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24.11.17 Überschreitung von 7 Gipfeln zwischen Attersee und Traunsee, Salzkammergutberge

Eckdaten:

  • Wegführung: Kammer-Schörfling Hst. (9.30) - Häfelberg (715m, 10.15) - Gahberg (864m, 10.40) - Taubenkogel (901m, 11.15) - Alpenberg (976m, 12.15) - Gasthaus Schwarz am Hongar (12.40) - Hongar (943m, 13.00) - Hohe Luft (917m, 13.25) - Kronberg (815m, 14.10) - Pinsdorf Hst. (14.54)
  • Länge: 21 km
  • Höhenmeter (Aufstieg): 820 hm
  • Gehzeit Gesamt (inkl. Fotografierpausen): ca. 5,5 Std.

Wenn oben zu viel Schnee liegt und es noch dazu zweistellige Plusgrade in der Höhe hat, bietet sich bei sonnigen Bedingungen eine Voralpenwanderung an. Ursprünglich war geplant, zum Ausgangsort Kammer-Schörfling zurückzukehren (Fahrkarte schon gekauft), aber als ich das erste Hinweisschild sah, dass es bis zum Hongar nur 2,5 Stunden Gehzeit sein sollten, entschied ich mich kurzfristig um. Zudem gab es ab Pinsdorf bessere Anschlüsse Richtung Salzburg. Die Hinfahrt verlief planmäßig, endete aber überraschend für mich früher als gedacht. Der Endpunkt von Kammer-Schörfling wurde nämlich im Juni 2014 um rund 500m zurückgenommen, sodass die Bahnstrecke nicht direkt am See endete. Die Kompasskarte und AMAP sind diesbezüglich veraltet.

Bild 1: Start also näher zur Ortsmitte, vorbei am Schloss Kammer.

Der erste Besitzer der Veste war ein Haidfalk von Chammer im Jahr 1165, zwischen 1622 und 1649 zum Seeschloss umgestaltet. Im Hintergrund der Buchberg (808m).

Bild 2: Im Hintergrund mein erstes Ziel, der Häfelberg (715m).

Dem markierten Weg bin ich nur bis zur Waldvilla gefolgt, danach wollte ich direkt von Norden zum Gipfel aufsteigen. Erst an einem Jägerstand vorbei auf einem aufgelassenen Forstweg, dann weglos einen Waldhang hinauf, vorbei an ersten umgeworfenen Bäumen durch Orkan HERWART, dann auf eine Lichtung. Dort begann ein schöner Jagdsteig, der links einen Rücken hinaufzog. Ziemlich gatschig und offenbar von Mountainbikern gerne benutzt.

Bild 3: Vorbei an diesem Jägerstand, mit Blick auf den See und Richtung Hausruck.

Bild 4: Am Gipfel Nr 1.

Am bemalten Kruzifix hing doch tatsächlich ein Pickerl, man möge nur fotografieren, nichts mitnehmen.

Danach an weiteren Waldschäden vorbei, Forstarbeiter gerade am Aufräumen. Der Weg jedoch frei, wenn man davon absieht, dass man ein paar querliegende Bäume mit vier Meter großen Wurzeltellern übersteigen muss.

Bild 5: Dann zweigt ein Steig Richtung Gahberg (864m) ab.

Er führte mir jedoch zu weit nach Osten, ich wählte wieder den Direktanstieg und ging weglos hinauf, sodass ich direkt auf der Gipfelwiese ins Freie kam.

Bild 6: Panorama Totes Gebirge im Südosten.

V.l.n.r.: Temlberg (2331m), Rotgschirr (2270m), langgezogen vorne Eibenberg (1598m), dahinter Großer Rabenstein (2068m) und Hochkogel (2091m).
Rechts schließen nach der Reihe an Großer Woising (2064m), Rosskogel (1928m) und der Hintere Bruderkogel (2031m).

Bild 7: Panorama Berchtesgadener Alpen:

Hinteres Freieck, Hoher Göll, Watzmann und Hochkalter ganz hinten. Rechts vom Göll vorne der Faistenauer Schafberg,
rechts dahinter Großer Hundstod (69km). Rechts vom Watzmann das Birnhorn (2634m,81km), Leoganger Steinberge.

Bild 8: Attersee komplett, ganz hinten links Breitenberg (1412m) und Schafberg (1782m).

Bild 9: Zwischen Breitenberg und Vormauerstein Blick ins Tennengebirge.

Links auffällig Fritzerkogel (2360m), mittig abgeflacht Hochbrett (2312m), rechts Bleikogel (2411m), ganz rechts spitzelt der Scheiblingkogel (2289m) durch.

Bild 10: Rückblick zum Gahberg, ein exzellenter Aussichtsmugel.

Bild 11: Die Lenzingwerke dominieren das Vöcklatal, dahinter Hausruck. Am Horizont Dreisesselberg, Plöckenstein und rechts Hochficht mit Skipisten.

Bild 12: Sternwarte Gahberg auf 860m Seehöhe, privat geführt und in den 90ern von Amateurastronomen gegründet.

Bild 13: Im Süden Rinnkogel (1823m), Scharfen (1828m) und Braunedlkogel (1894m).

Je nach Quelle werden die Gipfel noch zur Osterhorngruppe oder schon zu den Salzkammergutbergen gezählt.
Von der Form her würde ich letzteres sagen, zumal geografisch/geologisch mit dem Katergebirge verbunden.

Bild 14: Gahbergkapelle, errichtet vor rund 300 Jahren.

Bild 15: Reiteralm und Untersberg im Hintergrund.

Links Stadelhorn (2286m,70km), Wagendrischelhorn (2251m) und Großes Häuselhorn (2284m), rechts Berchtesgadener Hochthron.
In der Bildmitte Drachenwand, rechts mit der großen schneebedeckten Wiese Filbling.

Bild 16: Wolfsegg, im Hintergrund Dreisesselberg und Plöckenstein in etwas mehr als 90km Entfernung.

Bild 17: Traunviertel, welliges Hügelland. Im Hintergrund das Mühlviertel.

Bild 18: Am freien Kamm, im Hintergrund das nächste Ziel, der Alpenberg.

Bild 19: Letzer Rückblick nach Westen, im Hintergrund noch einmal Schafberg, Göll, Watzmann und Hochkalter.

Davor der Höhenzug des Hochplettspitz, den ich auch noch überschreiten möchte.

Bild 20: Nun immer mit dem Traunstein im Blickfeld.

Rechts ein Teil des Richtbergs (1036m), auf dem sich eine Kapelle befindet, links der besiedelte Gmundnerberg (884m).

Bild 21: Spätherbstimmung.

Der letzte Tag mit Höchstwerten im zweistelligen Plusgraden in diesen Höhen, vielleicht sogar fürs restliche Jahr.

Bild 22: Großer Priel (2515m), Schermberg (2396m) und Erlakogel (1575m).

Bild 23: Schotterberge, Waldberge, Steinberge und Schneeberge: Land der Berge.

Bild 24: Die sogenannte Schickermahd befindet sich hier, im Hintergrund der Westrücken vom Alpenberg.

Bild 25: Panorama Totes Gebirge von der Schickermahd.

Bild 26: Rechts vom Erlakogel Rotgschirr sowie Elfer- und Zwölferkogel.

Bild 27: Traunstein und Hochkogel.

Bild 28: Ein Rückblick zum Häfelberg, meinem ersten Gipfel dieser Überschreitung.

Bild 29: Massive Schäden durch Herwart.

Unmittelbar vor dem höchsten Punkt vom Alpenberg wurden zahlreiche Bäume entwurzelt und gebrochen. Vom Schadensbild her waren Windgeschwindigkeiten deutlich über 150km/h beteiligt.

Bild 30: Stimmungsvoller Durchgucker.

Bild 31: Der 4. Gipfel ist erreicht, mit 973m zugleich der höchste Punkt zwischen Attersee und Traunsee, jedenfalls auf diesem Höhenzug.

Bild 32: Der Gasthof Schwarz (884m) hat Betriebsurlaub, aber dafür gibts als Service einen Kühlschrank zur Selbstbedienung.

So mache ich hier dann die erste größere Rast mit Radler und Birnensaft bei noch herrlichstem Sonnenschein.

Bild 33: Ausblick vom Gasthof zum Hausruck links und nach Attnang-Puchheim rechts.

Bild 34: Rechts Schimplgupf (838m).

Bild 35: Bei Nebel wäre es heroben noch schöner und war auch so an den Vortagen.

Bild 36: Der Aufschwung zum Hongar (943m), auch hier liegt ein umgefallener Baum am Weg.

Woher der ungewöhnliche Flur/Gipfelname kommt, bleibt mir vorläufig nicht bekannt.

Bild 37: Panorama Ostsüdost vom Hongar.

Etwa in Bildmitte sind es Pfannstein, Hochsalm, Windhagkogel und Falkenmauer, rechts Steineck und Traunstein.
Links davon schneebedeckt der Almkogel (1513m) in den Oberösterreichischen Voralpen (65km weg).

Bild 38: Panorama Totes Gebirge als HDR.

Bild 39: Am Osthang des Hongar öffnet sich ein weiter Blick in den Donauraum.

Das Donautal ist von Nebel und Dunst bedeckt, dahinter das Waldviertel mit dem Großen Peilstein (1062m) in 110km.
Ganz rechts am Horizont schauen noch knapp ein paar Hügel heraus. Es handelt sich um den Hiesberg südlich von Melk (ca. 125km entfernt).

Bild 40: Aber auch in die Voralpen reicht der Blick weit: Rechts Damberg (807m) südlich von Steyr.

Der nächste Gipfel wird angesteuert, teils auf Steigspuren, teils einfach weglos im Wald.

Bild 41: Schon stehe ich auf der Hohen Luft (917m). Wo ist mein Sauerstoffzelt?

Das Gipfelkreuz habe ich selbst noch zusammengesteckt. Es fällt beim nächsten lauen Lüfterl um.

Bild 42: Im Vordergrund links der letzte Gipfel, der Kronberg (815m), rechts der Pinsdorfberg (728m).

Als Schmalspuralpinist mag ich diese Voralpenlandschaft irrsinnig gerne.

Bild 43: Großer Priel in Nahaufnahme. Das große Gipfelkreuz ist zu erahnen.

Bild 44: Es folgt ein Waldweg, nach Norden zu wieder mit umgebrochenen Bäumen durchsetzt.

Bild 45: Attnach-Puchheim

An dieser Stelle begegnete ich zwei Einheimischen, die verwundert waren, hier jemanden zu treffen. Als ich sagte, dass ich kein Auto in Pinsdorf stehen habe, sondern öffentlich unterwegs bin, waren sie noch mehr verwundert. Und dann aus Salzburg? Wie kommt man da auf diesen Gebirgszug? "Weil die Fernsicht hier am besten ist", fiel mir spontan als Erstes ein, und während sie rätselten, was man im Norden sah, war mir schon unterwegs völlig klar, dass es sich nur um Plöckenstein und Hochficht handeln konnte. Da staunten sie noch mehr über mein Wissen. "Und dass ich alleine unterwegs bin?" - "Unter der Woche findet man selten jemand, der Zeit hat." Und passieren kann immer etwas. Da ist das Risiko größer, dass ich eines Tages auf der Innsbrucker Bundesstraße von einem Autofahrer zammgfahrn werde.

Das war übrigens das erste Mal, dass keine Nachfrage kam, woher ich denn "wirklich" komme. Sie haben nur gefragt, was ich in Salzburg mache. Eine nette Plauderei war das.

Bild 46: Kurz darauf am Kronberg.

Der Abstieg ging anfangs entlang des markierten Wegs, die Markierungen verlor ich aber zwischenzeitlich. Eine Gemeindegrenze zieht sich aber ebenfalls am Rücken und damit auch ein Steig, teilweise etwas steiler mit Laub auf gatschigem Erdboden. Gut, dass ich die Stecken mithatte.

Bild 47: Traunstein und Gmundnerberg, im Aurachtal hält sich eine Kaltluftschicht, erkennbar an der Dunstglocke.

Bild 48: Das Wildgehege weiter unten sieht offenbar nicht viele Besucher hier herabsteigen. Das Damwild war in heller Aufruhr ob meiner Passage.

Bild 49: Bitte brav schauen wegen Gruppenfoto, danke.

Bild 50: Der Bock blieb stehen und schaute mich nur neugierig an.

Dann war ich im Tal angelangt, alles gut ausgeschildert. Die Aurach wird überquert.

Bild 51: Wandmalerei.

Check mit Scotty. 14.40, der nächste Zug um 15.35 mit kurzer Umsteigezeit in Attnang-Puchheim, oder um 14.54 mit längerem Aufenthalt. Ich wollte nicht länger als nötig in der Kälte herumstehen und zog mit dem Tempo an. Der Bahnhof in Sichtweite. Noch drei Minuten. Könnte knapp werden. Dann fährt der Zug schon ein, Mist. Ich komme nur mühsam über die stark befahrene Straße. Der Zug hält immer noch. Ich erwarte, dass er jeden Moment losfährt. Aber ich kann ohne Eile die paar Stufen zum Bahnsteig hinaufgehen und Sesam öffnet sich tatsächlich noch. Im Zug schnell das Ticket bis Vöcklabruck gelöst (weil die Rückfahrt hatte ich ja ab dort schon), aber eh nicht kontrolliert worden. Dann eine Stunde Aufenthalt in Attnang-Puchheim. Machte aber gar nichts. Zeitungstrafik und Bäcker, und noch eine Kanne voll warmen Tee, ich war versorgt.

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