil der Steiganlage mit Aussicht in den Bachgraben.

Bild 41: Beeindruckender Tiefblick bis Marktschellenberg.

Bild 42: Der Steig wurde in den Fels gesprengt.

Bild 43: Rückblick.

Bild 44: Breit genug, aber ausgesetzt.

Bild 45: Im Hintergrund das Tennengebirge.

Bild 46: Wegverlauf.

Bild 47: Schönfeldspitze, Watzmann und Berchtesgadener Hochthron.

Bild 48: Die lange Stiege.

Bild 49: Knallstein (2233m), rechts die Wieselsteine.

Bei der Toni-Lenz-Hütte findet der zweite Stopp statt, Käsebrot (recht teuer mit 7,50 für die Menge) und Leichtes Weizen (das Alkoholfreie war bereits aus ...). Es ist nicht übertrieben viel los mehr und ich habe jetzt viel Zeit. Der letzte Bus im Tal geht um 18.32 und der Weg hinab ist durchwegs harmlos. Zum Glück befindet sich bei der Hütte auch ein Brunnen, meine 3L-Trinkblase hatte ich schon weitgehend aufgebraucht.

Bild 50: Rückblick zur Hütte, im Hintergrund Felssturzgelände

Bild 51: Selten erfreute mich der Anblick einer Wasserlacke so sehr.

Hier kommt der Bach im Lochgraben kurzzeitig wieder an die Oberfläche, eher er im Bachbett versickert.

Bild 52: Zwischen Eckberg und Hochzinken thronen Hinteres Freieck und Hoher Göll.

Bild 53: Rückblick zum Salzburger Hochthron und Geiereck.

Bild 54: Ochsenauge (Buphthalmum salicifolium)

Bild 55: Hochzinken von der steilen Südseite.

Bild 56: Gaisberg.

Bild 57: Der 1192/93 errichtete Schellenberger Turm.

Dann kam ich gegenüber der Haltestelle an der stark befahrenenen Straße heraus. Wie schon in Bischofswiesen in der vergangenen Woche fehlt auch hier ein Überweg. So fuhr mir der Bus um 17.03 vor der Nase davon, weil ich nicht über die Straße kam. Mir ist jetzt schon mehrfach aufgefallen, dass in der Region sehr viel für Autofahrer getan wird, aber wenig für Öffi-Fahrer. Um 17.33 ging es daher zurück nach Salzburg.

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