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27.12.16 Rundwanderung im Spessart bei Großheubach

Eckdaten:

  • Wegführung: Großheubach - Busigberg (341m) - Hainbergweg - Steig (306m) - Paradeismühle - Revelsberg (261m) - Klotzenhof - Ospis (439m) - Pfaffenbrunnen - Großheubach
  • Länge: 23 km
  • Höhenmeter (Aufstieg): 750 hm
  • Gehzeit Gesamt (inkl. Fotografierpausen): 5 Std.

Im September hatte ich erstmals zuhause eine Wanderung alleine unternommen und seitdem Gefallen daran gefunden, mich bei den wenigen Heimatbesuchen auf Spurensuche zu begeben. Ich wollte wieder ein paar kleinere Hügel kombinieren und vor allem nach mindestens 15 Jahren Pause an den interessanten Plätzen meiner Kindheit vorbeischauen.

Bild 1: Blick vom Wengertsweg am Großheubacher Bischofsberg (Weinberg) auf Großheubach links und Kleinheubach rechts, im Hintergrund der Odenwald.

Bild 2: Verbindungsweg zum Bus(s)igberg, mit eingehauenen Stufen.

Bild 3: Erlebnisspielplatz am Steinbruch.

Bild 4: Hier haben wir als Kinder oft Bergkristalle aus dem Felsen gehauen.

Bild 5: Aussicht beim Drachen- und Gleitschirmflieger-Startplatz

Rechts mündet das Tal der Mud ins untere Maintal.

Bild 6: Unweit vom unspektakulären Gipfel (Dornenhecke) ein "historischer Saustall"

Bis in die 1920er Jahre wurden Säue dorthin geführt und als Herde untergebracht. Nebenan hat sich eine kleine Unterkunft für die Schweinehirten gefunden. Diese Platze lagen oft neben den Gemarkungsgrenzen verschiedener Ortschaften, was zu Konflikten geführt hat.

Bild 7: Über den Eichenhain strebe ich einem kleinen Seitental zu, das vom Röllbach durchflossen wird.

Bild 8: Über den Hainbergweg geht es weiter zum zweiten Gipfel, dem Steig (306m) oberhalb von Röllfeld.

Der Hang im Hintergrund ähnelt nicht zufällig den Weinbergterrassen. Vor über 100 Jahren gab es wesentlich mehr bewirtschaftete Weinberge im westlichen Unterfranken als heute.

Historisch gesichert ist der Weinanbau in Unterfranken ab dem Jahr 777 durch das Kloster Fulda mit dem Königsgut Hammelburg. Der Höhepunkt wurde um 1500 mit rund 40 000 Hektar erreicht, siebenmal soviel wie heute. Der 30jährige Krieg zerstörte einen Großteil der Anbaufläche, mit dem 19. Jahrhundert ging der Weinanbau nochmals zurück, mit der Industrialisierung wurden Fabriken attraktiver für die Arbeit als karge Steillagen. Ende des 19. Jahrhunderts sorgte dann die eingeschleppte Reblaus für eine weitere Halbierung der Anbaufläche (Quelle: bayern-blogger.de)

Bild 9: Beim höchsten Punkt finde ich kein Zeichen des höchsten Punkts.

Bild 10: Das musste sich ändern. Also pflanzte ich mein erstes Gipfelkreuz.

Bild 11: Stockausschläge

Damit sind Bäume gemeint, die nach Verlust der Hauptsprossachse neu aus dem Baumstumpf (Stock) austreiben.

Über den Lausgraben steige ich zur Paradeismühle ab, an die ich mich noch durch Wanderungen in der frühen Schulzeit erinnern konnte.

Bild 12: Keller der Paradeismühle.

Bild 13: Wohl eher kein Samtfußrübling, aber ähnlich aussehend.

Bild 14: Eierbovist oder Birnenstäubling.

Bild 15: "Kannst Du wen sehen?" - "Ja, da steht jemand und starrt mich an."

Bild 16: Ausgebüchste Ziegen

Der Zaun hatte beim Einfahrtsweg eine Schwachstelle am Boden, den die Ziegen nutzten, um ihr Gehege zu verlassen. Als ich mich näherte, sprangen sie aber eilig wie ertappte Schuljungen wieder zurück und betrachteten mich argwöhnisch.

Bild 17: Improvisiertes Gehege, dahinter noch eine Futterstelle für Pferde.

Bild 18: Ich musste dann auch improvisieren. Das "Gipfelkreuz" am Revelsberg (261m) ist mir mäßig erfolgreich gelungen.

Bild 19: Blick über die ausgedehnten Felder zwischen Röllbach und Großheubach zu den südlichsten Spessartausläufern.

Am Kamm verläuft der Eselsweg, den ich im September auf der letzten Etappe erwandert habe.

Bild 20: Von der gegenüberliegenden Seite, nach Überstieg eines Elektrozauns.

Bild 21: Buntsandsteinmann.

Dann kürzte ich die Serpentinen zum höchsten Punkt des Gemeindegebiets in der Falllinie des Hangs ab.

Bild 22: Nach kurzer Zeit das zweite Mal am Ospis (439m).

Bild 23: Typische Vegetation am Westhang des Langenbergs.

Lichter Wald wie in den Gutensteiner Alpen, aber auch viel Moos und Heidekräuter.

Ich kürze beim Abstieg natürlich wieder weglos durch den Wald ab ...

Bild 24: ...sodass ich direkt beim Pfaffenbrunnen herauskomme:

Dieser wurde von den ersten Mönchen des nahegelegenen Kloster Engelbergs benannt. Im Jahr 1651 wurde der Bau einer Wasserleitung zum Kloster veranlasst, 1752 ein steinernes gewölbtes Brunnenhaus errichtet. Über der Quelle befindet sich eine Steinplatte mit dem Kapuzinerkreuz mit der Jahreszahl 1636. Im Jahr 1877 ersetzten gusseiserne Rohre die steinerne Wasserrinne, ab 1929 wurde das Kloster an das Wasserversorgungssystem von Großheubach angeschlossen und der Brunnen verlor seine Bedeutung.

Bild 25: Über den Muldenweg steige ich in den Ort ab.

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