Start über Innsbruck lokale Windsysteme Föhn Niederschlag Ereignisse Galerie Impressum

24.09.2010 - Hochlantsch (1720m) über Bärenschützklamm, Grazer Bergland - mit Öffis

Eckdaten:

  • Wegführung: Mixnitz-Bärenschützklamm Bf (9.21) - Klamm-Eingang (10.20) - Gipfel (13.00-13.30) - Schüsserlbrunn (14.20) - St. Jakob Schafferwerke (15.25, Bus)
  • Länge:14,0 km
  • Höhenmeter (Aufstieg): 1300 hm
  • Gehzeit Gesamt (inkl. Fotografierpausen): 5,5 Stunden

Im zweiten Anlauf ging sich der Hochlantsch dann doch aus, nach dem Juli 2011, als mir eine unsichere Gewitterlage für den Gipfelanstieg ab dem Steirischen Jockl einen Strich durch die Rechnung machte. Wieder nahm ich die lange Anreise in Kauf, und fuhr die knapp zweieinhalb Stunden Zug bis Mixnitz-Bärenschützklamm.

Wobei, erst hatte ich den Hochlantsch geplant, dann mit Blick auf die kompakten Hochnebelwolken in der Früh doch Stadelwandgraben-Schneeberg-Krummbachstein, fuhr entsprechend auch etwas später zum Bahnhof Meidling, stellte fest, dass wegen Gleisschäden der einzige Zug nach Payerbach gestrichen wurde, der auch den Bus ins Höllental bedient, und erwischte mit fünf Minuten maximaler Bedenkzeit doch noch den Railjet nach Graz.

Bild 1: Unterwegs sah man die frisch verschneite Heukuppe und Preinerwand, im Hintergrund die Hochnebelmauer am Preiner Gscheid.

Bild 2: Rax, Mittagstein, Feichterberg, Klosterwappen verschneit (rund 20 cm), Saurüssel und Geyerstein, im Tal Payerbach.

Bild 3: Blick ins Schwarzatal bei Gloggnitz und in die Bucklige Welt.

Bild 4: Schnelle Nebelfetzen, die vom Semmering herabstrudeln.

Bild 5: Böiger Südwestwind am Pass.

Klassisch walzte sich die Nebelschlange über den Pass hinab in den Heidbachgraben, der quer zum Pass verläuft, und am ersten Hinderniss bei Greiss wieder aufwärts. Sollte man mal vom Sonnwendstein bzw. vom Hirschenkogel aus filmen bei Gelegenheit.

Danach tauchte ich in zunächst dichten Nebel, darüber befand sich aber teils schon blauer Himmel und am Ankunftsort lockerten die Wolken bereits auf.

Bild 6: Zeig mir Dein Lieblingsschild ...

Bild 7: Links der Harterkogel (972m), ursprünglich geplanter, unmarkierter Abstieg.

Bild 8: Links erneut Harterkogel, bereits im oberen Bereich vor der Klamm.

Drei Kletterer gehen vor mir, sie biegen am Klamm-Eingang den unmarkierten Steig am Wandfuß ins Brunntal ab, eine weise Entscheidung, denn ausgerechnet am Einstieg hat sich eine 55-köpfige Schulklasse vor mir aufgereiht, die kein Durchkommen lässt, da sie alle hintereinander gehen (angesichts der Konstruktion vielleicht nicht ungefährlich) und die Klamm, wie ich vom ersten Mal weiß, kaum ein Überholen zulässt. Das kostete mich rund 30 min Zeit, und leider auch den Gehrhythmus, den ich bis zum Gipfel nicht wieder fand - ich ging im wesentlichen ohne Pause durch.

Bild 9: Aufnahme in gebührendem Abstand zum Schlusslicht der Klasse.

Bild 10: Aufgrund der Lichtverhältnisse gelangen mir leider keine scharfen Aufnahmen.

Bild 11: Stop-and-Go.

Bild 12: Zum Glück schon kurz vor dem Ausstieg. Genuss war es dieses Mal leider keiner, aber auch generell war für einen Wochentag ungewöhnlich viel los.

Vor mir ein Ehepaar, die Frau meint noch zum Mann "Da geht bestimmt keiner retour durch die Klamm!" - und ich so trocken: "Doch, ich bin das vor drei Jahren schon gegangen!" - kurz Stille.

Bild 13: Schon kurz dem Steirischen Jockl, offiziell wegen Forstarbeiten hier gesperrtes Gebiet, woran sich aber keiner hält und auch die Forstarbeiter protestieren nicht, als ich in gebührendem Abstand vorbeigehe.

Bild 14: Im oberen Teil mühsam über rutschige Wurzeln und Kalkrippen, im Gipfelbereich über abgespeckte Platten.

Und dann ist das Panorama bereits da: Frisch verschneit rechts der Hochschwab über dem Rennfeld.

Bild 15: Rechts spitzelt die Schaufelwand (2012m, 40 km) heraus, mittig wuchtig mit der Felswand Großer Brandstein (2003m) und Kleiner Brandstein (1800m)

Links vom Brandstein folgt als Schluss mehrerer Gipfel der Große Kollmanstock (1789m), 45 km, ebenfalls Hochschwabgruppe, ganz links könnte es sich um den Wieser (1924m) nahe der Eisenerzer Griesmauer handeln.

Bild 16: Von den Seckauer Tauern über die Rottenmanner Tauern bis Eisenzer Alpen und Hochschwab.

Im Tal Pernegg an der Mur, von dort startet der 72-Reihen-Steig von Südwesten her aufs Rennfeld, den ich bereits begangen bin.

Bild 17: Hochschwab-Hauptgipfel, Ringkamp, Veitsch schließen im Nordosten.

Im Tal St. Jakob in der Breitenau

Bild 18: Gesäuse und Hochschwab (Nichtbeschriftung: Bitte anklicken)

Bild 19: Rottenmanner Tauern und Eisenerzer Alpen

V.r.n.l.: Lahnerleitenspitze (2027m, 58 km), Gößeck (2214m), über den langen Kamm schaut dann Hochhaide (2363m, 78 km), sowie Dreistecken (2382m), Sonntagskarspitze (2350m) und mit der Spitze ganz markant der Große Bösenstein (2448m), von anderen Wanderen am Gipfel mit dem Dachstein verwechselt .

Links vom Kleinen Bösenstein (2395m, 77 km), der die kalte, schneebedeckte Schulter zeigt, lässt sich im Dunst mit viel Fantasie noch ein Spitzerl erahnen, das wäre der Hohe Dachstein (2995m, 138 km), aber wenn mit bloßem Auge kaum erkennbar.

Weiter links die flache Pyramide ist wieder eindeutiger: Zinkenkogel (2233m, 79 km), weiter links noch Geierkogel (2231m)

Bild 20: Gipfelkreuz

Bild 21: Wölzer und Seckauer Tauern

Ganz rechts der Seckauer Zinken (2397m) mit der langen Südwestflanke, dahinter links schließen bereits rechts Schiesseck (2275m, 84 km) und links Greim (2480m, 97 km) an, langsam in den Dunst übergehend sieht man noch das Brennerfeldeck (2507m, 107 km) und da, wo sich ärgerlicherweise hochnebelartige Restwolken halten, hätte man die Hohen Tauern in über 160 km Entfernung vor der Nase gehabt.

Bild 22: Seckauer und Rottenmanner Tauern bis Eisenerzer Alpen.

Bild 23: Panorama Nordost

Im Hintergrund Schneealpe, Rax und Schneeberg durch Wolke verdeckt, man sieht auch den langen Kamm der Fischbacher Alpen mit den Windrädern, der ganz hinten rechts mit dem Stuhleck (1782m) endet.

Bild 24: Wieder am Rückweg

Bild 25: Die steile Nordwand des Hochlantsch.

Bild 26: Auch das Rennfeld ist ein prächtiger Aussichtsberg.

Bild 27: Gipfel

Bild 28: Schwalbenwurzenzian

Bild 29: Von Schüsserlbrunn genießt man nochmal einen Blick zum Hochschwab und nach St. Jakob.

Bild 30: Zeigt mir Euer Lieblingsschild II.

Bild 31: Beim Abstieg stolpere ich fast in eine neugierige Gams hinein.

Ich schaue auf die Uhr. Die Hinweistafel zeigt 1,5 Std. Abstieg bis St. Jakob, damit würde ich den ersten Bus (15.25) deutlich verpassen (es ist 14.30) und wäre auf den zweiten (16.55) angewiesen. Zügig, aber ohne zu rennen, steige ich weiter ab. Nach den vielen Kindern beim Aufstieg genieße ich die Ruhe, mir begegnet nach Schüsserlbrunn kein Mensch mehr.

Bild 32: Noch einmal das Gößeck in der Bildmitte.

Bild 33: Und fischgrätenartige Schleierwolken

Beim nächsten Wegweiser sind es plötzlich nur noch 45 min, das würde sich sehr knapp ausgehen. Ich bolze also den Weg hinab, der sehr gut markiert, aber offenbar selten begangen, da teilweise recht zugewachsen ist. Im unteren Abschnitt verliert der Steig beinahe in Falllinie an Höhe. Die Asphaltstraße erreichend renne ich abschnittsweise, erreiche nach zwei unnötig langen Serpentinen endlich die Hauptstraße. Die Bushaltestelle ist jedoch nicht links zu sehen, wie sie in der Kompasskarte eingezeichnet ist. Sondern ein gutes Stück weiter rechts am Ortsende. Ich habe noch zwei Minuten. Zeitgleich mit dem Bus treffe ich an der Haltestelle ein, zum Glück schon auf der richtigen Straßenseite. Geschafft!

© www.inntranetz.at