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20.10.2015 - Überschreitung (bzw. Umschreitung) der Hundsheimer Berge

Eckdaten:

  • Wegführung: Wolfsthal (9.35) - Königswarte (344m, 10.45) - Edelstal (11.55) - Spitzerberg (302m, 13.05) - Hundsheim (13.55) - Junzenweg - Hundsheimer Berg (480m, 14.40) - Schlossberg (291m, 15.20) - Braunsberg (356m, 16.20) - Bf. Hainburg/Ungartor (16.40)
  • Länge: 24 km
  • Höhenmeter (Aufstieg): 930 hm
  • Gehzeit Gesamt (inkl. Fotografierpausen): ca. 6 Std. 30 min

In diesem Oktober ist der Wurm drin. Wenn ich die vergangenen fünf Jahre betrachte, waren um diese Zeit immer noch Touren über 2000 m möglich, bei typischem Inversionswetter mit Nebel unten und viel Sonne oben. Heuer ist es anders. Dauertiefdruck und frühe Wintereinbrüche selbst in mittleren Lagen. Neue Ziele müssen also her, möchte man die schönste Wanderzeit des Jahres dennoch nutzen!

So kam ich darauf, die noch verbleibenden Gipfel in den Hundsheimer Berge zu einer großen Runde zu verbinden - auf der Königswarte und dem Spitzerberg war ich bisher noch nicht. In der Nacht hatte es durch eine Okklusion eines Balkantiefs kräftig geregnet und als ich in Wolfsthal losging, fielen gerade die letzten Regentropfen. Der lebhaft auffrischende Westwind ließ aber eine rasche Wetterbesserung erwarten.

Bild 1: Am Ortsrand von Wolfsthal, nur noch 2 km von der Grenze zur Slowakei entfernt.

Bild 2: Fern- und Weitwanderweg

Bild 3: Der Dauerregen vom Vortag und der Nacht hat sichtbare Spuren hinterlassen.

Bild 4: Originelles Marterl beim Aufstieg zur Königswarte.

Bild 5: Vorbei an Weingärten

Bild 6: Alter Grenzstein von 1772

Bild 7: Typische Vegetation der Hundsheimer Berge

Bild 8: Überstieg am Zaun kurz vor der Warte

Bild 9: Auf der 22 m hohen Aussichtswarte pfeift kräftiger Westwind.

Richtung Norden sind über den Kleinen Karpaten bereits größere Wolkenlücken erkennbar. Aus dem Dunst schälen sich Hundsheimer Berg, Schlossberg und Braunsberg, die ich alle noch besteigen werde.

Bild 10: Richtung Bratislava, mit der Unteren Au und Ruine Pottenburg im Vordergrund

Die Ruine Pottenburg (auch Wüttenburg) wurde 1256 erstmals urkundlich erwähnt.

Bild 11: Funkhorchstation des Heeres-Nachrichtenamts

Bild 12: Nach einem Abstieg durch die Felder Rückblick zur hölzernen Aussichtswarte.

Bild 13: Abstecher ins Burgenland

Eingezwickt in Niederösterreich liegt der nördlichste Ort des Burgenlandes, Edelstal (früher: Edelsthal). Eine Sehenswürdigkeit am Weg zum Spitzerberg sind die im 18. Jahrhundert angelegten Weinkeller.

Bild 14: Früher bestand hier auch ein Tiergarten, dessen Mauerumfassung in Resten noch erhalten ist.

Bild 15: Blick zum Großen und Kleinen Raubwald.

Bild 16: Windkraft dominiert im Nordburgenland.

Bild 17: Grenzweg zwischen Burgenland und Niederösterreich

Der Grenzmarsch wird hier auch Hottermarsch genannt.

Bild 18: Eher November als Oktober?

Bild 19: Vegetation am Spitzerberg.

Der Spitzerberg gehört wie das zusammenhängende Gebiet der Hundsheimer Berge geologisch gesehen bereits zu den Kleinen Karpaten. Die Böden entwickeln sich teils aus sauren Glimmerschiefern und Granitgneis, teils aus Kalkstein und schluffig-sandigen Ablagerungen. Während die Nordseite fast komplett bewaldet ist, findet man an der Südseite und am westlichen Ende Trockenrasen.

Bild 20: Aufgelassener Steinbruch mit Gedenkkreuz.

Bild 21: Bei zunehmend lockerer Bewölkung kurz ein Blick zum Hundsheimer Berg.

Bild 22: Evtl. Alpen-Akelei (Aquilegia alpina)?

Bild 23: Was Latschenartiges...?

Bild 24: Höchster Punkt am Spitzerberg (302m)

Bild 25: Mischwald an der Nordseite

Im Hintergrund Hundsheim und Hundsheimer Berg.

Bild 26: Nebenhügel, von dem es steil zum Flugplatz abfällt.

Bei Westwind herrschen hier immer kräftige Aufwinde.

Bild 27: Zeitzeuge

Bild 28: Endlose Windparks

Bild 29: Schwammerl?

Bild 30: Beim idyllischen Überweg nach Hundsheim, am Feld hinten grasten zwei Rehe.

Bild 31: Lichtstimmung

Bild 32: Der Kirchturm und der Hexenberg

Bild 33 und 34: Meierhof (Thurnhof)

Hundsheim wurde erstmals 1123 urkundlich erwähnt. Von ehemals 5 Wehrtürmen sind noch 2 erhalten, die aus dem 13. Jahrhundert stammen.

Bild 34: Mittelalterliche Stützpfeiler beim Haus rechts

Bild 36-38: Ah... doch noch Oktober!

Bild 39: Bereits am Plateau des Hundsheimer Bergs

Ein Wanderer mit einem neugierigen, aber naturgemäß friedlichen Golden Retriever, und einem sehr ängstlichen kleinen Hund, der mich anbellte, aber Abstand hielt und sich nicht vorbei traute. Erst als ich mich über meinen Rucksack beugte, und das Herrchen nochmal rief, huschte er im Affenzahn vorbei.

Bild 40: Die Sicht am Hundsheimer Berg auch beim achten Besuch eher so naja...

Auf der Heimenburg - um 1050 erbaut, neben der Preßburg wurde die Vorgängerburg 1042 von Kaiser Heinrich III. auf dem Feldzug gegen Ungarn zerstört - etwas Baukunst ...

Bild 41: u.a. die Pankratiuskapelle mit Halbapsis und romanischen Rundbögen

Bild 42: Nordseite der romanischen Kapelle und Außenwall

Bild 43: Ehemals viergeschossiger Wohnturm, um 1220/30 in der Übergangszeit Romanik zur Gotik entstanden

interessant hier das eingezogene gotische Portal, davor mit romanischen Rundbogen und Würfelkapitell.
Die gleichzeitige Funktion als Bergfried ist daran erkennbar, dass das Erdgeschoss nur vom Oberstock aus zugänglich war.
Im 16. Jahrhundert hat man den Wohnturm mit der Kapelle durch einen Torbau verbunden.

Bild 44: Ein zufälliger Fund am Außenwall zeigt ein korinthisches Kapitell

Bild 45: Bratislava ganz hinten

Ebenso ist Wolfsthal, mein Startort und die Königswarte zu sehen.

Bild 46: Bedeutung??

Bild 47: Rückseite des Wohnturms

Erhalten ist noch ein Zwillingsfenster mit Mittelsäule und Dreipass darüber (frühe Gotik).

Bild 48: Tor nach Hainburg.

Bild 49: Beim anschließenden Aufstieg zum Braunsberg, vorbei an der erst seit März 2015 eröffneten Galleria Danubia, zeigen sich föhnige Strukturen am Himmel

Bild 50: Abendstimmung, vom Wienerwald und Waldviertel her nähert sich ein schwacher Regenschauer.

Bild 51: Blauer Himmel noch beim Aufstieg.

Bild 52: Letzter Gipfel des Tages.

Links der angestrahlte 200 m hohe Fernsehturm von Bratislava.

Über den tiefen Restwolken befinden sich Altocumulus-Felder, sie deuten auf weitere Feuchtezufuhr in mittleren Höhen hin. Die Bewölkung nimmt kurz darauf auch immer mehr zu, bei lebhaftem Westwind halte ich es nicht mehr lang aus. Mit der Ankunft in Wien am Abend ziehen auch die ersten Regenschauer durch. Tag perfekt genützt!

Mehr zur Geschichte der Heimenburg:

https://dorfinitiativersw.wordpress.com/geschichte-von-hainburg/ und http://www.burgen-austria.com/archive.php?id=520

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