Start über Innsbruck lokale Windsysteme Föhn Niederschlag Ereignisse Galerie Impressum

08.12.15 - Zwillingskogel, Trapez und Steineck, Oberösterreichische Voralpen

Eckdaten:

  • Wegführung: Grünau im Almtal (9.00) - Zwillingskogel (11.15-12.10) - Trapez (14.00) - Steineck (14.30) - Hauergraben (16.00)
  • Länge: 13 km
  • Höhenmeter (Aufstieg): 1300 hm
  • Gehzeit Gesamt (inkl. Fotografierpausen): ca. 5,5 Std

Wie schon Ende Oktober überwand ich den inneren Schweinehund und stieg in den IC um 5.56 am Westbahnhof. Mein Tourenziel machte die bisher weiteste und längste Anreise für eine Tagestour notwendig. Genau 3 Stunden nach Grünau im Almtal, wo ich pünktlich um 8.56 im Nebel und leichten Minusgraden einrollte.

Bild 1: Die Wiese neben den Gleisen war leicht angereift

Bild 2: Ich folgte den Schienen, bis die Markierung nach links zeigte.

Nach den ersten Höhenmetern hatte ich rasch die Frostgrenze auf rund 600 m Seehöhe erreicht.

Bild 3: An Land wächst man dreifarbig auf.

Bild 4: Eigenwilliges Kreuz im jungen Nadelwald. Letzter Reif für längere Zeit.

Bild 5: Der Steig windet sich anfangs mäßig steil nach oben

Der Nebel lichtet sich allmählich.

Bild 6: Mystische Nebelstimmung

Bild 7: Out of the dark ...

auf 800 m Seehöhe habe ich die Nebelobergrenze erreicht.

Bild 8: Sogleich sieht alles viel freundlicher aus.

Dann folgt eine lange Querung mit leichtem Auf und Ab.

Bild 9: Blick zum Zwieseleck (1325m) und Schnellerplan (1411m, Bildmitte) mit einiges an Altschnee an ihrer Nordseite, rechts Erlakogel (1575m)

Unterhalb der Felswand werden mehrere Lawinenstriche gequert. Unterm Laub liegt teils noch bis 900 m herab Schnee. Der Weg selbst war aber bereits schneefrei.

Bild 10: Auf 1000 m Seehöhe, ab hier blühten teils massenhaft die Schneerosen!

Bild 11: Die erste seilversicherte Steilstufe auf ca. 1150 m.

Bild 12: Von oben: bei Nässe/Schnee ist man um das Seil sicher dankbar.

Bild 13: Ich habe den Gipfelkamm erreicht!

Der Sattel ganz rechts gegenüber wird von Plöckenstein (1378m, 101 km) und Horní Planá (1332m, 98 km) flankiert.
Weiter links weitere, zahlreiche Gipfel des Bayerwalds in bis zu 130 km Entfernung.

Bild 14: Nordseitig einige Altschneefelder.

Bild 15: Die versicherte Qerung kurz vor Erreichen des felsigen Gipfelkamms.

Leicht ausgesetzt, erneut bei Nässe/Schnee wesentlich unangenehmer.

Bild 16: Knapp über dem Nebel Zuckerhut (902m), gegenüber Kremsmauer (1604m) und Geißstein (1279m)

Nach zwei Stunden und fünfzehn Minuten treffe ich planmäßig um 11.15 am Gipfel ein, wo mich mein Freund Chris, der vom Hauergraben über den Jagdsteig aufstieg, erwartet. Nachdem der Hochkönig heuer aufgrund Schlechtwetter nicht realisiert worden konnte, war das eine gelungene Ersatztour.

Es ist bei wenig Wind angenehm mild und zunächst noch recht sonnig.

Bild 17: Fernsicht nach Osten

Links vom Pfannstein spitzelt Ötscher (1893m, 96 km) und links der Kremsmauer Dürrenstein (1878m, 86 km) als prominente Vertreter der Ybbstaler Alpen hervor.
Weiter links über dem nächsten Nebelmeer sehe ich die Gipfel von Ende Oktober: Hochbuchberg und Schoberstein.
Rechts der Kremsmauer das Sengsengebirge, Teile des Gesäuses und Großer Buchstein.

Bild 18: Nach Süden Totes Gebirge, Gosaukamm, Tennengebirge bis Berchtesgadner Alpen (Funtenseetauern), ganz rechts Höllengebirge.

Bild 19: Das nebelbedeckte Almtal bis zum Talschluss am Toten Gebirge

Ganz links Großer Pyhrgas (2244m, 43 km), überm Kasberg spitzelt der Kleine Priel hervor, dann Teufelsmauer, Großer Priel, Spitzmauer, Schermberg; ganz rechts Großer Woising.

Bild 20: Das untere Mühl- bzw. Obere Waldviertel. Der östliche Punkt überm Nebel war der Ostrong (Großer Peilstein, 1061m) in rund 100 km Entfernung.

Unmittelbar gegenüber Scharnsteiner Spitze (1133m), Windhagkogel (1334m) und Hochsalm (1405m).

Bild 21: Nebelwogen über dem Alpenvorland; ganz hinten Schornsteinwolke bei Linz.

Bild 22: Schneebedeckter Großer Höllkogel (1862m), aus dem Nebel ragt der Sonnstein (923m)

Im Hintergrund ganz links Kahlersberg (2350m, 75 km) und Schneibstein (2276m,72 km) im Hagengebirge an der Grenze Österreich - Bayern.

Bild 23: Der Weiterweg:

Über den Nordgipfel vom Zwillingskogel, dann flach fallend bis zum Durchgang (Abstieg schneefrei!), hinauf zum namenlosen Gupf (ca. 1380m), weiter zum Trapez und schließlich Steineck. Kurz am markierten Steig abwärts, dann einem ausgetretenen Abschneider zu einer neuen Forststraße folgend und schließlich hinab in den Hauergraben.

Bild 24: Panorama West

Im Vordergrund der von allen Seiten steile Hochkogel (1486m), links davon Eiblgupf und Grünalmkogel, rechts Brunnkogel.

Weiter rechts in der Ferne: Hochgern (1748m, 104 km), Hochfelln (1671m, 101 km) und spitz aufragend Kampenwand (1668m, 115 km), bereits in den Chiemgauer Alpen südlich vom Chiemsee!

Bild 25: Rückblick zum Zwillingskogel

Der Schnee stört vorerst nicht, meist gibt es gute Tritte.

Bild 26: Der Welser Wegmarkierer hat a Gaudi ghabt.

Bild 27: Der Nebel im Almtal hält sich hartnäckig, in den Seitentälern zeigt er Auflösungserscheinungen.

Bild 28: Gesäuse und Haller Mauern

Tamischbachturm, Kleiner und Großer Buchstein, Hexenturm, Scheiblingstein und Großer Pyhrgas.

Bild 29: Sicht in den Bayerwald!

kontrastverstärkt die Auflösung:

Bild 30: Vom Kamm Richtung Tennengebirge, Hochkönig und Hagengebirge

Weiter vorne Hohe Schrott als westlichster Ausläufer des Toten Gebirges.

In der Höhe künden föhnfischartige mittelhohe Wolken die nächste Front an, dabei drehte der Wind auf West. Das nachfolgende gemächliche fallende Stück bei Altschnee ist problemlos.

Bild 31: Baumgerippe, darüber Hochsalm.

Bild 32: Beim Anstieg zum namenlosen Gipfel sieht man die steilen Abbrüche in den Hauergraben.

Bild 33: Kremsmauer, Hoher Nock (schneebedeckt) und Gesäuse-Gipfel sind heute eine Augenweide.

Bild 34: Aus dieser Perspektive stehen Schillereck, Hochsengs und Hoher Nock in einer Linie.

weiter rechts Kaltmauer im Hochschwab, Gesäuse und Haller Mauern.

Bild 35: Einige brettlharte Schneewächten haben sich im Schatten gehalten.

Bild 36: Dachsteinblick

Die mittelhohen Wolken verdichten sich, es wird merklich kühler, zudem lebt der Westwind etwas auf. In diesem Fall hält die föhnige Strömung in der Höhe die Front kaum auf.

Bild 37: Schlussanstieg zum Trapez (1410m) mit Gipfelkreuz

Bild 38: Traunstein gegenüber und Altocumulusfelder in allen Arten.

Bild 39: Weit ist das Steineck-Gipfelkreuz nicht mehr entfernt ...

davor kommt jedoch ein steiler Abstieg vom Trapez in eine schneegefüllte Scharte. Ein bisschen was zum Abklettern ist auch, wenngleich die Latschen gute Griffe bieten. Unangenehm ist jedoch die Rinne weiter unten, wo steinharter bis vereister Altschnee konzentrierte Tritte notwendig machte.

Bild 40: Kremsmauer, Ringkamp (Hochschwab) und Hoher Nock.

Bild 41: Trapez-Gipfel

Bild 42: Die Überschreitung Richtung Steineck-Südgipfel.

Bild 43: Vom Südgipfel (Steinmann) zum Hauptgipfel (1418m)

Eine Querung rechts an den Felsen vorbei führt in die nächste Scharte. Wieder ist der Weg mit teils vereistem und festgetretenem Altschnee unangenehm, aber nicht so ausgesetzt wie zuvor.

Bild 44: Kelvin-Helmholtz-Wellen mit dem Altocumulus-Band.

Links am Tennengebirge vorbei sehe ich zum Abschluss noch in die Hohe Tauern:

v.l.n.r.: Bockalmriedel (2750m), Edweinschöderkopf (2764m, 108 km, Goldberggruppe);
Wasserradkopf (3032m, 120 km), Brennkogel (3018m), Racherin (3092m), Spielmann (3027m), Schwerteck (3247m, 125 km), alle Glocknergruppe.

Bild 45: Rückblick auf den doch recht welligen Kammverlauf bis zum Zwillingskogel.

Bild 46: Traunstein in der Abendstimmung.

Es kühlt weiter ab. Nach der ganzen Schwitzerei durch das ständige Auf und Ab halten wir uns nur kurz am Gipfel ab. Die ersten 300 Höhenmeter am markierten Weg hinab sind ziemlich unangenehm. Neben dem Weg (Windwurfgelände) nicht ideal, am Weg selbst stellenweise völlig vereist. Bei einer kleinen Anhöhe zweigt ein Steig Richtung neu angelegte Forststraße hinab. Ab dann geht es problemlos zum Hauergraben hinunter. Hier an der schattigen Ostseite hält sich stellenweise Dauerfrost. Als wir auf rund 800 m wieder in den Nebel eintauchen, hat es -2 Grad.

Hier der Track von meiner Kompasskarte.

Bild 47: Im frostigen Hauergraben.

© www.inntranetz.at