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3.4.2015 Hintergöriach (1240m) - Wildbachhütte (1806m)

Eckdaten:

  • Wegführung: Hintergöriach (9.30) - Bachbauerhütte (1645m, 12.50-13.15) - Wildbachhütte (14.30-15.10) - Hintergöriach (16.40)
  • Länge: 9 km
  • Höhenmeter (Aufstieg): 640 hm
  • Gehzeit Gesamt (inkl. Fotografierpausen): ca. 4,5 Std. Aufstieg, 1 Std. Abstieg

Das diesjährige Osterschneeschuhwanderwochenende war die zweite Gruppentour von Reini nach Mariazell im Jänner, die aufgrund zu viel (!) Schnee mit veränderten Planungen vonstatten gehen musste. Die Tage davor lag teils zu wenig Schnee in den tiefen Lagen, in mittleren Lagen 30-40 cm Altschnee. Am Anreisetag setzte jedoch starker Schneefall ein, der bis zum folgenden Morgen andauerte. Innerhalb etwa 18 Std. fielen im Tal rund 50 cm Neuschnee, in mittleren Lagen sogar rund 70 cm.

Die deutschen Urlauber mussten somit in der Früh erstmal ihre Autos freischaufeln, die völlig zugeschneit waren. Unser Vorteil: Wir konnten direkt vom Quartier weggehen.

Mein größtes Handicap bestand in einer hartnäckigen Verkühlung, die mich an allen Tagen begleitete. Deswegen setzte ich am Anreisetag (im starken Schneefall) aus, und ging am dritten Tag mit zwei weiteren Begleitern nur eine kleinere Runde. Dafür pickte ich mir die beiden sonnigsten Tage für die Wanderungen mit Reini heraus, und konnte somit zahlreiche Bilder machen.

Bild 1: Start am verschneiten Parkplatz

Letzte Schneeflocken fallen in den südlichen Ausläufern der Schladminger Tauern, die Sonne behauptet sich aber schon immer häufiger gegen die Restwolken.

Bild 2: Tiefe Spurarbeit bereits auf den ersten Metern.

Bild 3: Im Hintergrund der Gensgitsch (2279m) in Wolken.

Bild 4: Kurioses am Wegesrand.

Bild 5: Bergromantik

Bild 6: Schon zu Beginn des Forstwegs ist frische Spurarbeit zu leisten.

Bild 7: Tief verschneit auf knapp 1300 m Seehöhe.

Bild 8: Die Bäume tragen schwer...

Bild 9: Schattenspiele

Bild 10: Verschneite Wiese

Hier lässt sich die Neuschneehöhe recht gut abschätzen. Zudem gab es erhebliche Schneeverwehungen.

Bild 12: Schattenprofil

Bild 13: Im oberen Bereich wird der Wald lichter und geht in einen Lärchenwald über.

Bild 14: Die Spurarbeit wird immer beschwerlicher.

Ich beginne hinten und werden sukzessive nach vorne gereiht. Viel spuren konnte ich wegen der Verkühlung aber nicht. Ich musste meine Kräfte einteilen.

Bild 15: Beeindruckend, welche Schneelast sich auf den Ästen befindet.

Bild 16: Jungfräuliche Schneesituation.

Bild 17: Schneemugeln mit Windpocken.

Bild 18: Schwerer Schnee, der durch die Sonnenstrahlung zusäzlich angefeuchtet wird.

Bild 19: Schattenseitenprofil.

Bild 20: Schattenkunst.

Bild 21: Cold Dead Cat.

Bild 22: Schneezunge.

Dann ist der Forstweg zu Ende und wir gehen über einen völlig zugeschneiten Steig deutlich steiler Richtung Bachbauerhütte.

Bild 23: Perfektes Gelände.

Bild 24: Die Hütte kommt in Sichtweite.

Bild 25: Karl spurt voraus.

Bild 26: Nach fast zweieinhalb Stunden Gehzeit und gerade einmal 400 hm legen wir eine Pause ein.

Bild 27: Oberhalb der Hütte wird die Schneelage immer grimmiger.

Bild 28: Lärchen, Schattenwürfe und Verwehungen.

Bild 29: Unfassbare Landschaft.

Bild 30: Schatten

Dann sind es nur noch knapp 40 hm bis zur Höhe der Hütte, aber vor uns noch ein steiler Hang. Nach einer kurzen Sackgasse entlang des Forstwegs, wo die Hänge zu steil zum Abschneiden sind, geht es nochmal zurück und dann über die freien Hang hinauf.

Bild 31: Nun sinken wir bereits bis zu den Knien ein, ain einer Stelle weiter oben sogar bis zum Bauch.

Bild 32: Dann kommt zuerst die Markierung und schließlich das Ziel in Sicht.

Am selben Tag zu einer ähnlichen Zeit am selben Ort sieht ein Skitourengeher einen seltenen Schneeteufel: Bericht im ORF. So dicht dran, leider verpasst. Die Bedingungen waren ideal: Kräftige Aprilsonne, und starke bodennahe Erwärmung. Zudem größere horizontale Dichteunterschiede zwischen Waldrand (stärkere Erwärmung über den dunkleren Flächen) und Schneefläche.

Bild 33: Panorama Südwest

Ganz links Schwarzwand und Schereck (2181m), die Ziele vom Sommer, gegenüber Teuerlnock (2145m) und Aineck (2210m) mit Skiliften zum Katschberg (alle Nockberge)

Rechts schließt das Stubeck (2370m) an, knapp dahinter sieht die Königsangerspitze (2639m, Reißeckgruppe) hervor, ehe rechts mehrere Zacken anschließen: Wandspitze (2623m), dann Reitereck (2790m), Elendspitze (2782m), die abgeflachtere Seemanswand (2822m) und zum Abschluss der Schober (2967m); alle Ankogel- bzw. Hafnergruppe (Hohe Tauern)

Ganz rechts folgt das Speiereck (2411m), der südöstlichste Ausläufer der Radstädter Tauern.

Bild 34: Wintertalenock (2394m) und Eisenhut (2441m), rechts Hoazhöhe (2319m) und Kaserhöhe (2318m)

Bild 36: Weite Teile der Nockberge, davor die Murberge.

Links befindet sich Tamsweg, in Verlängerung hinten der Kilprein (2408m).

Der bewaldete Wiesberg im Vordergrund wurde am nächsten Tag im Schneefall beschritten, als ich aussetzte. Reini und Gruppe folgten dabei der Spur vom Vortag, und ersparten sich somit anstrengende Spurarbeit beim Aufstieg, wenngleich wieder ein paar Zentimeter Neuschnee hinzukamen.

Sie traversierten den langen Kamm und stiegen nach Osten ins Tal ab nach St. Andrä im Lungau. Am Wiesberg wurde im vergangenen Sommer übrigens auch ein Bär gesichtet.

Bild 37: Genieß den Augenblick.

Bild 38: Nach ausgiebiger Rast im Sonnenschein und nettem Sonnenbrand geht es entlang der Abstiegsspur und später über schöne Abschneider bergab.

Bild 39: Die vorbildliche Aufstiegsspur, die am Folgetag genutzt werden konnte.

Bild 40: Radstädter Tauern

Links Schober/Hohe Tauern, dann Speiereck, dann gerippt Kämpenköpfln (2366m), dann spitz aufragend das Schareck (2466m), weiter rechts folgt das Weißeneck (2563m)

Bild 41: Alfred, mit 75 der älteste Tourengeher in unserer Gruppe.

Bild 42: Beim Abstieg.

Bild 43: Kaiserwetter.

Bild 44: Unverspurt durch die Wiese direkt zum Quartier zurück.

Bild 45: Rückblick, ganz links Kreuzhöhe (2566m), rechts Gumma (2316m)

Bild 46: Kasereck (2740m) mit Kühkar und zugeschneitem Piendlsee (2033m)

In Summe brauchten wir fünf Stunden für den Aufstieg, aber nur 1 Std. für den Abstieg - selten so eine hohe Diskrepanz gehabt, aber bei diesen enormen Neuschneemassen kein Wunder.

Am dritten Tag, dem Samstag, zog nach klaren Abendstunden rasch dichtere Bewölkung auf und eine eingelagerte Welle in den kräftigem Trog überquerte die Ostalpen mit Warm- und Kaltfront. Damit schneite es tagsüber anhaltend bei nahezu windschwachen Verhältnissen. Ich legte mit zwei Begleitern den Schongang ein und wir stiegen in anderthalb Stunden entlang der Aufstiegsspur den Forstweg hinauf und kehrten dann wieder um. Nach meinen Prognosen sollte am Sonntag nochmals freundlicheres Wetter herrschen - mit nachlassendem Schauerrisiko. Ich setzte darauf, dass der Lungau nordföhnbegünstigt sein würde ...

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