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24.05.14 Hoher Stein (710m) über B-Klettersteig, Rote Wand und Ruine Aggstein (Dunkelsteinerwald)

Eckdaten:

  • Wegführung: Oberarnsdorf/Weinberge (10.25) - Buchental - Hoher Stein (710m, 11.50-12.25) - Rote Wand (592m, 13.05-13.40)- Ruine Aggstein (14.55-16.30) - Treppelweg - Ausgangspunkt (18.30)
  • Länge: 16,8 km
  • Höhenmeter (Aufstieg): 600 hm
  • Reine Gehzeit: ca. 5,5 Std.
  • Schwierigkeit: B-Klettersteig auf den Hohen Stein mit 2 Leitern

Eine richtige Genusswanderung! Nicht zu lang, nicht zu anstrengend, genau das Richtige an einem schwülwarmen Tag mit erhöhter Gewitterneigung. Schwierig war es, ein geeignetes Ziel zu finden, das uns längere trockene Phasen bescheren würde. Im Berg- und Hügelland deuteten die Wettermodelle enormes Gewitterpotential mit viel CAPE, aber nur schwacher Südströmung an. Dazu sehr feuchte Luft in allen Schichten, die das Starkregenpotential noch erhöhte. Gleichzeitig lagen auf den Wiener Hausbergen noch stattliche Altschneereste vom großen Niederschlagsereignis Mitte Mai. Entsprechend fiel die Entscheidung von mir, Wolfgang und Günter dann auf die Wachau bzw. auf den Dunkelsteinerwald.

Wir starten zwischen Oberarnsdorf und Hofarnsdorf in den Weinbergen, um über das Buchental aufzusteigen.

Bild 1: Gegenüber liegt Spitz an der Donau, links die Ruine Hinterhaus. Im Hintergrund der 744m hohe Eichberg.

Bild 2: Prächtige Kontraste durch den Mohn und die Rebstöcke im Hintergrund.

Bild 3: Der großteils schattige Nordanstieg ist heute ein Vorteil

Bild 4: Vorgelagerter Felsen mit Kletterschwierigkeitsgrad IV-V

Bild 5: Eine gar nicht scheue Grüne Smaragdeidechse.

Bild 6: Und das (zugehörige?) Weibchen.

Ich lass den Rucksack unten, ziehe dafür die Kletterhandschuhe an.

Bild 7: Die beiden Leitern ganz unten.

Bild 8: Nach der kurzen B-Passage wird es wieder einfacher.

Bild 9: Günter ganz oben.

Bild 10: Ausblick nach Norden auf Spitz, Eich- und Buchberg gegenüber.

Bild 11: Stromabwärts links Weißenkirchen mit der mächigen gotischen Wehrkirche.

Bild 12: Zwei Passagierschiffe passieren.

Bild 13: Nebenan auf der "Schatzinsel" wird es anspruchsvoller.

Bild 14: Zwischen den Felsen.

Bild 15: Weißenkirchen hat magische Anziehungskraft.

Bild 16: Nach Westen zu noch harmlose Quellbewölkung, bis auf ganz links hinten.

Bild 17: Um 12.30 wird die erste Gewitterwolke sichtbar

Radarbild 12.30 MESZ:

Es handelt sich um die mittlere der drei Gewitterzellen, in diesem Fall um die Schwächste.

Bild 18: Inzwischen beim Abstieg, ganz unten beim Seil befindet sich die kurze B-Stelle,
wo man etwas nachdenken muss, wie man am besten absteigt/aufsteigt.

Bild 19: Ohne die Leiter wärs a weng heikel.

Wir wandern weiter zur Roten Wand, von dort öffnen sich schöne Tiefblicke in die Wachau.

Bild 20: Und auf diesen prächtigen Cumulus congestus über dem Waldviertel.

Bild 21: Der vorauseilende Ambosschirm der Wienerwaldzelle mahnt uns zur Eile.

Ich werde doch ein klein wenig unruhig. Zwar strömt von Westen stabilere Luft ein, und auch der Hauptniederschlagbereich des Gewitters verlagert sich nach Osten, doch weiten sich die Cirren immer mehr nach Nordwesten aus. Angesichts der vorhergesagten Labilitätsenergie (über 600 J/kg) und hohen Luftfeuchte bestand eine erhöhte Blitzschlaggefahr.

Radarbild um 13.25 MESZ:

Die Sorge war zum Glück unbegründet, das Gewitter hielt gebührenden Abstand zum Dunkelsteinerwald, während sich ...

Bild 22: die Waldviertelwolke ins Eisstadium katapultiert und auch im Radar sichtbar wird.

Bild 23: Günter in voller Wandermontur.

Bild 24: Rückblick auf den Hohen Stein, rechts die beiden Kletterfelsen.

Bild 25: Ich hing früher meine Holzscheite auch immer zum Trocknen auf.

Bild 26: Maria Langgau mit der Barockkirche

Im Hintergrund eine riesige Gewitterzelle (14.30 MESZ). Es handelt sich um das Gewitter, das später den Südwesten Wiens heimsuchen wird.
NICHT aber um das Döbling-Gewitter!

Bild 27: Zerfallender Ambossschirm, davor neue Quellungen.

Bild 28: Nicht die Lektüre, die man alleine auf einer Weitwanderung bevorzugt.

Bild 29: Gegen 15.00 erreichen wir die Ruine Aggstein.

Die mächtigen Quellwolken im Hintergrund (Cumulonimbus calvus) gehören zur Waldviertel-Zelle.

Radarbild um 14.55 MESZ:

Das Waldviertelgewitter sorgt bereits für Starkregen und lokale Überflutungen.

Bild 30: Gewaltige Energie dahinter.

Bild 31: Das Gewitter zog später gemächlich südostwärts und ging über dem Tullner Feld ein.

Bild 32: Unterdessen versierte Kraxeleien am Felsen gegenüber der Ruine.

Bild 33: Beeindruckende Ruine, hinten mit gut erhaltener Kirche.

Bild 34: Um 15.15 der Blick nach Süden

Drei Gewitterzellen nebeneinander Richtung Rax-Schneeberg-Gebiet.

Bild 35: Das beginnende Wien-Unwetter sorgt für schöne Kontraste.

Bild 36: Darth Vader darf nicht fehlen.

Bild 37: Unten der Forstweg, der leider am Kamm endet und uns nicht zurückbringen kann.

Bild 38: Surreale Farben

Radarbild um 15.40 MESZ:

Gleichzeitig wurde Döbling gerade versenkt. Hier fielen 27 mm in 10 min, 40 mm in 40 min und 62 mm in 80 min.
Vermutlich das stärkste Gewitter seit dem 13. Mai 2010 (Überflutungen im Westen von Wien) bzw. seit den 50er Jahren.
Die Folgen waren verheerend: Von den Weinbergen trug es Erdreich und Schlamm hinab, besonders Nußdorf war schlimm betroffen,
hier hat es den Straßenbereich entlang der Linie D bis zur Heiligenstädter Straße im Ausmaß von 30-40 cm Höhe verschlammt.
Pflastersteine entlang von Straßen wurden teilweise aufgerissen, zudem schlug 2-3 cm großer Hagel frische Triebe an den Reben ab. Zahlreiche Keller liefen voll.

Bild 39: Der Beginn der Wachau hielt sich im Rahmen.

Bild 40: Spätgotische Kapelle (aus der Zeit des Wiederaufbaus um 1430) mit gotischem Eingang.

Die Ruine selbst stammt aus dem 12. Jahrhundert.

Wir steigen hinab ins Tal und dort den Treppelweg entlang zurück zum Ausgangspunkt.

Bild 41: Alte Bäume.

Bild 42: Am Donauufer

Bild 43: Zecken lauern in der Blüte.

Bild 44: Margareten.

Bild 45: Konvergenz

Während die Gewitter über dem Tullner Feld und Wienerwald teilweise Ostwind produzieren (durch starke Abwinde), die im
Waldviertel dagegen Nordwind, herrscht im Donauraum teils mäßiger Westwind. Genau über der Wachau prallen die unterschiedlichen
Windströmungen zusammen, die Luft wird zum Aufstieg gezwungen und bildet immer mächtigere Quellwolken.

Bild 46 und 47: Lichtstimmungen

Bild 48: Das bereits 830 urkundlich erstmals erwähnte Schwallenbach

1420 erbaute Kirche, sowie weitere Profanbauten aus dem 16. Jahrhundert.

Bild 49: Strahl

Bild 50: Die für meine Wanderberichte obligatorische Katze darf nie fehlen.

Bild 51: Kurz vor den ersten Tropfen erreichen wir um 18.40 das Auto.

Bild 52: Und auf der Heimfahrt gelingt mir in Höhe Donauinsel Richtung Wienerwald noch dieser Schnappschuss.

Um 19.40 ist das Gewitter bereits erwachsen geworden.

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