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01.10.16 - Griesleitenhof - Preinerwandsteig - Preinerwand (1783m) - Seehütte - Göbl-Kühn-Steig

Eckdaten:

  • Wegführung: Griesleitenhof (10.15) - Preinerwandsteig (11.45, 1. Kletterstelle) - Preinerwand (13.10, Ausstieg mit Gegenverkehr) - Seehütte (bis 15.00) - Göbl-Kühn-Steig - Griesleitenhof (17.00)
  • Länge: 10 km
  • Höhenmeter (Aufstieg): 950 hm
  • Gehzeit Gesamt (inkl. Fotografierpausen): ca. 5 Std
  • Schwierigkeit: A-B, I, viel Schutt, steile Schotterfelder zu überqueren, leicht ausgesetzte Schrofen

Dank Wolfgang konnte ich eine weitere Lücke meiner alpinen Steigsammlung schließen und nach Reißthalersteig (A-B), Zahmen Gamseck (A-B), Brandschneide (A) und Rudolfsteig (I,A) den fünften Steig mit Kletterpassagen auf der Rax gehen. Für mich war es der anspruchsvollste Rax-Steig. Denn obwohl sich die Ausgesetztheit in Grenzen hielt, hat er doch ein paar unangenehme Schrofen- und Schuttrinnenquerungen samt dem steilen Schotterfeld am Anfang. Für mich psychologisch weitaus fordernder als eine steile Passage am griffigen Fels. Auch die Schlüsselstelle (B) war nach kurzem Nachdenken leicht lösbar.

Wir starten am bereits überfüllten Parkplatz am Griesleitenhof, denn es hatte sich herumgesprochen, dass jener Samstag der letzte Sommertag in diesem Jahr sein würde und am Folgetag das Wetter nachhaltig umschlagen würde.

Bild 1: Vom Parkplatz hat man bereits einen Blick auf die Preinerwand mit dem weißen Gipfelkreuz.

Anfangs geht es durch den Wald, wobei man die Forstwegkehren auf dem markierten Steig abschneiden kann. Dann anfangs eben, später immer steiler durch den Wald bis zum Beginn der Latschen.

Bild 2: Ab hier wirds schottrig, Blick zum Predigtstuhl und zu den Raxenmäuern.

Bild 3: Beginn der Kletterpassagen

Bei diesem Steilaufschwung ist bereits der Einsatz der Hände (I) gefragt, und einen guten Tritt finden.

Bild 4: Uns folgt ein Wanderer mit seinem Hund, der eher ungelenk hinaufkraxelt.

Bild 5: Ausblick auf die folgenden Kletterpassagen

Bild 6: Zuvor aber noch eine steile Schotterfeldquerung.

Bild 7: Tiefblick ins Schwarzatal und Preiner Tal.

Wann wohl der Gsolhirnsteig endlich wieder geöffnet ist, damit ich die Überschreitung samt Kesselgraben machen kann?

Bild 8: Am Ende einer weiteren Schuttpassage wartet der Hund mit keckem Blick.

Er musste sich laut Herrchen jedoch schon in den Schatten legen, offenbar war der steile Aufstieg südseitig in der Sonne zu viel für ihn. Sie stiegen anschließend daher wieder ab.

Bild 9: Zur rechten Hand sieht man eine ausgesetzte Schrofenquerung, oberhalb beginnen dann die Versicherungen.

Bild 10: Feuchterberg, Saurüssel, Schwarzenberg aufgereiht.

Bild 11: Wolfgang beim Queren einer felsigen Rinne.

Bild 12: Blick zum versicherten Kamm.

Bild 13: Rückblick auf die unangenehmste Passage des Aufstiegs.

Erst eine kurze erdige Querung, dann Schrofenbänder, zum Schluss einen Riss (I) hinauf.

Bild 14: Wolfgang fotografiert mich beim Beginn des versicherten Abschnitts.

Das Seil hing unangenehm schlaff herab und behinderte teilweise mehr als das es mir wirklich half. Aber es gab auch im Fels genügend Griffe. Übrigens hat es sich bewährt, einen Stock in der Hand zu behalten, gerade im wiederum schottrigen Gehgelände.

Bild 15: Wolfgang im Rückblick

Ganz unten der Griesleitenhof, oben rechts der Griesleitengraben mit breitem Bachbett aus Schotter.

Bild 16: Vor uns geht ein Vater-Sohn-Gespann

Der Sohn fühlt sich erkennbar unsicher und muss öfter pausieren. Aber auch sie kommen oben an, ein guter Übungssteig für Schwindelfreiheit, aber auch fürs Gehen im bröseligen Gelände. Uns kommen auch - großteils Haidsteig-Begeher - Leute entgegen, Spaß hätte ich daran aber nicht.

Bild 17: Das Pärchen vor uns kürzt das Gehgelände ab und kraxelt direttissima zur Schlüsselstelle mit dem Trittstift.

Bild 18: Ich bei der Schlüsselstelle

Bild 19: Und Wolfgang

Bild 20: Genussvoller Tiefblick

Bild 21: Noch eine versicherte Querung

Bild 22: Natürlich Gefranster und nicht Frühlingsenzian, wie zuerst beschriftet.

Bild 23: Über Schrofengelände, etwas flacher, um diese Felskante herum, die die Frau direkt nimmt.

Bild 24: Schöne Felsformationen.

Bild 25: Richtung Wechsel und Stuhleck bilden sich die ersten Quellwolken.

Bild 26: Ausstieg

Markierungen gibt es nach links durch den erdigen Kamin (nicht zu klettern) bzw. rechts herum, kurz vor dem Plateaurand kann man nochmals die Hände benutzen.

Bild 27: Blick zur Scheibwaldhöhe mit Schattenwurf in die Bärengrube.

Bild 28: Sechs niedliche Hunde posierten für ein Gipfelfoto, drei hab ich dawischt.

Bild 29: Rauf und runter

Klosterwappen, Waxriegel, dann Krummbachstein, der eigentlich einen zahmen langgestreckten Doppelgipfel (4 m niedriger) hat.

Bild 30: Göbl-Kühn-Steig in fast der vollständigen Erstreckung.

Rechts unten die Seehütte, wo es sich abspielte, aber gut organisiert.

Bild 31: Ausstieg des Haidsteigs, gegenüber die Königsschusswand.

Bild 32: Schwarze Madonna (1585m) am Haidsteig

Ab da hat man die schwierigsten Passagen (C-D) hinter sich, es bleibt aber sehr luftig.

Bild 33: Es leuchtete alles so schön.

Nach gemütlicher Rast mit längerer Wartezeit in der Schlange vor der Essensausgabe brechen wir um drei auf und gehen über den Göbl-Kühn-Steig hinab. Etwa zwischen 14 und 15.00 ist das Wetter umgeschlagen. Waren vorher nur wenige flache Quellwolken zu sehen, wurde die Sonne immer öfter verdeckt und die Quellwolken zahlreicher und mächtiger.

Bild 34: Die Preinerwand leuchtet, darüber größere Quellwolken.

Bild 35: Glanz-Skabiose (Scabiosa lucida)

Bild 36: Im Griesleitengraben angekommen ragt eine mächtige Felswand auf. Vom Steig oben nicht einsehbar.

Bild 37: Schön mit den Herbstfarben.

Bild 38: Ein muskulöser Rappe.

Bild 39: Nachdem es von uns kein Fressen gab, biss er auf Holz.

(Was mich ja noch immer fasziniert, dass die Pferde tschechisch können, denn einer der Kletterer lockte das Pferd heran, um es zu streicheln, was funktionierte.)

Bild 40: Säugetiere.

Um fünf erreichten wir den Parkplatz. Vor uns etwa 2 m Spielraum, hinter uns ein knapper Meter. Wolfgang reichte das, obwohl wir steil rückwärts standen. Lenkrad bis zum Anschlag, Handbremse, und mit zwei Versuchen waren wir aus der Parklücke. Noch einmal hart angeschlagen, und wir rollten hinaus. Respekt!

Beim Rückweg nach Wien wurden die Quellwolken immer zahlreicher und gingen in Schichtwolken über, auf Höhe Wiener Neustadt lag die Wolkenuntergrenze bereits bei 1600 m! Das hatte ich so nicht erwartet, auch am Sonntag blieb es von Beginn an bewölkt und lange Zeit trocken. Die am Vortag prognostizierten Gewitter für die Alpensüdseite beschränkten sich auf Südtirol und den Tiroler Alpenhauptkamm. Offenbar hatte das Aufgleiten auf die Kaltluft früher eingesetzt, dann war es natürlich zu stabil für Überentwicklungen.

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