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18.10.2014 Über Ferdinand-Mayr-Weg, Fadenweg und Dürre Leiten nach Puchberg.

Eckdaten:

  • Wegführung: Weichtalhaus (9.10) - Ferdinand-Mayr-Weg - Kienthaler Hütte (11.00) - Fadenweg - Edelweisshütte (12.55) - Dürre Leiten (13.40) - Fadengraben - Wasserfall (15.18) - Sonnleiten (15.27) - Puchberg (16.15)
  • Länge: 18,0 km
  • Höhenmeter (Aufstieg): 1100 hm
  • Reine Gehzeit: ca. 6 Std.

Ursprünglich wollte ich über Stadelwandgraben und -leiten aufs Klosterwappen, verwarf den Plan aber angesichts prognostiziertem Mittelwind von 60 km/h auf 1500 m (Stadelwand-Höhe), der föhnbedingt in Böen über 100 km/h bedeutet hätte. Irgendwie hatte ich da keine Lust darauf. Stattdessen die sichere Variante über Ferdinand-Mayr-Weg und dann optional je nach Wetterzustand noch aufs Klosterwappen oder direkt weg zum Fadenweg. Es wurde Letzteres, nachdem sich am Fleischer-Gedenkstein herausstellte, dass die Fernsicht gerade mal bis zum Göller reichte. Und die Laubfärbung war ein weiterer Grund, sich eher in mittleren Lagen aufzuhalten.

Schon auf den ersten Metern des F-M-Wegs, den ich das erste Mal hinaufging, bereute ich meine geänderte Route nicht: Prächtige Herbstfarben, angenehm, fast zu warm, weiter oben aber windig genug, um nicht extrem zu schwitzen. Die Bilder 1-9 lasse ich mal so unkommentiert stehen.

Bild 1:

Bild 8: Der Turmstein (kurzer C-Klettersteig) bei der Kienthaler Hütte kommt bereits in Sicht.

Bild 9: Ein paar schüchterne Schleierwolken

Bild 10: Nach knapp zwei Stunden auf der Kienthaler Hütte, die ich für mich alleine hatte. Zwei Kletterer gingen in die Weichtalklamm, sonst traf ich lange Zeit niemanden.

Bild 11: Turmstein, die Kette des C-Klettersteigs begutachtete ich noch argwöhnisch. In Begleitung würde ich mich inzwischen hinauftrauen.

Bild 12: Bereits oberhalb der Hütte ein schöner Durchgucker zum Großen Sonnleitstein:

Bild 13: Beim Fleischer-Gedenkstein ist Ruhe eingekehrt, in der Ferne Göller und Obersberg.

Bild 14: Schauerstein, dahinter Steigungswolken (südföhnbedingt)

Bild 15: Rote Wand und Rax im Hintergrund

wegen der schlechten Fernsicht entscheide ich mich jetzt, nicht ganz hinaufzusteigen. Zudem verspüre ich noch leichte Knieschmerzen vom Abstieg vom Ötscher (irgendwo auf einer erdigen Wurzel oder Kalkrippe ausgerutscht, seitdem etwas lädiert).

Also das erste Mal den Fadenweg, der nordseitig gelegen lawinengefährdet sein soll. Das möchte ich mir gerne genauer ansehen, nachdem ich im Winter mit Schneeschuhen auf den Kuhschneeberg möchte.

Bild 16: Schober, Öhler und Dürre Wand reihen sich vor mir auf, dazu Cirrostratus spissatus (Schleierwolken), ein Traum.

Bild 17: Ebenso die sonnenbeschienene Nordwand des Kuhschneebergs

Bild 18: Blick hinunter zur Tränkwiese, und zum Hutberg (1170m) gegenüber.

Bild 19: Tränkmauer

An zwei, drei ausgeprägten Schotterritschen geht der Weg direkt vorbei, nun wird mir klar, warum man hier im Winter verdammt wegen Lawinengefahr aufpassen muss. Nachdem ich einen schlafenden Forstarbeiter in seinem Jeep passiert habe (es ist etwa halb eins), kommen wir ein paar schöne Eindrücke durch den Lichteinfall:

Bild 20: Sanftes Licht.

Auch der weitere Wegabschnitt ist herrlich bunt. Leider habe ich heute den internationalen Ruhetag erwischt, und die Edelweisshütte ist geschlossen.

Bild 21: Gesellschaft leistet mir zum Glück eine verschmuste Katze, wo ich nicht nein sagen kann:

Bild 23: Sie posiert, ich fotografiere.

Bild 24: Links Obersberg, rechts Handlesberg.

Bild 25: Puchberger Becken, im Vordergrund links felsig der Abfall (966m)

Oben begegnet mir noch ein älteres Ehepaar, das von Losenheim aufgestiegen ist und nach einem alternativen Rückweg fragt, und mich fragt, warum ich nicht nassgeschwitzt bin, man müsse doch völlig nassgeschwitzt sein, wenn man von unten rauf kommt. Ich sagte, dass ich vom Höllental und Kuhschneeberg komme, was ihnen glaube ich nicht wirklich etwas gesagt hat

Ich entscheide mich für den Abstieg über die Dürre Leiten, da der erste Bus in Losenheim erst um 16.10 abfährt.

Bild 26: Dürre Leiten

Bild 27 und 28: Bis auf zwei Wanderer habe ich wieder meine Ruhe bis zum Talboden, und kann den idyllischen Weg genießen, besonders bei diesem schönen Aussichtspunkt:

Bild 29: Schober, Öhler und Dürre Wand

Bild 30: Pastellfarben im Klausgraben, dahinter Kohlberg, und neben der Mamauwiese

Naturgemäß ist der Abstieg im Schatten wieder einmal von rutschiger, vermatschter Erde geprägt. Dieses Grundübel werden wir vermutlich erst los, wenn es die ersten anständigen Fröste gegeben hat. Im Fadengraben geht's weiter, an dieser frisch austreibenden Eibe vorbei, hier bemerke ich auch erstmals, dass sich das ISO-Rädchen an der Kamera von AUTO auf HI (High Iso = 3200) verstellt hat, kein Wunder, warum die Laubbilder so grieselig geworden sind *grmpf*.

Bild 31: Kein Farngewächs, sondern frisch austreibende Eibe.

Bei der Abzweigung zum Wasserfall bin ich kurzzeitig irritiert. Ein schiefer Baum, der an die Felswand gelehnt ist, zwingt mich, den Rucksack abzulegen, um mich durchzwängen zu können. Auch die stark verblassten Markierungen in diesem Bereich, lassen mich am richtigen Weg zweifeln. Also nochmal zurück, wieder Rucksack ablegen, aber der andere Weg endet bald im steilen Gelände. Das dritte Mal zwänge ich mich hindurch, und nach kurzen, schmalen Stellen gewinnt der Steig wieder an Breite, also doch richtig, aber offenbar mit Baucheinziehkontrolle.

Bild 32: Der Wasserfall St. Sebastian erfreut sich bester Gesundheit.

In Sonnleiten angekommen bin ich immer noch 45 min vor dem Bus, und beschließe, der Busroute Richtung Puchberg zu folgen.

Bild 33: An der Straße werde ich mit einem schelmigen Grinsen empfangen.

Bild 34: Wiesberg (893m), Haltberg (1114m), Am Geländ (1023m) und Himberg (948m)

Bild 35 und 36: Nein, ich bin nicht der Bauer!

Um 16.15 komme ich in Puchberg an, und beschließe spontan, dass ich den Nachmittag hier auch mit einem Rehschnitzerl und einem Bier ausklingen lassen darf, wenn die Speisekarte schon so viel hergibt.

Insgesamt eine schöne Runde, auch ohne Hochplateau, mit einigen Orten, die zum idyllisch-ruhigen Verweilen einluden.

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