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30.06.2016 - Von Pottenstein nach Baden

Eckdaten:

  • Wegführung: Pottenstein Bf. (7.40) - Herrgottkreuz (8.25) - Ruine Merkenstein (9.15) - Sinawarte (10.15) - Hinterer Lindkogel (697m, 11.18) - Sooßer Lindkogel (713m, 11.35) - Vorderer Lindkogel (666m, 11.50) - Steinerhöhe (482m, 12.20) - Jägerhaus - Badener Lindkogel Abbruch (13.30) - Helenental - Baden Josefplatz (15.00)
  • Länge: 24,0 km
  • Höhenmeter (Aufstieg): 1000 hm
  • Gehzeit Gesamt (inkl. Fotografierpausen): 6,5 Std.

Zu heiß für niedrige Gipfel eigentlich, aber auch zu schwül für lange Tagestouren (bzw. zu lange Abfahrt), so ergab es sich, dass ich bereits zu einer humanen Zeit von Pottenstein Bf. weggehen konnte. Die Wetterberichte und -modelle zeigten erst am Abend zunehmende Gewitter. Das stimmte mal wieder überhaupt nicht, aber dieses Mal war ich rechtzeitig unten, bevor ich wieder Anlass zu einer Gewitterfallstudie hatte.

Bild 1: Das 1264 erstmals genannte Mauthaus in Pottenstein.

Bild 2: Unerwartet abwechslungsreich die ersten Wegabschnitte bis zum Herrgottkreuz

Bild 3: Johanniskraut (Hypericum perforatum)

Bild 4: Am weiteren Wegabschnitt bis an den Südrand des Kalten Bergs hätte man Gummistiefel gebraucht.

Sehr gatschiger Forstweg. Aber: Wer mal für eine Zeit lang keine Menschen sehen will, wird hier fündig. Ich traf bis zur Sinawarte keine Menschenseele.

Bild 5: Dafür neugierige Schafe

Bild 6: Ein LKW zieht eine Staubspur.

Bild 7: Königkerze (Verbascum, wahrscheinlich chaixii)

Bild 8: Wegkreuz am Fuß der Ruine Merkenstein

Auf dem folgenden Wegabschnitt befindet sich einer der größten Bouldergebiete Ostösterreichs, mit über 100 Routen, zahlreiche Kalkfelsen, teils grotten- und höhlenartig.

Bild 9: Schloss Merkenstein, 1833-44 im englischen Tudor-Stil errichtet.

Bild 10: Rosenpracht am Eingangstor

Bild 11: Eingang zur Ruine (um 1140)

Bild 12: Nickende Ringdistel (Carduus nutans)

Bild 13: Im oberen Teil des Murggengartengrabens wird das Ausmaß des verheerenden Eisbruchs von Ende Nov/Anfang Dezember 2014 immer deutlicher.

Nur linksseitig herrscht ein Totalschaden bei den Buchen, mit zerfetzten Baumkronen und zahlreichen umgestürzten Bäumen, rechts im Mischwald dagegen nahezu keine Schäden.

Bild 14: Auch am Kammweg zum Hohen Lindkogel ist der Wald lichter geworden

Bild 15: Auf der heute geöffneten Sinawarte wird der Kahlschlag ebenso deutlich.

Im Westen ist es sehr dunstig mit teils dichten Cirruswolken, Richtung Waldviertel werden die ersten größeren Quellungen sichtbar. Die Fernsicht reicht dennoch vom Hocheck im Vordergrund bis zum Ötscher in der Ferne.

Bild 16: Hocheck und Araburg rechts, vorne rechts der Peilstein mit der flachen Ostseite.

Im Hintergrund etliche Gutensteiner Berge

Bild 17: Im Osten ein Blick ins dunstige Steinfeld

Im Vordergrund links Badener Lindkogel, rechts der Vordere Lindkogel.

Bild 18: Schneebergblick

Bild 19: Wendeltreppe

Bild 20: Das rote Waldvögelein (Cephalanthera rubra)

Bild 21: Auch am Brennersteig hat die Vegetation gelitten.

Bild 22 und 23: Hügel-Klee (Trifolium alpestre)

Bild 24: Fauxpas!

Zwei mal war ich schon auf diesem Gipfel (mit Vermessungsstein, aber ohne Gipfelkreuz) mit schöner Fernsicht. Und beide Male hielt ich ihn für den Sooßer Lindkogel. Damals (2014) hatte ich noch kein GPS und merkte nicht, dass der Gipfelpunkt nur rund 697m hoch ist, und zudem etwas nördlich vom höchsten Punkt. Es handelt sich um den HINTEREN Lindkogel! Sei's drum, die Aussicht ist immer wieder ein Genuss!

Bild 25: Das Waxeneck (796m) mit Kahlschlag an der Nordostflanke, im Vordergrund Höhenberg (652m), rechts hinten Hochwald (919m), beide mit Rotem Gipfelkreuz

Im Hintergrund Kuhscheeberg, Schneealpe bis Gippel.

Bild 26: DAS (!) ist der Sooßer Lindkogel (713m), mit rotem Gipfelkreuz und aussichtslos

Zuerst suchte ich auf der annähernd gleich hohen Erhebung gegenüber, wusste aber von der Existenz des Gipfelkreuzes und fand es schließlich. Der Hintere Lindkogel hat da doch mehr Charme zu bieten. Immerhin hab ich mein 7. rotes Kreuz eingesammelt. Auch eine Form von Geocachen.

Bild 27: Ein Steinhaufen markiert eine weitere, unbenannte Erhebung. Ich taufe sie auf Mittleren Lindkogel (ca. 666m)

Bild 28: Der Vordere Lindkogel (666m) mit Schnapskasterl (leider war die Flasche leer)

Bild 29: Bei 26°C Außentemperatur war mir aber auch mehr nach alkoholfreiem Weizen zumute.

Bild 30: Rustikale Sitzgruppe

Bild 31: Weißfleckwidderchen auf Ochsenauge (Buphtalmum salicifolium)

Die Widderchen sah ich in der Region zu hunderten herumfliegen.

Bild 32: Walderdbeerenplantage entdeckt!

Bild 33: Beim Abstieg über den vorbildlich gepflegten Grenzweg sehe ich im Waldviertel die ersten Gewittertürme

Zwei Stunden später gab es nahe Zwettl zahlreiche Sichtungen von Trichterwolken, dessen Rotation sogar den Boden berührte (Tornado!).

Bild 34: Ich hatte auch eine Rarität vor Augen: Diptam bzw. Aschwurz, auch Brennender Busch genannt (Dictamnus albus), gefährdet!

Bild 36: Ästige Graslilie (Anthericum ramosum)

Dann erreichte ich das Jägerhaus, wo ein kleiner Köter, der bereits vor zwei Jahren kläffte, und ein großer (junger) Hund ebenfalls kläffte. Beide an sich hinterm Zorn verborgen. Das Dauerbellen irritierte mich so sehr, dass ich falsch abbog in den 404er Richtung Hoher Lindkogel. Nach 40 hm bemerkte ich meinen Irrtum und musste wohl oder übel wieder am Jägerhaus vorbei. Dort stand auch ein Auto, aber niemand war zu sehen. Das Bellen begann erneut und dann sah ich, wie der kleine Hund aus dem Grundstück kam. Der große hatte es nicht bemerkt, aber ich hätte am kleinen vorbei gemusst und wusste nicht, was passieren würde, wenn der große auch hinaus gefunden hätte. Wütend ging ich den Weg zurück, von wo ich herkam und stach kurzerhand den Waldhang direkt hinauf zum Weg Richtung Badener Lindkogel. Bei schwülwarmer Luft und rund 28 Grad kein Vergnügen.

Umgehung geschafft, aber wo weiter zum Gipfel? Den eingezeichneten, punktierten Weg hab ich nicht gefunden, also bin ich weiter zur Forststraße.

Bild 37: Bei dieser Jagdhütte mit dichten Spinnweben war dann Schluss.

Ich hatte eh trotz Hitze die langen Hosenbeine an wegen der Zeckengefahr, und ab hier hätte ich durchs dichte Gestrüpp gemusst. Das Risiko war mir zu groß, also kehrte ich ca. 40 hm unterm Gipfel um (Höhenmesser zeigte 535m).

Bild 38: Hier entschied ich mich für den linken Weg, der vor der Hütte aufhörte.

Der rechte führt in weitem Linksbogen näher an den Gipfel heran, vielleicht wärs von der Nordseite besser gegangen. Mir ging aber langsam das Wasser aus, also vorläufig mal auf Herbst verschoben.

Ich stieg dann etwas umständlich ins Helenental durch die Hundezone (ausgerechnet!) ab, weil das Handy samt Akkuladegerät im Rucksack lag (den Track wollte ich nicht unterbrechen) und nirgends Wegweiser direkt nach Baden zeigten.

Bild 39: Interessante Quader.

Um 15.00 kam ich beim Josefplatz an und fuhr nach erfolgloser Suche nach einer Möglichkeit zur Einkehr mit der Badener Bahn zurück. Bereits während der Rückfahrt sah ich am Wetterradar die ersten Schauer und Gewitter vom Piestingtal ins Triestingtal übergreifen. Früher als erwartet. Meine Intuition, umzukehren, ließ mich nicht im Stich.

Bild 40: Jägerhausumgehung und Badener Lindkogel

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