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05.02.2016 - Überschreitung der Kampalpe (1535m) nach Spital am Semmering

Eckdaten:

  • Wegführung: Prein a.d. Rax (700m, 8.10) - Doderersteig - Stiegerinhütte (1032m, 9.55) - Windmantel (1535m) - Kampalpe (1535m) - Gipfel (1516m, 12.00) - Saurücken - Spital am Semmering (14.15)
  • Länge: 13,5 km
  • Höhenmeter (Aufstieg): 950 hm
  • Gehzeit Gesamt (inkl. Fotografierpausen): ca. 5 1/4 Std.

Manchmal schon schwer, selbst eine Tour auf die Beine zu stellen. Erreichbarkeit, Länge, Lawinengefahr, Schneebeschaffenheit, Steilheit, Wetter, usw. - viele Faktoren zum Herumgrübeln und sich nicht entscheiden können. Letzendlich hab ich mich dann aber doch entscheiden: Mit dem Zug und Bus nach Prein a.d. Rax, dann über den schlecht beschilderten Doderersteig an mehreren Höfen vorbei zum Gehöft Hollenstein, weiter zur Stiegerinhütte (1032m) bis zu einem Sattel. Ab hier bin ich der Falllinie des Hinterkaltenbergs bis zur obersten Forststraße gefolgt. Dann aber nicht, wie im Schneeschuhwanderführer von Csaba den Forstweg eben nach Südosten, sondern immer entlang vermutlich Josephinischer Grenzsteine genau bis zum Gipfel des Windmantel (1535m).

Im zweiten Teil nach kurzem Abstecher zum Gipfelkreuz der Kampalpe über den Saurücken hinab nach Spital am Semmering. Das steile Stück zur Franziskaquelle habe ich knieschonend über Forstwege umgangen. Zudem war die Schneelage nicht optimal. Ursprünglich wollte ich auch über Sitzbichl und Tratenkogel die große Runde machen, aber entschied mich dann für den Direktanstieg, wie ich ihn zuvor bei einem Bericht meines Wanderfreundes Wolfgang gesehen hatte.

Bild 1: Beginn etwas oberhalb vom Gasthof Obereggl...

Am Vormittag gehen noch einzelne Schnee- und Graupelschauer nieder, wobei der Graupelanteil höher ist. Entsprechend liegen auf 700 m rund 5-10 cm. Ich lege gleich die Schneeschuhe an, damit ich sie nicht am Rücken tragen muss, was theoretisch noch bis rund 1100 m gegangen wäre, ohne allzutief einzusinken.

Bild 2: Der Steig ist schlecht markiert, ich komme etwas westlicher über ein Gehöft auf die Straße.

Bild 3: Auch beim nachfolgenden Grundstück mit Wildzaunen muss ich den richtigen Weg erstmal suchen.

Bild 4: Dann verliere ich 40 hm hinunter zum Gehöft Hollenstein

Im Hintergrund links Langtal, rechts Weißtal, in dem ich zur Stiegerinhütte (1032m) aufsteige. Zu sehen sind außerdem links Höllenstein (1171m), mittig die Stiegerinwand (1113m) vor der Hütte, rechts das Schafwandl.

Bild 5: Idyllisch ruhig gelegene Stiegerinhütte vor der gleichnamigen Wand.

Bild 6: Und das Schafwandl auf der anderen Seite

Der Wind nimmt merklich zu, die Verwehungen ebenso.

Bild 7: Ich steige bald in der Falllinie des Hinterkaltenbergs aufwärts.

Anfangs folge ich älteren Markierungen entlang eines Weges bzw. aufgelassenen Wegs.

Bild 8: Nach dem obersten Forstweg sehe ich die Fortsetzung der Schneise durch den Wald entlang von alten Grenzsteinen

Bild 9: Und ein Tier, das diese Spuren exakt zwischen zwei Baumstämmen zog.

Bild 10: Hier ist die Spurarbeit deutlich mühsamer als vorher.

Bild 11: Dafür herrlicher Graupelpowder.

Ich komme nahezu am höchsten Punkt des Windmantels (1535m) heraus.

Bild 12: Sicht ins Mürztal, links der Abstiegs-Saurücken

Bild 13: Vorübergehend sonnig

Bild 14: Blick den langen Kamm der Kampalpe bis Pinkenkogel entlang.

Im Hintergrund Sonnwendstein

Bild 15: Links die Adlitzgräben und Kreuzberg, das Schwarzatal ist bereits wieder komplett grün. Schneegrenze rund 600-700 m.

Bild 16: Stuhleck und Spital am Semmering

Bild 17: Kampalpe-Gipfel: Am 30. Dezember 2015 standen wir hier noch im Nebel.

Bild 18: Im Vordergrund Saurücken und Baumkogel (1416m), rechts Beerkogel, dahinter links Kreuzschober.

Bild 19: Stuhleck mit dem langen Kaltenbachgraben

Als Schneeschuhtour würde ich wohl den linken Rücken hinaufziehen, fern von dem Skitourismus.

Bild 20: Zoom auf den Ort, am rechten Rand die Bushaltestelle

Bild 21: Am höchsten Punkt der Kampalpe

Dann folgt eine kurze steile Abstiegspassage, wo ich die Lawinenwarnstufe 3 sofort nachvollziehen konnte. Glücklicherweise ist die Schneise ein wenig gestuft, war teilweise mit Wächten durchzogen, und ich konnte in Serpentinen hinabgleiten. Das lockere Pulver/Graupelgemisch hat jedoch keinerlei Halt auf der harten Altschneegrundlage. Schneebrettgefahr!

Bild 22: Die kurze Hangquerung umgehe ich außen herum entlang weiterer Forstwegspuren.

Bild 23: Auch die Franziskaquelle umgehe ich, weil der Steig an einer steilen Böschung hinabgeht, und nicht wirklich einladend aussieht.

Woanders abschneiden, wie ursprünglich geplant, geht wegen dem steilen Gelände auch nicht, zudem gibt es hohe Böschungen.

Bild 24: Blick zum Hennbauer, im Hintergrund Stanglalpe

Bild 25: Beeindruckend die Hohe Wand (1409m) unterhalb des Tratenkogels

Bild 26: Die Schlümpfe

Unterhalb 1100 m wird die Schneequalität rasch variabler. Auf dem markierten Waldweg besteht ständig Steinkontakt, während die Forstwege noch längeres Spuren zulassen, je nach Sonneneinstrahlung ist aber auch dort die Schneedecke schon am Tauen (Anfang Februar, Globalstrahlung). Ich lasse die Schneeschuhe dennoch an, besser als tragen.

Bild 27: Schneeautobahn

Bild 28: 1904 im neoromanischen Stil erbaute Zatzka-Kapelle, auch unter "Maria an der Steinwand" bekannt.

Gerade noch rechtzeitig erreiche ich die Haltestelle, im gleichen Moment trifft auch der Bus nach Mürzzuschlag ein. Auch in Mürzzuschlag reichen die 5 min gerade so aus, ein Ticket nach Wien zu lösen, sodass ich ungewohnt zeitig um 16.00 in Wien zurückkomme.

Fazit:

Von der Schneelage hatte ich mir mehr erwartet, brauchbar war es jeweils nur oberhalb 1100 m, dann auch mit dickerem, jedoch nicht immer tragfähigem Harschdeckel. Freies, steiles Gelände in den eingewehten südseitigen Hangstellen hätte ich heute nicht gehen wollen. Zum Glück war die Steilpassage nur kurz. Sonst hatte ich überhaupt keine Eile und hatte durch die Forstweg-Umwege noch den ein oder anderen schönen Blick ins Tal.

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