Start über Innsbruck lokale Windsysteme Föhn Niederschlag Ereignisse Galerie Impressum

21.05.2016 - Auf einsamen Steigen bei Gutenstein

Eckdaten:

  • Wegführung: Gutenstein Bf. (8.30) - Panzenbach - Ledererkogel (865m, 9.55) - Matzingtalerhöhe (947m, 11.00) - Kalbenschweighöhe (963m, ca. 12.00) - Schönbodenhöhe (1021m, 12.50) - Schindeltalberg (892m, 14.25) - Purbach - Pernitz Bf. (16.00)
  • Länge: 17,7 km
  • Höhenmeter (Aufstieg): 1000 hm
  • Gehzeit Gesamt (inkl. Fotografierpausen): ca. 7 Std
  • Viecher: 1 Gams, mindestens 2 Rehe, 2 Zauneidechsen

Dieses Mal setzte ich eine länger geplante Runde in den Gutensteiner Alpen mit Abenteuerfeeling um, nämlich durchwegs unmarkiert, oft weglos und herrlich einsam mit obligatorischen Tierbegegnungen. Maria begleitete mich, obwohl ich es versäumte, sie darüber zu informieren, welche Wegführung ich eigentlich vorhatte. Berichte habe ich nur drei gefunden, alle von Wanderern aus dem Gipfeltreffenforum, zwei aus dem Winter mit Schneebedeckung (Willy und Rudolf_48) und einen fast exakt vom Vorjahr (Leopold Pollak mit Begleitung). Die größte Herausforderung sollte die Wegfindung - und möglichst zeckenfrei - bleiben.

Bild 1: Wir gehen über Panzenbach, wo eine farbenprächtige Akelei-Art am Straßenrand sofort die Aufmerksamkeit erregt.

Bild 2: Herrliche Alm

Bild 3: Auf gutem Weg, ehemals markiert, zu einem Sattel

Bild 4: Von dort mit Blick nach Gutenstein, im Hintergrund Öhler, Schober und Schneeberg.

Von weitem hörte man Motorsägengeheul und umfallende Bäume bzw. Äste, zum Glück nur ein Einzelner, den wir leicht umgehen konnten. Dann bogen wir in den Hang ein und gerieten bald auf den Kamm mit mehr oder weniger ausgeprägtem Steiglein.

Bild 5: Gelegentlich erste Felsgebilde.

Bild 6: Bald ist der Ledererkogel erreicht.

Bild 7: Zwischendurch ergeben sich immer wieder schöne Ausblicke in die unmittelbare Umgebung.

Bild 8: Zauneidechse (Männchen)

Bild 9: Kurze Enttäuschung, als die Forststraße, die ich gehen wollte, durch schweres Gerät blockiert ist.

Wir gehen bei der 180°-Biegung des Forstwegs kurz nach links und umgehen die Wegsperre gleich oben am Hang. Das Gelände erweist sich zudem gutmütiger als ich angesichts der Höhenliniendrängung befürchtet hatte und so bleiben wir am Kamm.

Bild 10: Gutensteiner Alpen - viele Föhren

Bild 11: Beim Abstieg von der Erhebung

Bild 12: Der Schlag bietet Sicht nach Osten

Links der Schafkogel (918m), hinten Waxeneck, Großer Kitzberg, Geyerhöhe, usw.

Bild 13: Wieder am gutmütigen Kamm.

Bild 14: Überraschende Durchsicht

Unweit von der nächsten Erhebung, etwas Südwesten zu, reicht die Sicht bis Schneeberg und Schneealpe. Im Vordergrund rechts die Geißköpfe, links Residenzberg.

Bild 15: Im Hochformat

Bild 16: Die felsige Matzingtaler Höhe mit steiler Nordostflanke.

Bild 17: Weiter geht's westlich in den nächsten Sattel

Ein angenehm abzusteigender Wiesenhang, rechts felsdurchsetzt.

Bild 18: Vom nächsten Gipfel am Weg öffnet sich erstmals das weite Panorama nach Westen

Links der Bildmitte Gippel und Göller, ganz rechts Jochart.

Bild 19: Im nächsten Sattel wurde es sumpfig mit Kaulquappen.

Bild 20: Und wieder aufwärts, manchmal mit roten Markierungen (vmtl. Gemeindegrenze).

Bild 21: Am Beginn einer längeren Querung

Steigspuren helfen beim Durchqueren dieses ausgeprägten Schlages, der Kamm sah zu verwachsen aus.

Bild 22: Blick in den Purbachgraben, an dessen Ende steht an einem kleinen See die Lieslhütte. Hinten rechts Hohe Mandling.

Bild 23: Einer von drei Gipfeln rund um die Kalbenschweighöhe.

Hier und auf den Nachbargipfeln suchte ich vergebens das Holzkreuz, das Leopold aufgestellt hat. Gefladert oder bin ich schasaugert?

Bild 24: Blick bis ins westliche Niederösterreich

Bild 25: Links Gemeindealpe, dahinter ein Teil des schneeweißen Dürrensteins, rechts der schon weitgehend apere Ötscher.

Bild 26: Gegenüber Unterberg (1342m)

Bild 27: Gentiana clusii (Stängelloser Kalk-Enzian)

Bild 28: Jägerstand beim Aufstieg zum nächsten Mugel

Bild 29: Richtung Schönbodenhöhe wird es felsiger, jedoch lassen sich alle Felsen umgehen.

Diesen Riss erkenne ich sofort wieder aus dem Bildbericht mit Leopold. Überklettern geht auch, muss aber nicht sein.

Bild 30: Auch hier kann man die Zapfen umgehen.

Bild 31: Nach über drei Stunden stehen wir am höchsten Punkt, der Schönbodenhöhe, mit Gipfelbuchschatulle aus Tupperware.

Bild 32: Darin befindet sich einige Notizzettel mit vielleicht 20 Einträgen.

Die meisten sind von Thomas Katjejowsky, der die Schatulle angebracht hat, nachdem das Gipfelkreuz gefladert wurde. Auch einen Gipfeltreffenforumaner entdecke ich in den Notizen.

Bild 33: Beschriftung

Bild 34: Etwas abseits vom Gipfel am Weiterweg finden wir einen sonnigen Rastplatz mit Aussicht.

Mittig das Zementwerk Wopfing als Anhaltspunkt, dahinter die Vordere Mandling.

Bild 35: Frisch gehäutete Zauneidechse (Weibchen)

Beim Abstieg von der Schönbodenhöhe hilft das GPS mit, das Gelände fällt nämlich gemächlich ab und wir kommen zunächst etwas zu weit nach Norden Richtung Traflberg. Die Jagdhütte gegenüber erkenne ich noch von meiner Wanderung Anfang Jänner 2015, dort dürfen wir nicht hin. Über weitere Forstwege sparen wir uns zunächst die Wegsuche im Wald und kommen zügig voran.

Bild 36: Bilderbuchwetter

Bei einer leichten Linkskurve biegt ein gut sichtbares Steiglein nach rechts ab, damit folgen wir direkt dem Kamm, der steil in den Purbachgraben abbricht.

Bild 37: Einer der schönsten Wegabschnitte

Bild 38: Im Sattel, der nordseitig ins Schindeltal führt, hat man die Qual der Wahl:

Wir entscheiden uns für die direttissima auf den Schindeltalberg (ca. 892m)

Bild 39: Kaiserstein mit weitgehend aperem Fadensteig

Bild 40: Schweißtreibender Südwesthang

Bild 41: Braunfleckige Perlmutterfalter (Boloria selene)

Bild 42: Am Schindeltalberg mit Sichtpflock und Steinmann.

Eigentlich wollten wir noch weitergehen zum Geizenberg (921m), der außer einem Steinmann im Wald aber auch nicht sonderlich aufregend ist. Angesichts der fortgeschrittenen Tageszeit, der schon zurückgelegten Strecke, aufkommender Müdigkeit und dem 2-Std-Rhythmus der Bahn entschieden wir uns den Geizenberg auszulassen.

Bild 43: Die bestiegenen Gipfel am Vormittag gegenüber

Im Hintergrund lugen Ameisbichl, Gippel und Göller durch.

Bild 44: Verlockender Abstiegsweg

Ein prächtiger Kamm an der Südostflanke des Schindeltalbergs erleichterte die Entscheidung, vorzeitig abzusteigen und verkürzte zudem den Abstiegsweg. Etwas weiter unterhalb muss man jedoch die Wegspuren (die auch an einer Holzbank mit Aussicht vorbeiführen) nach links querend verlassen, sonst kommt man in zu steiles Gelände. Ab da wieder am Kamm entlang, bestenfalls entlang der Grenzsteine haltend.

Bild 45: Scary!

Rege Bautätigkeit im Purbachgraben. Neue Eigenheime, idyllische Umgebung.

Bild 46: Links Hausstein (668m), rechts Hirschwände unterhalb des Eichs (808m), dahinter Almesbrunnberg (1079m)

Reichlich Busse und geparkte Autos in Muggendorf bekräftigen die Entscheidung, auf die Myrafälle zu verzichten und besser für einen Wochentag aufzuheben.

Bild 47: "I steh sicha ned wegen Dir auf, heast!"

Bild 48: "I am lammfrom Austria"

Über den gut markierten Talwanderweg mit leichtem Auf und Ab und fern des Straßenverkehrs wandern wir nach Pernitz zurück, erleben noch die Prozession des Feuerwehrfests und fahren mit dem 16.39-Zug zurück.

© www.inntranetz.at