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11.06.2016 - Nationalpark Thayatal und romanische Kirche in Schöngrabern

Eckdaten:

  • Wegführung: siehe GPS-Track von Günter
  • Länge: 15,5 km
  • Höhenmeter (Aufstieg): 460 hm
  • Gehzeit Gesamt (inkl. Fotografierpausen): ca. 5 Std.

Wetterbedingt war an diesem Tag in den Alpen nichts zu holen, also wichen wir zu dritt ins Thayatal aus, eine Gegend, die ich bisher noch nicht kannte. Eng schneidet sich hier der kleine Fluss in zahlreichen Mäandern in die Böhmische Masse. Wir drehten eine Runde über Einsiedlerfelsen und Überstieg und Umlaufberg retour, vorbei an der Blumenvielfalt. Wegen der dichten hohen Wolken, die die Sonne abschirmten, bekamen wir leider keine Smaragdeidechsen zu Gesicht, auch sonst hielt sich die Tierwelt dezent zurück, von einem halben dutzend Raubvögeln, die in Höhe des Einsiedlerfelsens über dem tschechischen Staatsgebiet kreisten.

Kulturell gibt es hier viel zu sehen, und der Höhepunkt war die romanische Pfarrkirche in Schöngrabern, dazu später mehr.

Bild 1: Der Gewöhnliche Natternkopf (Echium vulgare) ist hier gehäuft anzutreffen:

Bild 2: Die gut erhaltene Höhenburg Hardegg, um 1145 erbaut

Der Turm rechts trägt romanische Rundbogenfenster, die beim linken Gebäude recht neu aussehen, dazwischen ein großes gotisches Fenster.

Bild 3: Warten.

Bild 4: Freistehend auf einem Felssporn an der Thaya errichtet.

Bild 5: Die romanische Pfarrkirche mit einem romanischen Karner (um 1150 errichtet, ältester Karner Niederösterreichs), später gotisiert mit barockem Kirchturm.

Bild 6: Die im 19. Jahrhundert auf tschechischer Seite gebaute "Hardegger Warte".

Bild 7: Im Ort wurde sich bereits fürs Public Viewing der EM gerüstet.

Bild 8: Staatsgrenze auf der Thaya.

Bild 9: Stromabwärts, Urwaldgrün.

Bild 10: 1874 gebaut und 1990 wiederöffnet, die Thayabrücke. Man beachte das unterschiedlich gefärbte Geländer, die von der Staatsgrenze getrennt werden.

Bild 11: Rückblick von der österreichischen Seite.

Bild 12: Ein Haus am Fluss.

Bild 13: Im Wald findet man ihn zuhauf: Türkenbund (Lilium martagon)

Bild 14: Vermutlich Erdbeer-Fingerkraut (Potentilla sterilis)

Bild 15: Malerisches Thayatal

Bild 16: Pfirsichblättrige Glockenblume (Campanula persicifolia), davon stehen dort hunderte herum.

Bild 17: Abstecher zum Einsiedlerfelsen, hier von einem Aussichtspunkt zum Felsen.

Bild 18: Hain-Wachtelweizen (Melampyrum nemorosum)

Bild 19: Kulturelle Sehenswürdigkeit: die Einsiedlerklause

erbaut vermutlich im 13. Jahrhundert, in der Zeit der Kreuzzüge, von einem Wanderer, Uto von Hardtenstein.

Bild 20: Wiesen-Salbei (Salvia pratensis)

Bild 21: Häuslschnecke

Bild 22: Im tiefen Gras, kurzes Gespräch mit dem Parkranger.

Bild 23: Pappt gut. Hing am Rückweg auch noch so da.

Bild 24: Pantherpilz (Amanita pantherina).

Bild 25: Falsche Aussicht

Irrtümlich nahmen wir eine Abzeigung zu früh und machten dadurch 70 Ehrenhöhenmeter. Gegenüber der Umlaufberg, den wir später umrundeten, links davon auf tschechischer Seite die Burgruine Nový Hrádek (Neuhäusel) um 1358 erbaut.

Bild 26: Dafür fanden wir hier oben wieder reichlich Natternköpfe.

Bild 27: Bunte Kronwicke (Coronilla varia), ein Schmetterlingsblütler

Bild 28: Straußmargerite (Tanacetum corymbosum). Die Käfer mit den langen "Hörnern" (Fühlern) sind Bockkäfer (Cerambicydae)

Bild 29: Nun am richtigen Aussichtsfelsen, dem Überstieg.

Hier wächst ein alter Wacholderbaum, dahinter ein zweiter Umlaufberg.

Bild 30: Färberginster (Genista tinctoria)

Bild 31: Idylle pur.

Bild 32: Eiche unter Denkmalschutz, erst vor kurzem frisch umzäunt, da Äste abbrechen könnten.

Bild 33: Ein Buchfink lässt sich von mir nicht stören.

Bild 34: Stromaufwärts

Bild 35: Bläulinge und ein anderer Falter direkt am Weg.

Bild 36: Kreative Art, seinen Wanderschuh wiederzuverwerten.

Beim Nationalpark-Eingang kehrten wir noch ein, bei äußerst gustiösen Waldviertler Mohnnudeln mit Zwetschkenröster.

Szenenwechsel: Der Abstecher nach Schöngrabern lohnt sich!

Bauherr, Künstlerkreis und Beweggrund zum Bau sind bis heute unbekannt, entstanden ist sie etwa um 1230 herum.

Bild 37: Links der Erweiterungsbau mit Turm aus dem 18./19. Jahrhundert, rechts das mehrjöchige romanische Langhaus mit der Apsis und den europaweit einzigartigen romanischen Figuren.

Vorne der im 18. Jahrhundert das zugemauerte Stufenportal in tiefer Laibung, in der Mauer sind noch die Spuren des Kirchenbrandes von 1809 (während Franzosenkrieg) zu sehen.

Bild 38: Sogenannte "Steinerne Bibel", eine bildhafte Predigt mit Plastikschmuck

Der Grundgedanke ist der Kampf des Guten mit dem Bösen. Auffallend auch die romanischen Säulen mit Würfelkapitellen und Tiergestalten.

Bild 39: Links der Säule: Maria auf dem Löwenthron, rechts: Verdammnis und Hölle

Bild 40: Darstellung des Löwenkampfs

Bild 41: Gesamtansicht

Bild 42: Sündenfall Adam und Eva

Bild 43: Romanischer Reliefstein mit der Darstellung von Eberjagd und Rad des Lebens, als Monatsrelief (Dezember, Jänner) gedeutet.

Bild 44: Das Innere der Kirche, in ihrer Schlichtheit beeindruckend.

Links und rechts hölzerne Kreuzwegstationen aus dem Jahr 1816.

Bild 45: Monumentale Darstellung des Heiligen Christophorus aus dem Jahr 1350

Bild 46: Vier Säulen im Chorraum mit je einem Evangelisten

Lukas (Stier), Markus (Löwe), Johannes (Adler) und Matthäus (Mensch).

Bild 47: Ebenfalls im Langhaus: drei romanische Apostelfiguren

Bild 48: Messingknauf

Bild 49: In den großen Steinquadern rechts des Rundbogenportals sind 19 verschiedene Steinmetzzeichen eingeritzt, die für das Jahr um 1200 charakteristisch waren.

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