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28.02.15 Aibelkogel (1394m) und Ebenschlag (1547m), Fischbacher Alpen

Eckdaten:

  • Wegführung: Jasnitztal bei Allerheiligen im Mürztal - Aibelkogel - Ebenschlag - Hofbauerhütte (Einkehr) - Jasnitztal
  • Länge: 8,5 km
  • Höhenmeter (Aufstieg): 850 hm
  • Reine Gehzeit: 5 Stunden
Wir nutzen den Tag nach Durchzug einer schwachen Kaltfront, die vor allem dem Mostviertel viele Wolken bescheren und im Steirischen Hügelland eher für Auflockerungen sorgen sollte, bedingt durch den teils lebhaften, föhnigen Nordwestwind. Tatsächlich wurden zwar deutliche Plusgrade im Mürztal erreicht (+7-8°C), in 1500 m hatte es rund -4°C, aber dazu gesellte sich bis kurz vor Sonnenuntergang dichte Restbewölkung: Stratocumulus cumulogenitus. Ursache dafür: Die durch die fortgeschrittene Jahreszeit mit der Sonneneinstrahlung aufquellende Restfeuchte, die sich unter der Absinkinversion sammelte. Erst am Abend verstärkte sich das Absinken, die tiefen Wolken lösten sich auf, während in der Höhe bereits die ersten vorlaufenden Schleierwolken sichtbar wurden.

Bild 1: Wir starten unweit des Eibeckwirts mit der Holzkapelle.

Im schattigen Graben hat sich eine Altschneedecke behauptet, wir können bereits beim Auto die Schneeschuhe anlegen. Wie es der Zufall so will, steht ein Wagen mit Wiener Kennzeichen vor uns, und die Frau mit den Tourenschi kommt mir merkwürdig bekannt vor. Tatsächlich hatte ich sie einige Monate vorher in der Westbahn im ICE gesehen, als ich von einer Wanderung heimkehrte (vermutlich auf der Rückfahrt vom Dürrenstein). Tja, so klein ist die Welt.

Bild 2: Kurz vor der ersten steilen Wiese ...

Bild 3: ... die uns zum Miersl bringt.

Bild 4: Blick das Jasnitztal hinaus, rechts der Ofnerkogel (1044m)

Bild 5: Wolfgang und ich bleiben immer wieder stehen, an Motiven besteht heute kein Mangel.

Bild 6: Vorübergehend wird das Gelände etwas flacher, der Schnee ist recht griffig.

Bild 7: Das steilste Stück: 100 hm hinauf zum Forstweg.

Im unteren Bereich noch Bruchharsch, weiter oben sehr griffiger, leicht vereister Altschnee. Ideal, um den Hang in der Falllinie anzugehen. Alternativ hätte man auch die ausgefahrenen Schwünge der Tourengeher ausnutzen können, die den Schnee hart gepresst haben.

Bild 8: Gegenüber schält sich die Veitsch aus den Wolken.

Bild 9: Zentral der Hochlantsch (1720m)

Nach dem nächsten Steilstück mit leichtem Quercharakter wird die Fernsicht schlagartig besser.

Bild 10: Schneewächte am Kamm zum Aibelkogel.

Bild 11: Rückblick zum Aufstiegsweg, im Hintergrund Hochschwab.

Bild 12: V.l.n.r.: Wetterkogel (1643m), Roßeck (1664m) und Rennfeld (1629m)

weiter echts schließen Bucheck (1315m) und Grabenbauerhöhe (1451m) an, ganz rechts hinten blinzeln die Eisenerzer Alpen durch.

Bild 13: Ebenschlag (1547m) und Hochschlag (1580m)

Ursprünglich hätten wir den Hochschlag noch als Bonusgipfel überlegt gehabt, aber das wäre bei den massiven Verwehungen eine sehr mühsame Spurarbeit geworden.

Bild 14: Die urige Hofbauerhütte zwischen Aibelkogel und Ebenschlag gelegen.

Bild 15: Rückblick auf den Aibelkogel (1394m), links schließt das Wolfseck (1376m) an.

Bild 16: Südlich vom Roßeck: Fernsicht in die Nockberge

Trotz der vielen Wolken ist die Luft alpensüdseitig föhnbedingt recht trocken und ermöglicht eine stattliche Fernsicht.

Ganz rechts das Weißeck (1743m, 81 km), links schneebedeckt als flacher Bogen Rosenkranzhöhe (2118m, 116 km) und Kirbisch (2140m, 116 km), weiter links weiter vorne schaut noch der Schafkogel hervor (1746m, 79 km).

Bei sehr guter Fernsicht wären zwischen Roßeck und Rennfeld auch die Hohen Tauern in 170 km Entfernung sichtbar.

Bild 17: Beeindruckende Wächten hier auf ca. 1500 m Höhe.

Bild 18: Beim Anstieg über mehrere Wächten am Kamm.

Bild 19: Der Gipfel sitzt nicht am höchsten Punkt, aber am aussichtsreichsten.

rechts der Osser (1548m), ein kegelförmiger Berg von allen Seiten.

Bild 20: Auf dem Weg zum höchsten Punkt ...

begegnen wir der Tourengeherin wieder. Sie beurteilt die Verhältnisse als nicht perfekt, zu viel Bruchharsch. Ganz rechts leuchtet der Rauschkogel (1720m) in den Mürzsteger Alpen.

Bild 21: Blick nach Nordost

Links Pretulalpe (1656m) und Stuhleck (1782m), rechts schließen Kleiner Pfaff (1539m) und Großer Pfaff (1555m) an,
im Vordergrund der lange Kamm zwischen Teufelstein (1498m), Hochpürschtling (1491m) und Stanglalpe (1490m) mit dem Windpark.

Bild 22: Glein- und Packalpe

Ganz rechts mit dem weißen Kamm Speikkogel (links, 1988m) und Lenzmoarkogel (1991m, rechts),
weiter links Größenberg (2154m, 64 km) und Ameringkogel (2187m)

Bild 23: Der Veitschgipfel noch in Wolken.

Bild 24: Stuhleck und Wechselgebirge rechts

Bild 25: Osser und Schöckl (1442m); frühlingshafte Quellwolken

Bild 26: Gipfelkreuz

Im Hintergrund Gleinalpe, Fischbacher Alpen, Eisenerzer Alpen und Hochschwab.

Bild 27: Ohne Worte

Bild 28: Übergelaufen und Gefroren.

Bild 29: Pfiat di.

Nach gemütlicher Rast auf der Hütte bei heißem Tee in uriger Gaststube brechen wir um 16.15 zum Abstieg auf.

Bild 30: Abendstimmung am Aibelkogel

Bild 31: Winteridylle mit Veitsch im Hintergrund.

Bild 32: Harmlose Altocumulusfelder.

Bild 33: Blick ins Mürztal

Links St. Johannes in Mürzhofen (1232 erbaut), rechts Allerheiligen mit spätgotischer Hallenkirche (1467 erbaut)

Bild 34: Abendstimmung

Bild 35: Teils noch unverspurt gleiten wir hinab.

Bild 36: Hochschwab direkt vor uns.

Bild 37: Big foot was here.

Bild 38: Kelvin-Helmholtz-Wellen!

Über dem fast vollständig freiem Hochschwabplateau ist ein selten so gut ausgeprägtes Wolkenschauspiel sichtbar: In gleichem Wellenabstand brechen die "Wolkenkämme" im mittleren Niveau. Das Phänomen entsteht, wenn sich wärmere (leichtere) Luft über kältere (schwere) Luft schiebt und gleichzeitig der Wind mit der Höhe zunimmt (vertikale Windscherung). Das Ergebnis sind Kelvin-Helmholtz-Wellen.

Die Wetterlage ist schlüssig: Hinter der abziehenden Restbewölkung und der eingeflossenen Kaltluft strömt in der Höhe bereits wieder mildere Luft heran, sichtbar durch die ausgedehnten Schleierwolken, die über bzw. hinter den Kelvin-Helmholtz-Wellen sichtbar sind.

Bild 39: Genussvoll geht es den Steilhang hinab.

Bild 40: Ich im Profil.

Bild 41: Blaue Stunde

Beim letzten Steilhang sind die Folgen des Tauwetters tagsüber und zeitweiliger Sonnenfenster bereits sichtbar, die Grasflecken haben sich merklich verbreitert, dennoch können wir mit Schneeschuhen bis zum Ausgangsort absteigen.

Schön war's.

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